von süss bis ungeniessbar

Mein lieber Blog

Ein Blog ist wie ein riesiges Gefäss, in welchem alles Platz hat, was von der Seele muss. Lustige Geschichten, traurige Geschichten, Wut, Zorn, Ironie, Witz, Charme, Liebe – alles hat Platz. Und der Blog motzt nicht, wenn ihm etwas nicht passt. Er nimmt es entgegen und übermittelt es dann ins World Wide Web. Das finde ich einfach einsame Spitze.

Wie oft schon hat mich mein lieber Blog lachend in die Tasten hauen lassen, weil ich mich derart über etwas amüsiert habe, dass ich es niederschreiben wollte. Genauso lässt es mein Blog aber auch zu, wenn ich stinksauer beinahe die Tastatur verholze, weil die Schläge in die Tasten so kraftvoll sind, dass der Göttergatte hin und wieder sagt: „Hey, die Tasten können nichts dafür!“ Ja, stimmt … aber es tut gut! Weiterlesen

Wenn ein Seestern verschwindet

Als Bloggerin habe ich nicht nur Menschen, die meine Geschichten lesen – ich lese auch sehr gerne die Geschichten der anderen. Vom ersten Tag an im Netz hatte ich eine treue Leserin, die einen Blog hat, auf welchem sie in regelmässigen Abständen über sich, ihr Leben und ihre fiese Krankheit Krebs berichtete. Eine tapfere, junge Frau mit einer Familie (Mann und zwei Jungs). Da ihr Markenzeichen beim Blog ein Seestern war, habe ich immer ihre Likes auf meinem Blog gesehen – und sie hat regelmässig kommentiert. Leider hat sich im Verlauf der Monate und Jahre ihre Krankheit wortwörtlich durch ihren Körper gefressen und ihre Freundin hat die letzten Wochen in regelmässigen Abständen auf ihrem Blog berichtet, wie es um den Zustand der Lieben steht.

Ich weiss nicht so recht, ob abzusehen war, dass es nicht mehr lange dauern würde. Aber ich gehe mal davon aus, dass das Ende sehr nahe war. Ich habe diese Frau niemals persönlich kennengelernt (wie die meisten Blogger/innen), aber irgendwie wird man sich durch seine regelmässigen Geschichten halt trotzdem vertraut und fühlt mit – sehr sogar. Ich habe immer gestaunt, wie tapfer die Gute war und wie optimistisch sie immer wieder jede Diagnose weggesteckt hat.

Als ich nun durch ihre Freundin erfahren habe, dass sie vor 2 Tagen in den Armen ihres Mannes für immer eingeschlafen ist, war ich traurig. Ja, man kann auch traurig über den Verlust von jemandem sein, den man persönlich niemals kennengelernt hat. Ich glaube, dass wir Blogger/innen sogar oft sehr viel mehr Persönliches von uns preisgeben, als dies die Menschen sonst im Alltag tun. Deshalb kommt man sich durch die Texte oft sehr nah. Und es tut mir unendlich leid, weil ich den Seestern nun nie wieder bei meinen Kommentaren haben werde.

Liebe Babs, wo auch immer Du nun sein magst – ich bin mir sicher, dass Du bei uns Bloggern einen festen Platz behalten wirst. Und Deinen drei Männern wünsche ich unendlich viel Kraft!

Runzelgesicht

Kennt ihr auch einen richtig alten Menschen mit einem Gesicht voller Runzlen? Ich wünsche es euch. Ich kenne solche Menschen und … ich hatte ein solche Grossmutter. Und ich muss gestehen, dass ich immer wieder fasziniert bin von solchen Gesichtern.

Ich schaue gerne in eine Gesicht voller Falten, Furchen und Runzeln – ich finde diese Gesichter spannend und lebendig. Und ich stelle mir immer vor, wie jede dieser Runzeln eine Geschichte erzählt. Ein Gesicht verändert sich schliesslich im Verlauf des Lebens und selten ist in einem alten Gesicht noch etwas aus der Babyzeit zu erkennen – ausser vielleicht das Leuchten in den Augen, wenn die Zufriedenheit eines erfüllten Lebens da ist. Was gibt es schöneres, als mit einem lebendigen und unperfekt perfekten Gesicht eine ganze Geschichte zu erzählen. Ein faltiges Gesicht ist doch eigentich wie ein Buch. Jede Falte ein Kapitel! Und je älter man wird, umso mehr Kapitel hat das Buch. Ein wahres Wunderding. Weiterlesen

Goldhamster?

Eine äusserst liebe Freundin, welche mein Buch gelesen und regelmässig meine Bloggeschichten liest, hat mir kürzlich erzählt, dass sie sich merkt, was ich so schreibe. Und Dinge, die sie besonders gut findet, setzt sie auch um. Oder zumindest versucht sie das. Schliesslich sind meine Beiträge ja nicht nur aus dem Leben gegriffen – wer gut und aufmerksam liest, erkennt hin und wieder irgendwo einen Tipp, den man im Alltag ganz gut einbauen kann. Besonders beliebt sind jene Tipps, wie man Männer so ein klitzekleines Bisschen manipulieren kann, ohne dass sie es merken. Nur ganz wenig natürlich, man darf sie ja nicht allzu sehr überstrapazieren. Weiterlesen

Das Leben auf den Kopf gestellt

Mein Buch „von süss bis ungeniessbar“, der Blog – wie gedruckt, ist nun seit gut 3 Monaten auf dem Markt. Und die Resonanz ist grösser als erwartet. Neben einigen Interviews habe ich auch schon Lesungen gemacht und mein Alltag schlägt Purzelbäume.

Eigentlich hat sich ja schon vieles verändert, als ich letztes Jahr im September zu bloggen begann. Für mich wurde da schon einiges anders. Mein Hauptaugenmerk lag auf einmal wieder auf meiner Schreiberei und andere Dinge, die vorher wichtig waren, traten in den Hintergrund. Für mich eine durchwegs positive Entwicklung. Als aber das Buch auf den Markt kam, ging noch einmal ein Wirbelsturm durch mein Leben. Von heute auf morgen wurde ich anders wahrgenommen. Und das ist äusserst spannend. Nicht nur, dass ich plötzlich nicht mehr nur „die mit der Boutique in Solothurn“ bin – es ist mir sogar schon passiert, dass ich in einer fremden Stadt angesprochen wurde: „Sind sie nicht die mit dem Blogbuch?“ Meine Güte, was habe ich mich wichtig gefühlt! Ja, jetzt dürft ihr ruhig lachen. Ich musste über mich auch lachen. So muss sich wohl ein Promi fühlen, der ständig angesprochen wird. Und mit so einem – bei aller Liebe – möchte ich echt nicht tauschen. Weiterlesen

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »

© 2024

Theme von Anders NorénHoch ↑