von süss bis ungeniessbar

Gschpürsch mi? (Für meine deutschen Freunde sinngemäss übersetzt: „Fühlst Du es auch?“)

Ich wollte mich hundetechnisch weiterbilden. Also, mehr als die obligaten Kurse, die man halt machen muss. Und dabei bin ich ganz offensichtlich unwissend an ein Institut geraten, bei welchem man alles lernt über Wölfe, über Naturmedizin und alles mögliche, nur nicht wirklich etwas über Hunde und deren Erziehung.

Klaro, jetzt im Nachhinein wurde ich von Hundeprofis aufklärt, dass man das doch wissen müsste. Prima – ICH wusste es nicht. Und so kam es, dass ich mir Lernvideos angeschaut habe, die sowohl inhaltlich als auch von der Spannung her in etwa dem Wort zum Sonntag gleichkamen. Ich dachte, ich würde wahnsinnig. Und das Lernmaterial zum Lesen war fast wie ein Backbuch von Dr. Oetker – schnarchenslangweilig. Das Ganze war aufgebaut, wie eine esotherische Sitzung für Wolfsrudelhalter.

Sind die Öhrchen nach vorne gestellt, wird der Wolf vermutlich den Vollmond spüren.
Sind die Öhrchen nach hinten gelegt, hat der Wolf möglicherweise bisenbedingte Blähungen.
Sind die Öhrchen ganz weg, ist der Wolf vielleicht unters Auto gekommen.

Also, so war natürlich nicht wirklich der Wortlaut – aber die Bedeutung kam bei mir in etwa so an und ich hatte die Befürchtung, dass ich Ellie zum Schluss als Wölfin sehen und mit ihr esotherische Vollmondsitzungen abhalten würde. Nein danke, nichts für mich. Also habe ich mich subito wieder abgemeldet. Zack und weg! Ich meine: Es gibt die Fangemeinde von Martin Rütter und jene von Cesar Milan. Aber es gibt auch noch irgendetwas dazwischen. Und dort bewege ich mich! Ich glaube an den gesunden Verstand, die nötige Disziplin und eine konsequente Strenge, gepaart mit viel Liebe und Geduld. Aber ich werde niemals mit meinem Hund über seine Ohrhaltung diskutieren – also, eigentlich werde ich mit meinem Hund grundsätzlich nicht diskutieren. Und mein Hund hat mit einem Wolf in etwa soviel zu tun, wie ich mit einer Gazelle. Nichts! Absolut nichts! Terrier und Wolf sind Meilen auseinander.

Bei der nächsten Weiterbildung werde ich mich vorher besser informieren, sonst lande ich womöglich bei den Zeugen Hundovas…

Teile diesen Beitrag

8 Kommentare

  1. Joey

    Ich weiß ja, dass du von Waldorfschülern, wie es einer bin, nicht viel hältst. Trotzdem lohnt sich manchmal ein Blick über den Tellerrand (auch wenn der Teller groß ist) und das hier könnte dich dann interessieren: Institut Feltmann, Bayreuth, Ausbildung von Tierlehrern. Leider gibt es in der Schweiz noch keine/n. Vielleicht wirst du die nächste?

  2. Angela Aeschbacher

    Also der mit den Ohren und den Wölfen ist mal grundsätzlich nicht verkehrt. Doch Liebes auch die Motte war mal Wolf. Aber – mit etwas mehr gesundem Menschenverstand, Füsse auf dem Boden von mir aus auch im Wald käme diese Ausbildungsstätte auch weiter als bis zur nächsten Hexenverbrennung 😝

  3. nane48

    So ganz abwegig ist die Sache mit den Öhrchen nicht. Im Ernst, wer seinen Hund verstehen will, muss seine Körpersprache kennen.. Dazu gehören auch die Mimik, die Laute und die Körperhaltung.

    • modepraline

      Alles wahr, aber das was ich hätte lernen sollen, war jenseits der vernünftigen Körpersprache….:-)

  4. silgil

    wieder um eine Erfahrung reicher geworden😅 gschpürsch mi😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑