von süss bis ungeniessbar

Papier sei dank

Die Welt dreht sich mit der ganzen Elektronik und der künstlichen Intelligenz nicht nur gefühlt immer schneller, sondern inzwischen auch fast papierlos. Informationen werden über das Netz geholt, geschickt oder im Netz abgelegt.

Und dann gibt es da noch uns als Familie, die trotz fortschrittlichem Denken immer noch am guten alten Papier hängt. Die Zeitung, die beim Frühstück raschelt und das Buch, das so gut nach Papier riecht, wenn man darin blättert.

Heute waren wir richtig froh darum, dass wir keine papierlosen Haushaltungen haben. Wir waren nämlich wieder einmal alle gemeinsam auf Kleeblattsuche. Und tadaaaaa: Das Tochterkind hatte zweimal Glück und hat gleich zwei der Glücksbringer gefunden. Für jedes Kind eines.

„Und was machen wir nun damit?“ wollten die Kleinen wissen.
„Wir legen sie in ein Buch, pressen sie und dann können wir sie laminieren.“

Und da hat sich bei mir die Frage aufgetan: Was tun jene, die nur noch elektronisch unterwegs sind? Wo legen sie das Kleeblatt zum Pressen und Trocknen hin? Zwischen Laptopdeckel und Tastatur?

Dem Göttergatten ist dabei noch eingefallen: „Und wie oft waren wir schon froh um unsere Zeitung, um die nassen Schuhe damit auszustopfen? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass mein iPad mir dabei nützen würde.“

Ja – genau – wie stopft man ein iPad in die nassen Schuhe?

Fragen über Fragen – wie gut, dass wir noch Papier im Haus haben.

Heimwerkerin? Niemals!

Kennt ihr sie auch, die Menschen, die einfach alles selber machen? Jene, die für alles eine Lösung haben und auch immer die passenden Werkzeuge gleich zücken können. Ich gehöre definitiv nicht dazu.

Bei mir haben schon mal die Werkzeuge andere Namen, als anderswo. In unserem Haus gibts für mich nur

. Schraubendrehdingens
. Nageleinschlagzeugs
. Nagelherausziehteil
. Auffüllreinstopfmaterialmatsche
. Vorhangaufhängegedöns
. Ritschratschabsägzeug
. Glasflickklebzeug
. Fleckenwegmachwasser.

Das Gute daran ist, dass mein Göttergatte meine Sprache inzwischen schon versteht und weiss, was ich gerne von ihm hätte. Also: Ich möchte ja jeweils nicht das Werkzeug, sondern gleich noch die Arbeit mit dazu. Wenn ich es nämlich mache, dann ist es echt nervenschonender, gleich alles in den Müll zu schmeissen. Spart Zeit, Geld UND Nerven.

Nun kommt es ja hin und wieder vor, dass der Göttergatte im Krankenhaus weilt oder etwas gerade nicht machen darf (was er im übrigen absolut nicht ausstehen kann). Dann kommt die Modepraline zum Einsatz. Bringe sich in Sicherheit, wer kann! Wenn ich Papier bündeln muss, dann ist das ein Abenteuer für sich – reine Glückssache, wenn so ein Bündel den Transport aus dem Haus intakt übersteht. Ich knote mich jeweils beinahe selber am Bündel fest. Die Abfalltrennung geht zu Gunsten meiner Bequemlichkeit auch regelmässig flöten, wenn ich an der Hauswerkerfront bin. Da verschwindet einfach alles im Müllsack – zuschnüren – fertig! Das Auswechseln von Leuchtkörpern ist auch nicht unbedingt meine Stärke – da sitze ich schon eher im Halbdunkeln. Kartonentsorgung wird auch keine olympische Disziplin. Ich hüpfe wie eine Halbwilde auf den Schachteln rum, um diese platt zu treten und sie dann zu einem halbwegs passablen Berg zu schichten. Und die Sache mit den Aludosen – ja, da habe ich irgendwann beschlossen: Pfeif auf dieses Zusammengequetsche und Ineinandergestaple – in den Müll damit (jaja, Asche auf mein Haupt!).

Übrigens habe ich letzthin mit einem extrem effizienten Mittel den Wasserhahn entkalkt. Das Chrom ist nun auch weg – sieht nicht besonders hübsch aus … irgendwie hab ich da was mit dem Mittel und der Dosierung wohl falsch verstanden.

Also eines steht fest: Den Heimwerkeraward werde ich nicht gewinnen – ich glaube, dass ich mich schon glücklich schätzen kann, wenn ich nicht irgendwann von der Müllabfuhr mitensorgt werde, weil ich mich irgendwo festgebunden oder angetackert habe.

Sprichwörter von A – Z / Buchstabe P

Papier ist geduldig. Oh ja, das stimmt – und wie! Kennt ihr sie auch, die Mutigen, die immer dann eine grosse Klappe haben, wenn sie in die Tasten hauen können? Aber wehe, wenn sie einem direkt in die Augen schauen müssen – dann sind sie noch 5 cm gross, mit Hut! Deswegen stimmt dieses alte Sprichwort genau. Schreiben kann man immer, was man will und wie man will. Frech, provokant, falsch, nett, weniger nett oder wie auch immer. Die Fläche, welche beschrieben wird, kann sich ja nicht wehren. Besonders fällt dies in der Zeit der Social Media Plattformen auf. Wieviele Schreiberlinge reissen im Netz die Klappe auf, die live den Mund nicht aufbekommen würden. Da kann ich manchmal echt nur den Kopf schütteln. Weiterlesen

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