Leistung nach Biorhythmus



Jeder Mensch hat seinen eigenen Biorhythmus. In meiner Familie habe ich zwei krass gegensätzliche Exemplare einer Eule (Nachtmensch) und einer Lerche (Morgenmensch).
Bis dato wurde in den Schulen, Ausbildungsstätten und bei den Arbeitgebern wenig bis gar nicht darauf Rücksicht genommen.

Man weiss, dass Eulen und Lerchen unterschiedliche Leistunsphasen im Laufe eines Tages haben. Lerchen sind normalerweise morgens produktiv und knicken mit der Konzentration und Leistung nach dem Mittag ein. Eulen stattdessen erbringen ihre Höchstleistungen abends und sind am Morgen kaum wach zu bekommen. Dies kann zu einer Diskrepanz in der Arbeits- oder Lernleistung führen, wenn die Zeiten nicht mit dem Biorhythmus einer Person übereinstimmen.
Auf Dauer kann es sogar zu gesundheitlichen Schäden führen, wenn eine Lerche gezwungen wird, nach dem Rhythmus einer Eule zu leisten – und genauso kann das auch umgekehrt passieren.

Was aber kann man tun? Es ist unmöglich, es jedem Menschen recht zu machen.

Im Bildungsbereich denke ich, sollte zumindest im Rahmen der Stundenpläne und der Leistungsintensität der Fächer darauf Rücksicht genommen werden, dass sowohl Lerchen, als auch Eulen eine Chance haben, sich irgendwie in der Mitte zu treffen.

Im Business sind bereits viele Modelle eingeführt worden, die zumindest teilweise dieser Tatsache Rechnung tragen:

–> Flexible Arbeitszeiten
–> Remote Arbeit
–> Leistungsbezogene Arbeitsverteilung
–> Pausen und Erholungszeiten

Ganz wichtig dürfte aber nach wie vor sein, die Sensibilisierung für die Bedeutung des Biorhythmus weiter voranzutreiben. Je besser in einem Team auf ausgeprägte Lerchen und Eulen eingegangen wird, umso produktiver und motivierter werden Ziele erreicht.

Im Rahmen von New Work und Worklife Balance wäre es schön, wenn sowohl in der Bildung als auch in den Unternehmen vermehrt das Augenmerk auf diese Tatsache gelegt würde. Ich bin mir sicher, dass das Leben vieler Schüler und Arbeitnehmer, aber auch der Lehrer und Führungskräfte dadurch um einiges angenehmer werden kann!

Ich bin eine Eule. Und welchem gefiederten Kollegen fühlt ihr euch näher?

#newwork #teamentwicklung #worklifebalance

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Historische Ereignisse überschlagen sich



Ereignisse von historischer Tragweite laufen sich in den letzten Jahren die Ränge ab. Jedesmal denke ich wieder, dass wir Dinge live erleben, die unsere Enkel einmal in der Schule lernen werden.

Nun ein weiterer Fall: Die UBS übernimmt die Credit Suisse. Ich gestehe: Ich habe NICHT damit gerechnet. Niemals hätte ich gedacht, dass die gut kapitalisierte CS Schweiz nun auch in die UBS integriert wird. Befürchtet habe ich es aber schon 😣 .

Die altehrwürdige Bank wurde im Herbst von Altlasten eingeholt, hat sich wieder erholt und wurde dann auf den sozialen Medien und in den hiesigen Käseblättern kaputt geschrieben. Das scheint ja ohnehin der neue Trend: Liegt das Opfer schon blutend am Boden, tritt man noch nach.

Was haben wir nun daraus gelernt: Faire und saubere Kommunikation ist alles – und alles ist nichts, wenn gar nicht oder mit Rundumschlägen kommuniziert wird. Das war sowohl bei der Spitze der CS, als auch in den Medien eine Katastrophe. Die einen haben gar nicht kommuniziert, die anderen falsch und reisserisch!

Ich bin erschüttert und hoffe, dass die Medien wenigstens jetzt verstehen, dass genug nachgetreten wäre. Es geht hier nämlich nicht nur um einen historischen Deal, sondern um zig-tausend CS Mitarbeiter, die täglich ihren Job machen und nun um ihre Existenz bangen.

Was soll man an einem Abend wie diesem noch sagen …? 😔

#cs #ubs #bankenübernahme #historisch #bigdeal

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Die Macht der Medien …

… und der selbsternannten Stammtisch-Allesversteher!

Als ehemalige Redaktorin der Print- und Radiomedien weiss ich, wie gross der Run auf einen Primeur ist. Allerdings war die Ethik zu meiner aktiven Redaktionszeit irgendwie noch etwas höher im Kurs, als sie das heute ist.

Ich bin entsetzt, wie die Medien die Gesellschaft manipuliert, wenn es um den aktuellen Fall der Credit Suisse geht. Da werden Meldungen ein klitzekleines Bisschen abgeändert, sodass sie reisserisch klingen und spannender sind, als die Wahrheit eigentlich wäre. Man lässt ein Fakt einfach weg, und die Meldung wird zur Headline, welche die ganze Börse ins Strudeln bringt.

Gestern gingen massig solcher frisierter Meldungen über alle Ticker. Juristisch noch gerade okay, faktisch aber eigentlich falsch. Und was passiert – die ganze Bankenwelt gerät aus den Fugen und die Leute reagieren panisch.

Ich äussere mich höchst selten zu aktuellen finanztechnischen oder politischen Themen. In diesem Fall mache ich eine Ausnahme:

Wer nicht wirklich in diesem Zirkus drin ist, sollte tunlichst vermeiden, jede Zeile wortwörtlich zu glauben, die da gedruckt wird. Es wird nämlich nie so heiss gegessen, wie gekocht. Und auch bei den Interviews, die im TV und in den Radiostationen laufen, sind die Zusammenschnitte oft so gemacht, dass es fatal klingt – de facto aber eigentlich eine völlig normal Aussage ist.

SRF lässt über ihren Ticker verlauten: „Angestossen hatte der Kursabsturz eine Äusserung der Grossaktionärin Saudi National Bank, kein weiteres Geld in die Bank zu investieren.“
Klingt ja schlimm!!! 🤔

Diese Äusserung ist aber eigentlich der Tatsache geschuldet, dass die Saudi National Bank nicht über 9,9% der Grossbank besitzen darf, weil sie sich sonst neuen regulatorischen Hürden stellen müsste, welche dies aktuell verbieten.

Davon steht nirgends auch nur ein Wort!

Ich oute mich hier als treue CS-Kundin und werde mein Geld nicht abziehen, nur weil die Medien eine Sachlage schlechter schreiben, als sie de facto ist. Gerade weil alle Paniker nun ihre Gelder abziehen, gerät ein Haus wie die CS letztlich in einen Engpass, der schon lange nichts mehr mit den harten Tatsachen zu tun hat.

Etwas mehr Fakten und etwas weniger reisserische Headlines täten unseren Medien echt gut!

#medien #bankendebakel #fakten #headlines #creditsuisse

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Welfrauentag


Ladies – ein Cheers auf uns alle!! 🥂

Heute wird gefeiert, dass sozialistische Organisationen in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg den Kampf um die Gleichberechtigung, das Wahlrecht und die Empanzipation von Mitarbeiterinnen aufgenommen haben. In der Tat: So lange ist das schon her.

Wir könnten jetzt aufzählen, welche Dinge immer noch nicht in die richtige Richtung laufen. Aber HEUTE NICHT!

Heute ist der Tag, an welchem ich dankbar bin, dass sich starke Frauen in all den Jahren vor uns mit Leib und Seele dafür eingesetzt haben, dass Menschen einfach als Menschen behandelt werden, ohne dass das Geschlecht dabei eine Rolle spielen darf.

Dank all diesen starken Frauen

💪🏼 wurden veraltete Rollenbilder das erste mal aufgebrochen
💪🏼 wurden Frauenrechte das erste mal aufs Tapet gebracht
💪🏼 dürfen Frauen kurze Haare tragen
💪🏼 können Frauen eigene Bankkonten eröffnen
💪🏼 dürfen Frauen ihren Nachnamen behalten
💪🏼 können Frauen Miniröcke tragen
💪🏼 haben Frauen Zugang zu den Chefetagen der Unternehmen
etc. etc.

Ich feiere diese Frauen, die den Mut hatten, sich gegen die starren Strukturen aufzulehnen und in all den Jahren sind immer mehr Frauen dazugekommen, die sich für die Rechte der Frau stark machen.

Klar, es ist noch nicht so, wie es sein könnte. Aber wir bleiben dran. Und nur wenn es weiterhin Frauen gibt, die auch mal unangenehm und kritisch auffallen, ohne sich deswegen ein Gewissen zu machen, werden wir diesen eingeschlagenen Weg weitergehen können.

Go for it, Ladies! And celebrate this special day 🎉 🎊Größere Bilddarstellung aktivieren,

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Das Zauberwort

NEIN!!!

Nein, ein Wort, welches per se negativ behaftet ist. Schliesslich dient es der Ablehnung. Allerdings gibt es drei gute Gründe, warum dieses Wort uns hilft, uns positiv entwickeln zu können:

🤚🏼 Schutz der eigenen Grenzen
Wenn man in der Lage ist, im richtigen Moment nein zu sagen, kann man sich vor Überforderung schützen. Gerade Frauen haben nicht selten das Gefühl, nicht nein sagen zu dürfen. Tun sie es doch, klopft das schlechte Gewissen an. Ob dies anerzogene Muster sind, oder ob es sich dabei tatsächlich um ein geschlechtsspezifisches Verhalten handelt, kann ich nicht beurteilen. Ich beobachte aber, dass es Männern offenbar leichter fällt, nein zu sagen.
Ein klares nein kann verhindern, dass eigene Lebenszeit und Energie verloren gehen. Nur Mut!

🤚🏼 Stärkung der Selbstachtung
Wer das Gefühl hat, immer ja sagen zu müssen, um anderen zu gefallen oder um Konflikte zu vermeiden, verliert über kurz oder lang seine Selbstachtung. Eine Ampel steht auch nicht ständig auf grün. Und bei rot wir gestoppt. Ohne Diskussion. Genauso verhält es sich mit einem nein. Es gibt uns die Kraft, über unser Befinden selber entscheiden zu können und man wird logischerweise vom Umfeld besser akzeptiert. Ja-Sager-/innen sind nicht selten Mitläufer-/innen.

🤚🏼 Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen
Das mag auf den ersten Blick paradox erscheinen, ist es aber nicht. Eine gesunde und gute zwischenmenschliche Beziehung basiert auf gegenseitigem Respekt. Wer immer ja sagt, wir nicht mehr ernst genommen. Es entsteht eine einseitige Dynamik, aus welcher ein Gewinner und ein Verlierer hervorgeht. Nur wer nein sagen kann, darf davon ausgehen, dass eine Beziehung auf offener und ehrlicher Kommunikation basiert. Wertschätzung und eine gemeinsame Basis müssen ein Nein genauso aushalten, wie ein Ja.

Nein sagen zu können, ist eine gesunde Art, sich selber vor Energieräubern zu schützen.

Was denkt ihr: Können Frauen sich genauso gut abgrenzen wie Männer?

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Zu alt und unsichtbar!?



Seit ich jenseits der 50ig bin (aktuell 55), erlebe ich immer wieder, wie Frauen in meinem Alter rund um mich herum „verblassen“. Sie werden für die Gesellschaft unsichtbar und kapitulieren, weil sie mit ihrem Alter nicht mehr in den Rängen für spannende Aufgaben stehen.

Frechheit, sage ich!!!

Stereotypen wie „jung = attraktiv = clever = gewinnbringend“ machen nicht selten den Frauen jenseits der 50ig das Leben schwer. Dann, wenn Männer aufgrund ihrer grauen Schläfen und ihrer Falten als graue Eminenzen mit viel Erfahrung in wichtigen Gremien gesehen werden, fallen Frauen schlicht und einfach aus dem Raster. Sie verschwinden vom Radar, obwohl ihre Erfahrungsrucksäcke nicht weniger voll sind.

Ist euch auch schon aufgefallen, dass zu einem älteren Herrn wertschätzend aufgeschaut wird, während eine ältere Frau tendenziell eher einen mitleidigen Blick bekommt? Mir ist dies allein schon bewusst geworden, als ich vor einem halben Jahr mein Haar von naturgrau wieder auf schwarz gewechselt habe. Ich bin deswegen keinen Tag jünger – aber offenbar in der Gesellschaft wieder sichtbarer.
Es ist leider auch eine Tatsache, dass in vielen Branchen und Bereichen Frauen ab 50ig kaum mehr Chancen auf Beförderungen oder wichtige Projekte bekommen. Das kratzt am Ego – aber ganz gewaltig.

Ich setze mich sehr dafür ein, dass das Alter kein Hindernis für Erfolg oder Erfüllung in der Karriere sein darf. Talente und Fähigkeiten verschwinden schliesslich nicht einfach, nur weil man ein gewisses Alter überschritten hat. Und es gibt immer mehr Menschen, die lebenslanges Lernen zum erklärten Ziel gemacht haben (ich zähle mich dazu).

Mir ist übrigens in der letzten Zeit ein paar mal aufgefallen, dass es Business-Vereinigungen gibt, bei welchen charmant darauf hingewiesen wird, dass ein Beitritt bis zum 50. Lebensjahr erwünscht ist. Was soll das? Wie wäre es, wenn man einfach KEINE Alterslimite machen würde, sodass die Jungen von den Alten und umgekehrt im Austausch profitieren können? Lernen kann man im Leben alles, aber Erfahrung kommt nunmal erst mit jedem Lebensjahr, das vergangen ist.

Ich habe bis dato nicht zu jenen gehört, die sich aufgrund von Stereotypen haben abschrecken lassen, und ich werde auch künftig nicht dazu gehören. Ich finde es aber ganz schön erschreckend, mit diesen konfrontiert zu werden, weil die eigentlich für mich nie ein Thema waren.

An alle da draussen: Der Jahrgang darf keinen Einfluss darauf haben, ob eine Frau wertgeschätzt oder ernst genommen wird. Das ist nicht nur diskriminierend, sondern ganz einfach eine ziemliche Frechheit. Kein Wunder, dass es viele Altherrenvereinigungen gibt, die sich dauernd um sich selber drehen – dort wollen nämlich die jungen Frauen um keinen Preis dabei sein.

Ich werde auch künftig dafür sorgen, dass ich nicht unsichtbar werde. Hoffentlich, ohne dabei auf bunte Massnahmen wie auf dem Bild zurückgreifen zu müssen. 😉

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Das Geld und der Tod



Was diese beiden Themen gemeinsam haben? Ganz einfach:
Sie werden nicht angesprochen in unserer Kultur. Sie sind tabu!

Warum eigentlich?
In der „neuen Welt“, in der sich alles verändert, bleiben trotz Fortschritt gewisse Themen einfach in der Schublade versteckt. Dies, obwohl es sich dabei um dringliche Themen handelt, die uns alle betreffen. Ob im Business oder privat – unser Leben hängt unweigerlich mit dem Geld zusammen und auch der Tod hat noch niemanden ausgelassen. Es ist relativ einfach gesagt:

1. Ohne Moos nix los!
2. Keiner kommt hier lebend raus!

In der Schweiz ist das Geld ein wahres Politikum. Man schweigt es tot, wortwörtlich! Manche nehmen tatsächlich ihre Finanzen oder Schulden mit ins Grab – zum Ärger der Hinterbliebenen.
Hat man viel Geld, darf man nichts dazu sagen – es ruft die Neider auf den Plan. Hat man kein Geld, spricht man es auch nicht an – die falsche Scham steht im Weg. Kommt man mehr schlecht als recht über die Runden, verhält man sich still und versucht, bloss nicht aufzufallen.

Ähnlich verhält es sich beim Thema Tod. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Leben viel einfacher zu leben ist, wenn man sich rechtzeitig mit dem Sterben auseinandersetzt. Es ist ein Muss, alles gut zu regeln und sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Umfeld zu kommunizieren, was wann wie und wo sein soll. Hat man dies einmal gemacht, lebt es sich um einiges leichter.

Ich teste den Umgang mit diesen Themen immer mal wieder sehr provokant, indem ich in unterschiedlichem Rahmen die Fragen in den Raum werfe:

„Verdienst Du eigentlich gut in Deinem Job?“
oder …
„Wie habt ihr eigentlich euer Ende geregelt?“

Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich mit den unterschiedlichsten Reaktionen konfrontiert werde. Von geschockt bis überrascht ist alles dabei. Aber höchst selten öffnet sich jemand sofort und spricht über eines dieser Themen.

Mal ganz im ernst: Ihr könntet morgen über die Strasse gehen und überfahren werden. Tot! Wenn ihr euch zuvor NIE mit der Thematik auseinandergesetzt habt, dann wird das für euer Umfeld eine Mammutaufgabe. Und wenn ihr dabei noch einen heimlichen Schuldenberg oder ein riesiges Vermögen angehäuft habt, ohne dies zu kommunizieren, dann wird es richtig heftig.

Gerade Firmengründer sollten sich – trotz der ganzen Euphorie des neuen Unternehmerlebens – genau mit diesen Themen auch beschäftigen. Schliesslich soll ja eine Idee nicht mit dem Founder sterben, weil er sich nicht gekümmert hat.

Und ihr so – sind diese Themen bei euch am Tisch auch präsent, oder liegen sie in der Schublade und warten auf Tageslicht?

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Fulltime 24/7 Job


Als Oma zweier absolut einmaliger, aber auch extrem aktiver Enkelkinder habe ich hin und wieder das Vergnügen, die Kleinen zu Besuch zu haben.

Fazit: Jeder Supermanager kann mit seinem Pensum, seinen multitasken Fähigkeiten und seinen Diplomen einpacken. Ich ziehe meinen Hut vor allen Müttern oder Vätern, die es schaffen, ohne Blackout so unfassbar aktive Zwerge zu bändigen, ihre Bedürfnisse zu stillen, den Kühlschrank zu füllen und dessen Inhalt zuzubereiten, den Haushalt in Schwung zu halten, die Nächte zum Tag zu machen (wie gesagt, äusserst aktiv) und dabei NICHT die Nerven zu verlieren. Und all dies in Vollzeit!

Keiner wird auf diesen Fulltime-Job vorbereitet und man kann ihn auch nicht lernen. Erst wenn man Familienzuwachs bekommt weiss man, was die Überraschungstüte zu bieten hat. Und man muss sich täglich auf die neuen Situationen einstellen.

Zwei Hände sind irgendwie immer zu wenig – man müsste sich mehrere Tentakel wachsen lassen, um überall rechtzeitig Unheil abzuwenden. Und bei aller Liebe zu diesem „Job“, so kommt man ständig an seine Grenzen und geht gezwungenermassen darüber hinaus.

Auch als Oma komme ich – trotz jahrzehntelanger Erfahrung – immer wieder an meine Grenzen. Und auch bedingungslose Liebe macht die Verantwortung für diese kleinen Menschen nicht weniger.

Ich stelle mir hin und wieder vor, wie ein CEO eines Unternehmens reagieren würde, wenn seine Angestellten morgens schon die Büroräume einmal von rechts auf links drehen würden, um danach gleich lauthals zu motzen, dass es einfach viel zu wenig Arbeit hat, die Spass macht. Und anstelle von Feierabend würde die Belegschaft mit einem Sitzstreik demonstrieren, dass die Arbeitszeiten ziemlich bescheiden sind und man deshalb die Türe so lange verbarrikadieren wird, bis es mehr Geld gibt. Dabei gilt es immer zu beachten, dass man die Belegschaft nicht verliert. Sämtliche Verhandlungsgespräche können kläglich scheitern und der CEO müsste sich eine (Über)-Lebensstrategie überlegen, um irgendwie zur Ruhe kommen zu können und das Unternehmen am Laufen zu halten.

Der Job des Familien-CEO’s beinhaltet so viele Aufgaben und erfordert dementsprechend viele Kompetenzen, dass er mit Geld gar nicht aufgewertet werden kann. Zumal die Familien-CEO’s den Nachwuchs für die Welt da draussen grossziehen.

Wer das Familienmanagement beherrscht, kann eigentlich in jedem Unternehmen bestehen. Gäbe es für jede Kompetenz ein Diplom, wäre der Ordner ganz schnell voll.

Wenn belastbare, multitaskingfähige, nervenstarke, geduldige, aufmerksame, kreative und selbständige Angestellte gesucht werden, müsste eigentlich das Augenmerk auf die Familienmanager gelegt werden (egal, ob das die Mutter oder der Vater ist).

Familien sind Unternehmen, die alle Belangen des Lebens abdecken müssen. Es gibt keine Schule, die all dies abdeckt.

Ich breche eine Lanze für alle Fulltime-Familymanager!

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Mutterschaftsurlaub …


Unzählige Jahre habe ich mich über den Begriff Mutterschaftsurlaub genervt. Ich kenne nicht EINE einzige Mutter, welche die Zeit mit dem Neugeborenen als Urlaub bezeichnen würde. Und ich bin selber auch Mama und habe es eher als

SURVIVAL – CAMP

erlebt!!! 😫

Du kommst mit einem Säugling nach Hause (wo möglicherweise schon die grösseren Geschwister warten) und es ist vorbei mit

👽 Ruhe
👽 Pause
👽 geregeltem Tagesablauf
👽 Nachtruhe
👽 Hobbys
👽 Konzentration
👽 Ordnung.

Stattdessen ziehen

😲 Chaos
😲 Müdigkeit
😲 Stress
😲 hoher Lärmpegel
😲 zu wenig Hände
😲 unendliche Wäscheberge
😲 endlose Tage und Nächte

ein.

Der Name MUTTERSCHAFTSURLAUB kann nur einem verknöcherten Beamten in einem verstauben Büro eingefallen sein. Keine Frau hätte das jemals so genannt.

Und nun kommt der Wechsel, endlich. Mit kleinen Schrittchen versucht sich die Schweiz der Realität zu nähern und nennt es ELTERNZEIT! 👏🏻 👏🏻 👏🏻

Applaus auf der ganzen Linie!

Kinder haben nämlich nicht nur eine Mutter; sie haben Eltern. Und – wie auch immer sich die Zukunft gestalten wird – Elternzeit hat relativ wenig mit Urlaub zu tun.

Ich habe meine Arbeitstage abseits des Familienwahnsinns immer so ein klitzekleines Bisschen als Urlaub empfunden. Der Tag hatte Struktur, ich hatte Kaffeepause, konnte mein Mittagessen zu mir nehmen, ohne mich danach duschen zu müssen, weil mir Karottenbrei in den Haaren klebte und – der Lärmpegel war tief. Wenn es zu Hause mal still war, dann wusste ich: Irgendwo wird gerade etwas zerlegt! 😅

Ich bin froh für die jungen Mütter, dass der unsägliche Ausdruck Mutterschaftsurlaub bald aus dem Vokabular verschwinden wird und ich hoffe sehr, dass die Schweiz sich für eine familienfreundliche Unternehmenskultur entscheiden wird.

Ich bin froh, mich für Familie entschieden zu haben – aber uns wurde es echt nicht einfach gemacht! Working mum = Rabenmutter. Genauso war das damals. Und wenn der Papa zum Backmorgen ging, dann kam die Frage: Seid ihr geschieden? 🤔

Durchhalten, ihr arbeitenden Eltern – es könnte besser werden!

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5***** besondere Sterne

Zwei Nächte mit einer Freundin im vermeintlich schönsten Hotels Zürich – direkt am See, 10 Minuten zu Fuss vom Zentrum. Nach intensiven Arbeitsmonaten sehr verdient. Wenn da nicht der Irrtum mit den Sternen wäre. Aber ganz von vorne:

Ich habe dieses Hotel auf einem Blog einer Reise- und Modebloggerin entdeckt und dachte, dass das etwas sein könnte. Also den Gedanken in die Tat umgesetzt und angereist. Von aussen ein Traum – ein altehrwürdiges Gebäude am Seeufer.

Beim Eintreten durch die wunderbare alte Schwingtüre schlägt uns als erstes …. Zigarrengeruch entgegen. Echt jetzt? Der Herr Stardesigner Philippe Starck hat dieses Haus im Jahr 2019 zu einem seiner extravaganten Objekte gemacht. Dazu gehört ein Fumoir für die Businessherren – platziert direkt neben dem Aufzug und dem offenen Treppenhaus. Was das bedeutet, muss ich wohl niemandem erklären – das weiss sogar ich als Nichtarchitektin!
–> MINUS ein Stern*

Die Suite mit Seeblick macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Man muss dazu sagen, dass der Sonnenstand bei Betreten volle Pulle auf die Suitenfenster traf – also eigentlich hell. Und die Klimaanlagen laufen auf Hochtouren – ehm … soviel zum Thema Strom und so. Leider ist die Elektronik des Hauses derart verkompliziert, dass wir es nicht schaffen, die Klimaanlagen auszuschalten. Der herbeigerufene nette Herr der Reception drückt auch wie ein Irrer auf den Kästchen rum und murmelt dabei in lustigem Englisch mit indischem Akzent in einer Tour vor sich hin. Irgendwann schaltet das Ding aus – zu seiner grossen Überraschung. Auskennen tut er sich mit den Geräten nämlich auch nicht.
–> MINUS ein Stern*

Abends kommen wir nach einem wunderbaren Shopping- und gastronomischen Genusstag müde ins Hotel zurück und freuen uns auf unsere Betten. Leider kommen wir mit den elektronischen Karten nicht in unsere Suite. Wir gehen also von Stock 5 wieder zurück auf Feld eins an der Reception und bitten um Hilfe. Die nette Dame am Empfang kommt sofort mit ihrer Generalkarte und einem Gerät mit uns nach oben. Im Lift erklärt sie uns noch, dass sie ob der mühsamen Technik in diesem Haus manchmal fast verzweifelt.

Oben angelangt merken wir ganz schnell, dass die Tür nicht den Hauch einer Anstalt macht, sich öffnen zu lassen. Egal, was die Gute auch versucht. Sie hat inzwischen drei Telefone im Anschlag und ist sichtlich gestresst, weil wir inzwischen seit 20 Minuten dort stehen. Der Sachverständige, der selbstverständlich abends um 22 Uhr nicht mehr im Haus ist, versucht ihr telefonisch zu helfen. Aber: NIX GEHT MEHR. Der Burner – diese Türen haben keine Notfallschlösser, mit denen man in einem solchen Fall nachhelfen könnte.

Wir werden mit vielen Entschuldigungen in die Bar geschickt, wo wir doch kurz eine halbe Stunde warten sollen. Kein Thema, machen wir doch – trotz Müdigkeit.
Aus der halben Stunde werden 2 Stunden und ein Einsatz mit grosser Werkzeugkiste eines Externen, der uns wieder Zutritt zu unserem temporären Zuhause gewähren kann. Die Batterie (!) des Kartenlesers war leer. Bitte? Jede Türe wird separat batteriebetrieben und man weiss nie, wann die Batterie leer ist? Tags darauf werden alle Türen im Haus mit neuen Batterien versehen.
–> MINUS ein Stern*

Als wir also an besagtem Abend todmüde um 01.00 Uhr endlich ins Bett fallen wollen, merken wir, dass unsere Zimmer für die unzähligen Lampen keinen Masterschalter haben. Also wandern wir wie die Irren von Schalter zu Schalter und suchen die Dunkelheit zum Schlafen. An der Bettlampe scheitere ich kläglich. Das Ding lässt sich nicht ausschalten. Ich klopfe langsam aber sicher entnervt bei meiner Freundin an der Tür und frage um Hilfe. Sie kommt und streicht über die Lampe, schüttelt sie, klopft drauf – NIX. Bis sie merkt, dass diese Lampe im Inneren ihres Lampenhalses einen Dimmer hat, auf den man lange draufhalten muss, damit sie sich ausschaltet. Lieben Dank auch Herr Designer – mit Abstand das Dümmste, was ich je gesehen habe. Als ich im Bett liege, merke ich, dass aus dem Bad immer noch Licht zu mir kommt. Ich stehe auf und sehe, dass im Inneren der Toilette (beim Wasser) farbiges Licht leuchtet. Hä? Damit man beim Pipi machen eine Disco am Po hat oder wie?
–> MINUS ein Stern*

So, und damit hätten wir nun noch einen Stern übrig. Und der gehört definitiv dem Team des Hauses, das sich mit aller Kraft und Geduld für das Wohl der Gäste einsetzt. Hilfsbereit, zuvorkommend, witzig, erfrischend und gut gelaunt wird man von jedem Teammitglied empfangen, unterstützt, begrüsst und der Einsatz dieser Crew ist grosses Kino. Und das, obwohl sie selber durch die unfassbar mühsamen Designerschikanen immer wieder Gäste beruhigen müssen, die sich nerven.

Auf meine Frage, warum man diese Dinge dann nicht einfach auswechselt, bekam ich die Antwort, dass dieses Haus vom Stardesigner Philippe Starck designt wurde und man per Vertrag explizit darauf verwiesen wird, dass NICHTS verändert werden darf. Frei nach dem Motto: Teuer, beschissen, aber man muss es so lassen – der Herr hat sich da ein Denkmal gesetzt.

Ich habe dem Eigentümer des Hotels eine Mail gemacht – und dem Stardesigner auch. Ich werde darauf nie eine Antwort bekommen, das ist mir klar. Aber ich habe gelernt, dass 5 Sterne nicht zwingend gästefreundlich sein müssen. Es können auch 5 extravagante Schikanensterne sein, die keine Mensch braucht.