von süss bis ungeniessbar

Zwei kleine Hände …

… die in Richtung Zukunft zeigen! Das ist unsere Enkelin. Sie zeigt in die Luft und schreit begeistert „gugg“, wenn sie eine Krähe sieht. Sie liebt Vögel. Sie liebt grundsätzlich das Leben und quietscht freudig bei Dingen, die wir ohne sie nicht einmal wahrnehmen würden. Und dann fällt mir ein:

Covid, Attentat, Trump und weitere negative Schlagzeilen ohne Ende und die kleine Maus weiss davon noch nichts – zum Glück. Sie zeigt uns, dass es dort in Richtung „gugg“ eine Zukunft gibt. Wie die aussieht, wissen wir alle nicht – wieder zum Glück. Aber es geht weiter … für die einen besser, für die anderen schlechter. Tatsache ist aber, dass uns die kleinen unverdorbenen Menschlein zeigen, was die meisten von uns verlernt haben: Es geht auch dann weiter, wenn wir am liebsten aussteigen würden; wenn wir alles schwarz sehen; wenn wir keine Ahnung haben, wie das funktionieren soll; wenn es ausweglos scheint. Und das Wunderbare an diesen kleinen Menschenkindern ist, dass sie dabei Strahlen können, Lachen können, die Vögel, die Schnecken und die raschelnden Blätter im Wald sehen und sich darüber so sehr freuen können, dass einem warm wird ums Herz.

Und genau für diese Windelbrigade lohnt es sich, das Lachen nicht zu Verlieren! Die Freude im Herzen zu behalten – auch wenn es vielleicht im Moment nur die Freude über die Raschelblätter im Wald ist. Oder die zwei Krähen, die sich um die Baumnuss streiten und sie dabei verlieren – auch das ist Freude … in meinem Fall Schadenfreude, aber egal!

Warum ich das schreibe? Eingefallen sind mir diese Zeilen, weil mir auffällt, dass auf meinen Streifzügen mit klein Ellie die Begegnungen mit anderen Menschen oft sehr kühl vonstatten gehen. Kein Lächeln, kein wärmender Blick … eher den Kopf zum Boden gesenkt und hoffend, dass man nicht grüssen muss. Warum? Mir ist wahrlich mehr als genug nicht zum Lachen zumute – aber ich grüsse und lächle euch zu, auch wenn ich lieber heulen würde. Wenn wir das alle versuchen würden, wäre dann nicht zumindest das Gefühl in der Seele in kleines bisschen besser. Und die harten Zeiten liessen sich einfacher überstehen, als wenn alle mit einem „Lätsch“ durch die Weltgeschichte gehen.

Wenn ihr denkt, dass ihr das nicht könnt – dann erinnert euch doch an die kleinen Erdenbürger … tut es für sie! Ihre Zukunft findet statt und wäre um einiges schöner, wenn sie das Lachen nicht verlernen müssten, nur weil wir alle im Moment von Schreckensnachrichten dominiert werden.

P.S.: Man beansprucht übrigens weit weniger Muskeln im Gesicht wenn man lächelt, als wenn man mürrisch guckt … 🙂

Waldbaden

Kennt ihr den Begriff Waldbaden inzwischen auch? Überall wird er propagiert und es wird über dieses offenbar gesunde Ritual berichtet, was das Zeug hält. Es gibt sogar Kurse im Waldbaden. Die Bilder, die ich dazu in meinem Kopf habe, erspare ich euch …

Ich spaziere mit meiner Hündin bekanntlich regelmässig durch den Wald – und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keinerlei Veränderungen an mir feststelle.

Jetzt habe ich mir das Waldbaden bildlich vorgestellt: Ich rolle mich in den nassen Blättern, umarme die Bäume, setze mich in den Waldbach und knutsche mit der Tanne. Resultat: Ich bin pitschnass, schmutzig, habe 4 Zecken und eine Blasenentzündung. (Ja ich weiss, ich sollte dringend den Kurs machen.)

Das würde bei mir genauso passieren. Aber ich weiss natürlich, dass mit Waldbaden nicht meine bildliche Variante gemeint ist. Vielmehr sollte es dabei darum gehen, den Wald mit seinen Geräuschen, Gerüchen und Farben mit allen Sinnen auf sich wirken zu lassen. Das soll das Immunsystem stärken und gut für das Nervensystem und den Hormonhaushalt sein.

Da funktioniert bei mir schon wieder etwas nicht richtig: Wenn ich mit kleine Ellie durch den Wald streife, sind meine Wallungen genauso aktiv, wie sie das sonst auch sind. Hormonhaushalt??? Warum nur will sich bei mir dieses Aha-Gefühl nicht einstellen, wenn ich im Wald bin? Ich bin wohl einfach zu pragmatisch und zu wenig feinfühlig … obwohl das sonst so gar nicht so ist. Aber ich sehe nur Bäume, Sträucher und Blätter – ich habe anschliessend dreckige Schuhe und klein Ellie läuft auf lieber auf dem Weg als durch die Pampa zu schnüffeln … wir sind also ganz offensichtlich ein waldresistentes Duo!

Ich laufe viel lieber, wo ich in die Weite blicken kann … wo mir hin und wieder jemand begegnet und man ein Schwätzchen machen darf … wo ich nicht nur Bäume vor mir stehen habe. Tannen und Schluchten haben so etwas Gruseliges: Sie sind gross, bäumen sich vor mir auf, packen mich ein und scheinen mich erdrücken zu wollen. Also das mit dem Waldbaden wird bei mir auch nichts.

Ich versuche mich mal am Witi-Hüpfen – vielleicht bringt mir das mehr, wer weiss …

Es grünt so grün…

Wir haben vor Jahren unser Grundstück, auf welchem unser Haus steht gesehen, uns verliebt und es gekauft. Ausschlaggebend war damals in erster Linie die unglaubliche Aussicht auf die Alpenkette. Ich weiss noch, wie der Göttergatte und ich auf dem noch unbebauten Grundstück sassen und diesen wahnsinnigen Blick genossen. Und uns war klar: Hier sollte unser neues Zuhause entstehen. Weiterlesen

Orientierungssinn

Jedes Wesen hat seinen eigenen Orientierungssinn. Manche mit den Augen, andere mit den Ohren, wieder andere mit der Nase. Menschen und Tiere orientieren sich auf die unterschiedlichsten Arten nach dem Woher und dem Wohin. Nur bei mir, da ist dieses gewisse Orientierungsdings vermutlich vergessen gegangen. Ich komme irgendwo her und finde nicht mehr zurück. Ich gehe dreimal am selben Ort vorbei und behaupte jedesmal, dort noch nie gewesen zu sein. Weiterlesen

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