von süss bis ungeniessbar

Chaotin trifft auf Ordnungsfreak

Mal angenommen, ich arbeite in einem neuen Umfeld. Schöner Gedanke! Mal angenommen, dass ich dort in ein bereits bestehendes Raster komme. Schwieriger Gedanke! Warum? Ganz einfach:

Bei mir liegt am Arbeitsplatz während meiner Einsatzzeit überall etwas rum. Hier ein Bleistift, da ein Notizblock, dort ein Locher, daneben ein Radiergummi – nicht zu vergessen die Brille und mein Handy. Und wenn ich mich für eine Minute vom Platz entferne, um die Hände zu waschen, dann kommt ganz bestimmt genau in diesem Moment ER. Nennen wir ihn Scheff. Klingt cool! Einziges Problem: Scheff ist ein Ordnungsfreak. Also wird in Windeseile mein wunderschönes Chaos aufgeräumt und ich komme zurück und muss wieder von vorne anfangen. Schliesslich finde ich jetzt meine Brille nicht mehr, kann ohne die Brille nichts mehr lesen, suche verzweifelt den Notizblock und fluche, weil mein Handy auf einmal verschwunden ist.

Wie soll man den Überblick über das eigenen Chaos behalten, wenn der Scheff im Vorbeigehen immer alles sofort wieder ordnet? Und meine hübschen Notizzettel, welche ich mit Magneten an den Magnetstreifen über dem Pult hänge, ordnet der Scheff so, dass sie in regelmässigen Abständen genau gerade in Reih und Glied hängen. Hä? Und auf dem Desktop des Computers sind meine wunderbar kreativ abgelegten Dokumente auf einmal im Abstand von jeweils 7,5 mm nebeneinander sortiert. Wie kleine Soldaten glotzen sie mir entgegen. Wozu?????

Der Scheff versucht täglich gefühlte 20 mal, meine Kreativität mit seinem Ordnungsfimmel zu killen. Und ich bin inzwischen schon froh, wenn er mich nicht während der Arbeit mit dem Glasputzmittel und dem Wischtuch vom Pult fegt, weil er auch Fingerabdrücke nicht ausstehen kann. Wie bringt man einen Ordnungsfreak dazu, das organisierte Chaos zu schätzen? Oder: Muss ich nun ordentlich werden? In meinem Alter noch? Ach Du meine Güte, das wäre ja schrecklich…

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35 Kommentare

  1. tierlifruend

    😂😂😂 heisst Dein Chef per Zufall MONK 😂😜😉
    Also wenn ich dein Chef wäre, dürftest Du alles so lassen wie es ist….denn ich bin genau gleich wie Du 🤗 …und ich finde auch immer alles beim ersten Griff! Wehe, jemand räumt um, dann wäre ich verloren!

  2. senftopfherausgeber

    Auf meinem Tisch liegt auch immer sehr viel herum, was aber daran liegt, dass ich immer alles an mich reiße, was nach Arbeit aussieht. Total bescheuert, aber egal. 😉
    Da passt es ganz gut, wenn ich dann mal wieder draußen unterwegs bin, damit ich es für eine gewisse Zeit nicht sehen brauche.
    ABER WEHE, es räumt währenddessen irgendjemand etwas um….dann werde ich etwas unleidlich. 🙂

    • modepraline

      Wie sieht „etwas unleidlich“ konkret aus?

      • senftopfherausgeber

        Möchtest du das wirklich wissen?
        Die jugendfreie oder die unzensierte Version? 😉

      • modepraline

        Die unzensierte….!!!

      • senftopfherausgeber

        Uuuiiiiiii, du willst es aber wissen!

        Also erst hole ich ganz tief Luft, dann rolle ich mit den Augen und wenn es ganz dolle schlimm ist, werfe ich nötigenfalls und um meinen Unmut unmissverständlich kundtzutun (an wen auch immer…vielleicht die Topfpflanze) meinen Stift/Schlüssel/was auch immer auf die Tischunterlage.
        Letzteres aber meist nur, wenn ich allein im Raum bin.
        Wenn dann aber einer zur falschen Zeit hereinkommt, dann könnte ich auch noch eine ganze Weile recht kurz angebunden sein, weil ich innerlich noch zu aufgewühlt für auf vollkommene Harmonie abgestimmte Gespräche bin.

        Aufgrund dieser Explosivität hat es auch bisher selten jemand gewagt, meine sorgsam arrangierten, noch abzuarbeitenden Dokumente aus der durch mich festgelegten unordentlichen Ordnung zu bringen.
        Abgesehen davon hat bis auf 2 oder 3 Ausnahmen sowieso niemand etwas an meinem Platz verloren. Sonst gibt es eben Stress mit mir. 🙂

      • modepraline

        Ich hätte sowas von Lust, bei Dir alles durcheinander zu bringen….:-)

      • senftopfherausgeber

        Nee, du. Ich könnte für nichts mehr garantieren!

        *kicher*

      • modepraline

        🙂

  3. Silvergranny

    Ich habe so einen..nennen wir ihn auch mal (also nur für hier..grins) Scheff zu Hause.
    Ich bin in der Küche lege mir etwas bereit, gehe kurz raus..zack weg aufgeräumt!
    Komme nach Hause lege meinen Schlüssel irgendwo hin.. zack weg aufgeräumt!
    Mein Handy auf das Kästchen.. zack weg am Ladekabel!
    Also früher war das extremer, weil ich(ich gebe es zu) manchmal meine Sachen echt nicht mehr gefunden habe z.B. den Schlüsselbund mitsamt Wursttüte im Kühlschrank und ihm das nie passieren konnte, weil er seine Utensilien immer am gleichen Ort deponiert.
    Aber nach mittlerweile fast 30 Jahren haben wir uns angepasst, ich bin nicht mehr so chaotisch und er etwas entspannter beim Suchen helfen! Wir sehen das echt mit Humor.
    Jeder hat halt seine Marotten.
    Also wenn du bis 80 dort arbeitest könnte es noch klappen mit der Anpassung!

    • modepraline

      Okay, bis 80 – ich überlege mir das nochmal! 🙂

  4. Smamap

    Dann würde ich doch mal versuchen, dem Herrn (oder ev. auf der Frau), wenn er/sie den Arbeitsplatz verlassen hat, dein geübtes Chaos auf gleiche Weise überzustülpen?

    • modepraline

      Wir haben den gleichen Platz…schwierig, gell!?

      • Smamap

        Na dann halt den Platz mit einer Linie trennen (farbiges Klebeband). Dann kann jeder auf seiner Hälfte tun und lassen was/wie es beliebt

      • modepraline

        Ich stell mir das grad bildlich vor und …. lachkrampfe ziemlich! 🙂

  5. Es Marinsche kocht

    Würde mir nie einfallen jemand anderes Chaos zu beseitigen….solange die Arbeit ordentlich erledigt wird sollte das Drumherum doch egal sein……es sei denn es ist Publikumsverkehr….dann sollte eine gewisse Übersichtlichkeit und ansprechendes Ambiente herrschen….

    • modepraline

      Oh je….das Publikum….ja, also….was soll ich sagen….ehm….vielleicht ein bisschen Publikum!?

      • Es Marinsche kocht

        Also viel 😀 dann verstehe ich Deinen Chef, Liebes! Würde mir aber verbitten das er meine Sachen verräumt – gerne mündliche Abmachungen, aber nicht an mein Eigentum bittschön! 🙂

      • Nacho

        Dem stimme ich voll zu. Achim

      • Es Marinsche kocht

        Dann sind wir schon zwei 🙂

      • modepraline

        Hey, hier wird nicht solidarisiert – gefälligst …. *grins*

      • Es Marinsche kocht

        Do-h-och…wo versteckt wird darf auch solidarisiert werden 😜

      • modepraline

        Immer sind alle gegen mich – ich geh jetzt mal eine Runde heulen! 🙁

      • Es Marinsche kocht

        An Deinem Selbstbewusstsein müssen wir also auch noch feilen…..hach jeeeeeeee…….

      • modepraline

        Ja – ich war immer schon sehr schüchtern und etwas unsicher…aber bei solchen Aktionen werde ich noch unsicherer!!! 🙁

      • Es Marinsche kocht

        Gnihihi…..äh….ja…. ( rot anlauf vor lauter nicht los prusten )

      • modepraline

        Ey – nimm mich gefälligst ernst!

      • Es Marinsche kocht

        Jaaaaaa hmpf doch 😀

      • modepraline

        Geht doch!!!!

      • modepraline

        Oh je, wenn mein Schefffff mitliest, dann hab ich jetzt wohl ganz schlechte Karten mit meiner Unordnung…

      • Nacho

        Bei dir persönlich würde ICH das natürlich ganz anders sehen…😉!

      • modepraline

        uff, die Kurve nochmal gekriegt…

      • Nacho

        Huh, Erleichterung macht sich bei mir breit 😇…

      • modepraline

        Nö, er meint das ja gut und ich habe daraus ein Suchspiel gemacht … jedesmal, wenn ich eine Minute weg bin, ist wieder Ostern….such such! 🙂

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