von süss bis ungeniessbar

Geisterfahrer

Ich hatte heute das Vergnügen, mit meiner lieben Geschäftsfreundin nach drei absolvierten Messetagen in München eine Taxifahrt zum Flughafen zu machen. Unser Chauffeur erwies sich als Geisterfahrer der besonderen Art:

Er so aus dem Nichts: „Also ich finde es ja jammerschade, dass ihr Schweizer das bedingungslose Grundeinkommen nicht angenommen habt.“
Ich so: „Ach, ist das so. Ich habe auch dagegen gestimmt!“
Meine Freundin: „Ich im übrigen auch!“
Er so: „Das hättet ihr nicht tun sollen, das wäre ein positives Signal für die Welt gewesen.“
Ich so: „Ein Signal wofür?“
Er so: „Ein Signal dafür, dass ein freier Geist ohne Druck sich besser entfalten kann.“
Wir unisono auf unseren Rücksitzen: „Um eine faule Generation ohne Ausbilung grosszuziehen?“
Er so: „Nein – um der geisten Entfaltung mehr Platz zu lassen. Und Ausbildungen sind nicht zwingend nötig, denn da wird der Geist in ein System gesperrt. Nur wer den Zugang zu seinem Geist hat, kann sich kreativ öffnen.“
Ich so: „Ach, und was genau tut man dann damit?“
Er so: „Da gibt es ganz viel … zum Beispiel Musik, oder einfach kreative Gedanken entwickeln.“
Ich so: „Ihnen ist aber schon klar, dass die Schweizer Wirtschaft mit diesem Denken schon lange zusammengebrochen wäre? Die läuft nämlich nicht mit kreativem Denken und freiem Geist.“
Er so: „Das sehe ich ganz anders. Wir haben den Zugang zu unserem Geist verloren. Deshalb ist die Menschheit da, wo sie jetzt ist. Die Schweiz hätte es in der Hand gehabt, ein Zeichen zu setzen.“

Okay, nach drei Messetagen voller Arbeit und Organisation, voller Zahlenjonglage und Verhandlungen, voller Planung und strukturiertem Denken hatte ich echt keinen Nerv mehr, über den Zugang zum Geist zu diskutieren. Der hätte uns nämlich bei den Entscheidungen zugunsten eines gut laufenden Geschäftes und einer vernünftigen Planung kaum geholfen. Und auch meine Freundin war auf einmal einfach nur noch still …

Wir waren dankbar, dass unser „Geisterfahrer“ während der halbstündigen Fahrt nicht noch Räucherstäbchen ausgepackt hat … er fand nämlich auch, dass Arbeiten an sich einfach ziemlich widerlich sei. Falsche Ansage, wenn zwei absolute Arbeitstiere auf dem Rücksitz mitfahren. Ohhhhhmmmmmm ….

Heimwerkerin? Niemals!

Kennt ihr sie auch, die Menschen, die einfach alles selber machen? Jene, die für alles eine Lösung haben und auch immer die passenden Werkzeuge gleich zücken können. Ich gehöre definitiv nicht dazu.

Bei mir haben schon mal die Werkzeuge andere Namen, als anderswo. In unserem Haus gibts für mich nur

. Schraubendrehdingens
. Nageleinschlagzeugs
. Nagelherausziehteil
. Auffüllreinstopfmaterialmatsche
. Vorhangaufhängegedöns
. Ritschratschabsägzeug
. Glasflickklebzeug
. Fleckenwegmachwasser.

Das Gute daran ist, dass mein Göttergatte meine Sprache inzwischen schon versteht und weiss, was ich gerne von ihm hätte. Also: Ich möchte ja jeweils nicht das Werkzeug, sondern gleich noch die Arbeit mit dazu. Wenn ich es nämlich mache, dann ist es echt nervenschonender, gleich alles in den Müll zu schmeissen. Spart Zeit, Geld UND Nerven.

Nun kommt es ja hin und wieder vor, dass der Göttergatte im Krankenhaus weilt oder etwas gerade nicht machen darf (was er im übrigen absolut nicht ausstehen kann). Dann kommt die Modepraline zum Einsatz. Bringe sich in Sicherheit, wer kann! Wenn ich Papier bündeln muss, dann ist das ein Abenteuer für sich – reine Glückssache, wenn so ein Bündel den Transport aus dem Haus intakt übersteht. Ich knote mich jeweils beinahe selber am Bündel fest. Die Abfalltrennung geht zu Gunsten meiner Bequemlichkeit auch regelmässig flöten, wenn ich an der Hauswerkerfront bin. Da verschwindet einfach alles im Müllsack – zuschnüren – fertig! Das Auswechseln von Leuchtkörpern ist auch nicht unbedingt meine Stärke – da sitze ich schon eher im Halbdunkeln. Kartonentsorgung wird auch keine olympische Disziplin. Ich hüpfe wie eine Halbwilde auf den Schachteln rum, um diese platt zu treten und sie dann zu einem halbwegs passablen Berg zu schichten. Und die Sache mit den Aludosen – ja, da habe ich irgendwann beschlossen: Pfeif auf dieses Zusammengequetsche und Ineinandergestaple – in den Müll damit (jaja, Asche auf mein Haupt!).

Übrigens habe ich letzthin mit einem extrem effizienten Mittel den Wasserhahn entkalkt. Das Chrom ist nun auch weg – sieht nicht besonders hübsch aus … irgendwie hab ich da was mit dem Mittel und der Dosierung wohl falsch verstanden.

Also eines steht fest: Den Heimwerkeraward werde ich nicht gewinnen – ich glaube, dass ich mich schon glücklich schätzen kann, wenn ich nicht irgendwann von der Müllabfuhr mitensorgt werde, weil ich mich irgendwo festgebunden oder angetackert habe.

Klick – Wisch – Scroll

Die Modepraline hat wieder einmal etwas gelernt: Es gibt die Millennials! Das sind die Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren. Eine Generation, welche mit ebenso vielen Vorurteilen belegt ist, wie damals die Hippies. Die typischen Millennialvorurteile sind:

  • selbstverliebte Hipster
  • verwöhnte Zicken (genauso in der männlichen Version)
  • Faulpelze
  • Nabelschnur zu ihren Applegeräten
  • kein Leben ohne Facebook, Instagram und Twitter
  • Selfies sind fester Bestandteil des Tages
  • kaufen Bioprodukte
  • leben vegetarisch oder vegan
  • nicht entscheidungsfähig

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Lesen macht fit

Die treuen Leser-/innen unter euch wissen, dass ich zwar über ein beachtliches Grüppchen an Sportschuhen verfüge, diese aber regelmässig abstauben muss, weil ich sie NIE brauche. Ich bin ganz einfach zu faul dafür. Ich weiss nicht, ob es einen grösseren Sportmuffel als mich gibt, aber ich bin ganz bestimmt auf der Rangliste unter den Top 10! Weiterlesen

Sprichwörter von A – Z / Buchstabe M

Morgenstund hat Gold im Mund. Dass dieses Sprichwort bedeutet, dass morgens die besten Zeit sei, um eine Arbeit zu beginnen, ist mir klar. Wer aber auf diese Idee gekommen ist, weiss ich nicht. Es muss sich um einen Frühaufsteher gehandelt haben. Klar: Landläufig gilt, dass fleissige Menschen früh aufstehen und auch früh zu Bett gehen. Wer das so definiert hat, ist mir auch ein Rätsel. Ich gehöre nämlich zu jenen, die lieber spät aufstehen, dann aber auch bis spät arbeiten. Bei mir hat also die Abendstund Gold im Mund und die Morgenstund eher einen fiesen Geruch im Mund…..oder so! Ich bin ja generell der Meinung, dass nicht für jeden Menschen die gleiche Zeit zu Gold wird – kommt ganz auf den Biorhytmus an! Weiterlesen

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