Sand unter den Füssen …

… und Meeresrauschen im Ohr. Habe ich das gerade gedacht? Jap, habe ich!! Ich muss krank sein: Jeder weiss doch, dass ich weder Sand noch Meer mag. Was soll das? War das der Herr COVID19, der mir diese Flausen in den Kopf implantiert hat?

Seit wir sicherheitshalber seit Monaten hier in unserem schönen Zuhause sind, überfällt mich hin und wieder das Fernweh. Ich kenne das so gar nicht von mir. Überhaupt rein gar nicht – bekanntlich bin ich nämlich am liebsten Zuhause. Bis auf jetzt. Und das ist mit Sicherheit auch nur ein psychisches Ding, weil ich weiss, dass ich jetzt Zuhause bleiben MUSS. Ich habe die Wahl nicht, also fühlt es sich total doof an. Hätte ich die Wahl, würde ich auf jede Reise pfeifen.

Jetzt träume ich mich manchmal nach „Weit-weit-weg“! Und dort hat es immer Sand und Wellen – stahlklares Wasser, ein laues Lüftchen und einen leckeren Drink. Ich glaube, dass eine liebe Menschin auf Mallorca das bei mir ausgelöst hat. Bis zu diesen Tagen dort (im letzten Jahr) fand ich das Meer nämlich ziemlich gruselig. Ich war aber schwimmen, und hatte nicht mal Angst vor den Fischen. Und ich fand es schön. Schon damals dachte ich ja, ich sei nicht mehr ganz bei Trost.

Oder ist es womöglich gar nicht COVID19, sondern sind es die Wechseljahre? Ich wechsle nicht nur wallend meinen Körperbau und meine Essgewohnheiten … ich wechsle auch gerade noch meine Gedanken, Prioritäten und überhaupt einfach alles, was gerade so gewechselt werden kann?

Eines ist sicher: Normal war ich noch nie. Normal ist auch langweilig – hat meine Mama mir schon so beigebracht! Aber irgendwie bin ich in letzter Zeit beängstigend abnormal. Da gucke ich schon mal in den Spiegel und denke: Wer bist Du und woher kommen diese Gedanken?

Ich habe mich wohl ganz heftig gewechselt – also von der Raupe zum Schmetterling war es nicht … dafür fühle ich mich definitiv zu schwer. Aber irgendwie bin ich von der Rüebliraupe zum Tausendfüssler geworden. Ständig in Bewegung – immer die Richtung wechselnd und das erst noch ziemlich schnell. Ja, das wird es sein …

P.S.: Bei ganz akuter Erklärungsnot ist sonst einfach noch das Wetter schuld!

Karma?

Es soll ja Menschen geben, die ganz fest an das Karma glauben. Daran, dass man bekommt, was man verdient. Daran, dass man für die guten Gedanken belohnt, für die schlechten bestraft wird … oder so ähnlich.

Ich weiss schon lange nicht mehr, woran ich noch glauben soll. An mich – an meine Familie – an die Werte, die mich meine Eltern gelehrt haben und die ich meinen Kindern weitergegeben habe. Das sind Werte wie Zusammenhalt, Liebe, Fürsorge und Grosszügigkeit. Aber sonst? Keine Ahnung …

Sollte es aber ein Karma geben, dann hat mich das Ding gestern in den grossen Zeh geschnitten – und zwar richtig fies!

Ich hab mich mal wieder über einen liebgemeinten Anruf geärgert – einen jener Anrufe, in welchen man mit Ratschlägen zugetextet wird, die man eigentlich gar nicht haben möchte. Weder erfragt, noch gewünscht … einfach aufgedrängt. Und ich hänge mieslaunig den Hörer auf und in meinem Kopf fluche ich vor mich hin.

Schlecht gelaunt hole ich die Nagelschere und den Nagellack und fange an, meine Zehennägel zu kürzen und im Kopf fluche ich still vor mich hin. Ich schimpfe in mich rein wie ein Rohrspatz und bin währenddessen mit Schere und Feile zugange wie ein Bauarbeiter. Und ZACK … passiert es. Ich rutsche ab und schneide mir einen richtig fetten Krater in den grossen Zeh. Autschi! Es blutet und ich fluche noch mehr. So à la: „Na toll, das jetzt auch noch, was soll der Scheiss!?“

Und da fällt mir das Karma ein. Habe ich mich in den Zeh geschnitten, weil ich über jemanden geflucht und schlechte Gedanken hatte, oder war das jetzt Zufall? Also – eigentlich ist diese Frage eher rhetorischer Natur … aber ich habe tatsächlich ein paar Sekunden darüber nachgedacht, ob ich nun selber schuld bin, dass ich mich geschnitten habe. Dann hab ich aber den Gedanken wieder verworfen … weil diese Erklärung dann nämlich ganz komische Dimensionen annehmen könnte, wenn man sie weiterspinnen würde. Spätestens bei schwerkranken Kindern würde die Krama-Logik bei mir dann anstehen.

Ich einige mich also mit mir darauf, dass ich einfach schusslig und meine Feinmotorik die einer Elefantenkuh ist. So!

Haut ab!!!

Ich bin eine Träumerin – eine Albträumerin! Grauenvoll … ich träume jede Nacht, und zwar so real, dass ich oft nicht weiss, ob ich das nun wirklich erlebt oder nur geträumt habe. Und meine Träume sind immer stressig – niemals schön. Das hatte ich immer schon – jetzt aber noch vermehrt. Ich hoffe mal, das liegt an den Wechseljahren, dann sollte es ja danach wieder aufhören … vielleicht … die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Aber es ist unangenehm, wenn man morgens kaputter aufsteht, als man abends zu Bett geht.

Bestimmt kennen alle einen Albtraum. Meine Albträume sind aber nicht aus der Katergorie „Kettensägenmassaker“ oder „Mord und Totschlag“, sondern aus der Kategorie „Was theroetisch wirklich sein könnte“, zum Glück aber nicht ist. Das finde ich noch viel nerviger!

In meine Träume schleichen sich immer Menschen, die ich überhaupt nicht mag. Menschen, die ich aufgrund von Ereignissen oder Antipathien niemals sehe, tauchen nachts ungefragt in meinen Träumen auf. Was soll das? Die sitzen auf einmal in meinem Wohnzimmer und machen sich da breit – die essen meinen Kühlschrank leer, klauen meinen Hund oder wohnen auf einmal bei meinen Eltern und sind da nicht mehr rauszukriegen.

Man hat mir als Kind immer gesagt, dass man einen Traum nicht „weiterträumen“ kann. Nach einem Albtraum hat mich meine Mama immer getröstet und gesagt: „Der kommt nicht wieder – wenn man aufwacht, ist er fertig, dann kommen andere Träume.“ Heute weiss ich, dass das nicht stimmt. Ich schaffe es regelmässig, nachts aus einem fiesen Traum aufzuwachen, auf Toilette zu gehen und danach genau dort weiterzuträumen, wo ich aufgehört habe. Hä? Und während der Pinkelpause schaffen es die fiesen Gestalten in meinen Träumen sogar noch, ihre Kollegen und Familienmitglieder dazuzuholen.

Ich wünschte mir mal eine traumlose Nacht. Es soll ja Menschen geben, die niemals träumen. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wäre aber froh, ich könnte das auch. Wenn ich nämlich Doofmenschen um  mich rumhaben möchte, dann würde ich mir die suchen. Es hat schon einen Grund, warum ich manche Menschen meide … dann könnten die ja so freundlich sein, und mich im Bett in Ruhe lassen. Idioten das!

Strukturiert chaotisch

Ich habe vermutlich eine gespaltene Persönlichkeit. Absolut multitaskingfähig und strukturiert im Kopf bringe ich an einem Tag meist mehr zustande, als der durchschnittliche Mensch. Checklisten werden bei mir zackig abgearbeitet und ich gehe nicht gerne zu Bett, bevor ich nicht alles erledigt habe. Soweit, so gut. Man könnte glatt meinen, ich sei perfekt … wenn da nicht der Chaot in mir wäre – und der kommt mir dauernd in die Quere.

Wie kann es sein, dass der Kopf gedanklich und in den Abläufen absolut strukturiert ist und die Aktivitäten so absolut einfach zu bewältien sind, während sich die Papier- und Ablageberge zu Hause türmen? Irgendwie passt das doch nicht zusammen. Das eine ICH ist top organisiert, das andere ICH versinkt im Chaos. Ich finde NIE, was ich gerade suche. Und mit Suchen meine ich, dass es an rund 24 verschiedenen Orten im Haus auf gefühlt 200 mehr oder weniger hohen Papierbergen liegen könnte. Das geht soweit, dass ich der Bank oder Versicherung sage, dass sie doch bitte die Kopien gleich für mich ablegen sollen … ich finde sie ohnehin in zwei Tagen schon nicht mehr. 😦

Das bedeutet, dass bei uns die Schubladen nicht zum Öffnen gedacht sind … in Anbetracht des Chaos, welches da drin herrscht, ist an ein Öffnen leider nicht mehr zu denken. Und Schränke sind bei uns Selbstausräumer. Die öffnet Mann oder Frau auf eigene Gefahr. Kann durchaus sein, dass der Inhalt von selber raushüpft, weil ich solange reinstopfe, bis nix mehr geht.

Menschen, die Ordnung haben, die müssen definitiv mehr Zeit im Leben haben. Die finden nämlich immer sofort, was sie suchen. Und ich habe sogar Eltern, die so funktionieren. Irgendwie sind die Gene da im Eilzugtempo an mir vorbeigerauscht. Im Gegenteil: Wenn mich jemand nach etwas fragt, dann muss ich immer gleich vorneweg nehmen, dass es dauern kann und ich nicht garantiere, dass es überhaupt jemals gefunden wird. Und da wir eine moderne Familien-WG sind, wächst mir das Chaos zeitweise über den Kopf. Wir sind nämlich eine Familie bestehend aus lauter Chaoten. Der Göttergatte startet zwar hin und wieder einen verzweifelten Versuch, eine Logik ins Ganze zu bringen, scheitert aber in der Regel an den eigenen Verknotungen im Hirn.

Das ist dann regelmässig der Moment, in welchem nur noch die Mulde vor dem Haus hilft. Dann hole ich zum absoluten Befreiungsschlag in Schubladen, Schränken, Regalen und Möbeln aus. Ich kann mich sehr gut von Dingen trennen – das funktioniert sogar so gut, dass nicht selten der Göttergatte anschliessend ziemlich stinkig in der Mulde nach Verträgen oder Policen sucht, die ich kurzerhand mit entsorgt habe. Schliesslich würde es viel zu lange dauern, wenn ich jede Schublade noch einzeln durchchecken müsste. Also kippe ich in der Regel ganz einfach komplette Inhalte weg. Dabei denkt das strukturierte Hirn in mir: „Wenn es wichtig ist, dann ist es bestimmt irgendwo wieder zu beschaffen.“ Jap – so passiert es auch jedes Jahr wieder, dass mein armer Göttergatte fehlenden Unterlagen für die Steuererklärung nachrennen muss, die ich einfach organisatorisch sauber im Müll entsorgt habe. Das ist eben meine Version von Abfalltrennung – ich habe x Ablageberge, bis es mir zuviel wird, und dann entsorge ich sie einfach alle. Das ist dann der Tag, an dem ich mich vom Abfall trenne. Chaosqueen lässt grüssen 🙂

Ausgeschlafen?

Neiiiiiin!!! Kennt ihr sie auch, diese ultimativen Nächte? Jene, in welchen alles funktioniert, nur das Schlafen nicht?

Da gehe ich müde und zufrieden ins Bett, lösche das Licht und …. ES geht los. ES ist überall: In meiner Blase, in meinem Kopf, in meinen Beinen und einfach überall, wo man den Schlaf stören kann. Schon nach kurzer Zeit unter der Decke findet ES, dass es doch Zeit wäre, mal Pipi zu machen. Noch guter Dinge tue ich das – könnte ja sein, dass ES dann Ruhe gibt.

Zurück im Bett versuche ich auf gefühlt 458 Arten die richtige Schlafposition zu finden. ES sitzt aber dauernd auf meinem Kissen und klopft an, um mir zu sagen, dass DIES noch lange nicht die richtige Position ist. Weil mich das nervt, fange ich unbewusst noch an, mit den Füssen zu zappeln. ES scheint also auch am Fussende aktiv zu sein. Und da meldet auch die Blase schon wieder, dass Pipi keine schlechte Idee wäre. Echt jetzt?

Wieder zurück im Bett schlage ich mit der Faust mein Kissen so in Form, dass ES eigentlich tot sein müsste. Aber nein, das Ding ist zäh. ES nervt weiter. Nun fängt das Gedankenkarussell auch noch an, mich wahnsinnig zu machen. Ich gerate nämlich in Stress (und das im Bett), weil ich das Gefühl habe, JETZT unbedingt schlafen zu müssen, weil der Morgen immer näher kommt. Der Blick auf den Wecker (03.21) macht ES auch nicht besser. ES scheint mir dämlich ins Gesicht zu grinsen. Ich strecke ihm imaginär die Zunge raus und schlafe trotzig ein – um kurz darauf in Albträume zu verfallen. ES ist also sogar in meinen Schlafgedanken aktiv!

Fazit dieser Nacht: Ich stehe um 07.10 total gerädert auf, fühle mich wie von einem Lastwagen überfahren, bin todmüde und ES ist weg. Wehe, wenn ich ES erwische … ich sperre das Ding ins Klo, mache den Deckel zu und spüle so oft, bis ES hoffentlich ersäuft! Guten Morgen …

Wir sagen danke…

…für alle guten Wünsche…

…für die hübschen Karten…

…für Blumen…

…für Schutzengel…

…für unzählige SMS…

…für viele E-Mails…

…für aufmunternde Briefe…

…für jeden einzelnen positiven Gedanken…

…für die Tatsache, dass ihr uns alle tragen und kämpfen helft…

Wir haben der unheilbaren Krankheit den Kampf angesagt und der Göttergatte pfeift auf die Statistiken. Er will seine eigene Statistik machen – seine Aussage: „Trau keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast!“

Wir geben ALLES – und freuen uns, dass wir ein offensichtlich hervorragendes Netz haben, welches uns trägt.

DANKE, ihr Lieben! 🙂

Die Kraft der Gedanken

Ich habe einmal in einer Ausbildung gelernt, dass man mit der Kraft der Gedanken den Körper austricksen kann. Dies wird ganz oft eingesetzt bei Menschen mit Phobien. Mit der Kraft der Gedanken kann man diese Phobien quasi ausblenden oder zumindest für eine ganze Weile in Schach halten.

Man setzt dabei auf Bilder im Kopf, die man sich so intensiv vorstellen muss, dass das Nervensystem und der Körper auf die Bilder reagieren. Die effektive Situation wird so ausgeblendet. Sagt man. Ich habs schon ein paar mal versucht – und scheitere immer wieder kläglich. So auch gestern. Schwüle 32 Grad, kein Windchen wehte. Die Luft stand und Ellie und ich machten eigentlich nichts anderes, als von einer Ecke in die andere zu kriechen und dort wieder zu liegen. Bekanntlich bin ich ja ohnehin keine Sommerfreundin – aber bei diesen Temperaturen bin ich wie ein sterbender Schwan (Ente?). Und Ellie wünschte sich wohl, sie könnte ihren Pelz ausziehen.

Beim stillen Vor-mich-hinleiden ist mir wieder eingefallen, dass man mit den Gedanken doch alles mögliche bewegen kann. Warum also nicht einfach meinem Körper einen Schneesturm suggerieren? Also habe ich die Augen geschlossen und mir vorgestellt, wie ich mit Ellie auf einer Eisscholle liege und um uns herum ein Schneesturm tobt. Ich habe mir die Bilder vor meinem geistigen Auge wunderschön ausgemalt und habe versucht, mir den eisigen Wind herzuzaubern. Intensiv – lange – ausgiebig und … ohne Erfolg!

Vorne rann mir das Wasser runter und am Rücken ebenso. Und wir sprechen dabei definitiv nicht von Schneewasser. Es war Schweiss. Und meine Kraft der Gedanken reichte nicht mal, um wenigstens ein kleines bisschen weniger zu schwitzen. Null! Ich scheine irgendetwas falsch  zu machen – aber ich arbeite weiter daran.

Mal angenommen…

…es gibt Tage, an welchen…

…ich meine Hausschuhe einfach nicht finde…
…ich meinen Pincode von der Bankkarte nicht mehr weiss…
…ich mich frage, warum ich in die Waschküche gegangen bin…
…mir der Name der netten Dame bei der Post nicht mehr einfallen will…
…ich in meinen Rucksack starre und mich frage, was alles noch fehlt…
…mich das komische Gefühl beschleicht, dass ich etwas wichtiges vergessen habe…
…ich morgens einfach nicht aus dem Bett komme…
…sich meine Glieder wie Blei anfühlen…
…ich auch nach 10 Stunden Schlaf noch gerädert bin und kaum durch den Tag komme…
…ich mich einfach nicht konzentrieren kann…

muss ich mir dann ernsthaft Sorgen machen? Es ist ja nicht so, dass dies ein Dauerzustand wäre. Aber es gibt echt Tage, da frage ich mich, wozu ich eine Agenda habe, wenn ich diese auch nicht finde. Man sagt ja, dass in der Schwangerschaft aufgrund der Hormone eine grössere Vergesslichkeit und Müdigekeit normal sind. Ist das in den Wechseljahren auch so? Kann es sein, dass der Wandel der Hormone auch im Gehirn einen Wandel auslöst? Oder habe ich ganz einfach viel zu viel im Kopf und es hat keinen Platz mehr? Weiterlesen

Was ich noch sagen will…

Nach beinahe 10 Jahren Geschäftstätigkeit, wenn man definitiv am Abschliessen ist, gibt es zwei Gattungen Menschen, denen ich rückblickend über diese Zeit gerne noch etwas sagen möchte.

Die einen sind die Herzmenschen, die mich begleitet haben. Jene halt, die immer da waren, die mich unterstützt haben, die niemals nein sagten und die alles daran gesetzt haben, mich und meine Idee am Leben zu erhalten. Dazu gehören Familienmenschen, Freunde, Teammitglieder oder Kundinnen und Kunden, die es verstanden haben, was es heisst, ein solches Projekt aufzubauen, am Leben zu erhalten und dabei die Kraft nicht zu verlieren. Die Namensliste dieser Menschen wäre endlos lang. Ich weiss aber, dass jene, die gemeint sind, es wissen werden, wenn sie das lesen. Diese Herzmenschen zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie mit einem Lachen im Gesicht durchs Leben gehen. Sie nehmen das Leben nicht allzu ernst und wissen, worauf es wirklich ankommt. Ach ja – Herzmenschen lügen nicht. Sie sagen, was sie denken – und sie denken, was sie sagen. Sie gehören zu jenen Menschen, die auch weiterhin zu meinem Leben gehören werden. Manche mehr, manche weniger. Aber es sind definitiv jene Menschen, die ich niemals aus meinem Herzen verbannen könnte.

Die anderen sind die „Kowüblö’s„. Ja, die gibt es. Das sind die Kotzwürgblödiane. Was für eine Wortkreation. Dafür habe ich 10 Jahre Unternehmererfahrung machen müssen, um darauf zu kommen. Andere schaffen das bestimmt in fünf Minuten. Kowüblö’s sind Menschen, auf die ich sowas von verzichten kann – mehr geht gar nicht. Dazu gehören Neider, Lügner, hinterhältige Schleimer und Falschspieler (all diese natürlich auch in der weiblichen Version). Wenn ich zurückblicke, hatte es davon von der ersten Minute an jede Menge und … die müssen irgendwo Eier gelegt haben. Es wurden nämlich immer mehr. Wie die Karnickel können sich Kowüblö’s vermehren. Schrecklich. Und wenn man nicht aufpasst, wird man von diesen Psychovampiren aufgefressen. Mit diesen Menschen räume ich nun auf. Und das ist wohl das befreiendste Gefühl seit langem. Raus aus meinem Leben, raus aus meinem Herzen (die meisten waren gar nie drin) und überhaupt raus aus meinen Gedanken. Mit diesen Zeilen werde ich die Kowüblö’s in die Tonne treten und an sie künftig keine Energie mehr verschwenden.

So, ich habe fertig!

Hexenbesen

Wenn ich beim Entrümpeln meines Lebens über einen Hexenbesen stolpere, dann will mir das wohl was sagen? Dass ich eine Hexe bin? Nein! Denn das weiss ich nun schon ziemlich lange. Was also dann? Ich bilde mir ein, dass mir der Besen, der mich aus der Ecke schelmisch angrinst und schon ziemlich viel Staub angesetzt hat, eine ganz andere Botschaft übermitteln will –> Lerne fliegen!

Nein, keine Sorge: Ich setze mich jetzt ganz bestimmt nicht in ein Cockpit eines Flugzeuges und mache den Pilotenschein. Nie und nimmer. Dafür bin ich zu wenig flugtauglich und hätte auch keinen Spass daran. Aber es gibt doch noch eine andere Art des Fliegens. Jene, welche einen lehrt, mutiger durch die Welt zu gehen und dabei hin und wieder auf den Schnabel zu fallen. Danach heisst es, immer wieder aufzustehen und weiterzugehen. Und an richtig frechen Tagen kann man dabei möglicherweise sogar die imaginären Flügel aufspannen und emotional losfliegen. An Orte, die einen glücklich machen. Mit Menschen, die man liebt. Manchmal auch einfach ganz alleine – selbst wenn das komisch klingen mag. Ich habe erst in den letzten Monaten und Jahren begriffen, dass alleine sein hin und wieder ein riesen Geschenk ist. Da hat die Seele Zeit, um zu baumeln und die Gedanken können rumschwirren, ohne sich an Grenzen halten zu müssen. Das tut manchmal richtig gut. Ich könnte das niemals für immer, dafür bin ich zu sehr in meinem familiären Netz eingebettet. Aber so ein paar Tage sind hin und wieder Balsam für die Seele. Nichts erklären, keine Diskussionen, nichts planen, keine Organisation – einfach losfliegen und sein.

Und genau das tue ich in letzter Zeit vermehrt und werde es auch noch öfter tun. Der Besen hat mir noch den letzten imaginären Arschtritt verpasst – einfach so…und er hat recht!