von süss bis ungeniessbar

Auf dem falschen Fuss erwischt

Ich habe mich in Kommunikation über zwei Jahre ausbilden lassen. Und danach habe ich Kommunikation geschult – ich kann mich nicht mehr erinnern, wieviele Kurse ich insgesamt gegeben habe, aber es waren einige. Dann habe ich die Thematik einige Jahre ruhen lassen, weil andere Prioritäten kamen. Und nun bin ich gerade wieder voll im Kommunikationskarussell. Ich habe wieder angefangen, mich mit dem Thema zu beschäftigen, weil ich wieder Schulungen mache. Gerade weil ich seit den letzten aktiven Schulungszeiten ein paar Jährchen gealtert und gereift bin, ist das für mich eine unfassbar spannende Sache. Die Sichtweise verändert sich mit den Jahren und manches scheint auf einmal so viel einfacher.

Meine Gegenüber in den Einzelcoachings sind sehr jung. Das macht die Situation für mich noch viel interessanter – ich muss auf der Hut sein, dass ich nicht vom Coach zum Mamatier werde. Schliesslich schlägt in meiner Brust ein grosses Mamaherz und, wenn meine „Schülerinnen“ gut und gerne meine Töchter sein könnten, kann es schon passieren, dass ich auf einmal auf die Mamaebene rutsche. Konzentration ist gefragt. Und Disziplin! Eine anstrengende Geschichte – und ich liebe es!

Was ich aber eindeutig korrigieren muss, ist die Aussage: „Du hast mich auf dem falschen Fuss erwischt.“ Diese wird ja gerne eingesetzt, wenn man auf etwas oder jemanden komisch reagiert, weil ein Missverständnis vorliegt (nicht selten an Tagen, an welchen man selber schlecht gelaunt ist). Richtigerweise, und gemäss dem Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun empfangen wir nämlich eine Nachricht mit einem von vier Ohren. Mit dem Sachohr (Information), dem Selbstoffenbarungsohr (wie geht es mir?), dem Beziehungsohr (wie stehe ich zu meinem Gegenüber?) oder dem Appellohr (was will ich erreichen?). Je nachdem, auf welchem Kanal (Ohr) der Empfänger also gerade empfängt, kann eine Information total falsch ankommen. Und da wäre es doch nicht mehr als richtig, wenn man sagen würde: „Du hast mich auf dem falschen Ohr erwischt!“

Ich masse mir also hiermit an, diese Aussge zu korrigieren – schliesslich höre ich nicht mit den Füssen. Und ergänzend muss ich noch sagen, dass ich grundsätzlich für klare, eindeutige und nicht interpretierbare Aussagen bin. Wie eine Katze um den heissen Brei zu reden liegt mir nicht – und meine Schüler lernen das auch nicht so. Drum: Es gibt nur die Variante „verstanden“, oder „nicht verstanden“. Die Variante „möglicherweise zum Teil vielleicht ein bisschen verstanden“, die gibt es bei mir nicht.

Fertig gebrüllt, Löwe!

Namensänderung?

Es gibt Phasen im Leben, da ändert sich ganz vieles. In einem drin, um einen herum – einfach überall. Bei mir gerade topaktuell. Und nun habe ich mir überlegt, ob eigentlich die Modepraline noch der richtige Name für mich ist. Ist er das? Entstanden ist der Name ja, weil mein Tochterkind sehr sachlich meinte: Du magst Mode und Schokolade – da macht dieser Name doch Sinn. Ja, stimmt! Damals habe ich auch noch voll im Modezirkus mitgearbeitet. Das ist nun anders. Ich habe genau diesem oberflächlichen Zirkus den Rücken gekehrt und frage mich natürlich nun, ob der Name noch passt. Weiterlesen

Du hast doch alles…

…also sei gefälligst glücklich! Was für ein komisches Denken. Aber leider landläufig absolut gängig und normal. Obwohl es sowas von falsch ist – mehr falsch geht gar nicht. Wenn ich mal traurig bin, keine Kraft habe, mich einfach nur verkriechen möchte und auch keine Lust auf Unternehmungen habe, dann kommt es nicht selten vor, dass ich auf Unverständnis stosse. Und Sätze wie: „Hä, aber Du hast doch alles, warum bist Du denn nicht glücklich?“ gehören dann zu den meistgehassten Sätzen überhaupt. Ich muss jetzt hier mal eines grundlegend klären, und zwar für alle und ganz langsam, wenn nötig auch zum Abschreiben:

– Das Einfamilienhaus im Grünen
– Der schnelle Wagen in der Garage
– Die schönen Klamotten
– Die coolen Schuhe
– Die regelmässigen Ferien
– Das schuldenfreie Leben
– Das neue Handy
– Der Zweitwagen

…und all das andere scheinbar wichtige Zeug im Leben macht nicht glücklich. Nicht einmal ein klitzekleines bisschen.

Wer also glaubt, dass Leute, die auf dem Konto ein paar Franken mehr haben als andere, immer glücklich zu sein haben, der irrt gewaltig. Die wirklich wichtigen Dinge im Leben sind nämlich nicht mit Geld zu bezahlen. Auch wenn die Fernsehfamilie Geiss das vielleicht so erscheinen lässt. Oder habt ihr schon mal versucht,

– Gesundheit
– Zurfriedenheit
– eine intakte Familie
– Motivation
– Sinn
– Lebenselixier
– Kraft
– Freunde

…und andere wichtige Dinge im Leben zu kaufen? Funktioniert nicht! Noch viel weniger funktioniert es,

– Krankheit
– Schmerzen
– Leid

– Unglück
– Kraftlosigkeit
– Müdigkeit
– Trauer

…und weitere einschneidende Ereignisse mit Geld aufzuwiegen? Geht nicht! Keine Chance!

Drum muss ich mich manchmal echt fragen, wenn ich Leuten zuhöre, die zu wissen meinen, dass materiell gutgestellte Menschen per se glücklich zu sein haben. Schliesslich haben die ja keine Probleme. Also nur, weil man keine Betreibungen hat, bedeutet das noch lange nicht, dass man gesund, glücklich und schmerzfrei ist. Mich ärgert das immer wieder. Dann kommen noch intelligente Stammtischsätze wie: „Jaja, die Reichen, die können schon erzählen – denen fehlt es ja an nichts!“ und ich werde zum hochexplosiven Dampfkochtopf. Reiche Menschen sind nicht die Bohne anders als arme Menschen. Der einzige Unterschied ist das Bankkonto. Sonst nix! Und Bankkonti scheinen generell im Volksmund überbewertet zu sein. Über reiche Menschen wird gesprochen, als ob sie entweder „Götter“ oder „totale Idioten“ wären. Und zwar immer. Ich muss euch schon wieder enttäuschen: Selbst Superreiche verdauen ihre Nahrung per Magendarmtrakt und … man höre und staune – beim Austritt aus dem Körper stinkt es keine Bohne weniger, als beim ärmeren Nachbarn. Da fallen also keine Goldtaler ins Klo. Und das Toilettenpapier besteht nicht aus Noten. Ach ja – und habe ich schon erwähnt, dass sich 40 Grad Fieber bei einem Superreichen mindestens genaus bescheiden anfühlen, wie beim armen Schlucker? Und die Diagnose einer unheilbaren Krankheit haut jeden aus den Schuhen, ganz egal, wie der Kontostand aussieht.

So, das musste jetzt hier mal raus! Mich nervt dieses bescheuerte Schubladendenken. Dieses …
… reich = doof
… dick = undiszipliniert
… arm = faul
… arbeitslos = dumm
… dünn = krank
… hässlich = asozial
… hübsch = erfolgreich

…ist einfach nur zum Ko…., ehm, tschuldigung: Erbrechen! Jeder ist, wie er ist – und jeder hat seine Probleme. So ist das Leben. Furchtbar einfach – und überhaupt nicht spektakulär. Sorry, wenn ich nun womöglich die schubladisierte Gedankenwelt vieler zerschlagen habe. Aber ein Reset wäre dringend nötig!

Ohne Brille geht einfach nicht

Okay, jetzt ist es also soweit: Ohne meine Lesebrille geht GAR NICHTS mehr. Zumindest nichts mehr, was kleiner als 10 Millimeter geschrieben ist. Ja, das musste ich also letzthin mal wieder erfahren.

Da sass ich vor der Glotze und studierte meine ausgetrockneten Füsse, welche von der Bodenheizung und dem Winter ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Ich dachte mir, dass es doch eine gute Idee wäre, meinen Füsschen etwas Gutes zu tun und sie während dem Glotzen einzuschmieren. Am besten mit einer mega fettigen Crème, welche die Haut gut nährt und den Füssen wieder etwas Leben verleiht. Also habe ich in meiner Allerleischublade mit Nagellack, Nagelfeile, Crèmetöpfchen und Tuben gekramt und ein Töpfchen rausgefischt, auf welchem irgendwas geschrieben stand. Keine Ahnung was, aber der Inhalt roch gut und war fettig. Ich nahm also an, dass es sich um Nagelcrème handeln muss. Schliesslich passt sowas in den Reigen der Lacke, Feilen etc. Weiterlesen

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