Ich bin bekannt für FREI SCHNAUZE. Diese Art der Kommunikation macht mich und meine Schreibe aus. Jetzt muss ich mich im Kopf neu sortieren, denn die Wortwahl wird immer schwieriger – die Sprache verändert sich laufend. Zum Glück!!

Bei manchen Texten frage ich mich allerdings schon, ob da noch ein schöner Lesefluss zustande kommen kann. Man muss schliesslich auf nicht gerade wenige Faktoren achten:

Politisch korrekt muss der Text sein.

Sexistische Äusserungen gehen gar nicht (was auch immer inzwischen da alles dazugehört).

Rassistische Nähe geht auf gar keinen Fall (ich überlege mir inzwischen sogar beim Wort „schwarz“, ob es okay ist – egal in welchem Kontext es steht).

Gendern muss man inzwischen auch können – damit habe ich fast am meisten Mühe. Daran muss ich mich echt erst gewöhnen.

So – und wenn ich nun all das beachte … was kommt dann dabei raus? Irgendwie ein bisschen verkrampft das Ganze. Man müsste ja daraus schliessen, dass ich eine sexistische Rassistin bin die sich politisch völlig unkorrekt verhält – und dabei kommt mir jegliches Gendern abhanden.
Ich würde mal meinen, dass dem nicht so ist … aber es schwingt immer ein bisschen Angst im Hinterkopf mit, dass man etwas schreiben oder sagen könnte, was nun wirklich nicht geht. Und da ist mein Massstab noch so gar nicht mehrheitstauglich. Meine Schnauze ist oft immer noch schneller als das Hirn … mit dem Alter wird es schlimmer! Und wenn ich dann noch alle Regeln erst sortieren muss, dann werde ich vermutlich irgendwann stumm – oder ich lande hinter Gittern wegen nicht konformer Äusserungen.

Meine Güte – ich muss an mir arbeiten – aber erst gucke ich jetzt mal noch die EM!!!