von süss bis ungeniessbar

Zuhause im Glück?

Knapp zwei Wochen sind der Göttergatte und ich (und ein paar Tage sogar noch der Sohnemann und das Tochterkind) in „unsere“ liebe Stadt Hamburg geflüchtet. In den letzten zwei Jahren ist die Hansestadt unser zweites Zuhause geworden.

Bedingt durch die Krankheit des Göttergatten haben wir die letzten drei Monate fast nur in unseren vier Wänden, in Krankenhäusern und bei Ärzten verbracht. Und weil demnächst erneut eine grosse Operation ansteht, hat er sich ein paar Tage „Auszeit“ in Hamburg gewünscht. Und das war gut so! Andere Umgebung, andere Menschen, andere Themen und irgendwie für kurze Zeit ein kleiner Sprung auf einen anderen Planeten. Runter vom Onkoplaneten – rein ins vermeintlich normale Leben.

Und genauso hat es sich jetzt bei der Rückreise angefühlt. Nichts von Freude auf das Zuhause – nichts von Motivation für neue Pläne – einfach NICHTS! Für einen kurzen Moment haben wir uns sogar überlegt, auf den Scheisskrebs (tschuldigung) zu pfeifen und einfach auf dem normalen Planeten zu leben … ohne Chemie, ohne Operation, ohne irgendwas. Wer weiss denn schon, was werden wird. Aber eben: Für einen kurzen Moment nur – denn schliesslich greift man nach jedem Strohhalm, wenn es ums Leben geht. Und wir haben dieser fiesen Krankheit schliesslich den Kampf angesagt – gemeinsam! Also müssen wir da nun offenbar durch. Das Gefühl, einfach nicht mehr nach Hause zu wollen und auch kein Glück zu spüren, wenn man wieder im trauten Heim ist – dieses Gefühl ist neu und ziemlich erschreckend. Es ist so, als ob die Krankheit hier überall mit fiesem Gesicht sitzen würde. Auf dem Sofa, am Küchentisch, im Kühlschrank … sogar auf dem Klo. Und überall grinst sie mir mit der grässlichen Fratze entgegen.

In Hamburg war das anders. Der Kopf hatte auf „Pseudonormal-Modus“ gestellt, was das Leben um einiges einfacher macht. Kaum zu Hause, ist alles wieder da: Die Agenda mit den vielen Arzt- und Krankenhausterminen, die vielen Medikamentenschachteln, der Ordner mit den Befunden und den Krankenberichten – einfach alles, was diese hinterlistige Krankheit betrifft.

Klar – der Krebs war in Hamburg mit dabei (leider), aber es hat sich anders angefühlt. Für uns, wie auch für den Göttergatten. Es war so ein kleines bisschen Normalität in unserem Onkoalltag. Und jetzt: Bäm! Alles fühlt sich in null Komma nix wieder an, als ob man im Hamsterrad rennen würde. Das Gefühl, nach Hause zu kommen und sich auf dem falschen Planeten zu wähnen … dieses Gefühl ist richtig gemein. Zuhause im Glück? In unserem Fall leider derzeit überhaupt nicht. Und der Blick in die Zukunft bringt im Moment vor allem eines: Ungewissheit und Angst. Ich wünschte, ich könnte zaubern – niemals habe ich mir das mehr gewünscht, als jetzt! Aber wir haben uns eines vorgenommen: Im Frühsommer sind wir wieder in Hamburg, jawohl!!! 🙂

Geschrieben vor 2 Jahren … Reblog-Serie Teil 1

Die eingebildete Kranke…

…oder warum ich keine Beipackzettel bei Medikamenten lesen darf!

Es ist ein Übel, welches mich seit Jahrzehnten begleitet. Eigentlich nicht lustig, aber irgendwie halt doch zum Lachen. Dass manche mich Hypochonder nennen, finde ich aber nicht in Ordnung, denn Hypochondrie ist eine ernsthafte psychische Erkrankung. Ich leide eher an einem Tick, welcher darauf zurückzuführen ist, dass ich ganz einfach immer alles bis ins Detail wissen will. Mich interessiert jeder medizinische Begriff, ich kenne Medikamente, die Ärzte in ihren gescheiten Büchern nachlesen müssen und ich stelle Diagnosen, bevor der Arzt sie stellt. Ein befreundeter Arzt meinte mal, ich hätte besser Medizin studiert. Wenn ich nämlich mit ihm fachsimple – und das tue ich oft und gerne – könnte man tatsächlich meinen, ich hätte eine Ahnung. Warum ich diesbezüglich so wissbegierig bin und weshalb ich immer alles sofort nachlese, weiss ich selber nicht. Ich bin aber tatsächlich so etwas wie eine wandelnde Apotheke und auch mein Umfeld weiss, dass bei jeglicher Art von Krankheit die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass ich das richtige Pülverchen dagegen habe. Weiterlesen

Nicht nur zu fett, auch zu alt für Sport!

Was für eine fiese Überschrift – aber so fühlt es sich gerade an. Da geht man erst zum Onkel Doktor, weil man sich nicht so fühlt, wie man sich fühlen möchte. Der zapft Blut ab und man muss erfahren, dass Cholesterin und Zucker nicht gerade im roten Bereich, aber doch ein klitzekleines Bisschen über der Idealmarke liegen. Und weil ich ohnehin rund 15 Kilo zuviel mit mir rumschleppe, stelle ich mit einem Ernährungscoach meine Essensgewohnheiten um. Mehr Früchte, mehr Salat, mehr Gemüse, mehr Proteine – weniger Kohlenhydrate. Wunderbar – sollte man meinen.

Aber nach 3 Wochen neuer Ernährung finde ich doch komisch, dass ich Halskrämpfe, Schluckbeschwerden und eine Stimme wie eine alte Säuferin habe. Also zeige ich meinen Hals meinem weltbesten Professor, der mich vor einem Jahr am Kehlkopf von einer Zyste befreien musste. Klar: Die Angst sass mir im Nacken, dass das Ding wieder da sein könnte. Und was sagt der Lieblingsprofessor?

„Jaja, ich sehe ihr Problem – sie haben Magenflüssigkeit im Hals und Rachen.“ Das sieht er übrigens, weil er mit seiner Kamera meinen Hals runterkriecht…(also nur die Kamera, er bleibt oben…).
Ich so: „Wie kommt Magenflüssigkeit in meinen Hals?“
Er: „Sie haben zuviel Säure oder Schärfe im Magen und ihr Verschluss in der Speiseröhre funktioniert nicht mehr richtig.“
Ich: „Moment. Ich habe meine Ernährung von Pizza und Pasta mit Burgern und Pommes auf Gemüse, Salate und Früchte umgestellt und sie wollen mir sagen, dass ich nun dafür anderswo ein gesundheitliches Problem bekomme. Das darf doch nicht wahr sein.“
Er: „Ich weiss gar nicht, warum sie abnehmen müssen, sie sind doch gar nicht dick.“
Ich: „Mein Blut schreit nach gesunder Nahrung und ich bin definitiv zu schwer.“
Er: „Bewegen Sie sich genug?“
Ich: „Täglich eine Stunde mit dem Hund – aber ich mache keinen Ausdauersport.“
Er mit verschmitztem Grinsen: „Eine Stunde spazieren am Tag reicht. Wenn sie bisher keinen Sport gemacht haben, dann müssen Sie in Ihrem Alter auch nicht mehr anfangen!“

Bääääääm!!!! Das ist der Moment, in welchem man sich bewusst wird, dass der Zahn der Zeit nagt. In MEINEM Alter!!! Hallo? Ich werde 50, nicht 90! Wie gut, dass dieser Satz vom Lieblingsprofessor kam, sonst hätte ich mich bestimmt anschliessend so richtig schlecht gefühlt. Ich meine: Der Hausarzt stellt fest, dass das Blut korrigiert und die Ernährung neu definiert werden sollte, während der Professor stoisch meint, dass man in meinem Alter auch nicht mehr anfangen muss, Sport zu treiben.

Ich stelle fest: ALT und FETT macht keinen Spass! Zum Schluss bin ich nicht nur frustriert, sondern vom gesunden Essen noch krank. Da soll noch einer die Welt verstehen.

Gut versichert?

In der Schweiz ist das Krankenkassensystem – mit Verlaub – mehr als besonders! Anders als in anderen Ländern bezahlt hier jeder Einwohner seine Krankenkasse selber und das ist obligatorisch. Die einzige Wahl besteht in der Art WIE man sich versichern will. Vom absoluten Minimum bis zur Luxusvariante ist alles drin, wobei man sagen muss, dass aufgrund der expoldierenden Prämien die meisten inzwischen nur noch grundversichert (Minimum) sind. Weiterlesen

Wenn Wissen krank macht

Hin und wieder liegen im Briefkasten irgendwelche Magazine rund um die Gesundheit – meist verteilt von Apotheken oder Drogerien. Ich schmeisse diese in der Regel ungelesen auf den Papierstapel. Diesmal nicht – es stand drauf „Alles für die Gesundheit der Frau im Wechsel“. Hätte ich das Teil mal besser nicht gelesen – jetzt fühle ich mich irgendwie alt, schrumpelig und faltig. Ach ja, und krank.

Also da geht es um die hängende Haut ab 50ig, den schlaffen Po im Alter, die dringend notwenigen und regelmässigen Untersuchungen beim Arzt, um fiesen Krankheiten in diesem Alter unter allen Umständen vorbeugen zu können. Da wären dies der Brustkrebs, der Darmkrebs und nicht zu vergessen die regelmässigen Hautchecks wegen des Hautkrebs. Weiterlesen

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