von süss bis ungeniessbar

C19, C20, C21, C22

Keine Angst, es sind keine physikalischen Formeln. Ich habe von Physik nämlich soviel Ahnung wie ein Huhn vom Stricken. Es sind meine Bezeichnungen für die kleinen Covid-Viren in meinem Kopf. Angefangen hat es ja im Jahre 2019, erwischt hat es mich im 2022 – dazwischen waren noch zwei Jahre, in denen sie auch aktiv waren, diese bescheidenen Viecher.

5 Wochen ist es her, seit es mich erwischt hat – und ich dachte echt, es wäre mit diesem grippeartigen Gefühl während 8 Tagen erledigt. Nope! Weit gefehlt. Diese Covidianer haben ganz offenbar beschlossen, sich in meinem Kopf heimisch einzurichten und alles durcheinander zu bringen. Echt jetzt?

Kennt ihr das Geräusch, wenn man dem Staubsauger bei Vollgas den Stecker zieht? Dieses gerade noch laute Heulen und dann nur noch Sumsen und – ZACK, RUHE! So fühlt sich mein Energiedepot an, wenn ich schlechte Tage habe. Und die sind leider aktuell in der Überzahl. Gerade hab ich noch das Gefühl, ich möchte heute etwas unternehmen. Frisch geduscht ziehen die Covidianer meinen Stecker und – ich bin leer. Erschöpft!

Als ob das nicht schon mühsam genug wäre, haben sie sich ganz offenbar auch hinter meinen Memoryautomaten gemacht. Ich mache täglich gefühlt 86 Leerläufe, weil mir einfach nicht mehr einfallen will, was ich gerade eben noch wusste. Ich rede mit jemanden und während des Gesprächs verliere ich den Faden – Filmriss! Ganz zu schweigen von Meetings, in welchen ich plötzlich anfange zu gähnen und beim besten Willen den Gesprächen nicht mehr folgen kann. Bleiernde Müdigkeit und gähnende Leere im Kopf dominieren mich auf einmal und ich habe das Gefühl, unter einer hermetisch abgeriegelten Käseglocke zu sitzen. Im Fachjargon nennen sie diesen Zustand Brainfog. Wie schön – dieses absolut bescheidene Gefühl hat einen Namen, der mir aber absolut nichts nützt!

Richtig peinlich wird es, wenn ich während eines Gesprächs die Wörter verwechsle und sich im Bauch Buchstabensalat zusammenbraut um sich dann in Form von Wortkotze über mein Gegenüber zu ergiessen. Wunderprächtig! Ich kann den Gesichtszügen meines Gegenübers erkennen, wenn ich mal wieder totalen Müll von mir gebe. Inzwischen bin ich schon soweit, dass ich dann frage: „Habe ich gerade wieder etwas erzählt, was keinen Sinn ergibt?“

Und weil mich all das so furchtbar nervt, muss ich es allen erzählen. Die Reaktionen sind meist dieselben: „Das braucht Zeit und Geduld!“

Prima – meine Kernkompetenzen sind ZEIT und GEDULD!!! Gerade ich habe davon relativ wenig Ahnung. Die Kampfsau, die immer auf der Überholspur mit Multitaskingfähigkeiten glänzte, braucht auf einmal Zeit und Geduld. Das kann ja heiter werden.

Falls ich euch nicht grüsse – sorry, vermutlich hab ich wegen der Covidianer in meinem Kopf vergessen, dass wir uns kennen. Falls ich mich atypisch benehme … ihr wisst ja, die Covidianer. Und falls ihr hier unfassbar viele Schreibfehler findet, so dürft ihr diese behalten – auch daran sind die Covidianer schuld.

Ich will meine Energie zurück! SOFORT!!!!

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6 Kommentare

  1. Silgil

    ….es braucht Zeit und Geduld….ja wenn es sich wieder erholt, hoffen wir es!!
    Nun, man lebt auch mit Defiziten, einfach etwas Spezieller, außerordentlich teilweise lustig. ;-)). Never give up
    …jetzt hast ein Staubsauger mit Akku, immer wieder laden…

  2. Ingwer

    Anfang April wurde ich krank, Karfreitag konnte ich mich frei-testen. Dann hatte ich Besuch über Ostern… seitdem habe ich es.

    • modepraline

      So ein Mist aber auch … bei mir ist es seit dem 20. März … 🙁

      • Ingwer

        Es geht langsam… oder ist es Frühjahrsmüdigkeit?

  3. Ingwer

    Das kenne ich, liebe Modepraline, mir geht es ähnlich. Die bleierne Müdigkeit hab ich Omikron auch.
    Einfach nicht überbewerten.

    • modepraline

      Fällt mir nicht gerade leicht, wenn ich arbeiten möchte/sollte und es will einfach nicht in meinem Kopf … ! Wie lange hast Du das schon?

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