von süss bis ungeniessbar

Zwangsräumung

Ja Leute, ich musste rigoros durchgreifen. Es gab in einer Nacht- und Nebelaktion eine Zwangsräumung. Nicht ganz einfach, aber erfolgreich. Aber ganz von vorne:

In meinem Mund hat sich ein Zahnkandidat zum unliebsamen Bewohner entwickelt. Er hat in meiner Backe munter Entzündungen geprobt. Dann hat er hin und wieder ein Stück von seinem Mobiliar fallen lassen und die liebe Zahnarztfrau hat den Bewohner wieder zusammengeschustert.

Bis er vor kurzem fand, er müsse sich nun so richtig dämlich benehmen, und einem Erdbeben gleich einen Spalt bis zur Wurzel produzieren. Autsch! Es gab ein hässliches Geräusch, welches mich veranlasste, mit dem Finger nach dem Zahn zu fühlen und … dabei hatte ich auf einmal ein grosses Stück von dem Fiesling in der Hand. Autsch 2.0 !

Das tat nun doch ganz schön weh, sodass ich der lieben Zahnarztfrau mein Problem melden musste. Ihr Blick in meine Fresslucke sprach Bände. Ihre Worte noch mehr: „Ja, meine Liebe – da kommen wir um eine Zahnentfernung nicht mehr rum … da ist nichts mehr zu retten!“ Klar doch. Es ist ja nicht etwa so, dass ich PANISCHE ANGST vor dem Zahnarzt hätte. Nööö, kein bisschen!

Tags darauf musste ich in den sauren Apfel beissen (solange ich noch konnte) und den schmerzhaften Störenfried zum Auszug zwingen. Meine Güte, der konnte ja vielleicht trotzig tun. Er wehrte sich so sehr, dass ich von Kopf bis Fuss kalte Schweisströpfchen hatte und nicht so recht wusste, ob mir nun übel oder schwindlig sein sollte. Aber weil ich den Kerl ja loswerden musste, beschloss ich im Kopf, mir einen imaginären Arschtritt zu verpassen und das Ganze mutig über mich ergehen zu lassen. Und so geschah es tatsächlich, dass ich erstaunlich problemlos den störenden Bewohner loswurde.

Jetzt habe ich ein freies Zimmer in meinem Zahnwohnzimmer – aber das stört mich nicht. Das bleibt so! Es ist nämlich so weit hinten, dass man es selbst beim Lachen nicht sieht. Einzig die Sache mit dem heissen Kaffee und dem Knabberzeugs klappt noch nicht – aber auch das wird wieder. Solange trinke ich meinen Morgenkaffee halt mit dem Strohhalm – lacht nicht!

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18 Kommentare

  1. S[Punkt]

    Zahnärzte sind mir insofern suspekt, weil ich ihnen nicht direkt auf die Finger schauen kann. Außerdem machen die ja gern mal große Investitionen oder Reisen…da heißt es: Geld verdienen! 😉

    Am liebsten ist mir das 15-5-Prinzip. 15 Minuten im Wartezimmer sitzen, 5 Minuten Durchsicht mit Sonne im Muttiheft. 🙂

  2. Carmilla DeWinter

    Autsch … gute Besserung!

  3. Ursula Zehnder Horvath

    Judihui 1 Zimmer mehr in der Zahnwohnung, hihihi!

    • modepraline

      Also quasi „Zimmer zu vermieten“ … hihihi:-)

  4. Edith Sutter

    weshalb hat man so grosse Angst es geht mir genau so. Und doch weiss ich, dass es eine Frage der Zeit sein wird. Dass mein Zahn Appartement so hergestellt wird, dass ich Lachen kann ohne Angst jemandkönnte einem in das hinterste Loch schauen..
    „Es isch emol en Ma oder Frau gsi diä het en holä Zahn gah, und in däm Zahn isch es Briefli gsi dert druf isch gschtandä usw u. so fort“ wär kennt das noh so inhaltslos ich han immer gfrogt wär denn was druf gschriebä het………

  5. silberkopf

    Vielleicht haben die Schokomäuse sich einen Fluchtweg erkämpft. Mach bloß den Mund zu beim kauen..sonst sind sie weg!!
    Gute Besserung und ich verstehe dich sehr gut, ich schiebe schon seit letztem Jahr eine Zahnimplantation vor mir her..Aaaaaaangst!
    Aber so lange man die Lücke nicht sieht..so what

    • modepraline

      Genau … Mut zur Lücke!!!

      • S[Punkt]

        Mut zur (Lern)Lücke! Das haben sich während des Studiums auch viele der anderen gedacht! 🙂

  6. tierlifruend

    Ist mir vor ein paar Tagen auch passiert 🙈 Aber ich hatte Glück, die Wurzeln sind noch intakt. Lediglich das Inlay ist verschwunden und mein Ex-Chef hat mich, resp. mein Weisheitszahn, wieder zusammengeflickt 🎉 Ich dachte auch, jetzt ist Schluss und er zieht mir den Zahn 😷. Ich bin froh, hat er es nicht getan, denn so bin ich noch gleich weise wie vorher 😍🤓😍

  7. Hausfrau Hanna

    Solche Zahnwurzelgeschichten
    liebe Frau Flohnmobil,
    sind übel 🙁
    Und teuer!
    Und wenn kein Implantat nötig ist, hast du Glück im Unglück gehabt..

    Gute Besserung!
    Und einen herzlichen Gruss
    Hausfrau Hanna

    • Hausfrau Hanna

      Jesses Gott!!!
      Da ist mir soeben ein Fehler passiert…
      Aus irgendeinem sonderbaren Grund bin ich via Frau Flohnmobils Blog in dieses Blog gelangt.
      Und in der festen Meinung, ich sein noch im andern Blog, habe ich den Kommentar geschrieben…
      Frau Flohnmobil hat noch alle Zähne!

      Ich lasse dennoch ein herzliches ‚Gute Besserung‘ hier –
      und einen ebensolchen Gruss

      Hausfrau Hanna Basel

  8. 365tageimleben

    Autsch 3.0 du Arme, aber was solls, nun haven die anderen mehr Platz im Zahnwohnzimmer. Liebste Grüße Ela

  9. Der Emil

    Oh. Zahnarzt. Nicht ohne mein Dormicum. Vielleicht wär das auch was für Dich?

  10. Tatjana

    Oh Gott, allein die Vorstellung.

  11. Es Marinsche kocht

    Dummer Zahn dummer! Geschieht ihm recht!

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