von süss bis ungeniessbar

Der Kleinste ist verwirrt

Aktuell fühlt es sich draussen grad wider kurz nach Sommer an. Kurze Hosen, Shirt und Flipflops sind temporär hoch im Kurs.

Der kleine 3jährige Mann ist heute bei uns ins Haus marschiert, hat an seinem T-Shirt Ärmel gezupft und stolz verkündet:

„Schaut mal, ich habe jetzt einen Pulli an, bei dem man die Ärmel nicht runterziehen kann!“

Ja, süsser Bengel, das Ding nennt sich T-Shirt. Lustig, wie Kinder die Dinge wahrnehmen und wie unfassbar lustig sie diese beschreiben. Ich könnte sie jedesmal fressen vor Liebe.

Zeitumstellung

Und wieder einmal haben wir unsere Uhren alle eine Stunde vorgestellt. Auch die Enkelkinder haben ihrem Papa zugeschaut, wie er die grosse, mechanische Uhr im Wohnzimmer um eine Stunde vorstellen musste.

Die Enkeltochter, die darauf wartete, endlich zu Grosi und Gropi zum Osterbrunch zu gehen, meinte dabei sehr pragmatisch:

„Stell doch einfach den Zeiger gleich noch ein bisschen weiter nach vorne, dann können wir schneller zum Grosi gehen!“

Enkel auf dem Bauernhof

Die beiden Kleinen durften ihre Eltern auf ein Fest auf dem Bauernhof begleiten. Dort gibt es eine Menge zu sehen und es ist der perfekte Ort für neue kindliche Erkenntnisse.

Das Enkelmädchen hat interessiert den Kopf in den Stall gesteckt und dann gefragt:

„Mama, warum sind diese Kühe an den Ohren alle mit Preisschildern angeschrieben?“

Der Minimann hat dann ins Spiel der Fragen aller Fragen gleich mit eingestimmt und hat bei einer Leitung mit Isolationsschaum gemeint:

„Mami, dort hat jemand sein ganzes Zmittag hingestrichen!“

Es gibt so vieles, worüber man grinsen kann – Enkelkinder sind ganz vorne mit dabei!

Kindermund

Ich hatte kürzlich ein äusserst lustiges Gespräch mit einem 5-Jährigen, der unsere kleine Ellie streicheln wollte. Mit einem spannenden Mundartdialekt hat er sich erkundigt, ob klein Ellie ihn beissen würde. Ich habe verneint und er hat sich auf den Boden gesetzt und unsere Fellnase genüsslich gestreichelt.

Ich: „Du hast aber einen lustigen Dialekt, wo kommst Du denn her?“

Er: „Von Zuhause.“

Ich: „Und wo ist das?“

Er: „Bei Mama und Papa.“

Ich (inzwischen breit grinsend): „Und wo wohnen Mama und Papa?“

Er: „Da wo ich.“

Um eine Ortschaft herausfinden zu können, wurde ich besonders kreativ – zumindest dachte ich das:

Ich: „Wo gehst Du mit Mama und Papa einkaufen?“

Er: „Im Denner … manchmal auch im Migros.“

Inzwischen standen seine Eltern in der Nähe und amüsierten sich über ihren Sohnemann und seine wahren Auskünfte. Ihr Grinsen war fast noch breiter als meins. Und wer nun denkt, ich hätte mir am Jüngling nicht die Zähne ausgebissen, der liegt falsch.

Ich: „Wo steht denn euer Denner?“

Er: „Fast dort, wo der Julian wohnt.“

Ich: „Und wo wohnt der Julian?“

Er: „Eben, grad hinter dem Denner, hab ich doch gesagt.“

Das anschliessende Lachflash war in beiden Dialekten dasselbe. Die Eltern haben ihren Spross an der Hand genommen und beim Verabschieden gesagt: „Wir kommen übrigens aus Lausen.“

Na also, geht doch!

Sprichwörter von A – Z / Buchstabe K

Kindermund tut Wahrheit kund. Dieses Sprichwort kommt daher, weil ein Kind noch nicht den Sprachregeln der Erwachsenenwelt folgt. Es sagt, was es sieht – und demzufolge auch das, was es denkt. Und das kann manchmal ganz schön hart sein. Wenn uns jemand sagt, dass er seinen dicken Hintern in keine Hose mehr bringt, sagen wir netterweise: „Echt jetzt, das wäre mir gar nicht aufgefallen. Ich finde, Du siehst aus, wie immer.“ Bei einem Kind kann es schon mal vorkommen, dass es bei Mama an der Bluse zupft und fragt: „Mama, warum hat diese Frau so einen dicken Hintern?“ Klatsch! Also meine Tochter hat dieses Sprichwort immer laut und deutlich gelebt. Überall! Auch in der Schule, wenn die anderen Mütter zu den Geburtstagen Kuchenkunstwerke kreierten und sie trocken dem Lehrer sagte: „Kann ich auch Semmeln und Schokolade bringen? Meine Mama hat keine Ahnung vom Backen.“ Danke, liebes Kind. Kindermund tut eben wirklich Wahrheit kund, ob es uns nun passt, oder nicht! Weiterlesen

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