von süss bis ungeniessbar

5 grosse Lebenslügen – Teil 3

Werbung, Banken, Versicherungen und Berater malen einem jungen Paar den Traum vom eigenen Einfamilienhaus in süssen Farben aus. Und alles klingt einfach wunderbar. Das eigene Zuhause entstehen zu sehen – selber zu planen, auszulesen und dann zu beziehen. Das grösste Glück auf Erden. Lüüüüüge!

In Wahrheit war es in unserem Fall so, dass die Planung ein einziges Schliessen von Kompromissen war, weil das Budget nicht mehr zulassen wollte. Und die Bauerei war ein endloser Nervenstress. Da kamen unvorhergesehene Dinge dazwischen, die den finanziellen Rahmen überstrapazierten. Und wieder musste man dafür persönlich wichtige Sachen streichen, um auf Kurs zu bleiben. Der täglich Kontrollbesuch auf der Baustelle brachte ständig neue Fehler und Makel zutage und als das Wunderwerk endlich fertig war, hätte man am besten gleich noch eine Rundumerneuerung des eigenen Nervenkostüms gemacht.

Der Umzug in das eigene Einfamilienhaus vollzog sich irgendwie auch ohne das Feuerwerk, welches man in der Fernsehwerbung immer sieht (stattdessen brach sich der Göttergatte während des Umzuges den Fuss und der Sohnemann den Arm). Und kaum wohnt man in dem eigenen Zuhause drin, geht die Putzerei los, welche ein Neubau nach sich zieht. Dauerbaustaub – immer wieder Handwerker, die noch unfertige Dinge regeln müssen – und Treppensteigen bis zum Abwinken. Schliesslich hat ein Einfamilienhaus in aller Regel nicht nur eine Ebene. In unserem Fall sind es drei Ebenen und ich verfluche sie bis heute. Ich würde niemals wieder ein Einfamilienhaus bauen. Stattdessen 100 mal lieber ein schönes Penthouse, alles auf einer Etage. Viel einfacher zum Pflegen und viel weniger aufwändig.

Ach ja: Nicht zu vergessen die Sache mit dem Garten. Dieses Grün erfordert Pflege – und ich mache das nicht gerne. Im Gegenteil, man könnte sogar sagen, dass ich es verascheue. Ich wollte ja alles betonieren und grün streichen, aber der Göttergatte hat nicht mitgespielt. Bis heute bin ich kein Fan – und das sind doch schon etliche Jahre!

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8 Kommentare

  1. Martina

    Deiner Meinung! Wohne seit 9 Monaten in eunem Haus. Putzen, aufrräumen und Garten pflegen ist extrem aufwändig und viel Freizeit geht verloren.

  2. conma

    Und dann der Hinweis auf die Altersvorsorge und kostenloses Wohnen im Alter …
    … und viel Spaß beim Treppensteigen im Alter.

  3. Smamap

    Deiner Darstellung kann ich nur absolut zustimmen.
    Ich gehe soweit, dass die Entscheidung zu einem Eigenheim, in meinen Augen, der größte Fehler ist, den man machen kann. Das hier auszuformulieren, dem Grunde nach, würde den Rahmen sprengen.

  4. Neko

    Hat dies auf Nekos Geschichtenkörbchen rebloggt.

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