von süss bis ungeniessbar

Hexenbesen

Wenn ich beim Entrümpeln meines Lebens über einen Hexenbesen stolpere, dann will mir das wohl was sagen? Dass ich eine Hexe bin? Nein! Denn das weiss ich nun schon ziemlich lange. Was also dann? Ich bilde mir ein, dass mir der Besen, der mich aus der Ecke schelmisch angrinst und schon ziemlich viel Staub angesetzt hat, eine ganz andere Botschaft übermitteln will –> Lerne fliegen!

Nein, keine Sorge: Ich setze mich jetzt ganz bestimmt nicht in ein Cockpit eines Flugzeuges und mache den Pilotenschein. Nie und nimmer. Dafür bin ich zu wenig flugtauglich und hätte auch keinen Spass daran. Aber es gibt doch noch eine andere Art des Fliegens. Jene, welche einen lehrt, mutiger durch die Welt zu gehen und dabei hin und wieder auf den Schnabel zu fallen. Danach heisst es, immer wieder aufzustehen und weiterzugehen. Und an richtig frechen Tagen kann man dabei möglicherweise sogar die imaginären Flügel aufspannen und emotional losfliegen. An Orte, die einen glücklich machen. Mit Menschen, die man liebt. Manchmal auch einfach ganz alleine – selbst wenn das komisch klingen mag. Ich habe erst in den letzten Monaten und Jahren begriffen, dass alleine sein hin und wieder ein riesen Geschenk ist. Da hat die Seele Zeit, um zu baumeln und die Gedanken können rumschwirren, ohne sich an Grenzen halten zu müssen. Das tut manchmal richtig gut. Ich könnte das niemals für immer, dafür bin ich zu sehr in meinem familiären Netz eingebettet. Aber so ein paar Tage sind hin und wieder Balsam für die Seele. Nichts erklären, keine Diskussionen, nichts planen, keine Organisation – einfach losfliegen und sein.

Und genau das tue ich in letzter Zeit vermehrt und werde es auch noch öfter tun. Der Besen hat mir noch den letzten imaginären Arschtritt verpasst – einfach so…und er hat recht!

Sprichwörter von A – Z / Buchstabe N

Nach mir die Sintflut. Eine grässliche Redensart. Sie zeugt von Egoismus und Gleichgültigkeit und scheint wie eine Seuche um sich zu greifen. Erklären kann ich mir das Sprichwort nur daher, dass schon früher die bessergestellte Gesellschaft den Armen das Land weggenommen hat, es gerodet und bebaut hat um damit Geld zu verdienen um sich dann wieder aus dem Staub zu machen. Die Abrodung hat nicht selten zu Überschwemmungen geführt, was die Armen in ihren Lehmhütten traf. Den Übeltätern war das aber egal – sie waren ja schon wieder weg. Eben getreu dem Motto: Nach mir die Sintflut. Hauptsache, selber hat man noch einen Nutzen. Was danach kommt, ist egal. Da wäre dringend ein Umdenken nötig, wie ich finde! Schliesslich ist das, was wir heute verunstalten, das Erbe unserer Kinder und Kindeskinder! Weiterlesen

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