von süss bis ungeniessbar

Der kleine Unterschied

Kennt ihr den Unterschied zwischen einem verregneten und trüben Tag in meiner geliebten Hansestadt oder einem ebenso tristen Tag zu Hause in der Schweiz? Also nässetechnisch gibt es eigentlich keinen Unterschied. Verhaltenstechnisch aber schon. Zu Hause, in den Schweizer Gefilden sind dies nämlich jene Tage, an welchen mir einfällt, dass ich noch…

…die Zahlungen machen kann…

…die Wäsche schon mal in die Waschküche bringe…

…gleich mit Waschen anfangen könnte…

…die Schränke endlich mal wieder ausmisten muss…

…die 20 Mails endlich beantworte kann, die schon lange in der Warteschlaufe hängen…

…die Betten auch gleich mal frisch beziehen könnte…

…die Hunde- und Katzendecken mal auswechseln und waschen sollte…

…die Schuhe entsprechend der neuen Saison umräumen muss…

um mich dann um 22 Uhr zu fragen, warum ich eigentlich keine Minute vor der Glotze gelegen und die Beine gestreckt habe. Weiterlesen

Schietwetter

Wer kennt dieses Wort? Die Norddeutschen bestimmt alle – für die anderen: Es heisst nichts anderes als „Scheisswetter“! Und klingen tut es so lustig, wenn man in Hamburg landet, es in Strömen regnet und der Taxifahrer trocken meint: „Typisches Hamburger Schietwetter halt, gell!“ Ja, meine liebe Hansestadt ist im Sommer tatsächlich einfacher zu lieben, als im Winter. Und ausgerechnet ich sage das, wo ich doch eigentlich ein Wintermensch bin. Aber in der Hansestadt ist es im Winter einfach nur zappenduster. Ja, auch tagsüber. Es ist, als ob ein Wolkendeckel die Stadt unter Verschluss halten und das Licht fernhalten würde. Den ganzen Tag über hat man das Gefühl, dass es gleich wieder einnachtet und alles ist grau in grau. Ganz abgesehen von der Nässe, die Hamburg in dieser Zeit auch nicht gerade gemütlich macht. Weiterlesen

Postitiv denken nützt nicht immer

Es gibt unzählige Dinge, die ins Wasser fallen können. Gegenstände, Menschen, Tiere – manche können schwimmen, andere gehen unter. Und dann gibt es noch Anlässe, die genauso im übertragenen Sinne ins Wasser fallen können. Kürzlich selber so erlebt, leider!

Wenn man von Vereinen, Geschäften oder Firmen als Autorin für Lesungen angefragt wird, ist das eine tolle Sache. Eigentlich muss man dann nämlich nichts anderes tun, als sich vorzubereiten, hinzureisen, den Leuten mit den Texten eine Freude machen und wieder gehen. Alles rund um den Anlass wird vom Veranstalter organisiert. Manche laden ihre Kunden ein und machen ein Apéro, andere laden Vereinsmitglieder zum lustigen Beisammensein ein. Jeder ganz nach seinem Geschmack. Vor nicht allzu langer Zeit wurde ich an einem lustigen Ort in der Schweiz für eine Lesung eingeladen. Ich schaute mir den Ort vorher an und fand ihn einfach nur urgemütlich. Auf dem Land – so richtig urschweizerisch halt! Ich muss gestehen, dass bei der Besichtigung die Sonne schien und einfach alles passte. Und so war klar – der Anlass würde ein gelungener werden. Weiterlesen

Mutter ist an allem schuld

Der Satz, den meine Mutter immer zu sagen pflegt, begleitet mich seit Jahr und Tag. Damals, als ich noch bei meinen Eltern wohnte, hörte ich den Satz vor allem dann, wenn mein Vater mit meiner Mutter schimpfte, weil wir Kinder krank waren. Mein Papa: „Du hast sie bestimmt zu wenig warm angezogen.“ Meine Mama: „Ja, sicher, Mama ist ja an allem schuld.“ So war das auch, wenn wir schlechte Noten schrieben oder wenn der Lehrer zum Gespräch lud. Dann waren wir Mama’s Kinder. Bei guten Noten waren wir Papa’s Kinder. 🙂 Und wenn mein Bruder und ich schlechte Laune hatten, war bestimmt auch Mama daran schuld. Sie musste ja, schliesslich war sie der Blitzableiter für alles! Jederzeit und überall! Damals habe ich das noch nicht verstanden. Heute verstehe ich es! Warum? Ganz einfach, weil ich Mama bin. Und weil ich einfach an allem schuld bin. Weiterlesen

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