von süss bis ungeniessbar

Corona-Kränzchen

Ich war gestern mit klein Ellie an der Aare spazieren. Ich glaube, dass die kleine Fellnase inzwischen auch merkt, dass da irgendwas nicht stimmt. Stundenlang wird sie zweimal täglich durch die Witi geschleppt (bei Sonne – Ellie hasst warme Temperaturen) und die Stadtbummel und Kaffeekränzchen mit Freunden fallen weg. Das findet Ellie nicht so cool – und obwohl sie genug Bewegung hat, sass das Halsband auch schon lockerer …

Bei der „Wasserstelle“, wo Ellie runter zum Fluss düsen und trinken kann, habe ich ein Corona-Kränzchen gestört. Und das war so lustig, dass ich dort eine Weile am Flussufer verweilen und „mithören“ musste … es GING NICHT ANDERS!! Dort standen 4 Autos – und sassen vier Ü70igerinnen in ihren mitgebrachten Klappstühlen – im Kreis – jede mit eigenem Kaffeethermoskrug und Becher und jede mit dem Handy vor der Nase. Das sah in etwa so aus:

Die vier versuchten, eine Whats-app-Gruppe zu erstellen und kämpften mit ihren Mobiltelefonen. Und immer, wenn die eine der anderen etwas zeigen wollte, dann fiel ihr ein „Mist, die 2 Meter – geht nicht!“. Die Kommunikation lief in etwa so:

„Wo hast Du gesagt, dass ich drücken muss?“
„Bei den drei Pünktli!“
„Ich habe keine Pünktli … wo siehst Du Pünktli? Ursi, hast Du Pünktli?“
„Nein, ich finde das auch nicht – wenn ich da drauf drücke ist alles schwarz!“
„Wie schwarz, zeig mal!“ steht auf …
„Neiiiin, bleib bloss dort sitzen … ich kann das dann schon!“
„Mich würde interessieren, ob ihr dann alle immer seht, wenn ich Ursi etwas schreibe!“
„Ja klar, deshalb ja die Gruppe!“
„Aha, dann muss man aber immer aufpassen, was man schreibt, gell?“
„Wieso? Das ist doch nur, dass wir einfacher abmachen können! Oder was willst Du schreiben?“
„Und wenn ich ihr etwas Persönliches erzählen will, dann könnt ihr das nicht lesen?“
„Dann schreibst Du ihr persönlich!“
„Ja aber sie ist doch dann in der Gruppe!“
„Persönlich hast Du sie aber auch noch … nicht nur in der Gruppe!“
„Ich finde diese blöden Pünktli nicht!“

Echt Leute, das war so lustig und süss zugleich, dass ich mich dort fast nicht mehr losreissen konnte. Ich weiss, man tut das nicht, aber auch bei mir macht der Corona-Koller manchmal Dinge, die ich selber nicht verstehe. Und es tat gerade so gut, den vier lustigen Ladies bei ihrem Kränzchen zuzuhören …! Und ich musste dauernd kichern. Ellie hat mich dabei ständig angeguckt als ob sie sagen wollte: „Passiert hier noch was oder können wir weiter???“

Ich fand die Vier ganz grosses Kino und … CORONA macht erfinderisch! Sich treffen mit den nötigen Regeln – Weltklasse haben die das gemacht. Ellie hat beim Gehen leider noch in den Kreis der vier Eingeschworenen gepinkelt (dummes Tier) und ich musste mich entschuldigen … zum Glück waren die Abstände so gross, dass es niemanden gestört hat!

Das geht an alle …

… die nicht jeden Fünfer zweimal umdrehen müssen.

Unterstützt doch euren Blumenladen des Vertrauens, indem ihr Blumen bestellt und liefern lasst – für euch oder für liebe Freunde, die sich darüber freuen.

Bestellt bei eurem Lieblingsrestaurant hin und wieder das gute Menu nach Hause … die meisten bieten das nämlich an.

Lasst euch das gute Brot nach Hause liefern – auch das wird von den meisten angeboten.

Schönes Wetter – Grill anwerfen? Also beim Metzger des Vertrauens das Fleisch bestellen und abholen lassen oder möglicherweise sogar liefern lassen.

Den leckeren Wein oder Aperitif beim lokalen Lieferanten bestellen – auch er wird sich darüber freuen.

Der Schuh- oder Kleiderladen, der sonst euer Shoppingziel ist, verkauft bestimmt Gutscheine, die ihr gerne verschenken könnt.

… und so könnte man die Liste noch beliebig erweitern.

Falls ihr sogar Immobilienbesitzer seid, so entlastet die Gewerbetreibenden mit den Mietzinsen und schnallt mal einen Moment den eigenen Gürtel etwas enger!!!

So, und NUR so werden wir es schaffen, dass nach der Krise unsere Lieblingslädeli, unsere coolen Restaurants, die Bäckerein, Metzgereien oder Boutiquen noch offen haben. Andernfalls werden wir in eine düstere Zukunft laufen.

Also helft alle mit … es braucht nicht viel – wenn jeder etwas beiträgt, dann hilft das schon sehr!

 

Ganz viel …SICHT!

Wir leben in schwierigen Zeiten – Zeiten, die bislang keiner von uns kannte. Und nun gibt es ganz viele Dinge, die jede/r von uns praktizieren kann – dazu gehören:

Einsicht

Vorsicht

Rücksicht

Weitsicht

Nachsicht

Übersicht

Umsicht

Zuversicht

Wenn jeder von uns diese wichtigen Eigenschaften beachtet und auch lebt, dann dürften wir diese schlimme Krise überstehen – bestimmt nicht schadlos … aber zumindest vernünftig!

Also bitte, bemüht euch alle … füreinander, miteinander und mit ganz viel SICHT!!! Dann wird die Aussicht vielleicht nicht ganz so düster ausfallen 🙂 In diesem Sinne: Bleibt gesund!!

 

Trotzphase

Was habe ich mich früher geärgert, wenn meine Kinder trotzig waren. Wobei ich sagen muss, dass ich diesbezüglich glimpflich weggekommen bin. Diese Phasen waren bei uns von kurzer Dauer und vermutlich auch weniger intensiv, als bei manch anderen. Tobsuchtsanfälle blieben zum Glück ganz aus. Und wer nun denkt, dass die Pubertät dafür umso extremer wurde, der hat leider recht (arme Eltern…). Aber zurück zur Trotzphase:

Ich war letzthin am Bahnhof im Kiosk, um mir eine Zeitschrift für die Zugfahrt zu besorgen. Da war auch eine junge Mutter mit ihren zwei Kleinkindern. Der Junge sass im Buggy und war vielleicht 2-jährig, das Mädchen war so um die 4 Jahre alt. Schon beim Eintreten in den Kioskbereich hörte ich, wie die junge Mutter erklärte, dass sie nur Getränke für die Zugfahrt bräuchten. Keine Süssigkeiten. Und das an einem Ort, wo alle Süssigkeiten auf Kinderaugenhöhe platziert sind. Na toll! Weiterlesen

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