Erfrischend ehrlich

Bekanntlich bin ich Grossmutter zweier süsser Enkelkinder. Das ältere der beiden Kinder (das Mädchen) ist äusserst sprachgewandt und kennt keine Gnade, wenn es um Ehrlichkeit geht. Einfach herrlich – ich liebe sie! Der Jüngling hat die Sache mit der Sprache noch nicht ganz so fest im Griff (ist auch erst anderthalb Jahre alt) und macht mehr mit Geräuschen, als mit Worten – aber sein Gesicht spricht Bände und lässt uns regelmässig losprusten. Hollywood wartet bestimmt schon auf den kleinen Mann.

Aktuell sehr amüsant sind die Weisheiten unserer kleinen Trulla. Wenn sie mich mit ihren grossen braunen Kulleraugen anschaut und ich verliebt sage:

„Am liebsten würde ich Dich fressen, aber das wäre ja dumm, weil dann bist Du ja weg und ich kann Dich nicht mehr lieben“, dann sagt sie pragmatisch:
„Keine Angst Grosi, das ist nur ein Sprichwort – das passiert nicht wirklich.“

Ah, sorry – kleine Klugscheisserin.

Heute hat sie ihre Mama (meine Tochter) mit einem herzhaften „Gopferdami“ zum Lachen gebracht. Es sieht ja schon lustig aus, wenn eine kleine Zuckerschnute mit etwas mehr als drei Jahren aus dem kleinen Mund ein fettes Schimpfwort raushaut.

Heute Abend habe ich ihr eine Gutenacht-Geschichte vorgelesen. Sie hat sich an mich gekuschelt und auf einmal angefangen, an mir rumzuschnuppern. Ich war verwirrt.

„Was machst Du da? Stinke ich?“
„Neiiiiin, Grosi, Du riechst nach Maggi!“

Okay, das bedarf einer Aufklärung, das ist mir klar. Erstens ist Maggi das ultimativ liebste auf dem Esstisch unserer Enkelin. Und zweitens war ich heute in der Ayurveda Ölmassage und dieses Öl hat offenbar ein Gewürz drin, welches nach Maggi riecht. Meine Tochter hat nämlich dann auch an mir geschnuppert und gemerkt, dass die Kleine recht hat. Maggi!

Bei besonderen Belohnungen hat die Kleine ihre ganz eigene Logik. Selbständig aufs Klo gehen gibt (nur beim Grosi) ein saures Pilzli. Neuerdings kommt sie aber ganz gerne reinmarschiert – geht in die Küche und möchte schon mal vorneweg ein Pilzli. Wenn ich dann sage, dass das doch nur bei einem Bisi der Deal ist, dann rennt sie los. Ja, ihr ahnt es – auf die Toilette. Und von dort kräht es dann:

„Du kannst das Pilzli schon auf den Tisch legen, Grooooosi, ich pinkle nämlich grad!“ 🙂
„Und wenn ich das nicht mache.“
„Das ist der Deal, Grosi – ich muss sonst ein RIESEN Theater machen.“

Okay, alles klar – ganz schnell Pilzli holen – ihre Theater sind nämlich filmreif und können locker die Dauer eines Blockbusters knacken!

Das beste war aber, als ich ihr heute beim Zähneputzen gesagt habe, dass ich ihren Namen so wunderschön finde und ich auch so heissen möchte. Sie hat mich getröstet und gesagt:

„Du heisst halt Grosi, das ist auch schön.“
Ich so: „Nein, ich BIN dein Grosi, aber ich heisse Daniela.“
„Dann heisst Du also eigentlich Grosi Daniela Jäggi?“
„Ja, genau, lustig, gell?“
„Okay, Grosi, wir könnten sonst vielleicht Namen tauschen.“
„Das geht leider nicht – ich muss meinen Namen behalten.“
„Macht nichts, dann ist das einfach unser Geheimnis, gell Grosi!“

Okay, ihr da draussen – meine Enkelin hat jetzt ein Geheimnis: Sie weiss, dass ihr Grosi einen Namen hat – aber sie sagt ihn euch nicht! Ha!!!! 🙂

Ich liebe Kinderweisheiten.

Schräges Gefühl

Ich war gestern seit Monaten das erste mal wieder in der hübschen kleinen Stadt am Jurasüdfuss, die bis vor Covid beinahe täglich zu meinen Spaziergängen gehörte. Sie ist also noch da, die hübsche Stadt namens Solothurn. Nachdem ich zuerst mit klein Ellie und dem Göttergatten durch die Einsiedelei (Verenaschlucht) spaziert bin, habe ich mich später mit dem Tochterkind und der kleinen süssen Enkelin am Stadttor getroffen. Und das Gefühl war … schräg.

Seit Monaten war ich nicht mehr in der schmucken Altstadt. Mein Radius hat sich auf unser Zuhause und Wald und Wiesen beschränkt. Und jetzt, wo mich das Tochterkind motiviert hat, mal wieder durch die Stadt zu bummeln, hat sich das zwar gut, aber auch schräg und nicht real angefühlt. Mit Maske im Gesicht und geschlossenen Geschäften und Restaurants liegt die Stadt im Dornröschenschlaf. Für die Kinder ist das der Hammer. Die düsen mit ihren Scootern durch die Gassen (unsere Kleine notabene genauso) und haben die Innenstadt kurzerhand zum Spielplatz umfunktioniert. Unsere kleine Rabaukin ist von Schaufenster zu Schaufenster gedüst und hat sich eingehend mit den Dekoartikeln in der Auslage unterhalten. Ob Hase, Bär oder Dinosaurier – ob Buch, Schuh oder Brillen – alles musste ausgiebig kommentiert werden. Und die Menschen, die fand sie besonders interessant. Vor allem die kleinen Menschen mit ihren Scootern und sonstigen Minigefährten. Und die Tauben – ein fester Bestandteil eines Stadtspaziergangs. In die kleinen Hände klatschen und lachen, wenn die Tauben mit den Flügeln schlagen und verschreckt durch die Gegend fliegen.

Mit dem kleinen Düsewind wird auch eine Stadt im Dornröschenschlaf zum Erlebnis – Kinder sehen Dinge, die wir oft nicht mehr sehen. Und die Kleine sieht sie sogar sehr genau und aufmerksam, denn bedingt durch Covid wächst sie bislang doch sehr isoliert auf. Sie kann sich nicht mit anderen Kindern messen, weiss nicht, wie ein Leben mit anderen Menschen ausserhalb des Familienverbunds funktioniert und findet es deshalb unglaublich spannend, sich in einem Rahmen zu bewegen, den sie bislang nicht wirklich kennt. Ob da die Geschäfte und Restaurants geöffnet sind, ist ihr egal. Hauptsache, sie kann mit ihrem Scooter durch die Gassen düsen und mit den Schaufensterdekorationen diskutieren.

Ich muss gestehen, dass ich mir niemals hätte träumen lassen, dass wir einmal in einer solchen Situation leben, die eher an einen schlechten Film erinnert, denn an unseren Alltag. Und ich wünsche mir sehr, dass sich das irgendwann wieder ändert. Aktuell sitzt mir aber die Angst vor den fiesen kleinen Mitbewohnern der Familie Corona doch sehr im Nacken. Ich merke, wie sehr ich mich überwinden muss, einen geschlossenen Raum (Apotheke) mit anderen Menschen zu betreten. Draussen ist für mich der Menschenkontakt kein Problem … aber Innenbereiche mit Menschen stellen mir die Nackenhaare auf.

Ob es irgendwann wieder weggehen wird, das schräge Gefühl … ?

Ja was denn nun … ?

Alle, die regelmässig meine Beiträge lesen, fragen sich in letzter Zeit, warum ich kaum noch schreibe. Nun ja: Worüber soll ich schreiben? Es wird zunehmend schwieriger, in einer Zeit, in der man täglich dasselbe erlebt, Geschichten schreiben zu können. Der kleine Covid hat ja dafür gesorgt, dass die Abwechslung in unserem Leben nicht mehr existent ist. Und es ist leider nicht sehr spannend, wenn ich euch erzähle, wie ich dem Gras beim Wachsen zuschaue. Zumal ich beinahe jeden Grashalm mit Namen kenne.

Ich wache regelmässig morgens auf denke: Und was wird aus diesem Tag? Mal wieder ein bisschen Nichts, gefolgt von ein wenig Nichts und abschliessend noch ein kleines Bisschen Nichts. Bei Risikopatienten beschränkt sich der Lebensradius gewaltig und da gehen einem über kurz oder lang die Themen aus. Man erlebt nämlich täglich dasselbe. Einzige Ausnahme: Das Enkelkind! Sie sorgt dafür, dass immer was anderes auf dem Plan steht … wenn auch leider nicht selten mit ihren absolut fernsehreifen Stürzen! Mal beisst sie sich die Lippe durch, mal hechtet sie im hohen Bogen ins Metallbein des Salontisches und … lässt sich einen zweiten Kopf wachsen. Das über alles geliebte Kind ist eine Überlebenskünstlerin … ich habe das Gefühl, dass normale Menschen schon lange tot sein müssten, wenn sie sich derart den Kopf schlagen.

Jap, das wars dann aber auch schon mit den News aus dem Leben der Jäggis. Ich versuche zudem verzweifelt, mich nicht auch noch ständig dem Covid-Thema zu widmen, das tun schon andere genug. Mehr als genug! Ich gucke nicht mal mehr die Nachrichten.

Man sagt doch eigentlich: Füll das Leben nicht mit Zeit, fülle die Zeit mit Leben! Jap, wie wahr. Bloss, wie macht man das, wenn da überall diese Schranken sind? Nicht immer einfach, meine Lieben – deshalb sind auch meine Geschichten sehr viel weniger geworden. Stattdessen male ich Steine wie eine Irre und lege sie in der Weltgeschichte beim Spazieren aus, damit andere Menschen sich darüber freuen können. Ihr möchtet auch mitmachen bei dem Spiel? Dann tut das … auf Facebook „CH Rocks Original“ …. jeder kann mitmachen, der sich an die Regeln hält 🙂 Würde mich also „schaurig“ freuen, euch dort wieder zu entdecken. Hier ein kleiner Auszug meiner letzten Malereien:

Back to …. 2005!

Vor mir liegen Kabel, Kabelbinder, Lötkolben, Batterien, Sekundenkleber, Büroklammern, Leim, Kartonschachteln und Stopfmaterial. Was das soll? Ich baue mir eine Zeitmaschine!

Ja, richtig – ich habe die Schnauze voll von 2020! Gestrichen voll. Eigentlich ist unser Leben schon seit ein paar Jahren mehr als kompliziert. Seit wir von einem Tag auf den anderen auf den Onkoplaneten katapultiert wurden, war es nie wieder unbeschwert. Keinen Tag, keine Stunde, keine Minute. Und als wir dachten, uns könne praktisch nichts mehr das Leben verkomplizieren, da kam 2020!

COVID19 hiess der neue Fiesling und stellte sich uns ganz gemein in den Weg. Als ob es da nicht schon genug Steine drauf hätte. Das Mistding grinst uns täglich ins Gesicht und sagt „ätsch, schön zu Hause bleiben, ich lauere nämlich überall“!

Ah, dann hätten wir da noch eine aktuell sehr ausgeprägte Hitzewelle, Insektenplagen, Konkurse am laufenden Band, Aggressionen hier und da und jede Menge anderer Gründe, warum 2020 unter „Pleiten, Pech und Pannen“ weggeschmissen werden kann. Und weil mir die Zukunft eher Angst macht, als dass ich mich darauf freue, habe ich beschlossen, zurück zu reisen. Ja: Zurück in ein Jahr, in welchem ich das Leben noch ziemlich schön fand. 2005 ist mir eingefallen. Zwar musste ich mich damals von meiner geliebten Oma verabschieden – aber weil sie schon lange zuvor krank war, konnte ich sie gut gehen lassen. Unsere beiden Kinder waren damals 10 und 12 Jahre alt (ein wunderbares Alter), mein Göttergatte war gesund und aktiv, meinen Eltern ging es gut, ich war im Kopf in der Startphase meiner Selbständigkeit im Textilbereich und ich freute mich auf alles, was noch kommen würde. Wir konnten zweimal jährlich wunderbare Ferien mit unsere liebsten Freunden verbringen und hatten soviele Pläne. Es war perfekt … ich weiss nur nicht so genau, ob wir das damals auch so empfunden haben. Aber ich weiss, dass wir unser Leben sehr genossen haben.

Ich habe eine liebe Freundin, die unglaublich gerne mit mir zusammen in die „alte Zeit“ zurückreisen würde. Sie empfindet das Leben aktuell auch nicht gerade prickelnd. Und wenn ich jemandem davon erzähle, dann muss ich aus meiner Maschine wohl einen Bus bauen – es gibt ganz schön viele, die gerne mitreisen möchten!!!

Fakt ist: Wenn ich das Ding zusammengebaut habe, dann werde ich die ganzen Erfahrungen von heute in meinen Rucksack packen (die nehme ich nämlich mit), meine Enkelin schnappen (DIE MUSS AUCH MIT) und werde mich verdünnisieren (gehört neu in meinen persönlichen Duden). Und wenn ich dort angekommen bin, dann halte ich die Zeit an!!! Ich will ja nicht noch einmal in Richtung 2020 kommen – diese Richtung gefällt mir nämlich null Komma gar nicht!!

Falls da draussen noch mehr Anwärter auf Zeitmaschinenplätze fürs 2005 sind: Bitte melden, ich bin flexibel was die Grösse der Maschine angeht!

Als Mama und Oma ein Weichei

Es ist erstaunlich, wieviel man rückblickend über sich als Mutter erfährt, wenn man Grossmutter wird. Das passiert mir grad andauernd …

Meine kleine Enkelin bringt mich jeden Tag zum Lachen, zum Staunen, zum Lieben und zum Wachsen über meine eigenen Grenzen. Die Krux an dem kleinen Bündel Mensch? Ich kann ihr nichts abschlagen – ich schaffe es nicht, ohne schlechtes Gewissen NEIN zu sagen. Okay, es gibt Ausnahmen – zum Beispiel, wenn sie mal wieder klein Ellie ärgern will – da kann ich gut einschreiten und auch mal schimpfen. Oder wenn sie sich selber in Lebensgefahr bringen würde … dann kann ich es auch.

Aber sonst: Ich bin eine Oma aus Zuckerwatte – schlimm! Wenn sie mich mit ihren grossen Kulleraugen anguckt und „DAS … DAS … DAS …“ jammert und mit ihrem kleinen Zeigefinger auf etwas zeigt, was sie unbedingt haben möchte – nun ja … ihr wisst schon …!

Ihre Eltern können das natürlich nicht immer, schliesslich müssen sie das Kind ja erziehen. Wenn sie also NEIN sagen und klein Gwen mit Krokodilstränen laut „DAS … DAS  … DAS …“ weint, dann brechen bei mir die Dämme auch. Und dann kann es schon mal vorkommen, dass ich alle Hebel in Bewegung setze, um ihr zu helfen. Also, eigentlich helfe ich ihr andauernd. Grauenhaft, ich bin ein totales Weichei. Ich kann dieses Kind nicht weinen sehen. Und was habe ich dabei doch dauernd für Geistesblitze aus der Vergangenheit?!

Jap – extrem antiautoritäre Mama. Ich konnte schon bei meinen eigenen Kindern nicht durchgreifen. Ich fand es immer ganz grauenvoll, meinen Kindern etwas zu verbieten, was ich selber machen durfte, nur weil ich erwachsen bin. Ich kam mir dabei immer so schlecht vor und wenn sie weinten, dann hatten sie immer schon gewonnen. Ich bin wohl das Paradebeispiel der misslungenen Erziehung, was Regeln und Verbote angeht. Aber: Dafür sind unsere Beiden doch ganz gut gelungen. Sie haben beide ein gutes Herz, sind hilfsbereit und grosszügig und … können schlecht NEIN sagen. Woher sie das wohl haben?

Ich habe KEINE AHNUNG, wie die autoritären Obermütter es schaffen, ihre Kinder zu „dressieren“. Ich habe es nie verstanden und werde es nie verstehen – seit ich Oma der kleinen Gwen bin, verstehe ich es noch viel weniger. Ich gucke in ihre Kulleraugen mit den grossen Tränen und denke: „Wie soll ich da jetzt NEIN sagen?“ Ich schaffe es nicht.

Ich werde den Erziehungs-Award nicht gewinnen, weder als Mama, noch als Oma – aber ich würde für meine Kinder und meine Enkelin durchs Feuer gehen … und ich denke, das ist mehr wert.

Themennotstand … es sei denn, man hat eine Enkelin

Seit über 2 Monaten sitzen wir hier zu Hause fest – Corona hat es so gewollt. Ganz schön bescheiden, das Ganze. Es ist nicht so, dass uns langweilig wäre … wir haben immer was zu tun – im Haus, ums Haus … jeden Tag fällt uns etwas anderes ein. Aber die Themen sind doch so langsam ausgeschöpft. Man erlebt jeden Tag gemeinsam dasselbe. 24/7 und das über viele Wochen, da kann man sich so gar keine Neuigkeiten erzählen. Doch, wir diskutieren über die News aus der Zeitung, über die Nachrichten im Fernsehen oder die Geschehnisse auf der Welt. Leider dreht sich auch da alles um Corona. Und dieses Thema ist nicht gerade zuoberst auf unserer Prioritätenliste.

So kommt es, dass wir beim Frühstück (welches meistens bis mittags dauert) unsere Zeitungen lesen und am Laptop sitzen – all das meistens ziemlich wortkarg. Nun ja … das Wetter sehen wir ja beide und die Themen in den Zeitungen lesen wir auch beide gleichermassen. Und Ferienpläne schmieden ist leider auch nicht. Job – Fehlanzeige! Zum Glück sind wir Menschen, welche die Ruhe geniessen, sonst hätten wir echt ein Problem.

Unser tägliches Highlight kommt aber jeden Tag in Form von 10 Kilogramm Wonneproppen, steckt in Windeln und watschelt lustig um die Ecke bei uns ins Wohnzimmer – begleitet von der Mama (unserer Tochter). Unsere Enkelin ist unser Engel, unser Motor, unser Sonnenschein, unsere grosse Liebe. Wenn sie uns jeden Morgen anstrahlt und in unsere Arme rennt, dann geht das Herz auf. Sie bringt ihre Bilderbücher, eines ums andere. Wir erzählen uns den Mund fusslig und sie will immer noch mehr hören. Und dabei grinst sie und macht sämtliche Tierstimmen nach, die man sich vorstellen kann. Und wir lachen dabei herzlich und das Zwerchfell wird so richtig durchgeschüttelt.

Das kleine Menschenkind bringt Leben in unsere Gasse; auch die Nachbarn und Freunde lieben sie sehr und die Kleine findet fast alles zum Grinsen … es sei denn, es kommt ein Bett ins Spiel. Dann ist ausgegrinst! Zum Leidwesen der übermüdeten Eltern. Aber für uns ist die Kleine einfach nur Wärme für unser Herz. Da lässt sich auch die „lahme Zeit“ ganz schnell mit Action füllen.

Danke, liebe Gwen – wir lieben Dich 🙂

Unser Sonnenschein

Seit etwas mehr als 8 Monaten sind wir nun stolze Grosseltern. Und wir werden uns NIEMALS an den Anblick dieses süsses Menschleins gewöhnen. Wir sehen sie zwar täglich – aber eine Gewöhnung scheint nicht einzutreten. Im Gegenteil: Jedes mal, wenn die kleine Zuckerschnute uns angrinst, geht unsere ganz persönliche Sonne auf. Krass, oder? Wie oft habe ich schon zum Göttergatten gesagt: Hatten wir als Eltern auch so einen Knall, als unsere Kids noch klein waren?

Also in meinem Fall ist es manchmal so, dass ich froh bin, nicht gefilmt oder sonstwie aufgenommen zu werden. Man würde mir vermutlich den Verlust des Verstandes attestieren. Ich quieke wie ein Meerschweinchen; beim Erzählen des Buches mime ich Tierstimmen, die es so in der Natur ganz bestimmt nicht gibt (egal, die Kleine liebt es!) und ich mache mich zum totalen Deppen, um sie lachen zu sehen! Und die kleine Menschin dankt mir all das mit unfassbar viel Liebe.

Es ist nicht zu erklären, wie sich das Gefühl „Grosseltern“ für uns im Herzen anfühlt. Aber wenn man sogar jeden „Pups“ beklatscht und jeden Rülpser bewundert und auch die vollen Windeln einen verzücken, dann ist man wirklich vernarrt bis zum Mond und zurück. Es gibt nichts Vergleichbares!

Die Kleine hat mit ihrem blossen SEIN unser Leben so derart wunderbar auf den Kopf gestellt, dass wir uns gar nicht mehr so recht erinnern können, wie es vorher war. Und wenn wir sie einmal 24 Stunden nicht sehen (was zum Glück selten vorkommt), dann fühlt es sich schon leer an.

Wie oft haben unsere Kinder beim Heranwachsen weinen müssen, weil sie sich den Kopf gestossen, den Arm gebrochen oder den Fuss verknackst haben? Ich habe das immer sehr gut handhaben können. Und jetzt? Wenn die Kleine sich den Kopf stösst und herzzerreissend weint, dann zieht sich mein Magen zusammen und ich könnte gleich mitweinen … was in meinem Fall eine wirkliche Seltenheit ist.

Wir sind so unendlich dankbar, dass wir die Kleine in unserem Leben haben – ich weiss, alle Grosseltern sagen, sie seien stolz. Wir sind aber derart stolz, dass wir total gaga werden! Und das ist wunderbar 🙂

Hansemädchen, Geburtstag und Geschmatze …

Ich habe mir zum Geburtstag ein paar Tage in Hamburg im Lieblingshotel mit meiner Familie gewünscht. Es wurde ein wunderbare Woche – zum ersten Mal ist auch das kleinste Hansemädchen aus der Familie mitgereist. Und sie hat das klasse gemacht. Unser kleiner Sonnenschein ist definitiv ein „Reisefüdli“ … wenn was läuft, ist sie voll mit dabei! Fremde Menschen, Shopping, Restaurants, Lärm – unsere Kleinste strahlt übers ganze Gesicht!

Dann hat der Göttergatte im Hotel offenbar das ganze Personal gebrieft – da war nix mit „Geburtstag schön anonym“. Er hat für mich einen unfassbar riesigen Blumenstrauss organisiert, meinen Lieblingsmoscato servieren und eine Karotten-Sahne-Torte backen lassen. Vom Hotel habe ich eine Wellnessbehandlung und Pflegeprodukte geschenkt bekommen. Und im Frühstücksraum hat man mir einen schönen Geburtstagstisch mit Kerzen vorbereitet. Wahnsinn, oder? Alles wie ich mir das erträumt hatte. PERFEKT. Und ich habe jeden einzelnen Moment dieser Woche genossen!

Was es in dieser wunderbaren Stadt alles zu sehen gibt, ist unglaublich. Die Vielfalt der Menschen reicht, um abends die Hirnwindungen wieder entwirren zu müssen, bevor man einschlafen kann. Was mir diesmal besonders aufgefallen ist? Nun ja:

Kim Kardashian scheint irgendwo ein Nest voller Sprösslinge abgelegt zu haben. Hier rennen beinahe alle jungen Frauen mit gemachten Riesenmöpsen (nein, ich meine NICHT die Hunde), mit Schlauchbootlippen, viel zu kleinen Näschen, mit kilometerlangen Kunstwimpern UND noch längeren Fingernägeln rum … und sie sind allesamt GENAU GLEICH geschminkt. Grauenvoll!!!

Im Chanel und im Louis Vuitton stehen die Asiaten an, um alle dieselben Taschen zu ergattern … schnurzegal, ob schön oder nicht: Sie wollen alle einfach DIESELBEN Teile haben!

Und dann wären da noch die arabischen Gäste der Hansestadt. Meine Güte: Manchmal wussten wir fast nicht, ob wir noch in Deutschland sind. Kopftücher, dunkle Teints und schwarze Bärte ohne Ende. Und leider – achtung Klischee – die meisten ohne Benehmen! Wenn im Speisesaal am Frühstücksstisch neben uns zwei Männer sitzen (die Frauen sitzen ja schliesslich separat an Tischen) und das Omelett mit den Händen essen und dabei schmatzen, dass wir uns nicht mehr verstehen … nun ja … dann ist das wie ein Unfall. Man möchte wegsehen, aber es geht nicht. Und weghören schon gar nicht! Das absolut zuvorkommende Servicepersonal wird von diesen Männern behandelt, als ob sie aus der untersten Schublade gekrochen kämen. Kein BITTE, kein DANKE … nichts. Höchstens eine abschätzige Handbewegung. Schliesslich sind ja die Fachkräfte im Service in der Regel auch Frauen – und da haben arabische Männer so ihre Probleme mit. Hallo? Ja, es gibt andere … davon haben wir aber leider nicht viele gesehen. Diese besonderen Herren der Schöpfung tauchen auf und man hat das Gefühl, dass deren Geld die Welt regiert. Grauenvolle Art, sich aufzuführen.

Was die Angestellten eines wunderbaren Hotels an der Alster so alles erleben, das geht manchmal echt zu weit – zumindest für meinen Geschmack. Sie müssen aber nett und zuvorkommend bleiben, und dafür haben sie meinen allergrössten Respekt. Und ich muss dazu sagen, dass wir heute auch ein deutsches Ehepaar erlebt haben, das sich über ALLES beschwert hat – ohne Punkt und Komma, ohne einmal Luft zu holen. Dass der Frühstücksraum voll, und das Personal im Dauereinsatz war, das war ihnen egal. Beschweren war angesagt! Es ging alles zu langsam. Hallo? Ihr sitzt im Hotel und seit im Stress (mit vermutlich ungefähr 80 Jahren) … warum bleibt ihr dann nicht einfach zu Hause!?

Unsere Woche war perfekt und wir haben ALLES genossen und an Eindrücken mitgenommen, was möglich war. Unsere Hansestadt ist und bleibt unsere Hansestadt. Wir kommen wieder 🙂 Und unser kleiner Sonnenschein war der Liebling aller … egal in welcher Sprache … „jööööööööh“ klingt irgendwie überall gleich!

 

Gwen und Ellie

Kennt ihr sie auch, die Geschichten mit den Menschen oder Tieren, welche Sprechblasen mit Aussagen gefüllt über den Köpfen haben? Meist sind es Comics … oder Kindergeschichten. Bei uns sind es seit neustem Zwiegespräche, welche unsere Enkelin und unsere Hündin führen. Wohlverstanden: Imaginäre, in Omas Kopf entstandene Zwiegespräche:

In aller Regel bin ich die Verursacherin dieser Zwiegespräche, weil ich das kleine Bündel Herzmensch nicht einfach angucken kann, ohne es zu knuddeln, zu herzen und rumzutragen. Und damit setze ich den Trigger für das Ganze. Ellie kommt nämlich wedelnd angedüst und steht an meinem Bein hoch:

Ellie: „Zeig mal her das Ding da?“
Ich bücke mich mit Gwen im Arm und zeige ihr die Kleine.
Ellie schnüffelt kurz und dann: „Oh Mann, schon wieder sie?“
Gwen blinzelt und denkt: „Cool, kann man Dich an den Haaren ziehen?“
Ellie kratzt intensiv an meinem Bein: „Könntest Du das Ding wieder weglegen? Es stört!“
Gwen so: „Grins, grummel … es ist soo schön am Omas Busen.“
Ellie: „Dir ist schon klar, dass ich schon Jahre vor Dir hier den Thron erobert habe?“
Gwen quietscht vergnügt und schlägt versehentlich beim Muskeltraining ungefähr sieben mal auf Ellie’s Nase.
Ellie: „Ich geh hier nicht weg, das kannst Du vergessen. MEIN PLATZ!“

Ich setze mich mit der kleinen Lieblingsmenschin aufs Sofa und … ZACK … ist Ellie auch da!

Auf meinem Busen liegt Gwen, 20 Zentimeter tiefer liegt Ellie … bündig! Es ist nicht so, dass das Sofa zu wenig Platz hätte … es muss BÜNDIG zu Gwen sein … geht nicht anders!

Ellie seufzt so laut, dass man ein schlechtes Gewissen bekommt. Ich streichle also gleichzeitig das Kind UND den Hund. Man will ja keine Eifersucht provozieren.

Ellie verdreht die Augen: „Früher war das intensiver – so unter uns! Könntest Du das Ding mal weglegen?“
Gwen lächelt sie an und findet das wedelnde Schwänzchen witzig.
Ellie: „Ja klar, lach Du nur … Du hast ja auch wieder die Poleposition. Gleich kommen die bestimmt auch wieder mit Deinem Futter, und ich bekomme nichts davon!“
Ich stehe mit dem Minimenschen vom Sofa auf, um die Wickelunterlage bereitzulegen und … ZACK – liegt Ellie drauf. Ich versuche sie beseite zu schieben. Kennt ihr das, wenn ein 7-Kilo-Hund sich so schwer machen kann, dass er sich wie 70 Kilo anfühlt. Und dabei guckt Ellie, als ob ich sie mit der Peitsche schlagen würde.

Ellie: „Tja, nun liege ich hier. Euer Problem!“
Ich lege Gwen daneben und die strampelt und hampelt vor Begeisterung, sodass Ellie wieder diverse Minihiebe kassiert. Aber sie bewegt sich keinen Millimeter weg.
Ellie: „Ha, schlagen ist auch kein Argument – ich bleibe hier! Mir egal!“

Und wer nun denkt, dass Ellie aus lauter Eifersucht böse zu Gwen sein könnte … vergesst es! Sie bestraft MICH mit traurigen Blicken, depressiven Anfällen, lauten Seufzern und Futterverweigerung! Bei Gwen ist sie die grosse Aufpasserin. Wer es wagt, dem kleinen Bündel Mensch ungefragt zu nahe zu kommen, der wird angeknurrt und totgebellt. So!

 

Von Mensch auf Depp in 2 Sekunden …

… das schafft nur Gwendolin.

Für alle, die neu mitlesen: Gwendolin ist seit knapp 2 Monaten unsere Enkelin. Ein Menschlein, das wir so sehr lieben, dass man es nicht beschreiben kann. Und ein Menschlein, welches es schafft, dass ich all meine Vorsätze über Bord werfe.

Ich habe immer über alle Erwachsenen gelacht, die sich mit Tüdelüüü und Babysprache zu Volldeppen machen. Verständnislos habe ich immer den Kopf geschüttelt und gesagt: „Wie kann man nur?“

Jap – ihr ahnt es: Ich mache mich täglich gefühlt 100 mal zum Volldeppen! Ich lese die Zeitung, spreche mit dem Göttergatten in normaler und vernünftiger Tonlage und zivilisierter Sprache … bis unser Tochterkind mit Gwendolin im Wohnzimmer erscheint und … ich mutiere zu einer total bescheuerten Oma. Meine Stimmlage düst steil in die Höhe … ich quieke wie ein Meerschweinchen und ich spreche mit Gwendolin, als ob ich total am Verblöden wäre. ICH – die alle verurteilt hat, die sich in so bescheurter Weise mit einem Baby unterhalten. Keine Ahnung, was mit mir passiert ist … aber ich schaue Gwendolin an, mein Herz geht auf und meine Hirnsynapsen ganz offensichtlich zu!!!!

Ich habe kürzlich ein Handyfilmchen gedreht, wie ich mit Gwendolin spiele und spreche und wie sie mitfiebert und „antwortet“ …. und das Tochterkind meinte: „Mama, spiel jetzt das Filmchen mal für Dich ab und hör Dir zu … dann weisst Du, was wir hier alle mitmachen müssen!“

OMG!!! Von Mensch auf Depp in 2 Sekunden. Was muss das Kind von mir denken?

Ich bin verliebt in ihre wachen Äuglein, ihr süsses Mündchen, ihre knuffigen Speckröllchen, ihre Füsschen, ihre Fingerchen …. -chen …. -chen …. -chen … und werde dabei eben zum Volldeppchen! An alle Omas da draussen: Ich denke, ihr wisst, wovon ich spreche. Und an alle, die es noch nicht wissen: Vergesst eure Vorsätze … ist das Bündel Mensch mal da, ist alles anders!