von süss bis ungeniessbar

Warum ein OsterHASE?

Wie jedes Jahr dreht sich aktuell gerade mal wieder vieles um diesen ominösen Osterhasen, der bunte Eier versteckt. Und wie jedes Jahr stelle ich mir die Frage:

Warum ein OsterHASE und nicht ein OsterHUHN?

Die Sache mit dem Hasen und dem Fruchtbarkeitssymbol kenne ich. Das erklärt mir aber noch so einiges nicht. Vielleicht könnt ihr da draussen mir ja helfen:

  1. Wie kommt der Hase zu den Eiern?
  2. Warum bemalt er sie bunt?
  3. Warum versteckt er sie?
  4. Hasen hüpfen – wie bringt er also die Eier ganz von A nach B?
  5. Was hat all das überhaupt mit Ostern und der Ostergeschichte zu tun?

Fragen über Fragen, die mir bislang niemand wirklich beantworten konnte. Genauso wie die absolut doofe Frage der Erwachsenen, die sie alljährlich den kleinen Erdenbürgern um die Ohren hauen: „Na, kommt der Osterhase wohl auch zu Dir?“

Also mal die Fakten auf den Tisch:

  1. Woher sollen die Kleinen wissen, ob er Osterhase kommt?
  2. Wenn sie dann ein Nest mit Geschenken drin finden, war der Hase dann im Manor?
  3. Habt ihr schon mal einen Hasen im Manor einkaufen sehen?
  4. Und wie verpackt er das Zeug in Geschenkpapier?

Dann ist da noch die verwirrende Sache mit dem Osterbaum, an dem viele bunte Eier hängen.

  1. Wie sind diese Eier an diesen Baum gekommen?
  2. War das nun der Hase oder das Huhn (oder doch die Oma)?
  3. Was hat der Baum mit der ganzen Geschichte überhaupt zu tun?

Okay, Fazit: Ich werde nun bald 57 Jahre alt und habe bis heute nicht kapiert, wo der tiefe Sinn hinter der Geschichte ist. Alles ist durchs Band weg unlogisch und kein Puzzleteil passt zum anderen. Es sind lauter schräge Fragmente, die zu einem bunten Teig gemischt und zu einer Osterhasengeschichte gebacken wurden. Und DIE ist definitiv menschengemacht. Ich habe schliesslich als Kind mal ein Fahrrad zu Ostern bekommen und mich ständig gefragt, wie der kleine Hase dieses riesige Ungetüm vor unser Haus hat transportieren können.

Mein Fantasie ist ja bekanntlich fast grenzenlos und meine Enkel lieben meine Geschichten. Aber die Sache mit dem Osterhasen ist für mich so weit hergeholt, dass meine Fantasie da leider nicht für eine runde Geschichte reicht. Vermutlich ist in unserem Strässchen der Hase arbeitslos, weil er bei seiner Hoppelei alle Eier kaputtgemacht hat und das Huhn zu Hilfe kommen musste. Und deshalb legt bei uns ein Huhn seine hübschen Eier ins Nest. Und bemalt hat sie Coop, Migros oder die Kinder selber. Aber ganz bestimmt nicht der Hase!

Ah, und dabei fällt mir ein: Was hat es mit den ganzen Schoggihasen auf sich?

Arbeitsloser Osterhase

… Ostern fällt in diesem Jahr flach. Also, eigentlich fällt es einfach aus – es sei denn, ihr habt dafür schon alles zu Hause und könnt dem Knirps plausibel erklären, warum man nicht rausgehen darf, der Osterhase aber in die Wohnung kommen konnte. Überträgt der Osterhase keine Viren? Wie ist der da reingekommen, wenn doch alles zu ist? Ob der Oma und Opa ansteckt? Und warum bringen dieselbigen keinen Schoggihasen vorbei? Der Osterbrunch im Familienkreis fällt auch aus … also … findet Ostern irgendwie in diesem Jahr nur in der Agenda statt.

Ich hatte jetzt das Glück, auf meinen Witispaziergängen mit klein Ellie jeden Tag Rehe und Hasen zu sehen. Wunderschön!! Und ich habe mich gefragt: Ob die auch merken, dass sie kaum mehr gestört werden? Ob die sich überlegen, warum auf einmal so wenig Trampeltiere durch ihr Reservat latschen? Die haben auf mich alle so entschleunigt und entspannt gewirkt. Ich konnte mit klein Ellie ziemlich nah an ihnen vorbei laufen, bis sie sich zum Aufstehen bewegen liessen. Als ob sie verstanden hätten, dass im Moment keiner mehr hinter ihnen herrennen mag … alles läuft in Slowmotion!

Und während dieser Spaziergänge kommen mir manchmal auch diese Kindergedanken wieder: Ich habe mir immer vorgestellt, wie der Osterhase beim Anmalen der Eier aufpassen muss, dass ihm die Ohren nicht in die Farbe hängen. Und ich habe mir auch immer überlegt, wie der überhaupt zu den Eiern kommt … schliesslich sind die Hasen und die Hühner nicht unbedingt im selben Stall.

Ob sich die Kindergedanken jetzt ändern und die Kinder sich den Osterhasen mit Schutzmaske und Brille vorstellen? Oder läuft das weiter wie normal? Ich hätte grad ein klein wenig Erklärungsnot, wenn mir ein Kind die normalen Osterhasenfragen stellen würde. Ich muss gestehen: Ich finde die Welt so, wie sie jetzt ist, nicht wirklich schön und ich muss mir Mühe geben, um dem Ganzen etwas Positives abgewinnen zu können. Es gibt ja viele, die das wunderbar schönreden … ich schaffe das irgendwie nicht mehr wirklich. Und ihr so?

Ostern und andere süsse Versuchungen

Es ist Osterzeit – eine Zeit, die mich grundsätzlich überhaupt nicht interessiert. Ich höre mir einzig immer wieder schmunzelnd die Staumeldungen im Radio an und frage mich, warum man sich das jedes Jahr aufs Neue antut. Viele der Berufstätigen haben vier freie Tage über diese Zeit und nutzen diese, um in ihre Wohnmobile oder ins Auto zu hüpfen und ganz schnell gegen Süden zu düsen. Also: Düsen wäre der Plan, Schleichen und Stehen ist die Realität. Ich werde das wohl nie verstehen.

Das einzige Zeichen, welches auch mich auf Ostern aufmerksam macht, ist die Schokolade, die überall lauert. In jedem Geschäft gibt es entweder kleine Schokoladenhasen geschenkt, oder Schokoladeneier werden verteilt – ooooooooder: Der grösste aller Osterhasen (mein Göttergatte) schleppt diese süssen Versuchungen nach Hause und verstaut sie stillschweigend in den ominösen Süssigkeitenschubladen, die sich in unserem Haus eingebürgert haben.

Es ist ja nicht so, dass ich diese süssen Versuchungen essen müsste. Schliesslich steht mir die Entscheidung frei. Ich muss allerdings gestehen, dass die Entscheidung bedeutend einfacher ist, wenn das Zeug gar nicht erst im Haus ist. Und wenn ich dann so ein süsses Ding in den Mund stecke und dabei ein schlechtes Gewissen habe, dann tröstet mich bestimmt die leise Stimme im Kopf, die sagt: „Ach komm, wegen einem … das macht doch nichts!“ Dumm nur, dass diese Stimme in der Vorosterzeit schon dreimal täglich geflüstert hat … und jetzt über Ostern flüstert sie dauernd … und nach Ostern wird sie die Klappe vermutlich auch nicht gleich halten.

Es würde micht wohl nicht ganz so sehr ärgern, wenn ich diese Sünden nicht augenblicklich auf der Waage hätte … und sie dann wieder mühsam runterhungern muss. In meinem Freundeskreis hat es nämlich unfassbar viele Exemplare, die Kiloweise Schokolade in sich reinschaufeln können, ohne dabei auch nur ein Gramm zuzunehmen. Sie reden dann jeweils von ihren guten Genen und der Veranlagung. Also, ich meine zu wissen, dass ich von meinen Eltern prima Gene mitbekommen habe … aber in dieser Beziehung haben sie kläglich versagt. Das mit den Süssigkeiten und dem Gewicht haben sie auf der Bestellung für die Tochter falsch angekreuzt.

In diesem Sinne: Süsse Ostern und ein besonderes Grüsschen an alle, die auch mit den süssen Versuchungen kämpfen.

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