von süss bis ungeniessbar

„Es hat alles einen Grund“

Kennt ihr dieses Sprichwort? „Es hat alles einen Grund.“ Ich könnte jedem die Zähne ausschlagen, der diesen Satz von sich gibt. In mir ist Wut, Trauer, Hilflosigkeit und zum Glück noch Kampfgeist, der mich hoffentlich auch in den beschissensten Lebenslagen nicht verlässt.

Das Leben spielt uns gerade wieder übel mit. Kurz vor der Geburt unseres ersten Enkelkindes schlägt das fiese Krabbentier bei meinem Göttergatten wieder zu. Diesmal auf eine besonders gemeine und hinterlistige Art. Auf eine Art, die für uns auch neu ist und mit der wir uns erst einmal zu arrangieren versuchen müssen. Nicht einfach! Im Gegenteil!!!

Aber die Familien-Kampffront und das Netz wird in Sekundenschnelle wieder aktiv. Von jetzt auf gleich ändert sich alles – und von jetzt auf gleich steht unser „Hilfskonvoi“ zur Unterstützung unseres Kämpfers bereit. Es wird uns gerade wieder viel abverlangt und der Kampf um Lebenszeit geht in eine neue Runde. Mein Herzmensch hat den Kampf in rasantem Tempo aufgenommen … er hat nicht eine Sekunde überlegt oder gehadert. Und wir haben uns einmal mehr in der Kampfstellung mit ihm positioniert.

„Alles hat einen Grund.“ Meine Lieben, ich kann es drehen und wenden wie ich will – ich finde nicht einmal ansatzweise auch nur den Hauch einer vernünftigen Erklärung. NEIN! Und dass wir inzwischen selbst mit dem noch ungeborenen Enkelchen im Bauch unserer Tochter alle geschlossen dem fiesen Krabbentier die Stirn bieten – das lässt mich den Grund auch nicht finden. Hätte der Zeitpunkt doch nicht gemeiner gewählt worden sein. Dieses Vieh scheint uns keinen Weg ohne Steine, Umwege, Hürden oder gar Felsen zu gönnen!

Das Netz funktioniert glücklicherweise in all der Misere hervorragend und ich sage allen ein DANKE aus tiefstem Herzen, die mit uns Mitkämpfen, Mitbangen, an uns denken oder sonstwie Kraft senden.

Wie sagt der Göttergatte immer so schön: „AUFGEBEN IST KEINE OPTION.“ Und genauso auch diesmal nicht. Aber hey: Nicht alles hat zwingend einen Grund … zumindest sehen wir ihn nicht – und mir geht dieser Satz sowas von auf den Senkel! Ich wetze jetzt einmal mehr die Messer für den neuen Kampftag … und sollte der Grund mir begegnen, dann wird er „verhackstückelt“ … so!!!

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… wenn Du willst, dass nix passiert!

Kennt ihr sie auch, diese Sprüche, Bilder, Spiele und Aufforderungen, die man täglich überall ungefragt bekommt oder irgendwo liest. Sei es auf Whats App, wo um Weitersenden geben wird; sei es auf Facebook, wo um Teilen oder Kopieren gebeten wird (oder eher aufgefordert); sei es auf dem Messenger, wo ziemlich aggressiv um Mitmachen gefordert wird …

An dummen Sprüchen ist das ganze Schneeballsystem kaum zu überbieten. Zum Beispiel hätten wir da:

Teile dieses Bild, wenn Du auch stolz auf Deine Tochter bist.
Teile dieses Bild, wenn Du auch stolz auf Deinen Sohn bist.
Teile diesen Text, wenn Du auch jemanden kennst, der an Krebs erkrankt ist und …. blablablabla …
Schicke dieses Herz an all Deine Freunde weiter, wenn Du sie auch so liebst wie ich Dich.
Sende diese Umarmung an 10 Deiner Freunde und Dir wird Gutes widerfahren.

Und so könnte man die Liste bis ins Endlose ergänzen und ich bin immer wieder erstaunt, wieviele Menschen diesen Quatsch mitmachen. Das erinnert mich an die Kettenbriefe von damals, als es noch kein WWW gab. Jene Briefe eben, die man 10 mal kopieren und weitersenden musste, wenn man nicht an einer schlimmen Krankheit sterben wollte. Und schon damals habe ich mich immer gefragt, ob es wirklich Leute gibt, die den Mist glauben.

Wenn ich aber sehe, wie oft solche Sachen vielfach geteilt auch bei mir landen, dann kräuseln sich meine Hirnwindungen. Wozu???? Wem hilft das???

Ich bin stolz auf meine ganze Familie, auch ohne dass ich diese Bilder und Sprüche teilen muss. Und ich kenne Menschen, die an Krebs erkrankt sind und weiss drum, dass es ihnen gar nichts nützt, wenn ich diese dämlichen Krebstexte teile (im Gegenteil … es macht die Betroffenen oft eher wütend!). Und ich liebe meine Freunde, auch ohne dass ich diese Herzen und blinkenden Blumen weitersenden muss. Und dass mir Gutes widerfahren wird, wenn ich imaginäre Umarmungen um die Welt schicke, daran glaube ich erst recht nicht. Mir widerfährt eher Gutes, wenn ich einen Menschen in echt umarme und diese Umarmung direkt erwidert wird.

Ich bin bis heute nicht dahinter gekommen, was dieses Phänomen ausmacht und was dahinter steckt. Und ich verstehe bis heute nicht, wem all dieses Geteile und Weitergeleite etwas nützt. Verdient daran jemand etwas, oder wo ist der Reiz daran? Könnte mich Unwissende bitte jemand aufklären?

Digitale Welt

Der Fortschritt in den letzten 10 Jahren war so schnell, dass es sich anfühlt, als ob es hundert Jahre gewesen sein müssten. Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung. Ohne die drei Buchstaben WWW geht nichts mehr. Fast über Nacht wurde das Smartphone zur Pflicht, um nicht unterzugehen. Und damit meine ich nicht nur zur Accessoirepflicht, sondern zum erforderlichen Gegenstand für das tägliche angenehme (Über)Leben.

Reisen werden im Netz gebucht. Schnell und einfach. Kleider, Schuhe, Möbel, Kosmetik, Esswaren und Getränke – alles gibts im Netz. Schnell und einfach. Das gute alte Papierticket für die Bahn, das Parkhaus oder den Flug hat heute jeder auf seinem Smartphone. Und im Handel verschwinden immer mehr Artikel, die es inzwischen nur noch online gibt.

Es ist eine Tatsache, dass wir uns vor dem digitalen Fortschritt nicht verschliessen können und mitziehen müssen. Was aber ist mit jenen Dingen, bei welchen man die Wahl zwischen der alten konventionellen Art und der digitalen Variante nicht mehr hat? Jene Dinge eben, die es nur noch in der fortschrittlichen Version gibt?

Klar, ihr denkt jetzt bestimmt: Kein Thema, dann halt digital. Nun ja, ich denke das auch – aber denken das die 30-er und 40-er Jahrgänge auch? Jene Generation, die ohne Computer und ohne den digitalen Markt gross geworden ist. Was machen diese Menschen? Viele von ihnen haben gar kein Smartphone – bei ihnen ist das Handy mit den Knöpfen das höchste der Gefühle. Sie möchten gerne im Laden noch bedient und beraten werden. Sie brauchen Hilfe bei der Artikelauswahl und sie möchten die Parkuhr mit Münzen füttern – nicht mit der App auf dem Smartphone.

Schon mehr als einmal habe ich am Bahnhof älteren Menschen beim Lösen eines Tickets am Automaten helfen dürfen. Was, wenn gerade keine Hilfe zur Verfügung steht und sie ohne Ticket in den Zug einsteigen. Werden sie dann einfach gebüsst, weil sie vom digitalen Zeitalter überrollt werden? Oder wenn sie ihren Wagen an einer Strasse parken, wo nur noch per App die Parkgebühr bezahlt werden kann – müssen sie dann einfach die (gute alte) Papierbusse unterm Scheibenwischer in Kauf nehmen?

Alles was sich aus dem realen Leben ins Netz verlagert, wird für viele ältere Menschen einfach ganz verschwinden, weil sie nicht wissen, wie sie sich in dieser Welt bewegen müssen. Stehen da auch Hilfen bereit, oder vergessen wir diese Jahrgänge ganz einfach? Ich stelle mir gerade vor, wie ich mich fühlen würde, wenn ich morgen in einer Welt aufwache, in der ich mich einfach nicht mehr zurechtfinde. Ein unschönes Gefühl. Ich finde, für jeden digitalen (Fort)Schritt müsste eine menschliche Hilfe zur Verfügung gestellt werden. Sonst vereinsamen unsere Senioren bald in der digitalen Welt, weil sie sich nicht mehr aus dem Haus trauen. Das darf nicht sein!

Kehrseite der Medaille

Meine Freundinnen und ich sassen gestern mit Ellie in Hamburg im Park. Gemütlich, unter Bäumen, bei Sonne und 26 Grad. Und wir sinnierten darüber, warum wir eigentlich wieder zurückfliegen. Wir machten uns auch Gedanken, was wir mit einem immens grossen Lottogewinn machen würden. Job hinschmeissen und einfach durch die Welt gondeln? Nur noch geniessen? Arbeiten? Irgendwie kamen wir auf keine klare Antwort. Und dann kam ER. Weiterlesen

Hauslieferservice

Seit ich mich entschieden habe, mir einen kleinen Begleiter zu suchen (Hund), bin ich viel rumgefahren. Hundezucht, Tierheim, Freunde und Bekannte. Und immer kommt dabei auch wieder das Thema der illegalen Hundeimporte aus dem Osten auf. Welpen, welche auf Parkplätzen irgendwo im Nirgendwo verkauft werden. Krank, ausgemergelt und oftmals gar nicht lebenstauglich. Es wird auch immer wieder vor diffusen Tierinseraten gewarnt. Und weil mich diese Thema interessiert, habe ich aus purer Neugier im Netz mal nach Welpen.ch gegoogelt. Na Prost! Da kommt aber so einiges, was nicht ganz sauber zu sein scheint. Das beste war aber eine Seite, auf welcher Sätze stehen wie:

„Ihre Welpe wir bringen mit Hauslieferservice.“

„Sie klicken ihre Welpe an was gefällt, wir bringen ihnen.“

„Einfach und schnell – mit Lieferung zu ihre Haus.“ Weiterlesen

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