von süss bis ungeniessbar

Reif für die Insel

Vermutlich kennt jeder das Gefühl, so richtig reif für die Insel zu sein. Für mich bedeutet das, sich müde, überarbeitet, umgeben von zu viel Lärm, überlastet mit Problemen und einfach überfordert zu fühlen. Irgendwann hat irgendwer für den Notausgang aus diesem Teufelskreis ein Bild kreiert, welches sich „Reif für die Insel“ nennt. Vermutlich liebt diese Person die Ruhe und Kraft, die eine Insel haben kann. Und das dazugehörende Wasser! Ich sage zwar in Sresssituationen manchmal auch, dass ich mich reif für die Insel fühle. Aber wirklich meinen tue ich ganz bestimmt keine Insel, denn ich bin eine bekennende Insel- und Meerhasserin!

Meine Insel ist mein Zuhause. Wenn mir draussen alles zuviel wird, wenn mir die Leute auf die Nerven gehen, wenn der Lärm in meinem Kopf widerhallt, wenn die Hektik mich überrollt und die Arbeit mich zu erdrücken droht, dann rette ich mich – nach Hause. Dort ist meine Insel! Mein Strand ist 3.50 lang und 2.50 breit und hat einen kuschligen Bezug mit Animalprint. Im meiner Sprache nennt sich dieser Strand auch Polstergruppe oder Couch. Dort lege ich mein Badetuch aus (Kuscheldecke) und umgebe mich mit Kissen in allen Variationen (das ist mein Sand).

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Anstelle des Rauschens des Meeres lausche ich dem Schnurren meiner Katzen. Anstatt des Geruchs von Salzwasser und Sonnencrème duftet es im Haus nach Vanille von meiner Lieblingsduftkerze und anstelle der Musik aus der Beachbar schalte ich den Fernseher ein.

Meine Insel ist also eingerichtet und ich bin reif. Kuschelalarm im höchsten Grad. Und wehe, das Telefon klingelt. Das wird stur ignoriert. Ich liege jetzt auf meiner ganz privaten Insel zu Hause im Wohnzimmer. Was gibt es Schöneres. Wenn dann noch die Familie um mich herum schwirrt, fühle ich mich so richtig wohl. Der Mann schiebt im Idealfall den Zopfteig fürs Frühstück in den Ofen (welch ein Duft), die Tochter legt sich mit auf die Insel und der Sohn platziert sich daneben und baut sich sein eigenes Kissennest. So sieht für mich das perfekte Timeout im eigenen Zuhause aus! Wozu also Koffer packen, wegfliegen, Reisestress riskieren, wenn man zu Hause die eigene Familieninsel hat? Ok, jedem seine Insel – meine ist für mich perfekt!

Romantischer Kinobesuch

Seit Monaten war ich schon nicht mehr im Kino. Schande über mich! Früher war ich eine aktive Kinobesucherin. Heute kaufe ich mir die Filme auf DVD und schaue sie daheim auf dem Sofa. Und genau deshalb kamen mein Mann und ich letzthin auf die glorreiche Idee, mal wieder zusammen ins Kino zu gehen. Zugegeben: Bei der Filmwahl musste mein Mann sich fügen, ich wollte nämlich unbedingt Matthias Schweighöfer (ich bin Fan!) in „Vaterfreuden“ sehen. Ein richtiger Frauenfilm zum Lachen. Und mein Angetrauter machte mir natürlich die Freude.

Dass wir beide tatsächlich schon ewig nicht mehr im Kino waren, merkten wir spätestens im Eingangsbereich. Wir standen nämlich ganz alleine da. Früher musste man sich da doch in die Schlange stellen. Oh weh! Da haben wohl auch noch andere die bequemen DVD-Abende erkannt. Arme Kinobetreiber! Nun gut, dann war es also an uns Beiden, den Umsatz an diesem Abend anzukurbeln. Zuerst zwei Monstertüten Popcorn und zwei Getränke. Dann zur Ticketkasse und…Platz auswählen. Also früher gab es ja einfach Balkon und Parterre. Heute gibt es noch verschiedene Sesselarten, unter anderem einen Pärchensessel. Das fanden wir so ulkig, dass wir genau diesen haben wollten. Stolzer Preis, aber bestimmt witzig. Nun ja, der Gesichtsausdruck des netten Herrn an der Kasse hätte uns eigentlich darauf bringen müssen, dass der Pärchensessel vielleicht eher nicht mehr unserer Altersklasse entspricht. Aber eben – noch nie gehört, also mussten wir es ausprobieren. Wir hatten echt ein bisschen Mühe, den besagten Sessel zu finden, denn der Kinosaal war komplett leer. Da ist die Auswahl relativ gross. Weiterlesen

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