von süss bis ungeniessbar

Lustige Erinnerungen

Da sitzt die Familie mal wieder gemeinsam am Esstisch (was immer seltener vorkommt in Anbetracht der unterschiedlichen Arbeitszeiten) und schwelgt in Erinnerungen. Auf einmal fängt beinahe jeder Satz an mit: „Und weisst Du noch, als Du ……“? Und die Lacher werden immer lauter. Bis der Sohnemann auf einmal sagt: „Ein Wunder, dass Du darüber noch nie einen Blogbeitrag gemacht hast.“ Okay – recht hat er … wird hiermit nachgeholt!

Klein Sohnemann war ein bedachtes, vorsichtiges und sehr ruhiges Kind. Wenn andere Fussball spielten, war er mit Lesen beschäftigt. Seine Legos waren sein Heiligtum und wenn ich mal versuchte, dem Legochaos Herrin zu werden (um staubsaugen zu können), dann gab es Tränen, weil ich seine imaginären Welten zerstörte. Kurz vor der Einschulung hat er uns damit überrascht, dass er lesen konnte und wir es nicht gemerkt hatten. Und anstelle von Autos war er an Waschmaschinen interessiert. Ja, er war eben sehr besonders. Und er war wissbegierig und erfinderisch. So kam es auch, dass er wissen wollte, ob Perlen schwimmen können – und kippte einfach meine ganze Schmuckschatulle ins Klo. Meine Augen hättet ihr sehen sollen!!! Sein einziges und wahres Lieblingsessen war und sind Teigwaren in jeder Form … und dazu viel Parmesankäse. Und weil er sich als kleiner Fratz fragte, was denn der Parmesan im Geschirrspüler in dem kleinen Fach zu suchen hat, ass er diesen kurzerhand direkt aus der Waschmaschine. Dies hatte eine panische Mutter auf der Suche nach der Nummer des toxikologischen Instituts zur Folge. Dort riet man mir, ihm Milch zu trinken zu geben, weil dies beim Neutralisieren des Waschpulvers helfe, welches er als Parmesan verspiesen hatte. Im Kindergarten wurde ich des Öfteren gefragt, was er denn verbrochen habe, dass er ständig zu Hausarrest verknurrt werde. Nun ja, er hat eben NIE was verbrochen … er war (im Gegensatz zu heute) einfach eine Stubenfliege.

Dann kam klein Tochterkind. Und sie war alles, nur nicht bedacht und vorsichtig wie der Bruder. Bei ihr war nichts vor ihren kreativen Anfällen sicher. Sie bemalte die Wände im Haus mit Kugelschreiber und machte anschliessend ein fettes Kreuz quer über das Gemälde, weil ihr einfiel, dass sie das wohl besser nicht hätte tun sollen. Druchgestrichen = nicht mehr existent … war ihre Logik! Unseren Spitzenvorhängen schnitt sie sorgfältig die Spitzen ab und meine Slipeinlagen befreite sie fein säuberlich aus der Schachtel und klebte auf jede Badezimmerplatte ein Stück. So erhielt unser Badezimmer während meiner morgendlichen Duschzeit ein neues Design. Sie rettete sämtliche Tiere auf dem Kindergartenweg – was schon mal zur Folge haben konnte, dass auf einmal unzählige Schnecken durch unser Entrée krochen, welche sich aus der Kindergartentasche befreit hatten. Und im Einkaufszenter kam sie schon mal auf die Idee, sie könnte älteren Menschen beim Einkaufen und Einpacken helfen … und war so schneller verschwunden, als ich schauen konnte. Sie war alles, nur keine Stubenfliege – bei ihr musste man eher auf der Hut sein, dass sie nicht dauernd verloren ging. Nicht weniger besonders als ihr grosser Bruder – aber um einiges frecher war das Tochterkind.

Ich fragte mich manchmal, wie zwei Kinder von denselben Eltern mit denselben Genen derart unterschiedlich sein können. Und ich war manchmal kurz vor dem Ausflippen, als die Beiden im Vorschul- und Schulalter waren. Heute lachen wir uns schlapp über diese Müsterchen und sie haben sich zu wunderbaren Menschen entwickelt.

Sohnemann und Tochterkind: Dieser Beitrag ist für euch!

Leider wahr…

Eine hiesige Zeitung sucht das Brautpaar 2017. Jede Woche kann man die Bilder, Namen und Jahrgänge der hübschen Paare also bestaunen. Und mit Entsetzen habe ich festgestellt, dass die Brautpaare die Jahrgänge meiner beiden Kinder haben. Hilfe!

Erst noch habe ich die Beiden in den Kindergarten begleitet, den ersten Schultag zelebriert, das Abschlussfest besucht und den Lehrvertrag gefeiert. Dann kam der Lehrabschluss, die Berufsmatura, die verschiedenen Stationen im In- und Ausland und … irgendwie ist die Zeit davongerannt. Einfach so – ohne zu fragen. Und nun sind diese Jahrgänge unter den Brautpaaren zu finden. Manche sind sogar schon Eltern. Ach herrjeh … ich scheine alt zu werden. Weiterlesen

Die Generation Nervensäge wächst heran

Wer kennt sie nicht, die mühsamen Knirpse, die quengelnd im Einkaufsladen an der Mama zerren und sie dabei mit „Dumme Kuh“ oder „Du Blöde Du“ beschimpfen. Und man läuft Gefahr, dabei sofort das schlecht erzogene Kind zu verurteilen. Woher aber kommt dieses Phänomen der Nervensägen, die täglich mehr werden und welche die Lehrpersonen an den Rand des Wahnsinns treiben? Weiterlesen

Geschrieben vor 2 Jahren … Reblog Teil 5

Trotzphase

Was habe ich mich früher geärgert, wenn meine Kinder trotzig waren. Wobei ich sagen muss, dass ich diesbezüglich glimpflich weggekommen bin. Diese Phasen waren bei uns von kurzer Dauer und vermutlich auch weniger intensiv, als bei manch anderen. Tobsuchtsanfälle blieben zum Glück ganz aus. Und wer nun denkt, dass die Pubertät dafür umso extremer wurde, der hat leider recht (arme Eltern…). Aber zurück zur Trotzphase:

Ich war letzthin am Bahnhof im Kiosk, um mir eine Zeitschrift für die Zugfahrt zu besorgen. Da war auch eine junge Mutter mit ihren zwei Kleinkindern. Der Junge sass im Buggy und war vielleicht 2-jährig, das Mädchen war so um die 4 Jahre alt. Schon beim Eintreten in den Kioskbereich hörte ich, wie die junge Mutter erklärte, dass sie nur Getränke für die Zugfahrt bräuchten. Keine Süssigkeiten. Und das an einem Ort, wo alle Süssigkeiten auf Kinderaugenhöhe platziert sind. Na toll! Weiterlesen

„Ach Du meine Güte!“

Der Titel ist gleichzeitig ein Ausruf (Zitat) meines Tochterkindes, welches aus Hamburg in die Schweizer Heimat auf Besuch kam. Und warum dieses Zitat zustande kam, ist ganz einfach: Das Tochterkind hat auf seinem Computer zu Hause die alten Fotos durchforstet und damit eine Reise in die Vergangenheit gemacht. Und dabei fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: „Schrecklich, was ihr alles mit mir durchgemacht habt. Ich weiss also nicht, ob ich soviel Geduld mit meinem Kind hätte.“ Aha – dankeschön! Das Tochterkind scheint tatsächlich erwachsen worden zu sein.

Ich erinnere mich an viele Phasen ihrer Kindheit und Jugend. Und ich erinnere mich auch an die Kämpfe, wenn sie uns wieder davon überzeugen wollte, dass genau DAS unsagbar grässliche Zeug auf ihrem Kopf und ihrem Körper nun Mode sei. Nicht selten musste ich ganz schön Rückgrat zeigen, um mit ihr durch die Stadt zu gehen. Aber eben: Eltern tun so manches, wenn sie ihr Kind lieben. Und da sie schon als kleiner Zwirbel eine Wildsau war, hat uns fast nichts gewundert. Man wird hart im Nehmen. Sie hat mir sogar ein paar Fotos zur Verfügung gestellt, die ich euch hier nun zeigen darf. Quasi ein „making of“ des Tochterkindes, welches nun zur jungen Frau geworden und nach Hamburg zum Studium ausgeflogen ist. Achtung, fertig, los:

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Kleine Queen ganz gross…

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…Emogirl mit 1000 Fragen…

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Ohne Baseballcap ging lange gar nichts…

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Die Mangaparty konnte losgehen…

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…und wollte irgendwie auch nicht mehr enden…

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…Comicfiguren im wahren Leben…

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…dann kam die Zeit der Haarveränderungen…

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…in allen Farben und Längen…

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…die Locken von damals fielen den gefühlt 120 Farbwechseln zum Opfer…

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…auch blond musste mal sein…

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…oder grau, bis die Haare brachen…

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…schockieren wo es nur ging…

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…dazwischen kamen ganz disziplinierte Phasen…

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…und hin und wieder flammt die Farbe noch irgendwo auf…

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…aber die Kleine ist definitiv erwachsen geworden.

Als Mutter finde ich es besonders beeindruckend, dass das Tochterkind nun rückblickend merkt, dass nicht jede Zeit ein Zuckerschlecken für die Eltern war – und für die Mama sowieso nicht … die ist in den schwierigen Phasen nämlich Feindbild Nummer eins. Da kann man sich drehen und wenden wie man will, das scheint ein physikalisches Gesetz zu sein.

Nun ja – ich finde toll, dass ich die Bilder für diesen Beitrag verwenden durfte und das Tochterkind inzwischen sogar selber über viele dieser Zeiten lacht und sich köstlich amüsiert! Dankeschön! 🙂

 

Reblog der 5 beliebtesten Beiträge laut WordPress-Statistik: *Nr. 1*

Am 7. August hatte ich diesen Beitrag aufgeschaltet und damit laut Statistik von WordPress einen der Top 5 geschrieben. Darum hier noch einmal zum Nachlesen:

Kinderparking

Ich dachte ja bislang, dass man nur Fahrzeuge parkiert. Seit kurzem weiss ich aber, dass man auch Kinder parkieren kann. Offenbar! Ich bin einer Frau begegnet, welche zwei kleine Kinder hat. Meine erste Frage war natürlich: „Wo hast Du Deinen Nachwuchs?“ Die erleichterte Antwort: „Die habe ich bei den Grosseltern parkiert – ich brauche grad etwas Luft.“

Seither überlege ich mir, was ich von dieser Aussage halten soll. Und ich bin immer sicherer, dass ich sie überhaupt nicht gut finde. Also erstens stört mich die Aussage in sich, den Kinder kann man nicht einfach parkieren – oder zumindest kenne ich keine, mit welchen man das machen könnte. Und zweitens kann es doch nicht die Aufgabe von Grosseltern sein, als Parkplätze herhalten zu müssen. Oder verstehe ich da etwas falsch? Also ich weiss, dass ich es immer ziemlich besonders fand, wenn ich mit der Grossmutter spielen durfte. Vielleicht gerade deshalb, weil man mich dort nicht einfach ständig parkiert hat. Und ich bin der Meinung, dass Grosseltern auch etwas ganz Besonderes sein sollten. Sie sollten weder erziehen, noch schimpfen, noch gestresst sein müssen. Denn all diese Aufgaben erachte ich als solche, welche zu den Eltern gehören. Grosseltern sollten nie müssen, sondern nur dürfen. Klar, haben sie die Verantwortung, wenn sie die Grosskinder beaufsichtigen. Und diese müssen sie bestimmt ernst nehmen. Aber dann war es das auch schon mit dem „müssen“.

Also unsere Kinder waren immer ganz aufgeregt, wenn sie zu den Grosseltern gehen durften. Das war immer etwas wunderbares, weil sie dort fast alles durften und grenzenlos verwöhnt wurden. Und die Grosseltern waren in dieser Zeit immer NUR für sie da. Keine anderen Beschäftigungen noch nebenher. Da wurde gebacken, gebastelt, gespielt, gebaut, im Sandkasten gebuddelt oder junge Ziegen im Park gefüttert. Und beim Zubettgehen durfte man ruhig die Geschichte zweimal einfordern und danach noch dreimal wegen Durst und Hunger nach der Grossmutter rufen. So soll das sein.

Die Erziehungsaufgaben und alles, was man eben auch sonst so machen muss, gehört in den Bereich der Eltern. Mir wäre nicht im Traum eingefallen, meine Kinder irgendwo bei irgendwem (auch nicht bei den Grosseltern) parkieren zu wollen. Dafür habe ich doch keine Kinder bekommen. Und ich gestehe, dass ich – sollte ich einmal Grossmutter werden – eine Total-Rundum-Spiel-Verwöhn-Grossmutter werde. Denn ich liesse es niemals zu, dass man die Kinder einfach nur bei mir parkiert, um selber mehr Freizeit zu haben. Dafür braucht man keine Kinder. Ich hoffe, dass ich irgendwann die Möglichkeit haben werde, eine Grossmutter sein zu können, die alles darf, aber nichts muss. So muss das nämlich in meinen Augen sein!

Rosa Tütü (meine Schreibweise)

Wer mich kennt weiss, dass ich weder Rüschen, noch Schläufchen noch rosa Mädchenzeug mag. Und als ich kürzlich meine Schubladen mit alten Fotos durchwühlte, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ein Kinderfoto, welches mich mit ungefähr 8 oder 9 Jahren zeigt, geriet mir zwischen die Finger. Ich sage nur: „Oh mein Gott!!!!“ Weiterlesen

Heimwehkind

Man sagt, dass ich ein unglaubliches Heimwehkind war. Und ich erinnere mich dunkel, dass das stimmt! Jegliche Art von Ski-, Schul- und Jugendlager waren für mich der absolute Horror. Und im Nachhinein denke ich, dass es für meine Eltern nicht weniger schlimm war. Nicht etwa, weil sie mich auch so vermissten (vermute ich zumindest), sondern viel mehr deshalb, weil sie mich regelmässig aus den Lagern wieder abholen mussten. Ich schaffte es locker, vor lauter Heimweh 40 Grad Fieber zu bekommen, mir den Knöchel auszurenken oder irgenwelche komischen Symptome zu kreieren, nur um wieder nach Hause zu kommen. Weiterlesen

Was macht Guy Mäder?

Der Solothurner Guy Mäder ist freischaffender Künstler, Tänzer, Choreograph, Tanzlehrer und Bewegungsmensch. Jahrelang ein Chamäleon auf der Bühne – und bei allem immer mit einer Begeisterung, die ansteckend ist.

 

Guy Mäder, Sie sind Tänzer, dipl. Choreograph, Tanzlehrer und Pädagoge. Was von all dem sind Sie am liebsten?

Also, das hat sich mit den Jahren etwas verändert. Früher war ich sehr gerne Tänzer und in der Zwischenzeit liebe ich es, verschiedene Choreografien für die unterschiedlichsten Shows zusammenzustellen. Also am liebsten mache ich zur Zeit die Arbeit hinter der Bühne.

Sie waren sehr jung, als für Sie klar war, dass Sie das Tanzen zum Beruf machen wollen. War das nicht ein unglaublich harter Weg?

Dank der Unterstützung meiner Eltern konnte ich meinen Träumen freien Lauf lassen. Es war hart, das Ziel zu erreichen. Ist das Ziel jedoch mal erreicht, ist es noch viel härter, auf der Ziellinie zu bleiben.

Was sagten damals Ihre Eltern zu Ihrem Traum?

Go for it! (Zum Glück! An dieser Stelle ein riesen MERCI an meine Eltern.)

Was bedeutet es Ihnen, auf der Bühne zu stehen? (Kick?)

Schwierige Frage. Der Körper schüttet einfach enorm viel Adrenalin aus, und das, was vom Publikum zurückkommt, ist unbezahlbar.

Sie waren sogar mit DJ Bobo auf Tour – besteht da nicht die Gefahr, dass man abhebt, wenn man immer in diesem Promizirkus drin ist?

Ich denke, es ist gut, wenn man Freunde und Familie in verschiedenen Kreisen hat. Falls man wirklich nur noch in dieser „Szene“ verkehrt, ist die Gefahr, abzuheben viel grösser.

Wie sieht ein Tourleben aus? Hat man da überhaupt ein „Leben“?

Ja, man hat ein Leben. Aber man bekommt viel weniger mit, als man denkt. Die meiste Zeit verbringt man mit Reisen. Am schönsten sind die sogenannten „off-days“, an denen man keine Show hat und meistens mehrere Tage an einem Ort verbringt.

Was ist für Sie Heimat?

Dort, wo meine liebsten Leute sind.

Blick zurück: War der Weg der richtige und würden Sie ihn wieder so machen?

Ja, ja, ja! 🙂

Was, wenn Sie einmal nicht mehr tanzen können? Plan B?

Meine Zweitausbildung: Primarlehrer.

Herzlichen Dank und viel Erfolg auf Ihrem Weg!

Wer mehr über Guy Mäder wissen möchte: about.me/guymaeder oder auf Facebook.

Schreiben von A – Z: Z = Zickenalarm

Ich schliesse meine Challenge mit meinem ultimativen Lieblingswort. Zickenalarm! Ein Wort, das so harmlos klingt, aber Mütter und Väter in den Wahnsinn treiben kann.

Pubertät ist ja bekanntlich die Zeit, in welcher die Eltern so richtig schwierig werden. Sie verstehen auf einmal ihre Kinder nicht mehr, sie stellen dämliche Fragen, sie kochen immer das Falsche, sie waschen die Wäsche nicht mehr richtig, sie meinen, alles besser zu wissen, sie nerven von morgens bis abends und sie sind einfach nur noch peinlich. Eine Zeit, in welcher man als Eltern am besten gleich zur mehrjährigen Kur fährt, denn zu Hause macht man ohnehin alles falsch. Woher ich das weiss? Selber erlebt!!! Ja, ich bin Mama, ich weiss, dass diese Zeit schwierig ist. Und ja, es ist mein Job als Mama, meinen Kindern auf die Nerven zu gehen. Wir sind hier nicht auf dem Ponyhof und schon gar nicht in Disneyland! Eine Situation, die sich locker bei uns zutragen kann/könnte/konnte oder wie auch immer: Weiterlesen

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