von süss bis ungeniessbar

Atembeschwerden …

… bei meinen Handtaschen!

Nach vielen ernsthaften Themen ist es mal wieder Zeit für eine nicht ganz so ernst gemeinte Geschichte. Ich bin ein bekennender Handtaschenfreak. Handtaschen haben einen grossen Vorteil: Sie sind figurunabhängig, man muss sie nicht anprobieren und sie sind nützlich. Das bedeutet: Handtaschen gehen eigentlich immer! Wenn sonst nichts mehr geht: Handtaschen her 🙂

Ich mag die richtig weichen, qualitativ hochwertigen und knautschigen Shopper. Die kleinen Täschchen sind nicht so meins. Und die Marke interessiert mich auch keine Bohne. Meine Handtaschen müssen leicht, freaky, in verschiedenen Farben und geräumig sein. Und weil ich natürlich jede Menge Kleider in verschiedenen Farben habe, müssen auch jeweils die passenden Handtaschen dazu. Und nun kommt das wahnsinnig weltbewegende Problem: Wie bewahrt man gefühlt hunderte von Handtaschen auf? Ich habs mal mit Aufhängen probiert, bis sich die Aufhängungen von selber verabschiedet haben – zuviel Gewicht. Dann hab ichs mit Stapeln versucht – geht nicht. Die Taschen bekommen akute Atemnot. Wenn ich sie aufeinander beige dann bekommen ab der 10. Tasche auf dem Stapel die untersten drei oder vier richtig fiese Atemprobleme. Habt ihr schon mal einen Keller betreten, in welchem lauter Taschen um Luft ringen? Ein ziemlich heftiger Lärm, ich kann euch sagen. Und dann kommt noch die Sache mit den Falten dazu. Ich wechsle meinen Taschen zwar beinahe täglich … und doch gibt es immer welche, die relativ lange ganz unten vom Stapel auf ihren Einsatz warten müssen. Am Tag x ziehe ich sie raus und … das Ding ist ein einziger Knitterhaufen. Das ist dann quasi das Modell „Ur-Oma“ …faltig geknautscht!

Ich räume immer wieder mindestens genauso viele Taschen raus, wie ich reintrage – anders wären wir schon lange im Taschendschungel verloren gegangen. Aber irgendwie bleibt der Taschenpegel unverändert … was wohl bedeutet, dass ich einen totalen Fimmel habe.

Okay – es könnte schlimmer sein. Es könnten Autos sein … dann hätten wir aber echt ein Platzproblem. Damit kann ich mich immer mal wieder wunderbar rausreden: Es sind schliesslich nur Handtaschen, keine Autos!

Jetzt würde mich ja mal interessieren, wie die anderen Taschenvictims ihre Schätze bunkern? Können die bei euch atmen, oder sind es auch Quetschis???

Kopfkino

Bekanntlich bin ich seit knapp 3 Jahren Hundemama. Und ich habe in dieser Zeit extrem viel über Hunde, aber noch vielmehr über mich gelernt. Ich weiss auch, dass Hunde nicht so denken können wie wir. Sie funktionieren anders – in ihrem Kopf passieren nur klare Verknüpfungen. Schlenker und Umwege in den Hirnsynapsen kapieren sie nicht, das verwirrt sie nur. Und doch mache ich immer wieder den Fehler, dass ich glaube, meine Fellnase Ellie könnte denken wie ich.

Wenn ich in der Küche am Werkeln bin und Ellie hört ein Raschelgeräusch, dann geht es ein paar Sekunden und …

… sie präsentiert ihr schönstes Sitz. Ihr Blick sagt eindeutig und ganz klar: „Guck, ich armes Tier hatte schon lange nichts mehr – bekomme ich bitte bitte bitte auch ein bisschen?“ Und ich Idiotin lasse mich immer wieder dazu hinreissen, ihr zu erklären: „Ellie, ich kann Dir davon nichts geben, das tut Dir nicht gut, davon wird Dir schlecht.“ Ja, klar … bestimmt versteht sie davon JEDES WORT!

Irgendwann stoppt dann mein Kopfkino für einen kurzen Moment und ich merke, dass ich mich zum Idioten mache. Dann sage ich ihr mit fester Stimme: „Ellie, geh an Deinen Platz!“ Sie tut das freudig schwänzelnd und …

… schaut dann ganz stolz, um mir mitzuteilen: „Jetzt bin ich am Platz; bekomme ich jetzt dafür etwas?“ Ach herrje! Dieses Kopfkino macht mich fertig. Kann denn dieser Hund nicht einfach mal anders gucken. Desinteressiert oder einfach so, dass ich nicht so ein verdammt schlechtes Gewissen haben muss. Aber hey: Ich war im Hundetraining, ich weiss, dass sie mich verarscht. Also sage ich mit fester Stimme: „Guter Hund, bleib!“ Und dann …

… holt Ellie die ultimative Killervariante raus. Sie legt die Schnauze enttäuscht zwischen die Pfoten, macht einen lauten und tiefen Atmer und guckt, als ob ich sie mit Eiswasser begossen hätte. In meinem Kopf höre ich, wie sie sagt: „Mensch, bist Du gemein. Ich mache Sitz, ich mache Platz, ich gucke freundlich und Du? Nix! Nicht mal ein Leckerli.“

Und mein Kopfkino läuft weiter und ich mache mit schlechtem Gewissen das Abendessen und erkläre jedesmal, wenn ich raschle und Ellie wieder von ihrem Platz hüpfen will: „Nein, brauchst nicht zu kommen – es ist nicht für Dich, das hab ich Dir doch schon erklärt.“

Wie gut, dass niemand hört, was ich meinem Hund mit meinem Kopfkino so alles zu erklären versuche … vermutlich würde ich sonst in der Klappse landen.

Fellnasen sind sowas von clever …

 

Der Zaubersack

Meine allerbeste Hundefreundin kann zaubern – und das erst noch mit einem gängigen Rucksack.

Sie hat uns kürzlich ganz fix 3 Tage in Hamburg besucht und ist mit leichtem Gepäck gereist. Also, ich würde das sogar eher ohne Gepäck nennen. Das, was SIE dabei hatte, ist bei mir das Handgepäck. Ich war leicht irritiert. Sowas habe ich tatsächlich noch nie gesehen. Und insgeheim dachte ich natürlich, dass sie bestimmt die Hälfte vergessen hat. Nix da! Weit gefehlt. In diesem ganz normalen Rucksack (Stadtrucksack) war irgendwie soviel drinn, das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. Da waren

  • Ersatzschuhe
  • Pyjama
  • 2 T-Shirts
  • eine Regenjacke
  • eine Strickjacke
  • Socken
  • Unterhosen
  • eine Bluse
  • ein Nécessaire
  • ein iPad
  • ungefähr 4 Brillen
  • Brieftasche
  • Taschentücher

fein säuberlich zusammengerollt, und doch nicht zerknittert verstaut. Sowas habe ich echt noch nie gesehen. Ich bräuchte für all diese Sachen einen Koffer und vermutlich trotzdem noch mein Handgepäck.

Und wer nun denkt, dass es das schon war, der täuscht sich gewaltig. Die Gute hat nämlich in der Hansestadt für sich und den Sohnemann noch geshoppt und – Achtung, festhalten: Das hat sie alles auch noch in besagten Rucksack gepackt. Echt jetzt – ich bin überzeugt, dass dieses Teil ungefähr zehn geheime Tunnel und 335 Ecken haben muss, die ich nicht gesehen habe. So ähnlich wie ein unendliches Loch, in welchem alles verschwindet und bei Bedarf dann wieder zum Vorschein kommt. Ich habe bis heute keine logische Erklärung gefunden, wie sie das gemacht hat.

Ach ja: Habe ich schon erwähnt, dass sie gerade mal innerhalb einer Stunde beschlossen hat, uns in Hamburg zu besuchen – und in dieser Zeit hat sie auch gepackt und war reisefertig. Ich dachte ja immer, ich wäre gut. Sie ist besser!

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