von süss bis ungeniessbar

Diskriminierung

Viele meiner treuen Leserinnen und Leser wissen es, die anderen erfahren es jetzt: Ich habe auf meinem Unterarm eine hübsche Weinbergschnecke tätowiert. Die Schnecke heisst Luigi und ich habe dieses Tier gewählt, weil ich es wunderschön finde und weil es für mich das perfeke Zuhause hat. Schliesslich trägt Luigi sein Zuhause immer mit sich rum. Er muss sich also weder um den Umzug kümmern, noch ein Hotelzimmer suchen … er ist eigentlich immer zu Hause.

Und nun kommt der springende Punkt. Das Tochterkind meiner Freundin hat mir heute nämlich erklärt, dass die Natur da ganz schön fies war. Sie hat die Weinbergschnecke mit dem wunderschönen Zuhause kreiert – und alle Welt findet das Tier schön. Und dann hat Mutter Natur aber auch noch die Nacktschnecke kreiert: Glitschig, nackig, gruselig und von allen gehasst. Die Weinbergschnecke ist ja sogar geschützt während  der Nacktschnecke mittels Schneckenkörnern der Kampf angesagt wird. Soweit so gut. Wäre da nicht folgende Überlegung des befreundeten Tochterkinds: Wieso wird ein Tier mit einem Zuhause geliebt, während das andere ohne Zuhause verhasst und hässlich ist? Das ist doch Diskriminierung von Obdachlosen!

Jap – mein Lacher war durch den ganzen Wald zu hören. Von dieser Seite habe ich das noch gar nicht betrachtet. Aber im weitesten Sinne ist diese Überlegung richtig. Das arme nackige Tier ohne Zuhause wird nicht nur diskriminiert, es wird sogar umgebracht. Und das hübsche und ohnehin bevorteilte Tier wird geschützt und von allen bewundert. Fast ein bisschen wie im Menschenland.

Danke liebe Oli, für den Lacher 🙂

Wunschkonzert für Leser-/innen Teil 2

Ich habe auf Facebook einen Aufruf gemacht, bei welchem ich nach Themen, Ideen, Visionen, Gedanken oder Überlegungen für Geschichten gefragt habe. Eine ziemliche Herausforderung, denn manche Ideen sind einfach Sätze, mit welchen ich anstellen kann, was ich will. Dann mal los – hier für Nathalie W.:

Selbstfindung – wieso es manchmal eine schmerzhafte Erfahrung braucht

Auf dem Weg durchs Leben hat es jede Menge Inseln. Mindestens genauso viele Stolpersteine liegen aber bereit. Und diese unbeschadet zu übergehen und überstehen, ist nicht immer ganz einfach.

Wir alle tragen einen Rucksack mit uns rum. Bei manchen Menschen ist er leichter – bei anderen sehr schwer. Je nachdem, wie der Start ins Leben war, kann aus kleinen Problemen auf einmal eine richtige Krise werden. Eine Krise, in welcher man sich selber zu verlieren droht. Auf einmal tauchen Fragen auf wie:

Wer bin ich eigentlich?
Warum bin ich so, wie ich eben bin?
Bin ich es wert, geliebt zu werden?
Warum bin ich manchmal so traurig?
Was mache ich falsch, dass ich mich manchmal wertlos fühle?
Wie schafft man es, von allen geliebt zu werden?
Woher habe ich meine Fehler?
Wem sehe ich eigentlich ähnlich?

Manche verlieren sich auf dem Weg in der Krise für immer – und bleiben ein Leben lang Suchende. Andere wollen der Krise auf den Grund gehen und suchen aktiv nach Antworten. Leider sind Antworten auf Lebensfragen nicht immer nett. Im Gegenteil – manche möchte man vielleicht gar nicht hören. Und doch bringen sie einen weiter. Solche Krisen können schmerzhafte Erfahrungen sein. Aber genau diese Erfahrungen sind es, die einen stark machen und es auch ermöglichen, im Spiegel auf einmal SICH SELBER zu sehen. Nicht nur ein Gesicht, welches einen anschaut und gewaschen werden muss, sondern ein echtes ICH! Sich selber zu finden mag für manche einfach oder sogar dämlich klingen – in Wahrheit ist es anstrengend und nicht immer angenehm.

Wer also jemanden trifft, der auf der Suche nach dem ICH ist, der sollte nicht darüber lachen, sondern bewundern. Dies ist nämlich eine Bärenaufgabe!

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