von süss bis ungeniessbar

Sprichwörter von A – Z / Buchstabe Z

Ja, eigentlich kämen ja X und Y noch vor Z – aber was soll ich machen, wenn mir einfach kein einziges, verflixtes Sprichwort zu diesen Buchstaben begegnen will. Also schliesse ich mit dem Z ab und gehe mich anschliessend im Keller schämen….

Zeit heilt alle Wunden. Diese Redensart kommt logischerweise aus der Medizin. Je länger eine Wunde Zeit hat, um zu heilen, umso besser wird es. Das stimmt rein medizinisch gesehen bestimmt. Aber hat das auch im Bezug auf die Seele seine Richtigkeit. Es ist sicher so, dass akute Krisen sich schlimmer anfühlen, als rückblickend, nachdem eine gewisse Zeit verstrichen ist. Aber heilen wirklich alle Wunden? Das frage ich mich tatsächlich. Wenn jemand ein Kind zu Grabe tragen muss, heilt die Zeit da tatsächlich die Wunden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwann nicht mehr weh tut. Möglicherweise, im Optimalfall, tut es nicht mehr gar so weh, wie zu Beginn. Aber ganz heilen kann doch eine solche Seelenverletzung nie. Oder liege ich da falsch? Ich weiss ehrlich gesagt nicht so recht, was ich von diesem Sprichwort halten soll…

Zuviele Köche verderben den Brei. Dieses Sprichwort kommt zwar aus der Gastronomie – weil bei vielen Köchen der eine nicht mehr weiss, was der andere getan hat. Das Resultat kann also total versalzen, völlig fade oder einfach ungeniessbar werden. In der Umgangssprache kann das genauso sein. Je mehr Leute bei einer Entscheidung mitreden, umso verwirrter wird man. Mehr Beteiligte muss nicht zwingend heissen, dass man schneller zu einer Lösung kommt. Im Gegenteil! Viele Beteiligte kann genauso  bedeuten, dass die Wege komplizierter und länger und das Resultat unbrauchbar wird. Das habe ich selber schon oft erlebt.

Zeit ist Geld. Gemeint ist, was Zeit in Anspruch nimmt, kostet Geld. Jede freie Minute sollte sinnvoll genutzt werden. Ist das aber richtig? Wenn ich mir überlege, wieviele Menschen mit Burnout oder Erschöpfungszuständen leben müssen, frage ich mich, ob diese Redensart richtig ist. Sollte man sich nicht einfach manchmal Auszeiten nehmen, egal, ob sie Geld kosten oder nicht. Kostet ein Burnout, verursacht durch Dauerstress, schlussendlich nicht mehr Geld, als wenn man sich hin und wieder eine Auszeit gönnt. Also ich bezweifle, dass diese Redensart berechtigt ist. Mit den Erkenntnissen der letzten Jahre sollte man eigentlich schlauer sein!

So, und damit habe ich meine Challenge beendet. Erfolgreich oder nicht – das könnt ihr selber beurteilen. Ich habe seit langem mal wieder meine Grenzen erkannt … Mist! Ich fand diese Challenge ziemlich anstrengend – und ich habe extrem viel gelernt dabei – das ist doch was! 🙂 Ab morgen bin ich wieder in alter Frische mit der Dani Schreibe frei Schnauze online!

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38 Kommentare

  1. huggi1963

    Wow!!! Ich muss Dir ein Kränzchen winden. Die Challenge hast Du echt toll gemeistert und Deine Kommentare zu den Sprichwörtern haben mich beeindruckt!!! Beide Daumen hoch (y)

  2. Katha

    Mir fällt zum X noch ein „Satz mit X, das war wohl nix!“ 🙂

  3. ninahagn

    Also ich finde, dass du das durchaus gut gemacht hast, deshalb trotz übersprungener Buchstaben (die werden eh überbewertet *g*) Bestanden 🙂

    Und nun noch mein Senf:

    @die Zeit heilt alle Wunden: Man könnte ja noch erweitern und sagen:“… aber manchmal bleiben Narben“ die sind ja technisch gesehen auch verheilte Wunden und gegen Ziehen und Jucken nicht gefeit ^^

    @ Zeit ist Geld: Da muss ich spontan immer an die grauen Männer bei Momo denken 🙂 und ich gebe Dir vollkommen recht, manchmal kostet es weit mehr Geld, sich NICHT Zeit zu nehmen

    Respekt jedenfalls, dass dus durchgezogen hast, mein Monatsprojekt schleppt diesmal eher ein *hüstel* „Bisschen“ ^^

    • modepraline

      Danke für das Lob – und … ja, manchmal hatte es ganz schön hart. Das sind dann jeweils jene Tag, an denen der Schweinehund und ich harte Kämpfe austragen zusammen….:)

      • ninahagn

        Gell, das Biest is stark ^^

      • modepraline

        Gibt nur eine Lösung: Totschlagen!!!

      • ninahagn

        Genau! Auf in den Kampf!“Arghgggrglächz…“ x-D

  4. sternchenschnuppe

    X = Jemandem ein X für ein U vormachen
    Z = Zähne und Erbe verlieren tut weh..
    Y= muß nachdenken ist schon ein wenig schwerer..

  5. anettburri

    Ich finde eine gelungene Challenge. Danke dafür 🙂

  6. cutybook

    X und Y sind auch schwere Buchstaben, ich hätte dazu aber auch bei aller Liebe keines gefunden, zumindest fällt mir keines ein.
    Ich finde, man merkt das du dir sehr viel Mühe gegeben hast bei deiner eigenen persönlichen Challenge! Hut ab! Ich freue mich dennoch auf morgen, deine üblichen alt bekannten Beiträge „frei schnauze“ wieder lesen zu dürfen!

  7. silvergranny

    Wunderbare Challenge!!
    Naa, bittschen schreib blos ned so wiasd redn dadst..do vasteh i ja goar nix mea und kon nimma weidalesn!!!

    • modepraline

      Das denke ich eben auch, aber mein Kommentar bei Bloggerin50+ ist nun trotzdem mal in meiner Mundart 🙂

      • Silvergranny

        Ach irgendwie verstehen wir uns schon alle😀!

  8. SinnSara

    Gratuliere:)
    Haste ja straight durchgezogen. Ich habe dadurch auch gelernt.
    Volksmund tut Wahrheit kund;)Freue mich aber auch wieder auf drine frei-Schnauze Posts👍
    LG

  9. sl4lifestyle

    Gute Idee! 🙂

  10. Querbeet

    ich bin jetzt mal gespannt was dir als nächstes einfällt ……………..

    • modepraline

      Nächstes Projekt läuft! Ist das Anstrengendste von allen….aber pssssst 🙂

  11. Joey

    Ich geh‘ mit in Keller!!

  12. Der Emil

    WIllst Du hier jemandem «ein X für ein U vormachen»? Natürlich gibt es Sprichworte für X — hihi — und Ypsilon. Für Y zum Beispiel kannst Du doch ganz einfach das da, das mit dem … na Du weißt doch … da am Anfang … hilf mir doch mal … das mußt Du doch kennen …

    Ich glaub, ich hab’s vergeigt …

    😉

    Ganz schön viel Arbeit hattest Du Dir mal wieder gemacht, ich hab öfter mal geschmunzelt

    • modepraline

      Siehst Du, so gings mir auch – vergeigt! Ja, den mit dem X … der wäre gegangen … Mensch! Wärst Du mal eher damit gekommen! Aber eben: Je drei Stück, und ich hab nicht mal eins gefunden! Ja, das war ne Menge Arbeit … aber es hat Spass gemacht! Danke! 🙂

  13. Hilfe für Miranda

    Yea, hast Du gut gemacht! 😀 Das war wirklich nicht einfach. Ich kannte alle Sprichwörter. Also gibt es wohl keinen besonderen Unterschied, zwischen der Schweiz und Deutschland, bei den weisen Sprüchen. Wir sind wohl doch alle gleich. 😀 Obwohl ihr ein bisschen seltsam redet! 😉 (Den konnte ich mir nicht verkneifen!!!) ;-)))))
    LG Susanne

    • modepraline

      Eeeeehhhhm, jetzt müssten wir noch klären, WER von uns nun seltsam redet – hmmmmm????? 🙂 🙂 🙂

      • BloggerIn50+

        WIR reden seltsam. Die Schweizer sprechen eine so warmherzige und liebevolle Variante von Deutsch… <3 So, bitte sehr, das mußte ja mal gesagt werden und grüezi. Schreib doch mal so, wie Du redest … 🙂

      • modepraline

        De verschtohsch aber äuä grad gar nüt meh, dänki ömu! 🙂

      • BloggerIn50+

        😀 … Bahnhof … 😀

      • modepraline

        Dann verstehst Du aber vermutlich gar nichts mehr, denke ich mal….. (Übersetzung)! 🙂 Siehst Du, das hast Du jetzt davon 🙂 🙂

      • BloggerIn50+

        Bin nur etwas aus der Übung !

      • modepraline

        Jaaaa, klaaaar, siiiicher!! 🙂 🙂

      • BloggerIn50+

        🙂

  14. reinerwende2014

    Bestanden mit Auszeichnung. Ich lese den Blog gerne da er meine ganze Aufmerksamkeit braucht. Da bietet sich die Nacht an da es dann sehr ruhig ist mein Stöhnen wegen der Schmerzen mal nicht beachtet. Es längt mich nämlich immer sehr gut von meinem Schmerz ab. Dafür danke

    • modepraline

      Danke lieber Reiner, und das freut mich, wenn ich Dir ein klitzkleines bisschen helfen kann mit meinen Zeilen…:-)

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