von süss bis ungeniessbar

Flurbereinigung

Wer hätte gedacht, dass ein fieses kleines Virus auch mal was Gutes mit sich bringen würde?

Das kleine C, welches nach wie vor die Welt in Atem hält, hat mich dazu bewogen, eine Aufräumaktion vorzunehmen. Wo? Nun ja, ich habe meine sozialen Medienkontakte entrümpelt und damit mein Umfeld leicht angepasst. Klingt krank – tut aber saugut. Auch im echten Leben habe ich das übrigens getan – da war aber wenig bis fast gar keine Anpassung nötig – was für ein Glück ich doch habe.

Man kann nun behaupten, ich sei intolerant, lasse keine anderen Meinungen zu und agiere zu extrem. Man hat recht! Aber für mich stimmt es GENAU SO!

Wenn es um ein Thema geht, welches die gesamte Menschheit und deren Schutz betrifft, dann neige ich ganz offenkundig zu einer extremen Intoleranz. Wie kommt das? Nun ja, ich überlege mir, was Menschen, die auf der Strasse gegen Sicherheitsmassnahmen aufgrund von Corona demonstrieren, mir bringen. Nichts! Ich überlege mir, was Impfgegner für den Schutz ihres Umfeldes tun. Nichts! Ich überlege mir, was Anarchisten für die Sicherheit unseres doch sehr ordentlichen Staates tun. Nichts! Und dann … ja dann überlege ich mir, was solche Menschen mir grundsätzlich bringen. NICHTS!

Ja, wir haben die Meinungsfreiheit in unserem Land. Wie gut, dass dem so ist. So kann ich nämlich meine Meinung offen kundtun und kann wählen, ob und mit wem ich mich abgeben will. Mir ist klar, dass die Welt sich in drei Lager gespalten hat. Die Impfbefürworter, die Impfgegner und die „Ist-mir-doch-egal“-er. Wie man unschwer in all meinen Posts erkennen kann, gehöre ich zur ersten Gruppe. Und was habe ich doch für ein Glück, dass meine Familie und meine Freunde genauso denken. Oder liegt es vielleicht einfach daran, dass ich schon VOR Corona – ohne es zu wissen – sorgfältig überlegt habe, mit wem ich mich abgeben möchte.

Meinen Liebsten würde ich mein Leben anvertrauen – und ich würde mein Leben für sie geben. Einem Impfgegner würde ich nicht mal meine Spinnen aus dem Keller geben … er würde sie aufgrund seiner Einstellung oder mangelnder Bildung vermutlich umbringen. Und ich mag keine Spinnen!

Ihr seht – das kleine fiese Virus hat ganz viel ans Tageslicht gebracht, was ich sonst womöglich nicht gemerkt hätte. Rücksichtslosigkeit und mangelnde Solidarität sind für mich Charaktereigenschaften, mit denen ich Mühe habe. Und weil ich wählen kann, möchte ich keine Menschen um mich haben, die damit bestückt sind.

Und genauso haben die „Anderen“ auch eine Recht auf freie Meinung und dürfen mich als intolerante Extremistin „entfreunden“. Manchmal helfen Flurbereinigungen, damit man mit leichterem Gepäck durchs Leben gehen kann. So kann man sich wieder dem Wesentlichen widmen und die Kraft am richtigen Ort investieren.

Wenn sich alles dreht …

… und man die Orientierung verliert, dann nennt sich das Lagerungsschwindel oder eben Drehschwindel. Und ich kann euch versichern: DAS IST NICHT LUSTIG!!!

Ich bin ja vor ein paar Wochen auf Mallorca ganz übel auf den Kopf gefallen und leide seither unter mehr oder weniger starkem Lagerungsschwindel. Das ist nicht, als ob einem einfach ein bisschen „schwindelig“ wäre – das dreht dermassen heftig, dass man die Orientierung verliert, sich übergeben muss und nicht mehr weiss, wo oben oder unten ist. Ich dachte ja, dass ich das selber mit Übungen wieder in den Griff bekomme. Irgendwie will das aber nicht so recht. Also muss ich in die Schwindelklinik (ja, das gibt es)!

Habt ihr gewusst, dass kleine Kristalle in Flüssigkeit im Ohr für diesen Schwindel zuständig sind? Also: Grundsätzlich für unser Gleichgewicht sind diese zuständig! Wenn diese Dinger durch eine falsche Bewegung, einen Sturz oder was auch immer an den falschen Ort transportiert werden, dann fängt die Welt sich zu drehen an. Bei mir bedeutet das zum Beispiel auch, dass ich jede Nacht im Bett bei einem Lagewechsel den Drehwurm im Kopf habe und nicht weiss, ob ich nun aus dem Bett falle oder mich übergeben soll. Kein schönes Gefühl. 🙁

Ich kenne sämtliche Massnahmen, welche man bei diesem Schwindel ergreifen muss … aber im Moment wehrt sich der Schwindel standhaft gegen meine Massnahmen. Sollte ich euch also irgendwo schwankend oder schwitzend entgegen kommen, so ist KEIN ALKOHOL dafür verantwortlich. Den lasse ich seither nämlich ganz aussen vor … meine Welt dreht sich auch so viel zu schnell!

Was dieser Blogeintrag nun bringen soll? Nix! Nur jammern wollte ich – und ihr dürft mich gerne trösten! 🙂

Raus aus der Komfortzone

Das Leben hält bekanntlich Dinge für einen bereit, die man lieber nicht möchte. Es fragt aber nicht, es tut einfach! Jeder Mensch hat seinen eigenen Weg: Bei manchen verläuft er einfacher, bei anderen sehr schwierig. Steine hat es aber auf jedem Weg, das lässt sich nicht wegdiskutieren.

Wie oft sagt man in seinem Leben: „Das könnte ich niemals!“ oder „Ich wüsste nicht, wie ich sowas machen sollte!“ oder „Ich habe keine Ahnung, wie andere das machen – ich könnte das nie!“. Ich habe in meinem Leben diese Sätze so oft gebraucht, dass sie schon ihre eigentliche Bedeutung verloren hatten. Und doch hat das Leben nicht aufgehört, mich immer wieder vor mehr oder minder schwierige Aufgaben zu stellen. Manche davon bringen mich an meine persönlichen Grenzen – manche lassen mich diese sogar überschreiten. Und ich habe keine Ahnung, wie ich es mache: Ich mache einfach! Genau so, wie das Leben es mit mir auch macht!

Was ich mit meinen 52 Jahren aber mit Sicherheit gelernt habe: Man wächst an seinen eigenen Grenzen und – selbst wenn man sich nur noch schwach und leer fühlt, so wird man immer ein bisschen stärker. Nicht so, dass man Hanteln stemmen könnte – eher so, dass man mit festen Schuhwerk den steinigen Weg weitergehen kann. Ich habe auch gelernt, dass ich meine ganz persönlichen und kleinen Grenzen zu überwinden versuchen muss. Jede schwierige Aufgabe, die ich mir stelle, wird zu einer persönlichen Challenge mit mir selber. Und wenn ich sie schaffe, fühlt sich das gut an.

Wer immer in seiner Komfortzone verharrt, der stellt sich nicht wirklich den Herausforderungen des Lebens. Zu Hause, auf dem Sofa, inmitten meiner sicheren Umgebung, bei meinen Lieben und im mir bekannten Umfeld ist es einfacher, Herausforderungen zu meistern. Erst, wenn man den Schritt über den sicheren Zaun in die unbekannte Zone wagt, dann wächst man an sich selber. Klingt extrem nach übersinnlichen Sphären – ist aber ganz bodenständig und einfach.

Ich habe Angst vor Spinnen: Die nächste Spinne erlege ich selber, ohne dabei laut zu kreischen.
Ich gehe niemals an Orte, die ich nicht kenne: Ich fliege spontan ans Meer, ohne dabei in Panik auszubrechen.
Ich habe ein mulmiges Gefühl in Gewässern, wo Leben drin ist: Ich bade mit Fischen um die Wette, ohne einen Herzanfall zu bekommen.
Ich fühle mich in Kleidern sicher, würde mich aber niemals vor Fremden ausziehen: Ich überwinde mich und gehe im Badekleid über den Strand an gefühlt Millionen von Menschen vorbei (das war echt heftig)!!!!

Und genauso kann jeder üben, seine eigenen Grenzen auszuloten und dabei an sich zu wachsen und an Stärke zu gewinnen. Die Gewissheit, etwas zu schaffen, was man sich selber nicht zugetraut hätte, macht einen stolz. Wer es im Kleinen schafft, der wird auch an grossen Aufgaben nicht scheitern. Zumindest hoffe ich das … 🙂

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