von süss bis ungeniessbar

Krankenhausgeschichten

Wir kennen privat ein paar liebe Menschen, die im Krankenhaus arbeiten. Sei es als Arzt, oder als Pflegefachkraft. Und manchmal, wenn wir in gemütlicher Runde beieiander sitzen, dann werden Müsterchen aus dem Spitalalltag hervorgeholt, die uns die Lachtränen in die Augen treiben. Da gibt es Dinge, die gibts gar nicht …

Insbesondere auf der Notfallstation scheint man so einiges anhören müssen. Und dabei dann immer ernst zu bleiben, wäre für mich undenkbar. Da sind die Dinge wie Rückenbeschwerden, Brustschmerzen oder gebrochener Arm noch die kleinsten Aufgaben.

Stell sich mal einer vor, da kommt ein Mann breitbeinig durch die Notaufnahme gehampelt und will sofort einen Arzt sehen. Bei der Aufnahme will man natürlich zuerst wissen, was denn sein Problem sei. Schmerzen am After. Okay … er kommt in ein Behandlungszimmer und wartet auf den Arzt – hinsetzen will er sich aber nicht.

Arzt: „Guten Tag, was führt Sie zu uns?“
Patient: „Ich hab Schmerzen am After!“
Arzt: „Sind diese plötzlich aufgetaucht?“
Patient: „Ziemlich plötzlich, ja!“
Arzt: „Wie ist ihr Stuhl?“
Patient: „Normal.“
Arzt: „Was ist für Sie normal? Hart oder weich?“
Patient: „Nun ja, ein normaler Bürostuhl halt. Aber was hat das mit meinem After zu tun?“

Okay, Leute … und wenn ihr denkt, dass das schon der Lachkrampf gewesen sein muss, dann habt ihr euch geirrt. Es hat sich nämlich bei der Untersuchung herausgestellt, dass der Gute eine TV-Fernbedienung im Allerwertesten hatte. Ja, ihr lest absolut richtig. Die Erklärung, wie selbige da reingeraten sein soll, ist aber nun der absolute Brüller:

„Ich hab mich nackt aufs Sofa gesetzt und die lag da – war ein Versehen.“

Ja, logisch. TV-Fernbedienungen liegen in aller Regel genau so auf dem Sofa, dass sie komplett im Po verschwinden, wenn man sich versehentlich draufsetzt. Macht Sinn! Vielleicht wollte der Gute ja freihändig umschalten und hat sich gedacht, dass es da am einfachsten wäre, dies mit dem Rektum zu tun. Wäre ich Arzt, ich hätte mich derart schlapp gelacht, dass man anschliessend mich hätte behandeln müssen.

Es gibt Dinge, die gibt’s gar nicht! 🙂

Globuli versus Schulmedizin / mein 200. Beitrag!!!

Ich hatte das Vergnügen, an einer Party zwischen einem Schulmediziner (Kardiologe) und einer Verfechterin der Homöopathie zu sitzen. Das ist ein hervorragender Platz, solange nicht das Thema Krankheiten und deren Behandlung auf den Tisch kommt. Und vor allem, solange beide Parteien tolerant sind. Sobald aber das Missionieren und Belehren anfängt, wird es in der Sandwichposition ganz schön ungemütlich.

Die Globuli-Frau ist der festen Überzeugung, dass nahezu alles mit diesen Wunderkügelchen zu behandeln ist. Der Schulmediziner steht drüber und gibt höchstens ein breites Grinsen, gefolgt von: „Also, mit Sicherheit schadet es nicht…“, von sich. Mit diesem Satz holt er aber die Globuli-Frau bereits aus dem Busch. „Soll das heissen, dass Homöopathie nichts nützt?“ Der Arzt: „Nein, das habe ich nie gesagt – ich sage nur, dass es bestimmt nicht schadet.“ Sein schelmisches Grinsen sagt aber in Wahrheit eigentlich: „Glaub daran und geniess das Zuckerwasser in Kügelchenform.“

Ich muss gestehen, dass ich mich bei solchen Diskussionen  köstlich amüsiere. Und ich beobachte immer wieder, dass die Verfechter der Homöopathie in der Regel viel aggressiver reagieren, wenn man ihre Philosophie in Frage stellt, als dies die Schulmediziner tun. Ich bin selber eine Verfechterin der Devise: Alles was nützt, ist ok. Worum es sich dabei handelt, ist völlig egal. Kräuter, Kügelchen, Tabletten, Crèmes, Sirup, Antibiotika – total egal, Hauptsache, der Patient ist danach geheilt und fühlt sich besser. Selbst wenn es Bunte Smarties sind … wenn der Glaube daran Berge versetzt, ist es doch auch gut. Der Placeboeffekt hat nicht selten die grösste Wirkung überhaupt. Weiss ein Patient nicht, dass er ein „leeres“ Medikament zu sich nimmt, besteht durchaus die Möglichkeit, dass trotzdem eine Wirkung eintritt. Sein Gehirn stellt sich nämlich nach der Einnahme auf die Besserung ein und nicht selten tritt diese tatsächlich kurz darauf ein. Die Kraft der Selbstheilung scheint also stärker zu sein, als man oft annimmt. Diejenigen, die allerdings Krebs, Aids oder andere tödliche Krankheiten auf Gedeih und Verderben mit Globuli bekämpfen wollen – die lösen bei mir nur Kopfschütteln aus. Eine gesunde Verbindung aus Alternativ- und Schulmedizin ist in meinen Augen die Lösung. Und bei der Alternativmedizin gibt es auch noch unendlich viele Verzweigungen. Manche machen mehr Sinn, andere weniger. Pflanzenheilkunde, welche die Indianerstämme schon praktizierten und die in der heutigen Zeit verfeinert eingesetzt wird, kann irgendwie nicht komplett daneben sein. Schliesslich gab es früher nur Pflanzen, welche als Heilmittel eingesetzt wurden. Die Herstellung chemischer Medikamente ist noch gar nicht so lange üblich. Viel länger hat die Menschheit sich mit den Ressourcen der Natur geholfen. Etwas anderes war ganz einfach nicht da.

Aber spannend sind Diskussionen zwischen der Globuli-Brigade und den Schulmedizinern allemal – vor allem, wenn man dazwischen sitzt!

Zahnarztphobie

Wann ich das letzte Mal beim Zahnarzt war? Keine Ahnung! Es ist auf jeden Fall schon ziemlich lange her und ich ging auch nur hin, weil ich sonst vermutlich an einer Schmerzmittelvergiftung gestorben wäre. Die Zahnschmerzen plagten mich nämlich schon so lange, dass jeder normale Mensch den Kopf schüttelt, wenn er hört, was ich alles an Tabletten in mich reinstopfte, um den Zahnarzt umgehen zu können.

Diese Angst habe ich aus meiner Kindheit mitgenommen. Schlechte Erfahrungen und eine rabiate Kieferorthopädin haben mich derart traumatisiert, dass mir schon schlecht wird, wenn ich die Zahnarztpraxis nur rieche. Wer nun glaubt, dass das mit den Jahren besser wird, der irrt sich gewaltig. Es wird immer schlimmer. Bis ich schon nur die Nummer der Zahnarzpraxis wähle, braucht es üble und lang andauernde Schmerzen. Die Zeit bis zum Termin ist mit Albtraumszenarien in meinem Kopfkino gespickt. Und in der Nacht vor dem Zahnarzttermin ist an Schlaf gar nicht mehr zu denken. Ich bin schon stolz auf mich, wenn ich den Weg in die Praxis alleine schaffe; es ist auch schon vorgekommen, dass ich vor der Praxis wieder umgedreht habe und mir einredete, auf einmal keine Zahnschmerzen mehr zu haben. Habe ich es aber mal bis ins Wartezimmer geschafft, schwitze ich eiskalt vor mich hin. Die Hände kleben, das Herz rast und wehe, ich höre das Geräusch des Bohrers aus dem Behandlungszimmer. Dann wird mir auf alles auch noch übel. Toll! Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung. Weiterlesen

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