Machs gut!

Kurz bevor der Kalender auf ein neues Jahr hinweist, möchte ich mich von Herzen von einem unglaublichen Menschen verabschieden. Er hat sich nach 6 Jahren Leben mit einem Glioblastom im Kopf auf den Weg in Richtung onkofreie Zone gemacht.

Tschüss Erik @rummelschubser oder https://rummelschubser.com/ .

Ich weiss noch, wie ich über Dich gestolpert bin. Dein Blog und die Art, wie Du mit Deiner Krankheit umgegangen bist, haben mich voll mitgenommen. Und so hat sich ein Freundschaft unter Bloggern ergeben, die das Leben auf dem Onkoplaneten kennen.
Wir haben geschrieben, telefoniert, gefacetimet und uns Bilder geschickt. Wir haben auch gegen widrige Situationen zusammen angekämpft – zwar auf Distanz, aber trotzdem gemeinsam. Und wir haben dabei IMMER gelacht. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Dich auch nur ein einziges mal hadernd erlebt hätte. Du hast Dich und Deine Krankheit immer auf die Schippe genommen und Deine Devise war:

„Akzeptier die Diagnose, aber niemals die Prognose.“

Junge, Du hattest so verdammt recht. Ich meine: Ein Gliopatient, der eine Überlebenszeit von 6 Jahren hat – damit hast Du sie alle in Staunen versetzt. Und dass Du dabei noch ständig alle veräppelt hast war wohl der Oberburner. Du hast die beschissensten Situationen einfach weg gelacht und hast Dich nicht ein einziges mal von Deinem ganz eigenen Weg abbringen lassen.
Im Krankenhaus kannten Dich wohl alle – als lustige Type mit dem Schalk im Nacken. Genau das war wohl Dein Rezept: Zwar ein Glio im Kopf, aber noch vielmehr Schalk im Nacken!!!
Während andere ihr Ableben planen, hast Du stattdessen geheiratet, bist stolzer Papa geworden und hast nochmal so richtig Gas gegeben.

Ich habe keine Ahnung, wie Du es gemacht hast – aber dann, wenn es aussichtslos auszusehen schien, hast Du allen anderen da draussen mit Deinem Blog Mut gemacht. Du wurdest zum Helden für ganz viele Menschen, die ohne Dich bestimmt viel früher aufgegeben hätten. Und dabei hast Du immer wieder alle Grenzen gesprengt. Du hast angesprochen, worüber andere nicht sprechen – Du hast thematisiert, was andere sich nicht trauen und Du hast Dich mit jeder Menge Humor immer wieder über den unbeliebten Bewohner in Deinem Kopf ausgelassen.

Alle, die jetzt denken, Du hättest den Kampf verloren – NEIN, das hast Du in meinen Augen nicht. Du hast unfassbare 6 Jahre gewonnen, die man nur gewinnen kann, wenn man so gestrickt ist, wie Du das warst. Du hast so viele Erinnerungen, Momente, Erlebnisse, Abenteuer und eine eigene Familie gewonnen, da kann man wohl kaum von verlieren sprechen.

Deine unglaublich starke Frau an Deiner Seite hat Dich nun ziehen lassen müssen – und Dein kleiner „Garnelobert“ (Wortkreation von Erik für seinen Sohnemann) wird seinen Weg nun ohne Dich weitergehen. Das ist schmerzvoll und traurig – aber ich weiss, dass sie bei jedem Gedanken an Dich immer auch ein Grinsen im Gesicht haben werden, selbst wenn die Tränen fliessen. Es ist unmöglich, ohne lustige Momente an Dich zu denken. Dafür hast Du viel zu viel Lebensfreude und Humor gehabt. Und dort, wo Du jetzt bist, wird die Party weitergehen.

Ich werde Deine Blogposts vermissen – und Deinen schwarzen Humor noch vielmehr. Und auch wenn Du mir eigentlich noch die vesprochenen Berliner vorbeibringen wolltest, so nehme ich Dir nicht übel, dass das nicht mehr geklappt hat. Ich weiss, dass ich irgendwann an einem anderen Ort wieder über Dich stolpern werde – und wehe, Du hast dann keine Berliner für mich …

Erik, ich hätte Dir und Deiner kleinen Familie noch viele Jahre gegönnt. Ich weiss aber, dass Du alles an Leben eingezogen hast, was es noch einzuziehen gab. Und auch wenn 33 Jahre verdammt noch mal kein Alter sind, so hast Du diese Jahre mit soviel Leben gefüllt – da bräuchten andere 150 Jahre für.

Wer auch immer jetzt das Vergnügen hat, Dich in der onkofreien Zone kennelernen zu dürfen – Du wirst die humorvollste Begegnung ever. Für jeden und überall! 🙂

Junge, Du wirst mir fehlen und es war mir eine Ehre, dass ich Dich und Deine Familie kennenlernen durfte.

Machs gut!

Enkelmund …

… tut Logik kund. Selbstverständlich Kinderlogik.

Da marschiert heute die zuckersüsse Enkelin mit ihrer Mama, welche notabene unser Tochterkind ist, bei uns ins Haus und fragt mit vorwurfsvollem Ton:

„Warum habt ihr eigentlich keine Kinder?“

Ja – warum eigentlich, hä? Also ich gucke grinsend in die Runde, zeige auf unser Tochterkind und sage zur süssen Enkelin:
„Das hier ist unser Kind. Und Dein Götti ist auch unser Kind.“

Könnt ihr euch eine 3 1/2-Jährige vorstellen, die guckt wie ein Auto???

Seien wir mal ehrlich: Wie soll sich ein kleines Kind vorstellen können, dass Mama und Papa auch Kinder waren? Und dass die immer noch die Kinder von Oma und Opa sind? Das geht doch bestimmt schon unter „Abstraktes Denken“ und kann keinesfalls von einem kleinen Kind eingeordnet werden können.

Ich ertappe mich schliesslich auch immer wieder dabei, dass ich es schräg finde, dass ich als Oma mit meiner Mama und meinem Papa wieder in die Rolle der Tochter schlüpfe. Meine Güte: Unfassbar viele Rollen habe ich: Tochter, Mama, Oma. Und meine Mama hat noch den Zusatz Uroma. Das wird ja richtig kompliziert.

Genauso unverständlich ist es für meine Enkelin, dass sie meinen Opa nicht kennt. Sie weiss nur, welche Erinnerungsstücke bei mir stehen, die ich von meinem Opa habe. Aber warum sie den nie gesehen hat, das kann sie auch noch nicht verstehen.

Kinder bleiben doch immer Kinder – zumindest im familientechnischen Verständnis. Wie kommt es nun aber, dass es Dinge gibt, die Kinder nicht tun dürfen, weil sie noch Kinder sind? Wenn doch aber Mama und Papa auch noch Kinder sind (von Oma und Opa), warum dürfen die dann diese Dinge tun? (Abends lange Fernsehen, Wein trinken etc.). Könnt ihr mir noch folgen???

Echt jetzt: War das immer schon so kompliziert oder fällt mir all das jetzt erst auf, weil die kleine Enkelin mich auf diese Denkvorgänge geschubst hat?

Moooooment: Das ist ja noch gar nicht die Spitze der Fahnenstange. Aktuell bin ich nämlich Urenkelin, Enkelin, Tochter, Mutter und Oma. Und die Bedürfnisse, Regeln und Verpflichtungen sind überall ein bisschen anders. Das ist ja unglaublich kompliziert – kein Wunder, dass ich manchmal so müde bin.

Und dann wäre da immer noch die Frage, warum wir eigentlich keine Kinder haben …. 🙂

Weihnachten?

Von ganz vielen da draussen haben mich wunderbare Wünsche für die Festtage erreicht:

Wunderbare Weihnachten.
Friedliche Festtage im Kreise der Liebsten.
Geniess die Auszeit.
Schöne Weihnachten und gute Gesundheit.

So und ähnlich sind die lieben Worte bei mir gelandet. Und auch wenn ich ein Grinch bin, der gut ohne das Weihnachtsfest leben könnte, so habe ich mich auf die strahlenden Augen der Enkelkinder gefreut.
Leider haben wir die Rechnung ohne das Magen-Darm-Virus gemacht. 😦

Ja, es gab tatsächlich noch ein Virus aus der grossen Angebotspalette, welches wir noch nicht hatten. Und selbiges schlug pünktlich am 24. Dezember zu. Herzlichen Dank auch!

Es ist ja nicht schon übel genug, dass wir die drei Monate davor gefühlt schon dauernd mit Viren kämpften, die unsere zwei kleinen Enkelkinder dauernd befallen – da musste natürlich dieses spezielle Virenvieh auch noch zuschlagen.

Ja, und so kam es, dass wir weder glänzende Kinderaugen noch besinnliche Tage hatten – es war eher die Variante: „Wir stellen euch die Geschenke vor die Türe und ihr stellt uns eure Geschenke vor die Türe.“ So stellt man sich für die Kleinen Weihnachten vor. Zumal die Enkelin sich so unfassbar auf diese Zeit gefreut hatte und wusste, dass das letzte Türchen beim Adventskalender das Weihnachtsfest ankündet.

Echt Leute – mein grinchiges Ich wird immer grinchiger – Weihnachten auf und über der Schüssel ist nun echt nicht das, was man sich wünscht!

Dann hoffen wir mal, dass wir wenigstens ohne weitere Schäden den Rutsch ins neue Jahr schaffen!

Das grosse schwarze Loch

So, ich oute mich, dass ich für 2023 einen Wunsch habe. Ich mache niemals Pläne weit im voraus, ich halte nichts von Vorsätzen und ich wünsche mir in der Regel nichts, ausser Gesundheit. Aber für 2023 hätte ich nun doch einen grossen Wunsch:

Ich möchte das grosse schwarze Loch,

welches uns in den vergangenen 2 Jahren alle Fachkräfte in sämtlichen Berufszweigen weggeschluckt hat, gerne für etwas anderes aktivieren. Ich mache das doch am besten, indem ich mich direkt an das grosse schwarze Loch wende:

Liebes grosses schwarzes Loch
Könntest Du bitte am 1. Januar 2023 alle verschluckten Fachkräfte wieder ausspucken. Wir brauchen die hier dringend. Und dann hast Du wieder Platz, für andere Dinge. Dinge, die ich Dir liebend gerne in den Rachen werfen werde. Diese wären:

Gefühlt 500 Viren, die keine Mensch braucht und die sich augenscheinlich zu einer Armee zusammengetan haben.
Ein Krieg, der genauso wenig gebraucht wird, und der bitte im neuen Jahr ersatzlos gefressen werden darf.
Ein kranker Kriegstreiber – den darfst Du aber nicht ganz verschlucken, den musst Du vorher in 1000 kleine Stücke beissen, sonst findet der womöglich wieder raus.
Eine Inflation, die viele Menschen an den Rand der Existenz treibt. Die kannst Du am Stück schlucken.
Sämtliche Lieferengpässe, vor allem im Medikamentenbereich – runter damit!
Eine Klimakrise – bitte einmal runterspülen und stattdessen saubere 4 Jahreszeiten über den Tisch rülpsen!

Also, ich finde jetzt nicht, dass das abartig viel an Wünschen ist. Bitte, liebes schwarzes Loch – schön brav fasten bis zum 31.12. – dann Fachkräfte wieder ausspucken und runter mit dem ganzen Mist vom 2022!

Lieben Dank – ich werde mich erkenntlich zeigen!

Wintermärchen

Die Welt ist weiss, die Sonne scheint,
nirgendwo ein Kind mehr weint,
die Waffen still, die Seelen rein,
Frieden zieht in Häuser ein,
Gebäude strahlen hell und klar,
die Energie fliesst – wunderbar!

Die Menschen leben sehr besonnen,
sie haben viel an Glück gewonnen,
die Jahre haben sie gelehrt,
wie man das Leben schätzt und ehrt.
Sie teilen gern, mit offnen Herzen,
im Dunkeln reichen sie die Kerzen,
miteinander, Hand in Hand,
festigt sich das Freundschaftsband.

Vorbei die Zeit von Gier und Macht,
vorbei die Kälte in der Nacht,
vorbei die Zeit der kalten Seelen,
in denen die Gefühle fehlen.

Wir öffnen wieder Tür und Tor,
und stellen uns ein Leben vor,
in dem es nur gemeinsam geht,
wo keiner ganz alleine steht,
wo Mensch und Umwelt wieder passen,
wo wir einander nicht mehr hassen.

Liebe, Sorgfalt, grosse Herzen,
Dankbarkeit und keine Schmerzen,
Lehren aus vergangnen Jahren,
werden jeden Mensch bewahren,
vor Fehlern, die wir alle machten,
und die uns nach dem Leben trachten.

Mensch ist Mensch, egal woher,
ob weiss, ob schwarz, egal wie schwer,
ob reich, ob arm, egal wofür,
ob Haus, ob Schloss, es gibt die Tür,
die uns den Weg der Zukunft weist,
wenn der Gedanke um uns kreist,
der alles kurz in Frage stellt,
auf dieser ganz besondren Welt.

Normal wird ganz neu definiert,
und leben lassen zelebriert,
sich freuen auf den nächsten Tag,
weil er auch Gutes bringen mag,
gemeinsam durch die Täler gehn,
um Hand in Hand oben zu stehn,
mit Blick nach vorn und nicht zurück,
das Bild von einer Welt im Glück.

D.J.



Oh Du Fröhliche …

Weihnachtsshopping, Sonntagsverkäufe, Weihnachtsrabatte, Paketschlacht, 3 für 2 … was für ein Traum? Albtraum …
Als bekennender Grinch bin ich immer froh, wenn diese besinnliche Zeit vorbei ist. Als Kind habe ich sie gemocht, wie sie wohl die meisten Kinder mögen. Heute könnte ich gut ohne leben – ich sehe nämlich meine Familie regelmässig, auch ohne Weihnachtsfest. Und der alljährliche Päcklimarathon lässt mich immer mehr über unsere Gedankenlosigkeit in Sachen Kaufverhalten sinnieren.

Jetzt habe ich aber das ultimativ beste Geschenk für alle Kinder gefunden, welches als Vorbereitung für eine selbstbestimmte Zukunft die Persönlichkeit fördert und sogar einen erzieherischen Aspekt verkörpert. Achtung … tädääää:

Ja, liebe Kinder – so löst die Menschheit heute die Probleme. Und ihr dürft das schon im Kindesalter lernen: Klebt euch mit Kleber auf der Strasse fest – damit erreicht ihr immer, was ihr wollt!

Wunschliste schreiben? Nicht mehr nötig!
Ihr klebt euch einfach am besten vor dem Globus am Kontenpunkt der Strasse fest und schreit eure Wünsche laut in die Welt hinaus. Bestimmt wird jemand ein Einsehen und ganz viel Verständnis haben und euch nett bitten, doch wieder aufzustehen und die Strasse zu räumen. Und dafür bekommt ihr dann euer gewünschtes
– Handy
– Tablet
– iPad
– Kopfhörer
– iWatch
– etc. etc.

Ja, schliesslich denkt ihr alle nachhaltig und wünscht euch demzufolge auch nur nachhaltige Dinge. Und wie gesagt: Übung macht den Meister – man kann also nie früh genug lernen, wie man für Aufsehen sorgt um seine Ziele zu erreichen.

Liebe Kinder und Eltern, Grosseltern, Patinnen und was auch immer es noch so gibt: Diese Playmobil-Packung gibt es (hoffentlich) nicht wirklich zu kaufen – ist nur ein Fakebild. Und ja, mein Text strotzt vor lauter Ironie, also bitte nicht ernst nehmen. Geschenke sind eine tolle Sache. Vor allem dann, wenn der oder die Beschenkte auch etwas damit anfangen kann. Blindes Kaufen und Verschenken ist heute noch genauso sinnlos wie es das früher war. Wenn ihr also nicht wisst, was ihr schenken sollt – Zeit! Ja, einfach nur Zeit. Für einen Ausflug, einen gemeinsamen Kaffee, einen Kinobesuch oder einen gemeinsamen Bastelnachmittag.

Vergesst die Sache mit dem Playmobil Klebesatz! 🙂

Silvesteranlass, und dann …

ist sie da, die ultimative Frage: Wo bekommen Mann und Frau das passende Outfit her. Wer schon einmal in einem Hotel Ferien über die Feiertage gemacht hat, der weiss, dass dies textiltechnisch eine ziemlich Herausforderung sein kann. Bei den wunderschön arrangierten Silvesterdinnern oder den musikalisch umrahmten Glitzeranlässen herrscht fast immer ein Dresscode.

Nun ja, Frauen machen aus dieser Herausforderung in der Regel einen Shoppingtrip mit vollem Körpereinsatz. Schliesslich mögen die meisten Frauen den Marathon von Geschäft zu Geschäft und von Umkleidekabine zu Umkleidekabine. Ich sage bewusst „die meisten“, denn auch da gibt es Ausnahmen. Das übliche Klischee von der shoppenden Frau mit dem Mann, der vor dem Geschäft frierend und geduldig wartet, gilt nämlich auch heute noch. Also bei uns gilt es nicht. Mein Mann kommt nämlich schon gar nicht erst mit – wer will sich schon vor gefühlt 50 Boutiquen die Beine in den Bauch stehen und das Gejammere von überflüssigen Pfunden in Dauerschleife über sich ergehen lassen. Mein Mann nicht.

Dann hätten wir da noch die pragmatische Männerwelt. Die möchten einfach nur einen passenden Smoking. Oder einen tollen Anzug. Am besten mit dem passenden Rundherum gleich dazu. Und all das möchten sie vor allem, ohne sich ins Shoppinggetümmel stürzen zu müssen.

Ich habe bis heute keinen einzigen Mann kennengelernt, der es cool findet, sich für einen besonderen Anlass einen Anzug kaufen zu müssen. Und der Smoking ist bei den meisten Männern der Feind Nummer eins. Er sieht immer gleich und ähnlich aus, passt aber meist erst nach 38 Fehlversuchen und muss dann trotzdem noch abgesteckt, geändert und nochmal probiert werden. Männer sehen den Sinn darin nicht, sich all dies anzutun, um das glanzvolle Outfit genau einmal tragen zu können. Sie sind dafür zu pragmatisch und strukturiert im Kopf. Die meisten erachten es als herausgeworfenen Geld, das man besser hätte gebrauchen können. Und sie tun es in der Regel auch nur, weil die weibliche Begleitung mit grossen Kulleraugen den „ich-bin-sonst-so-traurig-Blick“ aufsetzt. Kaboooooom – der Mann steht schneller in einer viel zu engen Umkleidekabine, als er nein sagen kann. So funktionieren Beziehungen! 🙂

Nun habe ich etwas entdeckt, was das Leben der Männer soviel einfacher macht. Und die Partnerin mit den Kulleraugen darf sich auch freuen.
Da hat sich ein Startup etwas einfallen lassen, was den Beziehungsstress minimiert! Es gibt eine Plattform, auf welcher Mann sich sein Outfit per Mausklick zusammenstellen und nach Hause liefern kann. Mann braucht dafür nicht einmal die Kenntnisse über seine Kleidergrösse – der nette Herr auf der Plattform erklärt per Videobotschaft, wo Mann seine drei Masse nehmen muss, um den perfekt sitzenden Anzug oder Smoking geliefert zu bekommen. Und dazu kann Mann sich sogar die passenden Schuhe, den Gürtel, das Einstecktuch und die Uhr liefern lassen, wenn dies gewünscht wird. Klingt einfach? Ist es auch! Wir haben es ausprobiert. Und mein Mann trägt keine 08/15 Grösse – also dies alleine ist schon eine Challenge. Aber es hat funktioniert – und zwar perfekt passend und in kürzester Zeit.

Das Zückerchen zum Schluss kommt jetzt für die Frau an der Seite des adrett gekleideten Mannes: Die ganze Ware kommt nach dem Event ungewaschen zurück in den Karton und wird vom Briefträger per Pick up wieder abgeholt. Waschen? Reinigen? Bügeln? Nichts von all dem. Auch das wird für Mann (und Frau) erledigt.

Der Typ mit der Idee hat seiner Firma den passenden Namen verpasst: www.adretto.ch

Falls also vor euch eine Einladung liegt, die euch den Schweiss auf die Stirn treibt: Die Lösung gibts ganz einfach auf besagter Homepage. Und was ich daran zusätzlich schätze: Es ist nachhaltig!!! Im Schrank hängen nicht mehr tonnenweise Anzüge, die vor 20, 10 oder 5 Kilo noch gepasst haben. Es kommt immer nur jener, der gerade passt und gebraucht wird. Und dann ist er wieder weg.

Die Umwelt, die Brieftasche und die Männerwelt sagen unisono DANKE für diese fantastische Idee! Und die Frauen können den Männern künftig nochmehr Platz im Kleiderschrank klauen. Also bitte – mehr geht doch nun wirklich nicht.

Virenkoller lässt grüssen

Seit der Maskenparade in der Covidzeit scheint mein Immunsystem den Dienst zu verweigern. Jedes kleine Virüsschen, das sich irgendwo blicken lässt, wird von mir herzlich eingeladen, um sich bei mir breit zu machen. Und das Vierenvieh darf auch noch sein gesamte Verwandtschaft einladen, um bei mir Party zu feiern! Und weil ich bekanntlich Grosi der zwei lustigsten Enkelkinder bin, werde ich täglich mit Viren beschossen. Jup, Kleinkinder sind Virenschleudern! Aber ich kann ja unmöglich keine Enkelbesuche mehr machen, bis sie virenfrei sind – sonst sehe ich sie vermutlich nicht mehr vor nächstem Sommer!

Ich dachte ja immer, ein Schnupfen oder ein Halskratzen sei kein Thema für mich. Seit Corona sieht das etwas anders aus.

Ich befinde mich seit gefühlt Monaten im Dauerkampf gegen diese kleinen Mistviecher in meinem Körper, die mich jedesmal husten und rotzen lassen, dass ich kaum noch bis zur Nasenspitze sehe. Der Brustkasten ist hochtrainiert von den Hustenattacken und der Rüssel entwickelt sich zu einem roten Knollen. Schlafen? Fehlanzeige! Wie auch, wenn man kein Luft bekommt???

Auf meiner Küchenablage stehen anstelle von Leckereien Dinge wie Nasenspray, Hustensirup, Lutschtabletten und ein Inhalator. Und wenn ich jemandem in die Nähe komme, trage ich aus Rücksicht wieder Maske.

Ich dachte ja, dass ich die einzige sei, die damit zu kämpfen hat. Wenn ich aber rund um mich herum höre und sehe, was abgeht, dann haben vermutlich Firmen wie Tempo (Taschentücher) gerade Highlife. Gibt es eigentlich eine Familie, die nicht vom Virentheater betroffen ist?

Ich habe die letzten Monate soviele Coronatests gemacht, dass es für die nächsten 5 Jahre reichen dürfte. Und kein einziger war positiv. Also haben die anderen Virentierchen ganz offensichtlich vom grossen Coronakollegen profitiert und sind zu kleinen Monstern mutiert.

Der Supergau für die gute Laune ist, wenn ich morgens müde und mit Atemnot aus dem Bett krieche, draussen dicker Nebel liegt, es den ganzen Tag nie richtig aufhellt und – wegen Stromsparmassnahmen – unser gemütliches Zuhause einer Dunkelkammer gleicht. Ganz abgesehen davon rieche ich seit Tagen nicht mal den Kaffee, weil mein Rotzknollen komplett dicht ist. Warum nochmal soll ich also aufstehen???

Genauso habe ich mir den Winter vorgestellt. 😦

Betreutes Moderieren

Samstagabend und die Vorfreude auf eine Show, welche uns Jahrzehnte durch unser Leben begleitet hat. Wetten dass …

Jene, die mit Thomas Gottschalk quasi aufgewachsen sind, haben gestern bestimmt mit Chips und Getränk auf das erneute Revival der abendfüllenden Show gewartet. Ich auch!

Was für ein Abend zum Fremdschämen … meine Güte! Nachdem man jahrelang wusste, dass der inzwischen über 70-jährige Talkmaster ein Garant für gute Unterhaltung war, so war ich gestern Abend auf meinem eigenen Sofa quasi dauerhaft peinlich berührt. Ich wage mal zu behaupten, dass man künftig auf ein Revival mit Gottschalk verzichten wird.

Wer von euch mitgeschaut hat, weiss bestimmt, wovon ich rede. Für alle anderen: Er hatte zwar seine Moderationskarten fest im Griff, die Sendung aber kein bisschen. Er tappte von Missgeschick zu Missgeschick, wirkte, als ob ihn die Sendung überhaupt nicht interessieren würde und musste x-fach von seiner Moderationskollegin Michelle Hunziker gerettet werden, um nicht vollends im Fett der Näpfe zu ertrinken. Seine Witze waren allesamt derart flach, dass kein Mensch auch nur ansatzweise lachen konnte und er schlenderte mehr als einmal ziemlich ziellos über die Bühne – so als ob er den Weg zurück zum Sofa suchen würde.

Es war traurig mitanzusehen. Die Maske hatte ihn zwar zum alten Gottschalk aufgepimpt und sein Outfit war glamurös und ausgefallen wie immer. Hinter all dem steckte aber ein total veränderter und ziemlich desorientierter Gottschalk, der die Grenzen nicht mehr kannte und ganz offensichtlich keine Ahnung von dem hatte, was er da tat. Michelle Hunziker war quasi seine Dauerbetreuung und Rettung während der ganzen Sendung.

Heute gibt es ja jenste Varianten von Betreuung: Betreute Senioren, betreute Kinder, betreute Tiere … seit gestern Abend gibt es jetzt betreutes Moderieren. Es konnte einem fast leid tun, die Misere mit anzusehen. Zumal es den Anschein machte, dass der rote Leopardenanzug den ehemals glanzvollen Talkmaster auffressen wollte. Ein Stück Vergangenheit, das gestern vermutlich in dieser Form live und in Farbe zu Grabe getragen wurde. Ich sage nur:

Wetten dass … Gottschalk nicht mehr zurück auf die TV-Bühne kommt?!

Gratis? Also her damit!!!

Das ist vermutlich die dümmste Überschrift, die mir je eingefallen ist. Ich gehöre nämlich zur Gilde der NICHT-Sammler von Gratismaterial. Im Moment fühlt es sich aber grad anders an. Warum?

Vor einer Woche habe ich die Grippeimpfung eingezogen – heute habe ich den aktuellsten Booster geholt. Da ich bis dato das Privileg hatte, beim Arzt des Vertrauens impfen zu können, war ich heute das erste mal in einem Impfzentrum. Und als ich da so in der Warteschlange stand und den Gesprächen der Menschen um mich herum lauschen konnte, wurde mir bewusst, wieviele Leute sich impfen lassen, weil es nichts kostet.

„Ist ja gratis, sonst würde ich es nicht machen“, wurde von mir zum Satz des Tages erkoren.

Echt jetzt?

Wieviel wert ist Gesundheit? Hätte ich das dort laut ausgesprochen, hätte ich vermutlich eine philosophisch-politisch-ethisch-moralisch kritische Diskussion losgetreten. Also habe ich das Gesicht lediglich hinter meiner Maske verzogen.

Zugegeben, es war mein erster Covid-Pieks, bei welchem ich bis kurz vorher auch nicht wusste, ob ich ihn wirklich machen soll. Die drei davor waren für mich nicht eine Sekunde ein Thema. Diesmal habe ich mich aber auch schwer getan. Ich hatte das Gefühl, dass mein System nun so langsam bereits sein sollte für das Vieh. Aber erstens habe ich es nicht unbedingt meinetwegen getan und zweitens habe ich ein klitzekleines bisschen Schiss vor Long-Covid. Ich kenne inzwischen zwei richtig dramatische Fälle, die weit entfernt sind von einem normalen Leben. Also her mit der Spritze!

Dass man sich aber impfen lässt, weil es gratis ist, das habe ich heute tatsächlich zum ersten mal gehört. Ich hab mir überlegt, ob jene, die sich deswegen impfen lassen, auch bei anderen Therapien nur zusagen würden, wenn sie gratis wären …

Anyway – ich bin quasi durch und durch abgesichert. Sollte ich also demnächst ausfallen, dann war es ein Erdbeben, ein Tsunami oder was auch immer mich noch umhauen könnte. Oder ich habe meine zwei absolut süssen, witzigen, lustigen aber total wilden Enkel versucht in Schach zu halten … die schaffen es auch, dass ich abends wie eine tote Fliege auf dem Sofa liege! 🙂