…oder wie man einen Studenten in den Wahnsinn treibt. Ja, das ist unser aktuelles Familienthema, da der Herr Sohnemann Unternehmenskommunikation studiert, was unglücklicherweise auch das Fach Rechnungswesen beinhaltet. Nicht genug, dass er schon alleine diese Tatsache richtig dämlich findet, verknoten seine Hirnwindungen beim Unterricht in diesem Fach erst recht. Und dann wird geschimpft, gezetert, hinterfragt und versucht, jahrzehntelange Buchhaltungsregeln über den Haufen zu schmeissen. Natürlich ohne Erfolg. Aber immer mit dem Resultat, dass ich als Mutter zum Schluss über Aufgaben sitze, welche ich zu Beginn noch total logisch fand, bis mein Sohnemann mich so lange mit komplizierten Fragen bombardiert hat, dass auch ich mich auf einmal in einem Irrgarten befinde, aus dem ich nicht mehr rausfinde. Hirnverknotungen also auch bei der Mama. Und unendliche Diskussionen über Sinn und Unsinn der Buchhaltung, zu welcher der Sohnemann inzwischen die für sich einzig logische Erklärung gefunden hat: „Eigentlich ist Buchhaltung nichts anderes, als das stupide Hin- und Herschaufeln von Beträgen, bis es zum Schluss wieder aufgeht.“ Aha – so kann man das also auch sehen. Oder wie er zu sagen pflegt:

«An sich würde mir das Studium ja Spass machen, wären da nicht die unzähligen, liebenswerten Grundlagenfächer (Psychologie, Wissenschaftliches Arbeiten oder eben auch Buchhaltung). Da muss ich mir eher einen Spass draus machen um nicht wahnsinnig zu werden… Für alle, die schon mal mit Buchhaltung zu tun hatten: Der Lehrer ist dann aktiv, ich bin eher passiv und welchen Ertrag ich aus diesem Aufwand haben soll, das Konto ich mir bis heute nicht ausrechnen.»

So, dieser Einschub inklusive Wortwitz (den ihr hoffentlich verstanden habt) ist eins zu eins der verqueren Gedankenwelt meines Erstgeborenen entsprungen. Vielleicht erklärt das auch, warum er sich an der Buchhaltung die Zähne ausbeisst und ich mich ob seiner Fragen irgendwann im Kreis drehe und selber nicht mehr weiss, was nun wohin gehört. Aber eben: Hauptsache, es geht zum Schluss auf und ergibt keine grundlegenden Differenzen – dann sind wir der Sache schon sehr viel näher, als wir uns je erhofft hätten. Wie gut, dass ich nicht mehr Studentin bin. Hausaufgabengebeutelte Mutter reicht vollkommen…