von süss bis ungeniessbar

Ich habe einen AH …

Was ist wohl ein AH? Nun ja, alle kenne das AK (Arschlochkind). Das ist jenes, welches man anguckt und denkt: Ich möchte Dich einfach an den Haaren ziehen, weil Du so unsympathisch bist.

Der AH ist der Arschlochhund. Diese Variante habe ich zu Ehren unserer Ellie kreiert. Unsere kleine Mischlingshündin, die so unfassbar gescheit ist, dass sie uns das Leben ganz schön schwer machen kann.

Oooooch, süüüüüüüs, knuffig! Das sind die Worte, die ich regelmässig höre, wenn die Leute Ellie sehen. Sie wird gestreichelt, wirft sich auf den Rücken, schaut mit dem ultimativen Killerblick und wird von allen geliebt. Auch von uns! Aber eben … sie ist ein AH! Warum?

Nun ja: Wenn Ellie in den Ferien bei der weltbesten Hundefrau und ihrem Rudel ist, dann ist Ellie der Vorzeigehund schlechthin. Sie bettelt nicht, sie schläft nachts ruhig, sie springt nicht dauernd ins Bett, sie frisst ohne Hektik (im Rudel!!!!), sie kotzt nicht, sie hibbelt nicht dauernd rum und sie benimmt sich einfach wie im Bilderbuch.

Wieder zu Hause ist das irgendwie anders: Sie bettelt den ganzen Tag (obwohl sie nix bekommt), sie lässt mich nachts nicht ruhig schlafen, sie hüpft nonstop in mein Bett, sie schlingt, als ob wir ihr das Fressen klauen würden und sie kotzt morgens regelmässig nüchtern in  mein Bett. Zudem hibbelt und hüpft sie dauernd um mich rum und benimmt sich … ehm … NICHT wie im Bilderbuch.

Wenn ein Hund so genau zwischen dem Daheim und dem Ferienplatz unterscheiden kann, dann ist er aber ganz schön durchtrieben. Und wenn er dann noch gewisse Dinge auf Knopfdruck aktivieren kann, nur um sein Frauchen in die Sätze zu bringen – ja dann ist er ein AH! Zwar ein geliebter AH – aber eben ein AH.

Im übrigen kennt Ellie inzwischen das Wort Mixer. Wenn ich nämlich mal wieder die Nase gestrichen voll von ihrem Getue habe, dann schrei ich sie manchmal an und der Wortlaut ist in der Regel: „Du dummes Tier, ich steck Dich gleich in den Mixer!“ Dann legt sie die Ohren nach hinten, setzt sich hin und hebt die Pfote … (sorry Mama ….).

Ich knacke beinahe jede schwierige Alltagssituation … und scheitere an 7 Kilogramm Hund … vermutlich bin ich eben auch ein AF (Arschlochfrauchen) … oder so ….

Wer ist nochmal der Rudelführer?

Ich muss da mal eine dringende Frage klären: Gehört der Hund zum Frauchen, oder gehört das Frauchen zum Hund? Wer ist nun wessen Anhängsel? Ich ging drum bisher davon aus, dass der Hund das Anhängsel des Menschen ist – nicht umgekehrt.

Seit ich aber wieder im weltbesten Lieblingshotel bin, werde ich beinahe täglich eines besseren belehrt. Klein Ellie ist diesmal nicht mitgereist. Nach einem Jahr Dauerbegleitung habe ich Ellie für einmal in den Händen des Tochterkindes gelassen. Und der Sohnemann hilft mit. So mache ich also auch das erste mal Ferien von Ellie. Was passiert? Weiterlesen

Frauchen hat schlechte Nerven

Die Modepraline und ihre Hündin Ellie – eine symbiotische Verbindung. Man könnte es auch „Affenliebe“ nennen, obwohl kein Affe im Spiel ist. Aber ich lese Ellie und Ellie liest mich. Und nun habe ich in meiner Neuzeit als Hundehalterin nach 10 Monaten die erste negative Erfahrung gemacht: Ellie wurde von einem Artgenossen gebissen und musste genäht werden.

Bestimmt denkt ihr nun alle: „Arme Ellie – wie es ihr wohl geht?“ Ich kann euch zum Glück sagen, dass Ellie dieses Erlebnis offensichtlich gut weggesteckt hat. Kein Zittern, keine Angst und – wie es scheint – auch keine wahnsinnigen Schmerzen, denn sie hat sich einfach NICHTS anmerken lassen. Nicht einmal, als sie genäht werden musste von der lustigen Frau Tierarzt mit ihrem Walliser Bauernfraukopftuch (welches lediglich dem Zweck dient, beim Operieren die Haare nicht im Gesicht zu haben). Echt Leute – Ellie ist der Hammer!

Und ich? Ich bin offenbar eine absolut hyper-ober-über-mega-hysterische Hundemama, die heult wie ein Schlosshund, wenn ihrem Vierbeiner etwas zustösst. Prima! Sehr souverän, das liebe Frauchen. Bestimmt muss Ellie gedacht haben, jemand habe mir einen Arm abgebissen, so hysterisch wie ich reagiert habe. Vermutlich hat Ellie nämlich gar nicht begriffen, warum Frauchen so ausflippt – schliesslich hatte sie kein Problem mit der Situation. Frauchen aber schon. Wie eine Löwenmama habe ich meinem Fellknäuel mit völlig übertriebenen Liebkosungen helfen wollen und habe dabei noch die Tränenschleusen geöffnet, als ob Monsun wäre. Was lernt das Fellnknäuel daraus? Nichts, ausser dass Frauchen keine grosse Hilfe ist, wenn sie selber neben der Spur läuft.

Bei fremden Tieren sind Verletzungen für mich kein Problem. Ich funktioniere wie ein Rädchen und tue genau, was man nach Lehrbuch tun sollte. Geht es um mein eigenes Tier, schaltet mein rationales Gehirn auf OFF und mein Hysteriezentrum auf ON. Alles rundherum wird in diesem Moment für mich zum Feindbild – ich reagiere mit Ablehnung und bin sauer über die ganze Welt. Warum eigentlich?

Tiere sind und bleiben Tiere – jede Situation kann kippen und man kann nie mit 100%-er Sicherheit sagen, ob aus Spiel nicht plötzlich Kampf wird. Ja, und die nicht mehr ganz junge Modepraline weiss das zwar, tickt aber aus, wenn es ums eigene Tier geht.

Fazit meines ersten negativen Hundeerlebnisses:
. Hunde sind Tiere und bleiben Tiere.
. Keine Situation gleicht der anderen und es kann immer etwas passieren.
. Ruhe bewahren ist immer die beste Reaktion, egal was geschehen ist.
. Der Halter hat die Verantwortung für sein Tier.
. Kein Halter kann für sein Tier eine 100%-e Garantie abgeben, die gibt es nicht.
. Mit Hysterie und übertriebenem Betüdeln nützt man dem Tier nichts.

Und auch wenn mir meine kleine Ellie im Moment unglaublich leid tut und ich mich ohrfeigen könnte, dass ich das „geschehen liess“, so hat Ellie offenbar mit ihrem getackerten Rücken kein Problem und hüpft munter umher. Jetzt muss nur noch das Frauchen lernen, wie man damit umgeht … man lernt eben nie aus!

 

Ist das echt?

Vor ein paar Tagen war ich mal wieder an der textilen Kampffront im Einsatz. Ich gebe zu, es hat richtig Spass gemacht. Vermutlich auch deshalb, weil ich nicht mehr alles so ernst nehme, wie ich das früher tat. Und da hatte ich doch tatsächlich mal wieder eine lustige Begegnung.

Meine kleine Hündin begleitet mich natürlich auch ins Geschäft. Sie liebt es, wenn sie mitkommen darf. Dort wird sie gestreichelt, alle mögen sie und sie ist die Prinzessin des Ladens. Auch Kundinnen mit Hunden machen ihr nichts aus. Sie werden beschnüffelt und das wars dann auch schon. Schliesslich kann kein anderer Hund ihr den Platz der Nummer eins streitig machen.

An besagtem Tag kam ein Ehepaar mit ihrem kleinen Vierbeiner ins Geschäft. Sie sahen meine kleine Ellie und die Frau fragte mich: „Ist das Fell ihres Hundes natürlich?“ Ich war mir sicher, dass sie mich auf den Arm nehmen wollte, weil man ja sagt, dass Ellie und ich uns in der Frisur ähnlich sehen. Also konterte ich: „Natürlich nicht, sie ist gefärbt!“ Darauf sagte die Gute zu ihrem Gatten: „Siehst Du, hab ichs doch gesagt. Sowas kann kein Zufall sein.“ Meine Gesichtszüge sind kurz entgleist bevor ich erwidern konnte: „Ehm, tschuldigung, aber das war ein Witz. Natürlich ist das Naturfell, oder glauben sie etwa, ich würde meinen Hund färben?“ Sie: „Hätte ja sein können. Lustig, dass sie sich so ähnlich sehen.“ Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass sie mir dabei nicht wirklich abnehmen wollte, dass klein Ellie tatsächlich einfach so aussieht, wie sie eben aussieht.

Also Leute, nochmal zum Mitschreiben: Ich bin schon auf viele dämliche Ideen gekommen. Aber dass man einen Hund seiner Frisur bewusst anpassen könnte – auf die Idee bin selbst ich noch nicht gekommen!

Nachfolgend noch ein Bild, welches veranschaulichen soll, dass Ellie und ich uns offenbar ähnlich sehen.

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