von süss bis ungeniessbar

Sprichwörter von A – Z / Buchstabe M

Morgenstund hat Gold im Mund. Dass dieses Sprichwort bedeutet, dass morgens die besten Zeit sei, um eine Arbeit zu beginnen, ist mir klar. Wer aber auf diese Idee gekommen ist, weiss ich nicht. Es muss sich um einen Frühaufsteher gehandelt haben. Klar: Landläufig gilt, dass fleissige Menschen früh aufstehen und auch früh zu Bett gehen. Wer das so definiert hat, ist mir auch ein Rätsel. Ich gehöre nämlich zu jenen, die lieber spät aufstehen, dann aber auch bis spät arbeiten. Bei mir hat also die Abendstund Gold im Mund und die Morgenstund eher einen fiesen Geruch im Mund…..oder so! Ich bin ja generell der Meinung, dass nicht für jeden Menschen die gleiche Zeit zu Gold wird – kommt ganz auf den Biorhytmus an!

Müssiggang ist aller Laster Anfang. Dieses Sprichwort kommt aus der Zeit der Selbstversorger. Mit Faulheit beginnt der Niedergang und Faulheit gilt zudem als Untugend. Dies ist auch heute noch so. Von nichts kommt schliesslich nichts. Zu Hause auf dem Sofa liegen und darauf warten, dass der Erfolg sich einstellt, hat noch nie funktionert und wird auch nie funktionieren. Und wenn die Spirale der Faulheit einmal zu drehen angefangen hat, können noch unzählige andere Laster hinzu kommen. Dick werden (weil man sich zu wenig bewegt), soziale Kontakte verlieren (weil man nicht rausgeht) oder zuviel Alkohol, weil man die Misere wegtrinken will. Ich bin glücklicherweise keine Gefährdete, dafür bin ich viel zu zappelig. Aber es scheint etliche solcher Wesen zu geben – zumindest wenn man RTL 2 glaubt!

Man lernt nie aus. Und das stimmt zu 100%, immer und überall auf der Welt. Egal, wie alt man ist, aus welcher Bildungsschicht man kommt und an welcher Ecke der runden Kugel man lebt – lernen kann man immer. Sei es aus dem alltäglichen Leben, in der Schule oder einfach bei jedem Atemzug. Man hat nie ausgelernt. Davon bin ich fest überzeugt. Und es ist auch nie zu spät, mit dem Lernen weiterzufahren oder gar noch einmal anzufangen. Ich persönlich finde ja die Oldies cool, die sich mit 60 Jahren nochmal an der Uni einschreiben oder die der Enkel wegen den Umgang mit dem Computer erlernen, um mithalten zu können. Und die Kleinen lernen umgekehrt von den Grosseltern ganz viele wertvolle Dinge von früher, die sie sonst nirgends lernen könnten. Das Leben ist eigentlich eine tägliche Schule, man muss sie nur nützen! In diesem Sinn: Auf und lernen! 🙂

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28 Kommentare

  1. kiarashine

    Mein Tag hatte heute alles: Die Morgenstund mit dem gold-Mund (oder so), denn ich bin heute für mich ungewöhnlich früh für einen Sonntag aufgewacht und dann auch aufgestanden. Das lag wohl daran, dass ich gestern auch brav und früh ins Bett bin. Allerdings wurde ich dann ganz müßig und gab dem Müßiggang nach, weil ich glaube mein grippaler Infekt von letztem Wochenende war noch nicht ganz ausgestanden, oder ich hatte einen Rückfall oder irgendwo etwas… auf jedem Fall habe ich ganz viel an meinem Sofa gelauscht. Unter der WOLLDECKE (äh – wir hatten heute 22°C) und hab mich abgehustet und abgeschnupft und so was. Also, wenn man danach geht, wie ich heute dem Müßgigang nachgegeben habe, gehe ich morgen gleich in die nächste Bar – denn wenn man dem Sprichwort glaubt ist das allen Lasters anfang… hi hi hi…. dafür reiß ich mir dann einen Typ auf… oder zwei… wenn schon Laster dann richtig… Roar! 🙂 Und man lernt nie aus, hatte ich heute auch. Als ich meine Mutter anrief, um zu sagen, dass ich ihr Muttertagsgeschenk ein Anderer mal bringe, weil ich äh-tod-äh-autsch-äh-scheiße-alles. Da bekam ich die Belehrung nie und nimmer in eine Sauna zu gehen, wenn man erst wenige Tage zuvor schon flach lag. Das würde dann noch einmal so richtig rauskommen.. „Ach, Mama, echt, was Du nicht sagst… nein, Mama, wusste ich echt nicht… woher denn auch? Ich war noch nie in einer Sauna, ging bisher an mir vorbei… aber danke, Mama, werde es mir merken. Man lernt halt nie aus, gell…“

    • modepraline

      Was für eine lustige Kurzgeschichte als Kommentar! Danke dafür 🙂

  2. Querbeet

    die letzten Beiden stimmen hundertprozent

  3. anneinsideoffice

    Viele Sprichwörter stammen halt noch aus einer moralisierenden Zeit 😉
    Da sollte man mit den Hühnern ins Bett und auch wieder aufstehen etc…
    Ich war immer ein Morgenmuffel und kam schlecht aus dem Bett. Mittlerweile schaffe ich es aber um 5.40, weil ich die Ruhe morgens im Büro geniesse und ich auch lieber abends etwas früher nach Hause komme..auch wenn das erst 18:30 ist, aber immerhin…

    • modepraline

      Wuhuuuu….was für ein Arbeitstierchen! 🙂

      • anneinsideoffice

        Hm, im Moment müsste ich 20 Stunden arbeiten, mit 4 Projekten gleichzeitig ;-(

      • modepraline

        Kommt mir ja sooo bekannt vor! 🙂

  4. Silvergranny

    Ja ja die Morgenstund! Das stammt wahrscheinlich aus einer Zeit wo die Bauern uns Knechte und Mägde um 4 Uhr früh auf das Feld mussten um das Gold zu ernten.
    Ich sag immer ‚ Der frühe Vogel kann mich mal‘!
    Ich musste so lange immer früh aufstehen, als die Kinder noch zu Hause waren..jetzt ziehe ich das raus solange es geht.
    Außerdem wäre ich ja dann mittags schon wieder müde, auch blöd😜

  5. Karin Schiel - Fotografin

    Der frühe Vogel kann mich auch mal!
    In diesem Sinne liebste Grüße

  6. SinnSara

    Zum letzten Satz, wie wahr!

  7. mallorno

    Morgenstunde, frühe Vögel und sowas kommt direkt aus meiner persönlichen Hölle. Statt Gold will ich lieber eine Tasskaff und noch etwas Ruhe. Der Tag wird schon schon noch laut und stressig genug.

  8. andiskleinewelt

    Morgenstund hat Gold….., ich sage immer, wenn der liebe Gott gewollt hätte, dass wir alle früh aufstehen, denn würde er uns alle früh aufwachen lassen und die Weckerindustrie wäre pleite.
    Soll alles so sein, wie es ist.

  9. chkonstantinidis

    Liebe Daniela,
    auf das Q bin ich ja schon sehr gespannt!!!

    Gruß – und einen schönen Muttertag (von meinen Kindern hat sich noch keins blicken lassen….)
    Christine

  10. chkonstantinidis

    @reiner Dann setze dir doch nur kleine Ziele – 5 Minuten hier, 5 Minuten da. Und suche dir unbedingt zu Anfang Tätigkeiten, die dich interessieren. Welche Hobbys hast du denn? Was hast du früher gerne gemacht? Kannst du zumindest ein bisschen etwas davon jetzt auch noch ausüben? Vielleicht magst du ja eine Sprache lernen, ein Instrument spielen (und wenn es nur „so lala“ ist), E-Mail-Freunden schreiben – was auch immer! Es gibt so viele Möglichkeiten! Und wenn du Probleme mit dem Anfangen hast, stell dir einen Wecker auf 5 Minuten und entscheide dann, ob du wieder aufhören möchtest.
    Entschuldigung, ich glaube, jetzt kam mein „Lehrergen“ wieder durch…
    Was ich nur sagen will: Nur Mut, das wird schon!
    Liebe Grüße
    Christine

  11. schnipseltippse

    Ha, gerade kürzlich hat mein Grosser mir von den Senioren erzählt, die sich gern in die Vorlesungen setzen. Ich wusste vorher gar nicht, dass man sich offiziell als „Zuhörer“ an der Uni einschreiben kann.

    Dein erstgenanntes Sprichwort existiert hier mit leichter Abwandlung: „Morgenstund stinkt aus den Mund“

    In diesem Sinne wünsche ich einen wohl duftenden Sonntag 🌷

    • modepraline

      Hihihi, wie überall! Dir auch! 🙂

    • Querbeet

      doch, ich kenne auch einen, der das jetzt auch macht, frage mich nur, ob er alles versteht was er da zu hören kriegt. ich hab ihn gefragt ob er jetzt professor werden will, sagt der, nein ich bin Gasthörer. ich hab gesagt, bildung schadet nie, weil ich weiss, dass er keiner von den Intelligentesten ist.

      • modepraline

        Hauptsache, es macht Spass – und irgendwas bleibt immer hängen. Nix ist umsonst – ist meine Devise! 🙂

      • schnipseltippse

        Ich glaube, da kommt es u.a. stark auf das Fach und die Art der Vorlesung an. Man kann sich ja auch nicht überall einfach mit reinsetzen. Also zumindest dort nicht.

      • Querbeet

        GASTHÖRER hat er mit h geschrieben 🙂

  12. reinerwende2014

    Das mit dem Müßiggang stimmt voll. ich bin nun 2 Jahre krank und es fällt mir immer schwerer was zu tun

    • modepraline

      Das ist mistig, das kann ich mir vorstellen! Tut mir leid, aber bloss nicht aufgeben!

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