von süss bis ungeniessbar

Krieg der Fremdenführer

Zusammen mit meinem Göttergatten habe ich das ferne Marokko bereist. Eine Rundreise durch das Land, welches in meinem Kopf eigentlich hätte aussehen müssen wie ein Märchen.

Im ganzen Land wurde uns gepredigt, dass man alle Glaubensrichtungen respektiere und es egal sei, ob man Christ, Moslem oder Jude sei. Man lebe friedlich zusammen und Werte wie Familie oder Freundschaft seien gross geschrieben. Deshalb sei auch Frieden im Land.

Klingt alles wunderbar – klingt friedlich und man könnte glatt alles glauben, wenn die Fremdenführer nicht selber über ihre Predigten stolpern würden. Wir wissen nämlich jetzt, wie Kriege entstehen. Es wurde uns dort vorgelebt und live gezeigt. Der eine Fremdenführer zeigte uns Marrakech und erklärte uns seine Version von Glauben, von Moscheen und seine Theorien klangen für uns Laien glaubhaft. Dann kam der neue Fremdenführer in Fès (Stadt in Marokko) und ärgerte sich grün und blau über unser neues Wissen, welches wir in Marrakesch meinten gelernt zu haben. Und er kam dabei richtig in Rage und machte auch gleich eine Meldung an die Reiseagentur im Land, weil wir schliesslich mit seinem Berufskollegen nur Halbwahrheiten gelernt hätten. Der Göttergatte hatte sich vorsorglich schon mal erkundigt, ob wir im Anschluss an die Reise womöglich einem Test unterzogen würden.

Als Reisender tut man gut daran, sich selber ein Bild zu machen – und nur sehr dezidiert aus den Erklärungen der Fremdenführer rauszunehmen, was man für richtig oder wichtig hält. Aber wenn der eine aus der Stadt im Süden über den anderen aus der Stadt im Norden flucht und umgekehrt … wenn die beiden Städte sich via ihre Fremdenführer einen Kampf um die schönere Stadt liefern … dann ist mir klar, wie Kriege entstehen. Und wenn es dann noch um die Bedeutungen ihrer Kugeln auf den Minaretten geht, dann hört der Spass aber ganz auf. Dann wird man zusammengestaucht, wenn man als Tourist dem ersten Reiseführer geglaubt hat. Ups!

Wir erlebten viel – wir haben gefühlt Millionen von Eindrücke verarbeiten müssen … aber uns wurde schlagartig klar, warum und wie Religionskriege entstehen. Jeder hat seine eigene Interpretation von Gott, Allah oder wem auch immer. Und wehe, die passt nicht zur Interpretation eines anderen … dann fängt er an, der Krieg – zuerst nur unter Fremdenführern, ganz klein … aber irgendwann eben im Grossen. Leider 🙁 Wir haben tunlichst vermieden kund zu tun, dass wir gar keiner Glaubensgemeinschaft angehören – vermutlich würden wir sonst zu den Hunden in den Käfig gesperrt. Die mögen sie dort nämlich nicht – die sind in ihren Augen schlecht und nehmen das Gute aus den Häusern weg (erklärte der nordische Fremdenführer). Die Katzen dafür seien heilig und würden das Gute im Haus behalten…! Ob das wohl stimmt? Keine Ahnung …

Ich weiss schon, warum ich am liebsten zu Hause bin!

Sprichwörter von A – Z / Buchstabe D

Viele liebe Leser/innen haben mir Schützenhilfe bezüglich des Buchstabens C geboten. Dankeschön! Da ich aber nicht selber darauf gekommen bin, werde ich mich nicht mit fremden Federn schmücken. Deshalb anstelle des „C“s hier nun der Buchstabe D – denn am C bin ich kläglich gescheitert…..:-( Mein persönliches Alphabet ist also neuerdings ohne C….

Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Dieses Sprichwort hat mehrere tiefere Bedeutungen. Eine kommt aus dem Lateinischen und bezieht sich auf den Tod. „Contra vim mortis non est medicam in hortis.“ Also, gegen den Tod ist kein Heilkraut gewachsen. Der andere Ursprung ist ähnlich angesiedelt, bezieht sich aber auf die Liebe. „Nullis amor est sansabilis herbis.“ Bei Liebeskrankheit gibt es kein Heilkraut. Beide sind wahr und so ist die Redensart eigentlich auf viele Dinge im Leben zu beziehen. Auch gegen Blödheit oder Intoleranz ist leider kein Kraut gewachsen. Von daher hat dieses Sprichwort seine Gültigkeit nie verloren. Im Gegenteil! Weiterlesen

Best friends (BF)

Habt ihr auch eine beste Freundin oder einen besten Freund? Gibt es das heutzutage überhaupt noch? Also ich gehöre zu den seltenen Exemplaren, die seit 30 Jahren eine beste Freundin haben. So nach dem Motto: Durch dick und dünn für immer! In guten wie in schlechten Zeiten – ohne ein Paar zu sein. Bei uns war das tatsächlich immer so. In der Schulzeit, in der ziemlich haarsträubenden Jugendzeit, in der Lehrzeit, in der Mamazeit, im Berufsalltag, in den Ferien und einfach eigentlich überall.

Inzwischen ist es so, dass wir nicht nur beste Freunde sind, sondern sogar zusammen arbeiten und uns – da unsere Kinder im gleichen Alter sind – auch immer gerne über deren Probleme austauschen. Weiterlesen

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