von süss bis ungeniessbar

Wechseljahre – von der Raupe zum Schmetterling

Ein Wort – tausend Konsequenzen! Wechseljahre ist das Allerweltswort für alle Unpässlichkeiten ab einem gewissen Alter. Waren früher das Wetter, der Partner, die Kinder, der Job oder das Klima an komischen Köperreaktionen schuld, ist es irgendwann zwischen 45 und 55 Jahren all das nicht mehr. In dieser Zeit sind es die Wechseljahre. Wie gut, dass Wechseljahre keine Gefühle haben, sonst wären sie hochgradig suizidgefährdet. Sie sind nämlich einfach an allem schuld. Und das Gute daran ist erst noch, dass sie nicht widersprechen können.

Schlaflose Nächte und dicke Augenringe – die Wechseljahre!
Schweissausbrüche – die Wechseljahre!
Schüttelfrost – die Wechseljahre!
Migräne – die Wechseljahre!
Brustschmerzen – die Wechseljahre!
Bauchschmerzen – die Wechseljahre!
Schlechte Laune – die Wechseljahre!
Fressattacken – die Wechseljahre!
Gewichtszunahme – die Wechseljahre!
Haarausfall – die Wechseljahre!
Brüchige Nägel – die Wechseljahre!
Müdigkeit – die Wechseljahre!

Kurz zusammengefasst: Wir würden alle strotzen vor Gesundheit, wenn die Wechseljahre nicht wären. Die sind nämlich einfach an allem schuld. Irgendwie logisch, denn in diesen Jahren wechselt ja schliesslich alles. Deswegen heissen sie ja so. Wohin dieser Wechsel führt, ist medizinisch geklärt. In diesem Zeitraum erlischt nämlich langsam die Fortpflanzungsfähigkeit der Frau, weil die Eierstöcke nach und nach die Hormonproduktion einstellen. Dass aber die Wechseljahre für die meisten Frauen weit mehr bedeuten, als die medizinische Definition, ist auch mir inzwischen klar. Neben all den obgenannten Begleiterscheinungen finden viele diese Jahre einfach nur mühsam. Da kämpft man sich jahrelang durch die mühsame Pubertät, um die Fruchtbarkeit aufzubauen, um dann das ganze Spiel 30 Jahre später wieder rückwärts zu machen. Die einzig Konstanten dabei sind die Begleiterscheinungen. Ganz schön anstrengend, das ständige Gewechsle.

Nicht alle sind durch diese Wechsel gleich stark gebeutelt, manche merken fast gar nichts – behaupten sie zumindest. Oft sieht das Umfeld das ganz anders. Schliesslich empfindet man seine eigene schlechte Laune immer viel besser, als die Mitmenschen, die sie ertragen müssen. Ich versuche mir immer vorzustellen, dass ich in den Wechseljahren von der Raupe zum Schmetterling werde. Das wäre doch mal ein schöner Wechsel. Zuerst mühsam durch den Hormonstrudel kriechen, um sich dann nach dem mühsamen Kampf einzupuppen und anschliessend als Schmetterling neu durchzustarten. Diese Vorstellung finde ich so schön, dass ich mir diese immer vor Augen führe, wenn ich schlaflos und schwitzend zum gefühlt 20-igsten mal den Pyjama wechsle. Man sagt, es sei zu überleben – die Frage ist nur, wie lange es dauert und wie alt man sich danach fühlt. Ich habe übrigens letzthin meine schöne Vorstellung von der Raupe und dem Schmetterling einem Mann erzählt. Reaktion: „Ich weiss dazu einen Witz! Geht eine Frau zum Arzt und sagt, sie hätte ein 2-Frankenstück  verschluckt. Der Arzt schickt sie wieder nach Hause mit dem Auftrag, in den nächsten 24 Stunden zu beobachten, ob das Teil wieder hinten rauskommt. Am nächsten Tag geht die Frau erneut zum Arzt und erklärt ihm verdutzt, dass zwei Einfrankenstücke herausgekommen seien. Darauf der Arzt: „Dann ist der Fall ja klar, sie sind in den Wechseljahren.“

Liebe Frauen, jetzt ist der Moment, in dem wir den Kopf schütteln und die Männer sich grölend auf die Schenkel klopfen.

 

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13 Kommentare

  1. pixlart4shaker

    bei uns traf es sich bestens! meine tochter in der teenyphase und ich in den wechseljahren. DAS macht spass…. 😉

  2. huggi1963

    Ooooooh, ich weiss nur ZU gut, von was Du sprichst!!!! Aber da müssen wir jetzt durch und schaffen das auch – schliesslich, sind wir Frauen!!! 😉 Die Vorstellung von der Raupe und dem Schmetterling finde ich auch wunderschön <3

    • danielajaeggi

      Also wenn das mit der Weinbergschnecke nicht klappt, nehmen wir den Schmetterling, oder!?:-)

  3. danielajaeggi

    Ich sags nur ungern, aber so hat es mit knapp 40 Jahren bei mir angefangen. Mach dir nichts draus, Du kannst es eh nicht ändern. Mein Mann weiss, dass es Tage gibt, an denen er mich besser nicht ernst nimmt, weil er sonst von einer Brücke springen müsste. 🙂

  4. schnipseltippse

    Gibt es eigentlich so eine Art Vor-Wechseljahre? Ich stelle bei mir fest, dass ich in letzter Zeit an den Tagen vor den Tagen viel leichter reizbar bin als früher. Das gefällt mir gar nicht. :/

  5. Maja

    achso und von der Pubertät in meiner Jugend hab ich auch nix gemerkt

  6. Maja

    ich wüsste nicht, daß ich irgendwas von den Wechseljahren gemerkt hätte. Wirklich.
    Bin ich vielleicht gar keine Frau ?

    • danielajaeggi

      Schau mal an Dir runter. Ist da irgend so etwas wie Busen? Bist Du im Schritt irgendwie anders, als Männer es sind? Dann bist Du definitiv eine Frau. Eine glückliche Frau, die nix von all dem Krempel merkt, denn das gibt es tatsächlich auch. Ich kenne auch so eine! Die sind sehr selten und wissen gar nicht, wie glücklich sie sich schätzen können!! 🙂

  7. missparkerc

    Danke für deinen erheiternden Beitrag zu diesem an sich für die Betroffenen unlustiges Thema. Die Vorstellung mit dem Schmetterling gefällt mir. Bin zwar noch etwas von dieser Wechselzeit entfernt, aber deine Sichtweise lässt mich hoffen, dass Frau auch dieser Zeit Positives abgewinnen kann.

    Herzliche Grüße,

    Caroline

    • danielajaeggi

      Ich hoffe, dass Du noch laaaaaange verschont bleibst!! 🙂

      • missparkerc

        Danke, sehr lieb von dir! 🙂

  8. missparkerc

    Danke für deinen erheiternden Beitrag zu diesem an sich für die Betroffenen unlustiges Thema. Die Vorstellung mit dem Schmetterling gefällt mir. Bin zwar noch etwas von dieser Wechselzeit entfernt, aber deine Sichtweise lässt mich hoffen, dass Frau auch dieser Zeit Positives abgewinnen kann.

    Herzliche Grüße,

    Caroline

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