von süss bis ungeniessbar

Augenbalken

Mit zunehmendem Alter wird selbst bei mir die Sache mit dem Schminken noch aktuell. Ich hatte bis vor kurzem nicht einmal ein Makeup zu Hause – und über einen grossen Pinsel verfüge ich immer noch nicht. Bei den meisten Schminkutensilien weiss ich nicht einmal genau, wozu man sie gebraucht. Wenn ich sowas mit nach Hause nehme, dann passiert das in der Regel in einem Wellnesshotel, weil ich dort gut beraten werde und man mir dann auch erklärt, wofür was zu gebrauchen ist. Ich wäre sonst in der Lage, Schuhcreme und Augenbrauenfarbe zu verwechseln.

Also: Die Sache mit den Augenbrauen werde ich wohl ohnehin nie verstehen. Es kann aber auch sein, dass mein Geschmack ganz einfach nicht dem der grossen Masse entspricht. Ich verfüge über natürliche und richtige Augenbrauen, wie man sich Augenbrauen eben vorstellt … oder, nein, falsch: Wie ICH mir Augenbrauen eben vorstelle. Sie werden weder gezupft noch gefärbt. Ich finde sie richtig so, wie sie eben sind. Lange haben die Frauen sich ja die Augenbrauen nur noch zu dünnen Strichen gezupft und diese dann irgendwann ganz abrasiert und einen dünnen Strich tätowiert. Gruselig.

Dann kam Cara Delevingne. Das Topmodel hat die üppige Augenbraue wieder salonfähig gemacht.

Bei Cara sieht das toll aus, denn ihre Augenbrauen sind natürlich und passen zum Gesicht. Die Kosmetikindustrie ist aber auf diesen Zug natürlich sofort aufgesprungen und überall werden nun Augenbrauenstifte, Pinsel, Farbtöpfe und eigens kreierte Behandlungen angeboten, die aus einer natürlichen Augenbraue einen fetten Balken zaubern. Ja, ihr Lieben da draussen: Zwei dicke Balken im Gesicht machen noch keine Cara Delevingne aus euch. Es sieht – mit Verlaub – einfach nur zum Schreien aus!

Habt ihr schon einmal versucht, einer Frau mit fetten schwarzen Balken im Gesicht in die Augen zu schauen? Unmöglich! Wenn ich in einem Geschäft von einer Beraterin betreut werde, die über diese unmöglichen Dinger verfügt, dann schaffe ich es nicht, meinen Blick von diesem Unglück auf der Strin wegzuwenden. Und leider haben heute fast alle (vor allem jungen) Frauen solche Dinger im Gesicht. Inzwischen gibt es sie auch in Fake (für Mädchen, die fast keine Augenbrauen haben) zum Ankleben, man kann sie implantieren lassen oder man kauft sich einfach eben einen fetten Stift und malt oder färbt sie auf die Haut. Sieht dann so ein bisschen aus, als ob ein kleiner Knirps mit dem Permanentmarker zugange gewesen wäre.

Warum muss Frau eigentlich immer an ihrem Gesicht rumdoktern? Ich werde nie kapieren, warum unsere Gesichter nicht einfach so gut sind, wie sie eben sind … ich lebe vermutlich einfach im falschen Zeitalter. Aber mit diesen Balken über den Augen werde ich mit meinen 50 Jahren nicht mehr rumrennen … schliesslich verfüge ich nach wie vor über KEINEN Pinsel im Bad. Und mit der WC-Bürste wird das mit der Augenbraue vermutlich nicht gut …

 

Reblog der 5 beliebtesten Beiträge laut WordPress-Statistik: *Nr. 5*

Also, wie es dieser Beitrag von damals unter die Top 5 schaffen konnte, ist mir echt ein Rätsel. Und zudem ist es für mich eine Herausforderung, diesen noch einmal zu publizieren. Warum? Erstens, weil ich inzwischen irgendwie total anders aussehe (eben so richtig echt grau halt) und weil ca. 8 Kilo dazwischen liegen (leider nach oben….:-( ). Tja, ich tue es trotzdem – hier noch mal zum Nachlesen:

Ein langer Weg…

…von schwarzen zu weissen Haaren. Ich hatte dieses Projekt schon seit geraumer Zeit auf dem Schirm, konnte mich in letzter Zeit aber irgendwie noch nicht überwinden. Alle 10 Tage gehe ich seit Jahren zum Haare färben. Eigenlich stinkt mir das gewaltig, aber die grauen Haare herauswachsen lassen, stinkt mir genauso. Der Übergang bis zum totalen Grau sieht immer so ungepflegt aus. Nun habe ich es aber endlich in Angriff genommen. Der Start sah so aus:

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Schnipp schnapp, Haare ab. Raspelkurz und fast ein bisschen nackig. Hervor kam ein lustiger Mix aus dunkel und grau:

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Leider hatte es oben auf dem Kopf aber immer noch Restfarbe vom Färben, was mir gar nicht gefiel. Also kam Bleichmittel zum Einsatz:

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Ich richtete mich mit Handy, Laptop und Brille häuslich ein, denn die Friseurin bereitete mich auf eine lange Sitzung vor. Locker! Kein Problem für mich! (Da wusste ich aber noch nicht, dass ihr Verständnis von lange und das meine Lichtjahre auseinander liegen…) Nun denn: nach knapp zwei Stunden und einem ziemlich unangenehmen Brennen auf dem Kopf, wurde das Ganze runtergewaschen. Meine liebe Friseurin tat dies mit lustigen Geräuschen wie „hmmmm“ oder „ahaaaa“, sodass ich nicht so genau wusste, ob ich mich noch sicher fühlen sollte. Dann legte sie mir ein Tuch um den Kopf und schickte mich zurück an meinen Platz, allerdings mit der Warnung: „Nicht erschrecken, das bleibt nicht so.“ Was sie damit meinte?

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Pumuckel is back! Oh mein Gott! Ich schwankte so ein bisschen zwischen Lachanfall und Schockstarre. „So gehe ich aber nicht auf die Strasse!“ Das war ihr klar und die Gute hatte natürlich schon ein neues Mittel bereit, welches sie für weitere 1 1/2 Stunden auf meinen Kopf pappte. So langsam taten mir der Rücken, der Hintern und der Nacken weh. Und ich fragte mich, ob ein Topf schwarze Farbe nicht einfacher wäre. Aber jetzt hatte ich A gesagt, also galt es, nun auch B zu sagen. Nach langem Warten wurde wieder gewaschen, gepflegt, frottiert und…

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…es bestand noch Hoffnung! Oben noch etwas beige, unten aber bereits weiss! Sie entliess mich – für eine einwöchige Pause, da sich meine Kopfhaut sonst vermutlich verabschiedet hätte. Zuerst wurde ich aber noch geschminkt und ermutigt, das Projekt bis zum Schluss durchzuziehen.

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Während der einwöchigen Friseurpause hatte ich lustige Erlebnisse. Von Leuten, die mich nicht grüssten, weil sie mich nicht erkannten bis hin zu solchen, die mich fragten: „Wow, hast du abgenommen, an Dir ist etwas anders!?“ Da soll noch einer sagen, schwarz mache schlank. Alle meinen, ich hätte abgenommen, seit ich helles Haar habe. Lustig, oder? Die Feedbacks in dieser Woche waren aber eigentlich alle positiv. Und dann gings noch einmal zum Friseur, um das lästige Beige loszuwerden. Noch einmal zwei Stunden bleichen und leiden, bis es nun so aussieht:

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Ein Restchen beige ist zurückgeblieben, wird aber nach zweimal schneiden auch weg sein.

Und nun versuche ich, meine grau melierten Haare herauswachsen zu lassen. Wenns mir nicht gefällt, ist es schnell wieder geändert. Das würde definitiv nicht mehr so lange viele Stunden in Anspruch nehmen. Insgesamt hat dieses Projekt nämlich rund 7 Stunden Friseur und etliche Verspannungen bedeutet, aber das Resultat gefällt mir. Mich würde natürlich interessieren, was ihr davon haltet. Wer Lust hat, soll mir doch einen Kommentar dazu schreiben! Keine Angst, ich bin kritikfähig und springe nicht von der Brücke, wenn ihrs nicht gut findet. Ich kann damit leben!

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