von süss bis ungeniessbar

Machen Kleider immer noch Leute?

Dies ist ein Gastbeitrag vom Sohnemann:

Um dem Statussymbol Kleidung auf den Grund zu gehen, müssen wir ein wenig in der Zeit zurückreisen, irgendwo zwischen Mittelalter und Renaissance: Damals waren opulente, verzierte und mit Rüschen besetzte Kleider der letzte Schrei bei Mann und Frau von Welt. Frauen trugen weite Kleider mit Metallgestellen darunter, welche den sonst viel zu langen Röcken den nötigen Halt verliehen und die es praktisch verunmöglichten, die Kleider alleine anzuziehen.
Bei Männern war weit ebenfalls im Trend, trug Mann doch damals die berühmten „Ballonhosen“, denen die aufgeblasen anmutenden Oberschenkelpartien ihren Namen verliehen. Sowohl Mann als auch Frau von Welt trug ausserdem Schminke und viel Parfüm, da die Waschräume dazumal noch etwas weniger frequentiert besucht wurden, als wir das heute kennen.
Der grösste Unterschied im Vergleich zu heute waren jedoch die gesellschaftlichen Verhältnisse: so verfügten nur wenige reiche Kaufleute und Adlige überhaupt über genügend Geld, um sich derartig extravagante Textilien und Accessoires in die Schränke zu stellen. Der grösste Teil der Gesellschaft trug schlichte, gelbliche bis braune Kleider, da Farbstoffe zu dieser Zeit sehr begehrt und teuer waren, weil der Herstellungs- und Beschaffungsaufwand im Vergleich zu heute viel grösser war.
Lange Rede kurzer Sinn: Schon damals galt eine bestimmte Art von Kleidung als Statussymbol; man konnte sich in eine Reihe stellen mit den Reichen und Adligen. Weiterlesen

Sprichwörter von A – Z / Buchstabe K

Kindermund tut Wahrheit kund. Dieses Sprichwort kommt daher, weil ein Kind noch nicht den Sprachregeln der Erwachsenenwelt folgt. Es sagt, was es sieht – und demzufolge auch das, was es denkt. Und das kann manchmal ganz schön hart sein. Wenn uns jemand sagt, dass er seinen dicken Hintern in keine Hose mehr bringt, sagen wir netterweise: „Echt jetzt, das wäre mir gar nicht aufgefallen. Ich finde, Du siehst aus, wie immer.“ Bei einem Kind kann es schon mal vorkommen, dass es bei Mama an der Bluse zupft und fragt: „Mama, warum hat diese Frau so einen dicken Hintern?“ Klatsch! Also meine Tochter hat dieses Sprichwort immer laut und deutlich gelebt. Überall! Auch in der Schule, wenn die anderen Mütter zu den Geburtstagen Kuchenkunstwerke kreierten und sie trocken dem Lehrer sagte: „Kann ich auch Semmeln und Schokolade bringen? Meine Mama hat keine Ahnung vom Backen.“ Danke, liebes Kind. Kindermund tut eben wirklich Wahrheit kund, ob es uns nun passt, oder nicht! Weiterlesen

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