von süss bis ungeniessbar

Wunschkonzert für Leser-/innen Teil 3

Ich habe auf Facebook einen Aufruf gemacht, bei welchem ich nach Themen, Ideen, Visionen, Gedanken oder Überlegungen für Geschichten gefragt habe. Eine ziemliche Herausforderung, denn manche Ideen sind einfach Sätze, mit welchen ich anstellen kann, was ich will. Dann mal los – hier für Olga H.:

Wer nicht will, der hat gehabt!

Und daraus soll ich nun also eine Geschichte machen? Was sagt mir der Satz? Wenn ich etwas nicht will, dann hab ich es halt einfach nicht. Klingt logisch – hat aber offensichtlich einen tieferen Sinn.

„Kann ich Dich mitnehmen?“
„Nein, ich gehe lieber zu Fuss.“
„Es fängt aber gerade an zu regnen.“
„Tja, dann werde ich halt nass.“
„Willst Du wirklich nicht einsteigen?“
„Nein, danke. Ich laufe lieber.“
„Nun denn: wer nicht will, hat gehabt!“

So sieht ein wohl klassisches Beispiel aus, wie es jeden Tag passieren kann. Unspektakulär und nicht selten erlebt. Oft ist es falscher Anstand oder Scham, der uns Hilfe ablehnen lässt. Wie würde es wohl aussehen, wenn man aus dem Spruch ein krasses Beispiel bastelt?

„Brauchst Du Geld?“
„Nö, ich habe noch etwas in der Hosentasche, warum?“
„Och, ich habe im Lotto gewonnen.“
„Echt? Viel?“
„Geht so. Vier Millionen.“
„Oh mein Gott – was machst Du nun mit soviel Geld?“
„Nun ja, ich wollte es Dir gerade schenken, aber Du wolltest ja nicht.“
„Ich habe ja auch nicht gedacht, dass Du von soviel Geld sprichst.“
„Pech – wer nicht will, hat gehabt.“

Das wäre das unklassische Beispiel, bei welchem sich der Ablehner vermutlich anschliessend in den eigenen Hintern beissen wird. Ich gehe nicht davon aus, dass es sich so schon einmal abgespielt haben könnte. Wenn doch: Das wäre dann die berühmte Arschkarte!

Kann ich helfen?

Kennt ihr sie auch, die rhetorischen Fragen? Also eigentlich jene Fragen, die man aus Anstand stellt, insgeheim aber die Antwort schon kalkuliert hat. Eine kleine Auswahl gefällig?

Mein Göttergatte bereitet das Abendessen vor, wuselt wie wild durch die Küche und ich frage (wie immer) netterweise: „Kann ich etwas helfen?“ Natürlich rechne ich mit dem üblichen: „Nein, geht schon, danke.“ Weiterlesen

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