von süss bis ungeniessbar

Back to school!!!

Ja, man glaubt es kaum. Mit Baujahr 1967 werde ich es wieder tun: Ich gehe zurück zur Schule und werde meine grauen Zellen wieder etwas kitzeln. Und ich tue es nicht, weil ich muss! Im Gegenteil: Ich darf wieder eine Ausbildung machen und freue mich tierisch darüber.

Streberin? Richtig!

Ich war immer eine Streberin. Schon im Kindergarten war klar, dass ich ein kleines Streberkind werden würde. Gut war mir nie gut genug. Ich wollte besser sein. Das hat mir die Sympathie aller Lehrer-/innen eingebracht, nicht aber die meiner Mitschüler-/innen. Nun ja, keiner mag die Streberin, die immer gute Noten schreibt. Und keiner mag das Kind, das traurig ist, wenn die Schulferien anstehen. Das war für mich zwar hart, hat mich aber keine Bohne davon abgehalten, die Schule und die damit verbundenen Hausaufgaben zu lieben.

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Biene oder Fliege?

Zwei Insekten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und wieder hat es ganz viel mit uns Menschen und unserem Denken zu tun:

Die Biene summt fröhlich über die Blumenwiese. Sie sieht da ein Blümchen, dort einen Strauch mit Blüten und sie bestäubt, was das Zeug hält.

Die Fliege fliegt über dieselbe Blumenwiese. Nur leider sieht sie weder die Blumen, noch die Sträucher. Sie sieht nur ihn: Den absolut gruselig stinkenden Kackhaufen, den zuvor ein Hund dort platziert hat.

Dieselbe Wiese, dieselbe Ausgangslage – aber ein vollkommen anderer Fokus. Und was soll das nun?
Ganz einfach: Ihr entscheidet selber, wem ihr eure Aufmerksamkeit schenken wollt, wenn euch der Lebensweg im Business oder privat mal wieder extrem kurvig erscheint.

Im Grundsatz einfach erklärt: Ihr könnt euch entschliessen, über die Kacke wegzufliegen und euch auf die Blumen zu konzentrieren. Deshalb geht die Kacke zwar nicht weg, aber ihr Gestank hängt nicht dauernd in euren Nasenlöchern. Das Problem ist zwar noch da, aber ihr könnt so einen Weg finden, euch von diesem nicht komplett in Anspruch nehmen zu lassen. Und auf dem Weg zu anderen Gedanken kommen oft die Lösungen von alleine, weil der Kopf sich wieder öffnet.

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Resilienz oder … wie ich ein Gummibärchen werde!

Im Volksmund wird das Wort Resilienz mit den sinnverwandten Wörtern Elastizität, Robustheit, Widerstandskraft oder Standhaftigkeit beschrieben.

Jeder, der im Erwachsenenleben unterwegs ist, wird täglich unzähligen Stressfaktoren ausgesetzt. Es gibt Faktoren, die wir einfach eliminieren können. Es gibt aber auch welche, die uns einfach auf die Füsse fallen und ungefragt da liegen bleiben. Der Umgang mit selbigen ist geprägt von unserer Selbstwahrnehmung und unseren Denkmustern.

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Workation …

… oder „wie man mit dem Blick zum Meer in ein Burnout rennt“!? ????

New Work – eine Arbeitsform, die in aller Munde ist und an der kaum ein Unternehmen in Zukunft vorbeikommen wird. Grundsätzlich auch eine gute Sache, wenn man es nicht zu weit treibt. Geworben wird mit:

???? mehr Flexibilität
???? mehr Freiheit
???? mehr Lebensqualität
???? mehr Verantwortung
???? mehr Mitsprache

In Wirklichkeit kann es aber ganz schnell ausarten in:

❌ mehr Unruhe
❌ mehr Kopfarbeit
❌ mehr Zerstreutheit
❌ mehr Druck
❌ 24/7 Erreichbarkeit

Ich bin der Meinung, dass der Grundgedanke von New Work ein Guter war. Dass es nun aber Firmen gibt, welche dieses Konzept soweit spinnen, dass grenzenlos alles möglich sein soll und man noch die berühmten „Workations“ zum absoluten Mass der Dinge erklärt, finde ich nicht nur gefährlich, sondern schon zerstörerisch. Alleine der Begriff WORKATION ???? ! Ja was denn nun?

Work ❓ oder Vacation ❓

Nein, beides kann nicht gesund sein. Egal, ob man jung, alt, alleinstehend oder mit Familie ist. Jeder Mensch braucht seine Zeit, um sich zu sammeln, um dem Körper und Geist Erholung zu gönnen und um sich nicht kümmern zu müssen ????‍♂️ .

Ich habe mit meinen Mitarbeitenden in regelmässigen Abständen Teambildungs-Events gemacht. Diese galten als Arbeitszeit, waren obligatorisch und haben dem Zusammenhalt und dem guten Spirit des Teams gedient ???? . Dabei ging es immer nur um die Menschen und ihre Bedürfnisse – nicht darum, noch das Tagesgeschäft dabei zu erledigen.

Bei der täglichen Arbeit war das Team dann wieder mit mehr Motivation und Spass dabei ???? .

Bei Ferienabwesenheiten hatte ich immer EIN Credo: Keiner wird in den Ferien angerufen oder angeschrieben. Selbst wenn es brennt, löschen die Mitarbeitenden das Feuer selber. Wer OFF ist, kann beim Löschen kaum helfen – er wird nur belastet mit Inputs, die er ohnehin nicht beeinflussen kann. Und Kopfarbeit ist schliesslich die wichtigste Arbeit – und wird kaum abgerechnet, wenn die Mitarbeitenden in den verdienten Ferien sind! ????

Bei den berühmten Workations fliessen nun Arbeit und Freizeit ineinander, wie es ungünstiger kaum sein könnte. Es kommt mir so vor, als ob man darauf hinarbeitet:

„Ein Burnout am Strand ist bedeutend besser zu ertragen, als eines im Office!“

Was für ein kompletter Blödsinn.
Es gibt viel Neues, was unsere GenerationZ brilliant macht. Diese Entwicklung gehört für mich definitiv nicht dazu. Das Abschaffen sämtlicher Leitplanken war noch nie eine gute Idee. Es kommt dabei immer zu Landschäden … ????‍♀️

Soweit mein Input zu Workations und New Work. Und ihr so?

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insightful

Die Ruhe auf LinkedIn und meinem Blog

Gibt es sie noch, oder ist sie endgültig abgetaucht?

Ja, es gibt mich noch! Ich bekomme immer wieder Mitteilungen auf meinem Messenger von Menschen, die wissen wollen, wie es mir geht. Eigentlich logisch – lange Zeit war ich extrem aktiv auf allen Plattformen, aktuell tendenziell sehr ruhig.

ES GEHT MIR GUT! ????

Ich habe mich ein paarmal um mich selber gedreht und gemerkt, dass es so einiges gibt, was mir zu viel Energie abzieht. Und ich habe mein Mindset ein kleines Bisschen umprogrammiert. Oder: Ich arbeite nach wie vor daran!

Was das bedeutet?

✅ Ich arbeite reduziert und konzentriere mich auf jene Dinge, die mir gut tun.
✅ Ich lehne jede Menge Anfragen ab, weil ich ganz einfach nicht mehr über meine 56-jährigen Grenzen gehen will.
✅ Ich mache aktuell keine neuen Investments – Anfragen sind also vergebens.
✅ Ich konzentriere mich auf meine bestehenden Investments in jenen Startups, an die ich glaube und bei welchen ich mich sinnvoll einbringen kann.

Wer die sind?

???? www.adretto.ch – ein cooles Team mit einem starken Fokus.
???? www.mobileup.ch – eine starke Truppe mit viel Engagement.
???? www.macu4.com – eine geniale Erfinderin mit grosser Vision.

Was ich nicht mehr brauche?

❌ Energieräuber
❌ geldgierige Haie
❌ Hochstapler und Bluffer
❌ Egomanen
❌ grosse Worte mit wenig Inhalt

Die letzten Jahre habe ich viel gelernt. Am allermeisten vermutlich von jenen, bei welchen ich oben im Text ein rotes Kreuz gesetzt habe. Danke dafür! ????

Man lernt nie aus im Leben und ich mache mich wieder vermehrt stark für jene, denen selber die Stimme, die Kraft oder die Unterstützung fehlt. Dazu gehören Organisationen oder Menschen wie:

???? https://lnkd.in/eFaUniAS
???? www.symptomnavi.ch
???? www.hospiz-solothurn.ch
???? junge Unternehmer, die ehrliche Feedbacks suchen
???? Familien, die unverschuldet in missliche Lagen geraten.

Und sonst lerne ich gerade sehr, wie man sich entspannt, ohne den Laptop dauernd auf den Beinen zu haben. Habe ich schon erwähnt: Man lernt nie aus!

Übrigens noch ein guter Tipp an alle, die auch jahrzehntelang dachten, sie müssten immer erreichbar sein: Ihr seid nicht unersetzlich – die Welt dreht sich auch ohne euch weiter ????. Lasst also getrost den Laptop mal ein paar Tage zugeklappt und löscht dann einfach alle Mails, die in dieser Zeit im Postfach gelandet sind. Die wirklich wichtigen werden einen zweiten Anlauf machen!

Stay tuned ????

#worklifebalance #karitativ #digitaldetox #mindset #relax

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Die Macht der Medien …

… und der selbsternannten Stammtisch-Allesversteher!

Als ehemalige Redaktorin der Print- und Radiomedien weiss ich, wie gross der Run auf einen Primeur ist. Allerdings war die Ethik zu meiner aktiven Redaktionszeit irgendwie noch etwas höher im Kurs, als sie das heute ist.

Ich bin entsetzt, wie die Medien die Gesellschaft manipuliert, wenn es um den aktuellen Fall der Credit Suisse geht. Da werden Meldungen ein klitzekleines Bisschen abgeändert, sodass sie reisserisch klingen und spannender sind, als die Wahrheit eigentlich wäre. Man lässt ein Fakt einfach weg, und die Meldung wird zur Headline, welche die ganze Börse ins Strudeln bringt.

Gestern gingen massig solcher frisierter Meldungen über alle Ticker. Juristisch noch gerade okay, faktisch aber eigentlich falsch. Und was passiert – die ganze Bankenwelt gerät aus den Fugen und die Leute reagieren panisch.

Ich äussere mich höchst selten zu aktuellen finanztechnischen oder politischen Themen. In diesem Fall mache ich eine Ausnahme:

Wer nicht wirklich in diesem Zirkus drin ist, sollte tunlichst vermeiden, jede Zeile wortwörtlich zu glauben, die da gedruckt wird. Es wird nämlich nie so heiss gegessen, wie gekocht. Und auch bei den Interviews, die im TV und in den Radiostationen laufen, sind die Zusammenschnitte oft so gemacht, dass es fatal klingt – de facto aber eigentlich eine völlig normal Aussage ist.

SRF lässt über ihren Ticker verlauten: „Angestossen hatte der Kursabsturz eine Äusserung der Grossaktionärin Saudi National Bank, kein weiteres Geld in die Bank zu investieren.“
Klingt ja schlimm!!! ????

Diese Äusserung ist aber eigentlich der Tatsache geschuldet, dass die Saudi National Bank nicht über 9,9% der Grossbank besitzen darf, weil sie sich sonst neuen regulatorischen Hürden stellen müsste, welche dies aktuell verbieten.

Davon steht nirgends auch nur ein Wort!

Ich oute mich hier als treue CS-Kundin und werde mein Geld nicht abziehen, nur weil die Medien eine Sachlage schlechter schreiben, als sie de facto ist. Gerade weil alle Paniker nun ihre Gelder abziehen, gerät ein Haus wie die CS letztlich in einen Engpass, der schon lange nichts mehr mit den harten Tatsachen zu tun hat.

Etwas mehr Fakten und etwas weniger reisserische Headlines täten unseren Medien echt gut!

#medien #bankendebakel #fakten #headlines #creditsuisse

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Zu alt und unsichtbar!?



Seit ich jenseits der 50ig bin (aktuell 56), erlebe ich immer wieder, wie Frauen in meinem Alter rund um mich herum „verblassen“. Sie werden für die Gesellschaft unsichtbar und kapitulieren, weil sie mit ihrem Alter nicht mehr in den Rängen für spannende Aufgaben stehen.

Frechheit, sage ich!!!

Stereotypen wie „jung = attraktiv = clever = gewinnbringend“ machen nicht selten den Frauen jenseits der 50ig das Leben schwer. Dann, wenn Männer aufgrund ihrer grauen Schläfen und ihrer Falten als graue Eminenzen mit viel Erfahrung in wichtigen Gremien gesehen werden, fallen Frauen schlicht und einfach aus dem Raster. Sie verschwinden vom Radar, obwohl ihre Erfahrungsrucksäcke nicht weniger voll sind.

Ist euch auch schon aufgefallen, dass zu einem älteren Herrn wertschätzend aufgeschaut wird, während eine ältere Frau tendenziell eher einen mitleidigen Blick bekommt? Mir ist dies allein schon bewusst geworden, als ich vor einem halben Jahr mein Haar von naturgrau wieder auf schwarz gewechselt habe. Ich bin deswegen keinen Tag jünger – aber offenbar in der Gesellschaft wieder sichtbarer.
Es ist leider auch eine Tatsache, dass in vielen Branchen und Bereichen Frauen ab 50ig kaum mehr Chancen auf Beförderungen oder wichtige Projekte bekommen. Das kratzt am Ego – aber ganz gewaltig.

Ich setze mich sehr dafür ein, dass das Alter kein Hindernis für Erfolg oder Erfüllung in der Karriere sein darf. Talente und Fähigkeiten verschwinden schliesslich nicht einfach, nur weil man ein gewisses Alter überschritten hat. Und es gibt immer mehr Menschen, die lebenslanges Lernen zum erklärten Ziel gemacht haben (ich zähle mich dazu).

Mir ist übrigens in der letzten Zeit ein paar mal aufgefallen, dass es Business-Vereinigungen gibt, bei welchen charmant darauf hingewiesen wird, dass ein Beitritt bis zum 50. Lebensjahr erwünscht ist. Was soll das? Wie wäre es, wenn man einfach KEINE Alterslimite machen würde, sodass die Jungen von den Alten und umgekehrt im Austausch profitieren können? Lernen kann man im Leben alles, aber Erfahrung kommt nunmal erst mit jedem Lebensjahr, das vergangen ist.

Ich habe bis dato nicht zu jenen gehört, die sich aufgrund von Stereotypen haben abschrecken lassen, und ich werde auch künftig nicht dazu gehören. Ich finde es aber ganz schön erschreckend, mit diesen konfrontiert zu werden, weil die eigentlich für mich nie ein Thema waren.

An alle da draussen: Der Jahrgang darf keinen Einfluss darauf haben, ob eine Frau wertgeschätzt oder ernst genommen wird. Das ist nicht nur diskriminierend, sondern ganz einfach eine ziemliche Frechheit. Kein Wunder, dass es viele Altherrenvereinigungen gibt, die sich dauernd um sich selber drehen – dort wollen nämlich die jungen Frauen um keinen Preis dabei sein.

Ich werde auch künftig dafür sorgen, dass ich nicht unsichtbar werde. Hoffentlich, ohne dabei auf bunte Massnahmen wie auf dem Bild zurückgreifen zu müssen. ????

Wintermärchen

Die Welt ist weiss, die Sonne scheint,
nirgendwo ein Kind mehr weint,
die Waffen still, die Seelen rein,
Frieden zieht in Häuser ein,
Gebäude strahlen hell und klar,
die Energie fliesst – wunderbar!

Die Menschen leben sehr besonnen,
sie haben viel an Glück gewonnen,
die Jahre haben sie gelehrt,
wie man das Leben schätzt und ehrt.
Sie teilen gern, mit offnen Herzen,
im Dunkeln reichen sie die Kerzen,
miteinander, Hand in Hand,
festigt sich das Freundschaftsband.

Vorbei die Zeit von Gier und Macht,
vorbei die Kälte in der Nacht,
vorbei die Zeit der kalten Seelen,
in denen die Gefühle fehlen.

Wir öffnen wieder Tür und Tor,
und stellen uns ein Leben vor,
in dem es nur gemeinsam geht,
wo keiner ganz alleine steht,
wo Mensch und Umwelt wieder passen,
wo wir einander nicht mehr hassen.

Liebe, Sorgfalt, grosse Herzen,
Dankbarkeit und keine Schmerzen,
Lehren aus vergangnen Jahren,
werden jeden Mensch bewahren,
vor Fehlern, die wir alle machten,
und die uns nach dem Leben trachten.

Mensch ist Mensch, egal woher,
ob weiss, ob schwarz, egal wie schwer,
ob reich, ob arm, egal wofür,
ob Haus, ob Schloss, es gibt die Tür,
die uns den Weg der Zukunft weist,
wenn der Gedanke um uns kreist,
der alles kurz in Frage stellt,
auf dieser ganz besondren Welt.

Normal wird ganz neu definiert,
und leben lassen zelebriert,
sich freuen auf den nächsten Tag,
weil er auch Gutes bringen mag,
gemeinsam durch die Täler gehn,
um Hand in Hand oben zu stehn,
mit Blick nach vorn und nicht zurück,
das Bild von einer Welt im Glück.

D.J.



Betreutes Moderieren

Samstagabend und die Vorfreude auf eine Show, welche uns Jahrzehnte durch unser Leben begleitet hat. Wetten dass …

Jene, die mit Thomas Gottschalk quasi aufgewachsen sind, haben gestern bestimmt mit Chips und Getränk auf das erneute Revival der abendfüllenden Show gewartet. Ich auch!

Was für ein Abend zum Fremdschämen … meine Güte! Nachdem man jahrelang wusste, dass der inzwischen über 70-jährige Talkmaster ein Garant für gute Unterhaltung war, so war ich gestern Abend auf meinem eigenen Sofa quasi dauerhaft peinlich berührt. Ich wage mal zu behaupten, dass man künftig auf ein Revival mit Gottschalk verzichten wird.

Wer von euch mitgeschaut hat, weiss bestimmt, wovon ich rede. Für alle anderen: Er hatte zwar seine Moderationskarten fest im Griff, die Sendung aber kein bisschen. Er tappte von Missgeschick zu Missgeschick, wirkte, als ob ihn die Sendung überhaupt nicht interessieren würde und musste x-fach von seiner Moderationskollegin Michelle Hunziker gerettet werden, um nicht vollends im Fett der Näpfe zu ertrinken. Seine Witze waren allesamt derart flach, dass kein Mensch auch nur ansatzweise lachen konnte und er schlenderte mehr als einmal ziemlich ziellos über die Bühne – so als ob er den Weg zurück zum Sofa suchen würde.

Es war traurig mitanzusehen. Die Maske hatte ihn zwar zum alten Gottschalk aufgepimpt und sein Outfit war glamurös und ausgefallen wie immer. Hinter all dem steckte aber ein total veränderter und ziemlich desorientierter Gottschalk, der die Grenzen nicht mehr kannte und ganz offensichtlich keine Ahnung von dem hatte, was er da tat. Michelle Hunziker war quasi seine Dauerbetreuung und Rettung während der ganzen Sendung.

Heute gibt es ja jenste Varianten von Betreuung: Betreute Senioren, betreute Kinder, betreute Tiere … seit gestern Abend gibt es jetzt betreutes Moderieren. Es konnte einem fast leid tun, die Misere mit anzusehen. Zumal es den Anschein machte, dass der rote Leopardenanzug den ehemals glanzvollen Talkmaster auffressen wollte. Ein Stück Vergangenheit, das gestern vermutlich in dieser Form live und in Farbe zu Grabe getragen wurde. Ich sage nur:

Wetten dass … Gottschalk nicht mehr zurück auf die TV-Bühne kommt?!

ALLES EINE LÜGE!

Mit grossem Interesse habe ich einen Bericht verfolgt, der veranschaulicht hat, dass in unseren Körpern weisse und braune Fettzellen vorhanden sind. Verstanden habe ich vor allem, dass die weissen Fettzellen die Energie speichern und uns demzufolge dick werden lassen, während die braunen die Energie abgeben und uns abnehmen lassen. Aha …

Weil ich ja ein helles Köpfchen bin war klar, dass ich den Forschern unter die Arme greifen würde. Man ist ja schliesslich hilfsbereit und sozial. Und die Umwandlung von weiss Zellen in braune Zellen sollte nun wirklich kein Problem darstellen.

Ja, ihr ahnt es: Ich habe den Liegestuhl in den Garten gezerrt, meine weissen Fettzellen mit Sonnencreme eingeschmiert – was ich notabene hasse, weil sich dann alles irgendwie so klebrig anfühlt – und habe mich mit höchster Konzentration im XXL Bikini auf der Liege platziert. Ich muss dazu sagen, dass ich natürlich den Tag abgewartet habe, an welchem es 30 Grad war. Wenn schon, denn schon!

Nach den ersten 30 Minuten war ich schon mal klatschnass geschwitzt und musste mir dringend Flüssigkeit zuführen. Der Blick in den Spiegel hat mir gesagt: Etwas dunkler, aber immer noch XXL. Mist!

Also habe ich mich erneut auf die Liege gelegt und habe angefangen, im Geiste mit meinen Zellen zu sprechen. „Kommt schon, ihr weissen Dinger, wandelt euch und schmelzt gefälligst davon. Ich verspreche auch, dass ich künftig das ultragrosse Magnum-Eis nicht mehr vor dem Schlafengehen esse. Ich schwöre!“

Nach weiteren 30 Minuten schaute ich an mir runter und hoffte, dass die Schweisstropfen die Fettzellen gleich mitnehmen würden. Irgendeinen Sinn muss es ja schliesslich haben, wenn man sich bei 30 Grad mit klebrigem XXL-Körper in die Sonne legt und schwitzt wie ein Ferkel.

Okay, nach insgesamt zwei satten Stunden Sonnenbad (ohne Bad) habe ich kapituliert. Mein Haut ist wohl etliche Stufen dunkler geworden – den Fettzellen scheint das aber schnurzegal zu sein. Der Spiegel sagt, dass ich nach wie vor den XXL-Bikini brauche. Die Waage sagt dasselbe. Was also ist dran, am Märchen mit den braunen und weissen Fettzellen? Ich habe gegoogelt und folgendes gefunden:

Na wunderbar!!! Lieber Herr Alexander Pfeifer – hätten Sie das vielleicht überall so veröffentlichen können, dass auch ich gleich über diesen Artikel stolpere? Dann hätte ich mir die Schwitzerei sparen können.

Fazit: Der nächste Versuch findet in der Kältekammer der Schlachterei statt – vielleicht habe ich da mehr Glück, meine weissen Zellen zu überreden, sich in Braune zu verwandeln.

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