von süss bis ungeniessbar

Wenn der Herr Trömp kommt …

… dann steht die Schweiz Kopf!

Ich hab mich schlapp gelacht über die Ankunft des US-Präsidenten auf Schweizer Boden. Mehr an Sicherheitsdispositiv hat unser Land vermutlich insgesamt gar nicht zur Verfügung. Da kommt dieser – wie ich finde – gruselige und unsympathische Mensch zu Besuch und wir tun alles, um ihn zu beschützen. Und all das, damit er in Davos 50 Sätze ohne Inhalt ins Mikrofon schreien kann, welche von den Medien dann ohnehin zerlegt und uminterpretiert werden. Wozu?

Ich habe mich gefragt, wie es wohl sein mag, wenn man nicht mal furzen kann, ohne dass die ganze Welt das gleich erfährt. Schreckliches Gefühl! Wenn man sicherheitsgepanzert ist bis über beide Ohren kann das Leben doch einfach kein Leben mehr sein. Eingesperrt und abgesichert in jeder Lebenslage. Wie geht der Herr Trömp in Davos wohl aufs Klo? Mit einer Pinguinparade von Sicherheitsleuten im Schlepptau? Und die stellen sich dann rund um die Schüssel auf und gucken dem Herrn Trömp beim „was auch immer er da tut“ zu?

Was bringt diesem mediengeilen Menschen sein Status? Er hat ja nichts davon! Zwar könnte er alles auf der Welt tun  und haben, weil er sich das leisten kann – aber er kann es nicht, weil da draussen sehr viele darauf warten, ihn erschiessen zu können. Er ist so paranoid, dass er sogar eigene Blutkonserven und ein Küchenteam hat mitfliegen lassen; man weiss ja nie, Herr Trömp könnte sich am scharfen Briefpapier des Nobelhotels in den Finger schneiden!

Wie muss ein Mensch sich fühlen, der von der Mehrheit der Mitmenschen gehasst wird? Der sich keinen Schritt mehr frei bewegen kann? Der seine Bodyguards besser kennt als seine Familie? Der weiss, dass da draussen -zig Menschen nur darauf warten, ihn fallen zu sehen? Meine Güte, lieber Herr Trömp, was bin ich froh, dass ich nicht mit ihnen tauschen muss. Und ich finde, dass uns an hier rein gar nichts fehlt, wenn sie nicht hier sind – sie dürfen als getrost wieder abreisen!

Tschüss Herr Trömp!

Was denn noch?

Ich stelle die Intelligenz der Menschheit seit ein paar Jahren immer öfter in Frage. Wir zerstören, um danach wieder mühsam reparieren zu müssen. Wir gefährden, um danach wieder retten zu müssen. Wir sind die wohl dümmste Spezies auf diesem Planeten. Keine andere Spezies hat es so fehlerfrei im Griff, sich selber zu sabotieren. Leider! Und dann schlage ich die Tageszeitung auf und …

… greife mir einmal mehr an den Kopf. Das kann doch wohl nicht wahr sein, oder? Von einem Individuum, welches an Selbstverliebtheit, Zerstörungswut, Aggression und Dummheit nicht zu überbieten ist wurden tatsächlich Skulpturen erstellt, welche höchstens einem Gruselkabinett nützen würden. Und als ob das alleine nicht schon Ironie genug wäre, gibt es sogar noch grössere Idioten, welche für so ein hässliches Etwas satte 28’000 Dollar hinblättern.

Wäre es der 1. April, würde ich es unter schlechtem Scherz abtun. Aber nein: Nichts mit Scherz. Traurige Realität. Und ich überlege mir gerade, was man mit 28’000 Dollar alles Gescheites hätte tun können. Jede Menge käme mir da in den Sinn. Vor allem im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo sich zwischen Arm und Reich ein riesiger Graben auftut, könnte man damit unendlich viel Besseres tun.

Heute ist einer jener Tage, an welchen ich mich frage, ob ich solche „News“ überhaupt noch wissen will. Aber man kommt ja ohnehin nirgends dran vorbei. Sogar ich greife dieses Thema hier auf meinem Blog auf. Wie tief muss die Menschheit noch sinken, bevor die Erkenntnis kommt, dass wir uns mal wieder auf das Wesentliche besinnen sollten? Und unter dem Wesentlichen verstehe ich definitiv nicht, dass man sich einen nackten Donald Trump für 28’000 Dollar ins Wohnzimmer stellt. Ich geh mich jetzt mal kurz übergeben …. 🙁

Schockstarre

Ich bin seit einer Nachrichtenmeldung wie eine Eidechse in Schockstarre … verständnislos harre ich der Dinge, die da kommen werden … und haue dabei in die Tasten: Donald Trump kommt ans WEF in Davos. Ich dachte ja die ersten Stunden, es sei ein Witz. Aber über den US-Präsidenten mit dem blonden Frisürchen macht man keine Witze – es sei denn, man ist Bloggerin und darf das!

Wer zum Geier ist auf die absolut abstruse Idee gekommen, diesen Gefahrenherd auf zwei Beinen in die Schweiz einzuladen? Oder hat sich dieses selbstverliebte Irgendwas womöglich selber eingeladen? Ich hab mich bei dieser Meldung so erschrocken, dass ich es irgendwie nicht fassen kann.

Lernt der Mensch denn nichts? Ich meine: Beim G20-Gipfel in Hamburg lag die Stadt in Schutt und Asche, weil Donald Trump zu Besuch war. Und nun finden wir Schweizer wohl, wir müssten das auch mal erleben, oder wie? Einfach mit dem kleinen Unterschied, dass unser Land so klein ist, dass wir damit rechnen müssen, dass bei Protesten unzählige Städte kurz- und kleingeschlagen werden. Aber wir sind ja schliesslich gastfreundlich und lieb – angepasst und für jeden Menschen offen! Typisch Schweiz: Wir verschleudern Steuergelder, um uns selber in Gefahr zu bringen und einem unkalkulierbaren Risiko mit Schweinsäuglein Gastrecht in unserem Land zu gewähren. Wie doof kann ein Land sein?

Oder anders gefragt: Was erhofft man sich von einem Besuch von Donald Trump? Jeder vernünftig denkende Mensch weiss doch, dass wir ausser Spesen und Krawallen nichts von einem Besuch des US-Präsidenten zu erwarten haben. Es gibt derzeit keine grössere Witzfigur in der Politik, als dieser Mann. Und aus seinem Mund kommen ausschliesslich rhetorisch schlecht verpackte Lügen begleitet von warmer Luft. Die Schweiz punktet überall mit ihrer eleganten Zurückhaltung, mischt sich nirgends ein und bezieht nie Stellung. Und dann kommt die grösste Gefahr der Welt in unser kleines Land zu Besuch und wir mobilisieren so ziemlich alles was möglich ist, um diesem Menschen Sicherheit und einen angenehmen Aufenthalt zu garantieren.

Jene Millionen, welche der Bund bezahlt, um den blonden Grosskotz zu schützen – dürfen wir die von den Steuern abziehen? Wir wurden nämlich nicht gefragt, was wir davon halten. Und alle Geschäftsbesitzer und Gastronomen, die unter den Krawallen zu leiden haben – dürfen die ihre Schäden anschliessend beim Bund wieder geltend machen? Oder wie läuft das genau?

Ich verstehe grad die Welt nicht mehr. Was genau nochmal bringt der Besuch von Donald Trump am WEF? Ich habs schon wieder vergessen …

„Linked in“ hat keine Ahnung

Ich bin in diversen sozialen Netzwerken aktiv. Unter anderem gehört auch „Linked in“ dazu. Diese Profil ist ein Netzwerk mit Fokus auf den Geschäftsbereich. Man baut sich ein berufliches Netz damit auf. Selber zeigt man darin vor allem seine berufliche Tätigkeit und seine Aktivitäten, Erfindungen, Ideen, Visionen oder was auch immer. So kann es durchaus sein, dass man den einen oder anderen Gleichgesinnten findet – oder dass ein Jobangebot ins Haus flattert – oder dass man über ein verlockendes Projekt stolpert.

Da ich in meinem Profil angegeben habe, dass ich unter anderem im Immobiliensektor aktiv bin, hat „Linked in“ nun offenbar entschieden, dass ich Interesse an Donald Trump haben muss. Hallo? Täglich zeigt mir „Linked in“ Bilder und Posts des amerikanischen Immobilienmoguls, der bei mir nichts anderes auslöst, als Brechreiz.

Netzwerken in sämtlichen Berufsgattungen ist ohne Frage eine gute Sache. Nicht jeder auf der Welt, der aber das Wort Immobilie in seinem Lebenslauf hat, ist zwingend an Donald Trump interessiert. Im Gegenteil! Wenn „Linked in“ nicht aufhört, mich ständig mit den hässlichen Bildern dieses Trolls zu bombardieren, dann werde ich mein Profil wohl löschen müssen. Zu gross ist sonst das Risiko, an Brech-Druchfall zu erkranken und eine Aversion gegen alles zu entwickeln, was orange-blond angehaucht ist.

Ich mag schöne Häuser – und finde Donald Trump trotzdem einfach nur grauenvoll. Alles klar!?

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