… und Chaos im Kopf!

Meine Timeline auf Facebook entspricht in etwa den Zeitungen, welche wir noch in Papierform abonniert haben. Bunte Fasnachtsbilder und fetzige Guggenmusik wechseln sich gerade ab mit Kriegsbildern und hässlichem Bombenlärm aus dem Osten.

Es fühlt sich alles so surreal an. All dies geschieht gleichzeitig, auf demselben Planeten – faktisch gerade mal zwei Flugstunden liegen zwischen diesen gefühlt unterschiedlichen Galaxien.

Mir ist klar, dass es den Menschen in der Ukraine nichts bringt, wenn wir auf die Fasnacht verzichten. Mein Kopf hat einfach gerade sehr Mühe, das bunte Treiben und das dunkle Leiden unter einen Hut zu bringen.

Zwischen den besagten Bildern befinden sich noch die Fotos aus den wunderbaren Skigebieten und man könnte fast meinen, die Welt sei in Ordnung; obwohl sie gerade übel aus den Fugen geraten ist. Ich habe mich darauf gefreut, nicht mehr jeden Tag als erstes und als letztes die Coronameldungen zu hören. Leider war ich nicht darauf vorbereitet, dass diese bündig durch Kriegsmeldungen ersetzt werden.

Wie gut, dass wir zwei Enkelkinder haben, die uns immer wieder aus der bitteren Realität ins Leben holen – mit Patschehänden, mit Sabber, nassen Knutschern und unendlich viel Liebe. Und dann schaue ich die beiden kleinen Lieblingsmenschen an und denke: In was für eine Welt wachst ihr da nur herein?

Ja, es gab sie immer: Die Nachkriegskinder; die Kinder einer Pandemie; die Kinder der Rezession. Die kleinen Knirpse gehören hoffentlich nicht schon bald einer nachkriegspandemischen Rezessionsgeneration an. Und all das auf einem ziemlich havarierten Planeten, dessen Klima sich rasant verändert.

Da baue ich dann doch lieber noch ein paar bunte Knetfelsen und klettere mit den Dinosauriern der Enkel durch den Knetdschungel. Diese Welt gefällt mir besser – viel besser!