von süss bis ungeniessbar

Reblog der 5 beliebtesten Beiträge laut WordPress-Statistik: *Nr. 1*

Am 7. August hatte ich diesen Beitrag aufgeschaltet und damit laut Statistik von WordPress einen der Top 5 geschrieben. Darum hier noch einmal zum Nachlesen:

Kinderparking

Ich dachte ja bislang, dass man nur Fahrzeuge parkiert. Seit kurzem weiss ich aber, dass man auch Kinder parkieren kann. Offenbar! Ich bin einer Frau begegnet, welche zwei kleine Kinder hat. Meine erste Frage war natürlich: „Wo hast Du Deinen Nachwuchs?“ Die erleichterte Antwort: „Die habe ich bei den Grosseltern parkiert – ich brauche grad etwas Luft.“

Seither überlege ich mir, was ich von dieser Aussage halten soll. Und ich bin immer sicherer, dass ich sie überhaupt nicht gut finde. Also erstens stört mich die Aussage in sich, den Kinder kann man nicht einfach parkieren – oder zumindest kenne ich keine, mit welchen man das machen könnte. Und zweitens kann es doch nicht die Aufgabe von Grosseltern sein, als Parkplätze herhalten zu müssen. Oder verstehe ich da etwas falsch? Also ich weiss, dass ich es immer ziemlich besonders fand, wenn ich mit der Grossmutter spielen durfte. Vielleicht gerade deshalb, weil man mich dort nicht einfach ständig parkiert hat. Und ich bin der Meinung, dass Grosseltern auch etwas ganz Besonderes sein sollten. Sie sollten weder erziehen, noch schimpfen, noch gestresst sein müssen. Denn all diese Aufgaben erachte ich als solche, welche zu den Eltern gehören. Grosseltern sollten nie müssen, sondern nur dürfen. Klar, haben sie die Verantwortung, wenn sie die Grosskinder beaufsichtigen. Und diese müssen sie bestimmt ernst nehmen. Aber dann war es das auch schon mit dem „müssen“.

Also unsere Kinder waren immer ganz aufgeregt, wenn sie zu den Grosseltern gehen durften. Das war immer etwas wunderbares, weil sie dort fast alles durften und grenzenlos verwöhnt wurden. Und die Grosseltern waren in dieser Zeit immer NUR für sie da. Keine anderen Beschäftigungen noch nebenher. Da wurde gebacken, gebastelt, gespielt, gebaut, im Sandkasten gebuddelt oder junge Ziegen im Park gefüttert. Und beim Zubettgehen durfte man ruhig die Geschichte zweimal einfordern und danach noch dreimal wegen Durst und Hunger nach der Grossmutter rufen. So soll das sein.

Die Erziehungsaufgaben und alles, was man eben auch sonst so machen muss, gehört in den Bereich der Eltern. Mir wäre nicht im Traum eingefallen, meine Kinder irgendwo bei irgendwem (auch nicht bei den Grosseltern) parkieren zu wollen. Dafür habe ich doch keine Kinder bekommen. Und ich gestehe, dass ich – sollte ich einmal Grossmutter werden – eine Total-Rundum-Spiel-Verwöhn-Grossmutter werde. Denn ich liesse es niemals zu, dass man die Kinder einfach nur bei mir parkiert, um selber mehr Freizeit zu haben. Dafür braucht man keine Kinder. Ich hoffe, dass ich irgendwann die Möglichkeit haben werde, eine Grossmutter sein zu können, die alles darf, aber nichts muss. So muss das nämlich in meinen Augen sein!

Teile diesen Beitrag

5 Kommentare

  1. senftopfherausgeber

    Oooooma Daaaaniiiii, ich will einen Lolli!

  2. Das Smamap

    Das sehe ich dann tatsächlich etwas anders. Ich kenne den Ausdruck auch. Auch wenn es hier in D „parken“ heißt.
    Und ich (d.h. WIR) haben ihn damals auch manchmal verwendet, und zwar durchaus positiv. Und zwar eben auch in dem Sinn, dass die Kinder sich gefreut haben, wenn sie zur Oma durften. Und da passierte eben genau das, was du alles beschreibst. Und nach wie vor blieb selbstverständlich alles Sonstige Aufgabe der Eltern.
    Alle freuten sich: Die Großeltern, weil sie ihre Enkel bei sich hatten, die Kinder weil es bei den Großeltern mitunter anderes geben durfte wie sonst, und die Eltern, weil sie zwischendrin mal die Möglichkeit hatten, die Kids zu parken, und mal wieder ein paar Minuten für sich zu haben (um dann hinterher sich wieder auf die Kids zu freuen, wenn sie wieder zurück sind).
    Man kann es auf 2-erlei Weisen sehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑