von süss bis ungeniessbar

Was wäre wenn …?

Ich krame in letzter Zeit häufiger mal in den Schubladen mit den alten Fotos drin. Oder ich scrolle mich auf FB durch die Erinnerungen. Und dann frage ich mich: Würde ich etwas anders machen, wenn ich die Lebenszeit zurückdrehen könnte?

Meine Antwort ist immer dieselbe: Ich würde nichts anders machen! 🙂

Stellt euch vor, man könnte zurückgehen und würde nur einen einzigen Tag verändern – das Leben würde dadruch einen völligen anderen Weg gehen. Jede Minute prägt unseren Lebensweg. Und jede Veränderung würde genau diesen Lebensweg umlenken. Hätte, würde, täte und könnte sind dabei energiefressende Attribute. Dinge, die unabwendbar sind, könnte man nämlich auch rückblickend nicht verändern.

Ich blicke zurück auf inzwischen über 51 Jahre und möchte kein einziges davon missen. Weder meine Kindheit, noch meine Jungend, noch meine Zeit als junge Erwachsene, als Ehefrau, Mutter, Freundin, Geschäftsfrau, Tochter, Schwester oder Gegnerin … nichts davon möchte ich ändern. Alle diese Dinge haben mein Leben bisher so spannend und abwechslungsreich gemacht. Und die schier unlösbaren Aufgaben haben mich wachsen lassen.

Zugegeben: Es gibt Lebensaufgaben, auf die ich gerne verzichten könnte und die mich manchmal in die Knie zwingen. Aber diese könnte ich auch nicht ändern, wenn ich nochmal von vorne anfangen könnte. Denn manche Überraschungen hält das Leben einfach ungefragt bereit, selbst wenn sie noch so beschissen sind. Man muss sie irgendwie annehmen und versuchen, damit zu leben.

Fazit: Ich würde wieder toben, wenn Mama mir die verhassten Kniestrümpfe anzieht – ich würde in der Rebellionszeit wieder die Schule schmeissen (stellt euch vor, ich wäre eine Akademikerin geworden … nicht auszuhalten, dieser Gedanke) – ich würde wieder meinen Göttergatten anhimmeln – ich würde jederzeit wieder JA zu einem Leben mit ihm sagen – ich würde wieder Mama von zwei wunderbaren Kindern – ich wäre wieder eine leidenschaftliche Schreiberin – ich würde mich wieder mit meinem kantigen Charakter sehr oft unbeliebt machen (und es ginge mir genauso am Hinterteil vorbei, wie es das heute tut) und ich hätte dieselben unersetzlichen Freunde, die ich heute habe. Und alle Fehler, die ich gemacht habe, würde ich wieder machen – denn alles andere wäre wieder eine fatale Veränderung meines Lebensweges.

Und ihr so?

Blogparade – Gültige Stimme

Toe von winkelbauer hat eine ganz besondere Blogparade gestartet. Bei der Aktion „gültige Stimme“ geht es darum, die eigene Lebensweise und die momentane Situation in der Gesellschaft zu reflektieren. Woher die Aktion kommt, könnt ihr auf toes Blog nachlesen. Graceblog hat dazu den Startbeitrag gemacht und mich dazu aufgefordert, weiterzumachen. Dankeschön – ich übernehme nun! Es geht darum, die folgenden vier Fragen zu beantworten:

1. Was ist ein gutes Leben?

Was EIN gutes Leben ist, weiss ich nicht – wüsste ich es, hätte ich vermutlich die absolute Antwort auf unzählige Fragen. Ich finde aber, dass ich ein gutes Leben habe. Dazu gehört für mich Gesundheit, eine tolle Familie, liebe Freunde, eine Arbeit, welche Spass macht, ein schönes Zuhause und jeden Tag die Motivation, mein gutes Leben zu erhalten. Zudem gehört dazu noch eine solide Bildung, stetige Weiterentwicklung und Interesse für alle Dinge, die dieses Leben ermöglichen.

2. Was läuft falsch?Auf der Suche nach dem Fehler in der hochzivilisierten ersten Welt gibt es für mich genau eine Antwort: Totale Übersättigung! Wir leben privilegiert und sind von der Haarwurzel bis zu den Zehennägeln total übersättigt und grenzenlos verwöhnt. Das schlimmste daran ist, dass wir das nicht zu bemerken scheinen. Oder wir sind ganz einfach Meister darin, es zu ignorieren. Wir müssen weder hungern, noch fallen täglich Bomben auf unser Land. Ein Dach überm Kopf ist normal und wer einmal nicht in Urlaub fahren kann, benennt dies nicht selten schon als totales Drama. Die Früchte, welche täglich schön arrangiert in den Läden liegen, sind entweder zu wenig gleichmässig geformt oder zu wenig reif. Die Wohnungen sind uns zu teuer oder aber zu klein, zu gross, zu dunkel, zu hell oder zu lärmig. Wenn einer von gefühlt 500 möglichen Fernsehsendern einmal ausfällt, löst das nicht selten innerfamiliäre Riesenprobleme aus. Und so zieht sich das Dauergemotze durch unser ganzes Leben. First world problems vom Feinsten – bis zum Erbrechen. Und drum läuft eigentlich nur eines falsch: Wir wissen all das nicht mehr zu schätzen, weil wir übersättigt sind.
3. Was braucht es?Eine Verkleinerung des Konsumangebots. Da wird die aktuelle Geldpolitik mit der instabilen Wirtschaftslage wohl schon einen grossen Teil übernehmen. Diverse Arbeitsstellen werden gestrichen, Firmen oder Geschäfte müssen schliessen und die Preispolitik muss demzufolge überdacht werden. Das gesamte Niveau in Sachen Angebot wird runtergeschraubt, es wird noch etwas lauter gejammert – das Resultat wird aber vermutlich ein Weg sein, der back to the roots lauten könnte. Von allem etwas weniger, aber für alle genug. So könnte ein gesundes Gleichgewicht wieder hergestellt werden und wir müssten lernen, das zu schätzen, was wir haben. Auch wenn es weniger sein wird. Mal ganz im ernst: Was braucht es denn wirklich, zum Glücklichsein? So verdammt wenig. Und dieses wenig dafür gleichmässig verteilt. Die Lösung läge auf der Hand, wir können sie nur nicht mehr sehen, weil sich zu viel Müll zwischen unseren Augen und der Hand auftürmt.4. Wer ist eine gültige Stimme?Jeder, der interessiert am Leben teilnimmt. Also eigentlich jeder, den ich mag, kenne, lese oder höre. Ganz besonders würde ich mich aber über die Teilnahme der folgenden Bloggerinnen freuen.https://schnipseltippse.wordpress.com/http://siebenundvierzigplus.de/https://anettburri.wordpress.com/

https://esmarinschekocht.wordpress.com/

Da es aber noch rund 500 andere gibt, über deren Teilnahme ich mich nicht weniger freuen würde, so kann ich hier nur sagen: An euch alle – haut in die Tasten! (Wenn nicht, ist auch keiner böse…). Schliesslich hat jeder, der eine Stimme hat, auch das recht, diese zu gebrauchen. Und da gehört das ja gerne genauso dazu, wie das nein danke.

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