von süss bis ungeniessbar

Wie funktioniert das?

Städte auf der ganzen Welt haben Menschen aller Schichten. Eines gibt es aber vermutlich überall – Randständige. Menschen, welche durch das Netz gefallen und im Niemandsland gestrandet sind. Meist mit Alkohol- und Drogenproblemen. Und was mich am meisten „fasziniert“: Immer mit ihren Hunden. Wie funktioniert das?

Randständige mit einem riesigen Rucksack an Problemen sind ja ganz offensichtlich nicht in der Lage, für sich selber zu sorgen – von einem vernünftigen Leben gar nicht zu sprechen. Auf ihrem Schoss oder nah an ihrem Köper liegt aber in aller Regel mindestens ein Hund. Ohne Leine, also freiwillig. Und die Tiere machen keinen Schritt von ihren Menschen weg. Ich bin immer wieder fasziniert von diesem Anblick. Weil ich aber weiss, wieviel Arbeit die Erziehung und die Betreuung eines Hundes gibt, frage ich mich, wie diese Menschen das machen?

Wer erzieht deren Hunde so, dass sie ohne Leine immer bei Fuss bleiben? Wer bringt diese Hunde dazu, auch in Ausnahmesituationen immer friedlich und lieb zu bleiben? Wer füttert diese Tiere regelmässig und sorgt dafür, dass sie gesund sind und bleiben?

Wenn ich diese Menschen betrachte, so sehe ich meist sehr kaputte Körper mit gezeichneten Gesichtern, verfilzten Haaren und dreckigen Fuss- und Fingernägeln. Stinkend, bettelnd und auf der Strasse – bei jedem Wetter. Kann mir jemand erklären, wie diese Menschen zu ihren Tieren kommen und wer sich dann in Wahrheit kümmert. Schliesslich muss unsereins Kurse absolvieren und wird auf Herz und Nieren geprüft, um einen Hund halten zu dürfen. Ich weiss, dass diese Tiere bestimmt den kaputten Seelen dieser Menschen helfen. Aber werden diese Tiere auch artgerecht gehalten. Das sind Fragen, die ich mir immer wieder stelle, wenn ich durch Städte gehe.

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15 Kommentare

  1. Daggi Dinkelschnitte

    Hier ist im Erdgeschoss einst eine Trulla eingezogen, die wollte wohl auch einen Hund. Dringend. Musste aber täglich bei H+M arbeiten oder was die da so machen. Holt sich also einen jungen Hund her.Der rannte dann den ganzen Tag allein durch die Wohnung. Und kläffte. Und donnerte immer gegen die Tür, wenn wer vorbei ging im Treppenhaus. Ob die Trulla noch ganz dicht wäre habe ich die nicht so direkt gefragt. Ob ich denn auch den Vermieter und/oder Tieramt informieren würde, wenn der junge Hund ein Menschenbaby wäre. Dann, konnte ich ihr versichern, wären Baby und Mutter noch schneller getrennt. Aber den Hund hatte sie schnell nicht mehr. Hat vor lauter Enttäuschung den Keller vollgemüllt. Jetzt hat sie auch keine Wohnung mehr. Hoffe, dem Hund geht es besser. Irgendwo, in irgendeiner Gasse. Outdoor ist da wohl besser.

    • modepraline

      Klingt nach einer typisch tragischen Tier und Messimensch-Geschichte! 🙁

  2. Plietsche Jung

    Ist einfach: Es gibt mehr Stütze mit Hund.

    • modepraline

      Das wäre zwar finanziell erklärt, aber nicht bindungstechnisch oder in Sachen Gehorsam…

      • Plietsche Jung

        Hast du schon mal überlegt, wieviel Zeit die mit den Hunden verbringen ?

      • modepraline

        Ja – 24Stunden 7 Tage die Woche. Genauso wie ich mit meiner Hündin…und da wird die Bindung eng. Aber die Erziehung ist deshalb dennoch ein ganz schönes Stück Arbeit!

  3. Gabryon

    Hat dies auf Allerlei Kunterbunt… rebloggt und kommentierte:
    Wer kennt die Wahrheit?

  4. Der Emil

    Meist (jedenfalls bei denen, die ich persönlich kenne) ziehen die Leute sie selbst auf, vom Welpen an sind sie zusammen. Sie erziehen sie auch, aber anders als „üblich“. Die Bindung ist wesentlich anders als Herrchen/Frauchen und Hund, es sind eher Kleinstrudel (Mensch/Hund). Da ist kaum Gehorsam, eher ein Miteinander, Fixierung aufeinander. Keiner kann ohne den andern …

  5. Chrigu Loose

    Du wetsch nid wüsse, wieviel s Sozialamt pro Hund und Tag zahlt. En Rekrut im Militär het nid soviel Geld pro Tag für Esse zguet.

    • modepraline

      Isch das so? Ig ha ke Plan! Und wär erzieht dene ihri Hünd und wo hei sie die här??? Das kapieri nid!

  6. Angela Aeschbacher

    Es funktioniert weil Mensch und Hund eine Lebensgemeinschaft eingehen die geprägt ist aus Geben und Nehmen und tiefem Vertrauen. Die brauchen keine Hundeschule weil sie sich blind verstehen und Energien und Ressourcen nutzen um eben zu überleben. Was könnte artgerechter sein? Am goldenen Band auf der Bahnhofstrasse in Zürich shoppen? 😜

    • modepraline

      Nein, das ist mir schon klar – aber diese Hunde kommen ja auch „nicht erzogen“ zur Welt … wer erzieht sie vorher … kein Hund ist doch einfach so folgsam, ohne es gelernt zu haben…

      • Angea Aeschbacher

        Die sind so auf ihre Besitzer fixiert das sie eine Einheit bilden, Erziehung „passiert“ da einfach, ganz natürlich und selbstverständlich. Die Hunde spüren worauf es ankommt damit das „Rudel“ überlebt. Wollen sie im Schutz des Rudels bleiben müssen sie ihren Platz akzeptieren

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