von süss bis ungeniessbar

Branchenmix?

Das Zauberwort des Detailhandels: Branchenmix! Jede Stadt und jedes Einkaufszenter wünscht sich einen guten Branchenmix, um attraktiv zu sein und zu bleiben. Alle schreien danach, aber so richtig will es nirgends mehr funktionieren. Die Zürcher Nobelmeile „Bahnhofstrasse“ ist der beste Beweis dafür. Uhrengeschäft reiht sich an Uhrengeschäft und Juwelier an Juwelier. Das einzige, was da noch gemixt ist, sind die Nationalitäten, die in den Geschäften- ein und ausgehen. Frei nach dem Motto: Tracht trifft auf Burka. Und sonst ist da weit und breit nichts mehr, was nach Mix aussieht.

Dann gibt es kleine Städte, deren Mix fast genauso kreativ ist. Ich meine: Braucht eine Kleinstadt von 16’000 Einwohnern 11 Optikergeschäfte? Selbst wenn es sich dabei um die Schweizer Ambassadorenstadt handelt, welche mit der Zahl 11 in die Geschichte einging, so hinterfrage ich doch Sinn und Unsinn dieser Tatsache sehr. Da schliesst ein alteingesessenes Geschäft, niemand weiss so genau was kommen wird und man witzelt: „Ach, sonst nehmen wir halt noch einen Optiker mehr in die Stadt“. Und als die Lokalität wieder neu eröffnet ist tatsächlich ein Optiker eingezogen.

Ginge man davon aus, dass jeder zweite Stadteinwohner ein Augenproblem hat, welches nach einem Optiker ruft, so müssten nach Adam Riese gerade mal 720 Adressen in jeder Kundenkartei dieser Konkurrenten sein. Oh weh – ob das sich lohnt? Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass inzwischen selbst bei den Brillen die Onlinegiganten mitziehen und man sich die Brille am Computer (inklusive Korrekturgläsern und Anpassung) bestellen kann. Da müssen aber sehr viele auswärtige Kunden den Weg in das kleine Ambassadorenstädchen finden, um jedem Optiker genug Geld in die Kasse zu spülen.

Mein Tochterkind hat für mich zu diesem Thema den Satz des Tages geliefert, der da heisst: „Eine Stadt mit 11 Optikergeschäften, die den Durchblick trotzdem nicht hat.“

Ups…

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2 Kommentare

  1. senftopfherausgeber

    Ich kenne auch Straßenzüge, da reiht sich ein Bäcker am nächsten.
    Man könnte meinen, dass sonst die Menschen verhungern würden, weil es im Rest der Stadt ja „keine“ weiter gäbe.
    Mich würde interessieren, was da täglich im Abfall landet….

  2. Smamap

    Mir geht das auch immer so, wenn ich durch eines dieser mehrstöckigen Einkaufszentren wandle und sich eine Modeboutique an die nächste reiht. Für jede der bekannten Marken eine. Wie die sich halten können – völlig schleierhaft. Zumal die Preise dort nicht so sehr viele zahlen können.
    Ich kapier das sowieso immer nicht, warum ein Sarah-Shirt mit Aufdruck eines Namens plötzlich das doppelte kostet, wie im 0815 Laden

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