von süss bis ungeniessbar

Was hab ich vergessen?

Ich bin in diesem Jahr sowas von rechtzeitig auf Weihnachten vorbereitet gewesen, dass ich die ganze Zeit das Gefühl habe, ich hätte etwas vergessen. Richtig unheimlich! Kein Rumrennen im letzten Moment, kein Stress mit Einpacken, keine Last Minute Baumschmückaktion … alles schon seit Tagen parat. Selbst den Weihnachtstisch habe ich schon vor ein paar Tagen gedeckt und die Einkaufsliste war schon vor 10 Tagen auf dem Computer getippt.

Was hat mich bloss geritten? Ich habe keine Ahnung. Aber ich glaube, dass ich den Stress und die Hektik der anderen Menschen so furchtbar finde, dass ich mir vorgenommen habe, das nicht mitzumachen. Also habe ich mich schon im November um die Weihnachtsgeschenke bemüht (die Adventskalender habe ich schon im Oktober vorbereitet), habe alles rechtzeitig verpackt, organisiert und erledigt, wie noch in keinem Jahr zuvor. Und so kommt es nun, dass ich mir die ganze Zeit überlege, was ich vergessen habe, dass es bei uns noch so gechillt und ruhig ist. Ich renne nicht von A nach B, stehe nicht seit dem frühen Morgen im Büro und packe noch auf die Schnelle alles ein … total schräg, dieses Gefühl.

Als bekennender Weihnachtsmuffel ist dies wohl die beste Strategie. Ich fühle mich so gar nicht gestresst und das ist gut so. Ich hoffe einfach, dass sich heute oder morgen nicht herausstellt, dass ich irgendwas total Elementares (so wie den Weltfrieden oder so …) vergessen habe.

Und euch wünsche ich auch, dass ihr gechillt durch die Tage kommt, ohne danach total entnervt mit 3 Kilogramm mehr auf den Rippen eine Familienüberdosis zu haben. Merry christmas 🙂

Reif für die Insel

Vermutlich kennt jeder das Gefühl, so richtig reif für die Insel zu sein. Für mich bedeutet das, sich müde, überarbeitet, umgeben von zu viel Lärm, überlastet mit Problemen und einfach überfordert zu fühlen. Irgendwann hat irgendwer für den Notausgang aus diesem Teufelskreis ein Bild kreiert, welches sich „Reif für die Insel“ nennt. Vermutlich liebt diese Person die Ruhe und Kraft, die eine Insel haben kann. Und das dazugehörende Wasser! Ich sage zwar in Sresssituationen manchmal auch, dass ich mich reif für die Insel fühle. Aber wirklich meinen tue ich ganz bestimmt keine Insel, denn ich bin eine bekennende Insel- und Meerhasserin!

Meine Insel ist mein Zuhause. Wenn mir draussen alles zuviel wird, wenn mir die Leute auf die Nerven gehen, wenn der Lärm in meinem Kopf widerhallt, wenn die Hektik mich überrollt und die Arbeit mich zu erdrücken droht, dann rette ich mich – nach Hause. Dort ist meine Insel! Mein Strand ist 3.50 lang und 2.50 breit und hat einen kuschligen Bezug mit Animalprint. Im meiner Sprache nennt sich dieser Strand auch Polstergruppe oder Couch. Dort lege ich mein Badetuch aus (Kuscheldecke) und umgebe mich mit Kissen in allen Variationen (das ist mein Sand).

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Anstelle des Rauschens des Meeres lausche ich dem Schnurren meiner Katzen. Anstatt des Geruchs von Salzwasser und Sonnencrème duftet es im Haus nach Vanille von meiner Lieblingsduftkerze und anstelle der Musik aus der Beachbar schalte ich den Fernseher ein.

Meine Insel ist also eingerichtet und ich bin reif. Kuschelalarm im höchsten Grad. Und wehe, das Telefon klingelt. Das wird stur ignoriert. Ich liege jetzt auf meiner ganz privaten Insel zu Hause im Wohnzimmer. Was gibt es Schöneres. Wenn dann noch die Familie um mich herum schwirrt, fühle ich mich so richtig wohl. Der Mann schiebt im Idealfall den Zopfteig fürs Frühstück in den Ofen (welch ein Duft), die Tochter legt sich mit auf die Insel und der Sohn platziert sich daneben und baut sich sein eigenes Kissennest. So sieht für mich das perfekte Timeout im eigenen Zuhause aus! Wozu also Koffer packen, wegfliegen, Reisestress riskieren, wenn man zu Hause die eigene Familieninsel hat? Ok, jedem seine Insel – meine ist für mich perfekt!

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