von süss bis ungeniessbar

Perfekt unperfekt!

Man darf ja hin und wieder träumen. So richtig kitschig, à la Rosamunde Pilcher. Kitschig ohne Ende. Und in diesem Traum bin ich 1.78 gross, gertenschlank, habe makellose Haut, ellenlange Beine, einen perfekt geformten Körper, schwarzes, langes Haar und schneeweisse Zähne. Mein Haltung ist aufrecht, mein Gang grazil. Ich nippe gekonnt an einem Sektglas, stehe auf 16 cm Absatzschuhen und sehe dabei aus, als ob ich so geboren worden wäre. Und wenn ich mich bewege, ziehe ich alle Blicke auf mich. Meine riesigen, stahlblauen Augen mit den langen Wimpern blinzeln dabei schelmisch alle neidischen Blicke einfach weg. Und….. Weiterlesen

Der Schlaf im Wolfspelz

Ich freue mich jetzt zuerst einmal schnell kurz über mein Wortspiel – aus dem Schaf im Wolfspelz habe ich den Schlaf im Wolfspelz gemacht. Den gibt es nämlich auch. Zumindest bei mir. Und den kenne ich auch besonders gut, seit die Wechseljahre eingesetzt haben (kennt ihr Männer den Schlaf im Wolfspelz eigentlich auch?). Was das ist? Ganz einfach:

Ich gehe zufrieden ins Bett, im frischen Pyjama (aus leichtem Stoff) mit der wohligen Absicht, mich gemütlich einzukuscheln. Vorfreude! Kissen zurechtrücken, Decke hochziehen, Licht löschen und – Augen zukneifen. Ping! Augen sind wieder offen. Nochmal zukneifen. Ping! Wieder offen. Meine Güte, das kann doch nicht so schwer sein. Vielleicht auf der anderen Seite. Also umdrehen, Kissen neu richten, Decke glattstreichen und – Augen zukneifen. Ping! Wieder offen. Also die elektronische Einschlafhilfe: Fernseher einschalten. Wusstet ihr, dass nachts besonders viel Werbung läuft? Und zwar Sexwerbung ohne Ende – auf allen Sendern wollen überdimensionierte Busenwunder mit einem telefonieren unter 08……. weiss der Geier was. Irgendwann wird das selbst meinem verknoteten Gehirn zuviel und ich werde schläfrig. Also nochmal Kissen zurechtrücken, einkuscheln und schlafen. Schööööön! So ungefähr zwei Stunden. Dann ist nämlich nach gefühlt 100 mal Drehen und Wenden der erste Pyjamawechsel angesagt, weil ich klatschnass aufwache und friere. Ich glaube kaum, dass man bei einem Marathon mehr schwitzt – hässlich. Alles klebt. Nach dem Wechsel ist Bettdecke umdrehen und ausschütteln angesagt, Zimmer lüften, zur Toilette tapsen, gähnen und die ganze Übung von vorne. Zwei Stunden und ungefähr 361 Drehungen später geht die Übung von vorne los. Habe ich schon erwähnt, dass ich die Pyjamas inzwischen neben dem Bett gestapelt habe? Ich glaube, dass es rund 30 Stück sind. Die ständige Wascherei nervt nämlich. So reicht die Wochenendwascherei – trotz dem Gewechsle. Man wechselt in den Wechseljahren nämlich die Pyjamas am Laufmeter. Ich bin ja überzeugt, dass es deswegen auch Wechseljahre heisst.

In schlimmen Nächten habe ich morgens jeweils das Gefühl, nur vom Schlafen geträumt zu haben. Eben der Schlaf im Wolfspelz. Man stellt sich ihn so schön vor, und auf einmal entpuppt er sich als hinterlistiger Miesepeter. Und wenn dieses Gewechsle wirklich Jahre dauert, dann werde ich zu den Eskimos in ein Iglou ziehen, bis es vorbei ist.

Nie ohne Eltern

Meine Güte, ich werde alt – und merke es an den heutigen Gepflogenheiten im Bezug auf Babys und Erziehung.

Es gibt schon Baby-Pyjamas mit Sensoren, Überwachungsarmbänder für Kinder und Überwachungsphones jeglicher Art. Nun forscht Google an Teddybären mit Kameraugen. Klingt bescheuert? Ist es in meinen Augen auch!

Wir steuern ganz offenbar tatsächlich auf die totale Rundumüberwachung zu. Und wenn man nach dem Prinzip „Die Nachfrage bestimmt das Angebot“ geht, dann scheint es ja Eltern zu geben, die nach diesen elektronischen Rundumnannys schreien. Ich verstehe es nicht. Können Kinder also bald schon keine Geheimnisse mehr haben? Und das soll bitte was bringen? Ein gutes Gefühl für die Eltern? Oder einfach nur eine Menge Geld für die Erfinder und Kids, die sich wie Inhaftierte im Hafturlaub fühlen müssen? Weiterlesen

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