von süss bis ungeniessbar

Am 14. Juni ist Frauenstreiktag …

… und ich gehe nicht hin!

Ich weiss, das macht nichts – eine mehr oder weniger ist total egal! Aber ich finde es absolut unemanzipiert, wenn Frauen mit Plakaten und Spruchbannern durch die Strassen gehen und für ihre Rechte kämpfen. Jaja, ich weiss, damit mache ich mich nun seeeehr unbeliebt … aber ich bin emanzipiert genug, um damit umgehen zu können.

Gleiches Recht für Mann und Frau – oder nein, sorry: Für Frau und Mann! Ja, ich bin ja auch dafür, dass Frauen für die gleiche Arbeit gleichviel Geld verdienen wie Männer. Da muss man halt bei der Jobauswahl besser hinschauen: es gibt nämlich unendlich viele Unternehmen, in welchen das schon lange Usus ist. Und dieses Gleichberechtigungsgedöns hat sowas Abstossendes an sich. Die Natur hat es nunmal so eingerichtet, dass wir Frauen die Kinder bekommen. Also sind wir per se schon mal nicht wie die Männer. Die Natur hat es auch so eingerichtet, dass wir über weniger Muskelmasse und Kraft verfügen. Die Natur hat es zudem auch so vorgesehen, dass die Denkweise einer Frau sich von jener eines Mannes unterscheidet. Man sagt ja nicht vergeblich, dass Frauen von der Venus kommen und Männer vom Mars!

Ich glaube, dass die Natur das schon gut gemacht hat, denn sonst wären wir schon lange ausgestorben. Und ich finde auch, dass wir eher aufpassen müssen, dass sich nicht schon bald die Männer per Streik wieder emanzipieren müssen … wehe nämlich, wenn ein Mann ein Mann ist. Dann wird er inzwischen schon fast an den Pranger gestellt, weil er zu wenig weibliche Attribute hat.

Echt jetzt, liebe Frauen: Glaubt ihr, dass die Männer euch bewundern, wenn ihr auf die Strasse geht? Glaubt ihr, dass sie euch dann ernster nehmen, als ihr im Moment offenbar das Gefühl habt (ich habe dieses Gefühl nämlich ganz und gar nicht)? Ich glaube ja eher, dass sie euch belächeln und ihr euch damit ins eigene Fleisch schneidet! Ich habe mich immer ernst genommen gefühlt, weil ich auch als Frau hinstehen und sagen kann, wenn ich etwas nicht in Ordnung finde. Auch die männlichen Gegenüber haben das bislang immer verstanden. Und ich muss mir auch nicht per Massendruck Gehör verschaffen … man hört mich auch sonst!

Jeder definiert die Emanzipation wohl anders … aber heutzutage scheint es in Mode zu sein, dass man für alles auf die Strasse geht. Bitzeli peinlich …

 

Wie doof ist Frau eigentlich?

Es lässt sich nicht wegdiskutieren: Wir leben im 21. Jahrhundert und die Emanzipation sollte inzwischen auch im hintersten Winkel der Erde angekommen sein. Wenn ich aber die Presse genau lese, dann bin ich offenbar immer noch auf dem falschen Planeten. Ganz zu schweigen von Einladungen von Versicherungen oder Bankinstituten, welche in unseren Briefkasten flattern.

Auf dem Adresskopf steht nicht selten Herr Daniela Jäggi. Aha – Hauptsache Herr! Oder kürzlich wurde ich zu einem Vortrag eingeladen, bei welchem das Thema „Frau und Finanzen“ war. Hä? Ich habe mir vorgestellt, wie es klingen würde, wenn wir das Pendant auf der anderen Geschlechterseite veranstalten würden. „Mann und Finanzen“. Kein Mensch käme auf die Idee, darüber zu diskutieren. Mann kann das einfach – Frau offenbar nicht.

Auch der Buchhandel hat ein grosses Angebot an Nachhilfelektüre für Frauen:

Frau und Motorrad
Frau macht sich selbständig
Frauen in Führungspositionen
Frau und Auto

Vergeblich habe ich nach

Mann und Windelnwechseln
Mann und Makeup
Mann und Haarpflegeprodukte

gesucht. Also bitte: Wenn schon alte Zöpfe, dann bitte wenigstens auf beiden Seiten! Es ist derart veraltet zu meinen, dass Frauen in typisch männlichen Domänen Nachhilfe brauchen. Wir sind gleich gut ausgebildet, wir sind multitasking, wir müssen belastbarer sein (Kind und Job) und wir leiden auch unter keinen Behinderungen, nur weil uns der Zipfel fehlt! Also, nochmal für alle Zurückgebliebenen: Frauen sind tätowiert, fahren Motorrad, können ihre Finanzen selber regeln, brauchen keinen Chauffeur und schaffen es locker, auch grosse Autos in kleine Parklücken zu manövrieren. Die Zeiten der ausschliesslichen Männerdomänen sind schon lange vorbei. Sollte also noch einmal jemand auf die Idee kommen, mich zu einer Veranstaltung einzuladen, welche nach „Nachhilfe für doofe Frauen“ klingt, werde ich zuerst sauer, dann trotzig und dann kappe ich alle Verbindungen. So! Ich habe fertig!

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