von süss bis ungeniessbar

Tiere sind Lebewesen mit Rechten!

Seit einer Weile helfe ich aktiv in einem Tierheim mit. Wir haben Ferientiere, Tagestiere und Tiere, die bei uns betreut werden, wenn Herrchen oder Frauchen ins Krankenhaus gehen müssen. Alles Sachen, weder für die Tiere noch für die Menschen besonders stressig sind.

Dann gibt es aber noch die Kehrseite der Medaille. Das sind jene Tiere, die bei uns landen, weil sie keiner mehr haben will. Diese Tiere tun mir leid und deren Vorbesitzer möchte ich gerne schütteln, aber so richtig.

Da gibt es Tiere, die einfach nicht mehr in den Lebensplan passen – also weg damit.
Es gibt auch welche, die einfach ausgesetzt werden, weil die Besitzer in Urlaub fahren wollen, ohne sich um eine Betreuung zu kümmern.
Manche Tiere scheinen auf einmal einfach zu teuer zu sein – drum müssen sie ebenfalls weg.
Dann gibt es auch solche, die sich nicht so entwickeln, wie die Menschen sich das vorgestellt haben – entsorgen!
Oder es gibt auch Scheidungstiere – Frauchen will sie nicht, Herrchen auch nicht – also ab ins Heim!
Manche landen auch bei uns, weil Frauchen oder Herrchen gestorben sind – das kann ich noch am besten nachvollziehen.

Was ist so schwierig daran, zu verstehen, dass…

…ein Tier ein Lebewesen ist?
…man ein Tier nicht ungefragt verschenkt?
…ein Tier – je nach Rasse – sehr alt werden kann?
…ein Tier nicht nur ein schneller Jux ist, sondern eine Aufgabe?
…ein Tier leidet, wenn es einfach abgeschoben wird?
…man mit einem Tier nichts machen sollte, was man selber nicht auch erleben möchte?
…ein Tier eine ganze Menge kostet – und zwar nicht nur beim Kauf!?
…jedes Tier ein Recht auf ein Zuhause hat, weil es sich nicht wehren kann?

Ich staune immer wieder, mit welch fadenscheinigen Ausreden Tiere einfach abgegeben werden. Und noch mehr staune ich, wieviele Leute sich nicht im geringsten bewusst darüber sind, was für eine Aufgabe ein Tier darstellt. Ich dachte ja immer, dass man so naiv gar nicht sein kann – ich werde aber täglich eines besseren belehrt. Drum, liebe Leute:

Schafft euch kein Tier an, wenn ihr nicht bereit seid, die nächsten Jahre jede Menge Zeit, Liebe und Geld zu investieren.

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19 Kommentare

  1. paulalinchen

    Deshalb habe ich auch „Second-Hand-Hunde“.
    Und öfters mal Notfallpflegis…

  2. kietzemaze

    Tiere sind für mich auch ein ganz empfindliches Thema. Da könnte ich jedes Mal heulen, gerade was die Massentierhaltung angeht. Und der Mensch bezeichnet sich auch noch als Krone der Schöpfung. Als „Rasse“ sind wir pures Ekel. Kein Tier würde sowas mit uns machen. Und vor allen Dingen sind sie so unheimlich unschuldig und hilflos…

    • modepraline

      Der Mensch als Krone der Schöpfung … ??? Oh weh, wohl eher die Krone der ERschöpfung!!! Also wir sind wohl die krankste Spezies auf diesem Planeten – keine andere zerstört sich so erfolgreich selber, wie wir! 🙁

  3. Joey

    Ich zitiere aus http://www.Welt.de: „45 Millionen männliche Küken im Jahr werden nach dem Schlüpfen getötet. Das verstößt nicht gegen den Tierschutz, urteilte nun ein (deutsches) Gericht. Ihre Aufzucht sei ein unverhältnismäßig großer Aufwand.“ Zitat Ende.
    Und die Moral von der Geschicht: Wir versuchen das bittere Unrecht bei unseren Haustieren wieder auszugleichen. Ins Heim zu kommen ist immer noch besser, als geschreddert zu werden. Besonderes Glück hat man, wenn dort im Heim Menschen wie Du sich um einen kümmern.

    • modepraline

      Danke, lieber Joey! Ellie hat sich bislang auf jeden Fall nicht beschwert! 🙂

  4. zauberweib

    Aus der Seele gesprochen! Unsere Kazis (allesamt aus dem Tierheim jeweils geholt) sind Familienmitglieder – und sie haben uns schon sehr gut erzogen… 😉
    Wobei ichs immer noch besser finde, wenn die Leute die Tiere dann zumindest im Tierheim abgeben, anstatt irgendwo auszusetzen oder gar noch schlimmeres… Geht ganet…

  5. silgil

    Das ist ein sehr guter Beitrag!
    Zuerst gut abchecken, ob ein Tier in den Lebensabschnitt passt ! Es gilt vieles zu berücksichtigen.

  6. Plietsche Jung

    Hört, hört !

  7. alleinsein1974

    Das ist der Grund, warum ich nach dem Ableben unsere Pauline nicht wieder einen neuen Hund haben möchte. Erstens: die Kinder sind lange in der Schule, außerdem ich arbeite in Vollzeit. Keine gute Grundlage für ein neues Tier.

    • modepraline

      Ja, das ist so. Mit einem Fulltimejob ohne Hundebetreuung ist das Tier nicht tiergerecht gehalten, da hast Du absolut recht!

  8. Zoé

    Wie wäre es mit schlachten und verwursten? So bleibt kein unerwünschtes Tier im Tierheim und verusacht keine Kosten. Mit Schweinen, Rindern, Pferden und Geflügel wird das schließlich auch so gemacht. Genau! Alle Tiere sind Lebewesen! Wieso wird dieser Unterschied gamacht, zwischen den Tieren, die man auf dem Schoß hat und dennen, die man auf dem Teller hat?

    • modepraline

      Weil es halt nach wie vor sogenannte „Nutztiere“ und „Haustiere“ gibt – das hat der Mensch so bestimmt. Wieder einmal…

      • Zoé

        🙁

    • zauberweib

      Da hast du absolut Recht. Wir _schulden_ den „Nutztieren“ ein angenehmen Leben – wenn wir sie am Ende schon (doch bitte so respektvoll wie möglich und ohne sinnlose Quälereien) töten und aufessen. Das Argument „muss billig sein“ zieht nicht, darf nicht ziehen. Tiere sind keine Ware, sind kein „Produkt“. Angemessene Tierhaltung kostet eben und genau das müssen wir am Ende halt dafür bezahlen. Punkt. Dann gibts mal nicht jedes Jahr ein neues Smartphone für 600,- Is doch ne ganz einfache Rechnung. Aber ein Hühnchen für drei Euro – das geht einfach nicht. Das ist schlichtweg pervers.

      • Zoé

        Pervers ist das richtig Wort.

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