von süss bis ungeniessbar

Wenn Malle ruft …

… und ganz viele Dumpfbacken dem Ruf folgen …

Malle (Mallorca), eine wunderhübsche Insel der Balearen – vorausgesetzt man weiss, welche Ecke man sich aussucht. Und kurz vor Ostern haben es die Inselbewohner geschafft, die Covid-Zahlen so tief zu bringen, dass Mallorca als sicheres Urlaubsziel angeboten wird. Und es kommt, wie es kommen muss: Herr und Frau „Ich-brauch-jetzt-einfach-Urlaub“ buchen sich einen der Billigflüge, mit welchen die Airlines nun um sich schmeissen, und freuen sich auf ihre Woche Mallorca. Hallo? Habe ich irgendetwas nicht verstanden????

Jeder, der eins plus eins zusammenrechnen kann weiss, was kurz nach Ostern passieren wird. Die Zahlen in Mallorca werden wieder hochklettern wie vorher und die Touristen werden sich einen Dreck drum scheren, ob sie das letztlich nun zu verantworten haben. Hauptsache Ferien!

Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch eine Auszeit nötig hätte – dringend nötig sogar! Aber auf Kosten der Gesundheit? Nein! Jetzt wartet doch einfach mal die Impfungen ab …

Und ich stelle mir das extrem entspannend vor, wenn man erst mal mit einem negativen PCR Test (nicht älter als 72 Stunden) durch den Zoll muss, die Maske nirgends ausziehen darf, ausser man sitzt und isst (und auch da maximal 4 Personen an einem Tisch) und der Abstand muss mindestens 2 oder in manchen Anlagen sogar 2,5 Meter betragen. Zwischen 22.00 Uhr und 06.00 Uhr herrscht Ausgangssperre – nach wie vor! Die Ballermänner können also ihre Sangria-Besäufnisse grad wieder in die Schublade packen. Wenigstens das!

Klar, wer eine Wohnung oder ein Haus auf Mallorca hat, der wird sich jetzt freuen, endlich wieder fliegen zu können. Und das ist auch gut so. Aber alle anderen: Schaltet doch bitte das Hirn ein – Mallorca ist sonst nach den Osterferien ganz schnell wieder auf der Liste der Quarantäneländer. Warum ist das so schwer zu verstehen?

Ich weiss, ich werde ganz viel da draussen niemals verstehen – und es wird immer schwieriger für mich, gewisse Dinge nachzuvollziehen. Dass unsere Weltkugel aber von derart vielen bildungsresistenten Wesen bevölkert wird, das gibt mir echt zu denken. Das hatte ich vorher tatsächlich nicht auf dem Schirm. Man lernt bekanntlich nie aus!

Fritz, Klaus und Bertha …

… so heissen die drei ersten Bäume am Wegesrand einer meiner diversen Spazierrouten mit klein Ellie. Woher ich das weiss? Nun ja – Covid hat dazu geführt, dass meine Aussenaktivitäten sich ausschliesslich auf Spaziergänge beschränken. Alles andere ist zu gefährlich. Und was tut Frau, wenn sie seit Monaten täglich unzählige Schritte absolviert und dabei jede Route inzwischen in- und auswenig kennt?? Sie fängt an, den Bäumen, Sträuchern und inzwischen auch Schneemännern Namen zu geben. Warum? Nun ja, es fühlt sich persönlicher an, wenn ich weiss, dass ich jetzt bei Klaus vorbei gehe, als wenn ich einfach so ins Leere laufe. Bertha ist auch nicht immer gleich gut drauf – hängt sehr vom Wetter ab bei ihr. Manchmal lässt sie ihre Zweige ganz schön hängen – um sie dann tags darauf wieder in Richtung Himmel zu strecken.

Ihr macht euch Sorgen, dass ich den Verstand so langsam aber sicher verliere? Da seid ihr nicht alleine! Diese Sorge beschäftigt mich beinahe täglich. Was, wenn diese seit Monaten andauernde Situation unser „Alltag“ wird? Was, wenn das nun der kalte Krieg mit unsichtbarem Gegner ist? Als Familienmitglied von Risikopatienten fällt bei uns seit Monaten alles flach. Mit alles meine ich: Ausser Spaziergängen in der Natur geht gar nichts mehr! Klar, wir haben ein wunderbares Zuhause … aber wenn ich auf dem Klo sitze, dann taufe ich inzwischen sogar unsere Badezimmerfliesen – jede einzeln … der Mensch braucht Herausforderungen!!

Als kontaktfreudiger Mensch fällt es mir nicht immer leicht, die Bäume, Sträucher und Badezimmerfliesen als neue Kumpels zu akzeptieren. Und auf der anderen Seite denke ich: Hey, ich bin gesund – also KEIN GEJAMMERE! Dieser überschwenglich positive Groove hält in der Regel nicht mehr als ein paar Tage an. Dann muckst der kleine Jammerer in mir wieder auf und wird zum lauten Schreihals, der verdammt nochmal Mühe hat, diesen Dauerzustand positiv zu sehen.

Klar, ich habe auf meinen Spaziergängen ganz oft meine Familie oder eine Freundin dabei – und ich habe sogar schon mit Freunden Kaffee getrunken – auf Abstand, versteht sich – in der Einstellhalle, wo die Autos parkiert sind.

Alles kleine Seelenwärmerchen, die es etwas erträglicher machen. Ich weiss auch, dass es Menschen gibt, denen es um Welten schlechter geht!!! Sehr viele sogar!!! Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass ich irgendwann angefangen habe, meine immer gleichen Gefährten am Wegesrand mit Namen zu versehen. Und wenn Fritz, Klaus und Bertha finden, ihre Namen seien unpassend, dann sollen sie sich gefälligst wehren. Die Welt ist eine andere – damit müssen wir alle leben. Also können Bäume und Sträucher auch anfangen zu sprechen – wir müssen uns schliesslich alle den neuen Gegebenheiten anpassen!

P.S.: Ich stelle mir grad vor, wenn die Natur wirklich auf einmal sprechen könnte – meine Güte, was für ein Lärm im Wald …:-)

Soviel Energie für nix …

Eigentlich habe ich gedacht, ich würde nie wieder zum leidigen Thema COVID19 schreiben – aber ich komme nicht drum herum! Warum? Weil die Nörgler, Motzer und Besserwisser mir so derart auf den Senkel gehen – ganz einfach darum!!! Irgendwo muss der Frust ja raus … und bevor ich mir die Haare raufe, schreibe ich hier, was ich denke.

Ich lese gerne, sehr viel und sehr gezielt. Die sozialen Medien machen dabei einen grossen Teil meines Lesebedarfs aus, weil auch die Zeitungen und die Fachartikel inzwischen dort aktiv sind. Aber eben nicht nur sie: Auch die hochintelligenten Kommentatoren, die ihre Fachprofessur auf COVID19 in den letzten Monaten absolviert haben, tummeln sich auf diesen Plätzen. Und die Aktivisten für und gegen Irgendwas … die Maskengegner, die Politwissenschaftler mit ihren selbstgebastelten Diplomen und was es da noch so alles gibt.

Wenn ich mir schon alleine bei den Masken überlege, was da an Energie in die Welt hinaus geschossen wird, um sich darüber zu ärgern und die Regeln in Frage zu stellen, dann könnten unsere Kraftwerke allesamt den Dienst einstellen und wir hätten genügend Motzenergie bis in alle Ewigkeit. Vermutlich würde es in jedem zweiten Haushalt die Sicherungen raushauen, bei soviel negativer Energie! Highlife also für alle Elektriker …

Echt jetzt, Leute – euch fällt allen kein Zacken aus dem Gebiss, wenn ihr einfach diesen Mund- und Nasenschutz anzieht und aufhört, ständig zu motzen. Es gibt da draussen unfassbar viel Pflegepersonal, dass das seit Jahren tagtäglich zu eurem Schutz tut, wenn ihr Pflege nötig habt. Wenn die soviel Zeit mit Motzen und Jammern verbringen würden, dann hätten wir akuten Pflegenotstand.

Für alle, die es immer noch nicht begriffen haben: Mit der Maske in eurem Gesicht schützt ihr euer Umfeld, nicht euch!!! Euer Umfeld schützt euch, indem es dasselbe tut. Es nützt also nichts, wenn ihr immer wieder argumentiert mit: Ich habe keine Angst vor Covid19, ich brauche die Maske nicht. Euer Gegenüber hat nämlich möglicherweise grosse Angst – ist möglicherweise ein Risikopatient – wäre möglicherweise froh um Rücksichtnahme – und möglicherweise wäre es nicht mehr als anständig, sich jetzt ENDLICH nicht mehr wie ein trotziger Knirps im Sandkasten zu verhalten.

Die Schweiz hat ein verdammtes Luxusproblem: Wir sind es nicht gewohnt, uns an Auflagen zu halten. Wir stellen diese in Frage, demonstrieren, motzen, schreien, begehren auf und haben das Gefühl, man klaue uns unsere Freiheit! Blödsinn!!! Was mir an den vielen Motzern auffällt ist, dass es oft jene sind, die im Alltag kaum auf etwas verzichten und weiterleben, wie vor COVID19.

Ich bin eine kritische Menschin mit nicht schlechter Bildung – ich hinterfrage, lese, höre zu, vergleiche und hirne. Aber in Zeiten einer globalen Pandemie käme es mir nicht im Traum in den Sinn, soviel Energie in den Widerstand gegen Regeln zu investieren. Meine Gedanken sind nämlich auch hinter diesem Stöffchen oder Papierchen frei. Und selbst meine kleine Enkelin hat sich schon lange daran gewöhnt, dass man sich die Hände desinfiziert und dass ihre Eltern und Grosseltern Masken tragen, wenn sie einkaufen gehen. Sie ist 1 1/2-jährig und nimmt die neue Normalität einfach an. Tut das doch bitte auch – diese Normalität könnte nämlich künftig zu unserem Leben gehören – ob euch das passt, oder nicht! Und der kleine Kollege COVID interessiert sich einen Deut für euer Gezeter …

Ich hab mich raus getraut!!!

Ja, nach 10 Wochen war ich heute tatsächlich das erste mal wieder in der Stadt. Da ich alles, was da draussen in der Zwischenzeit passiert ist, nur vom Hörensagen kenne, war ich gespannt; und ich habe mir bewusst den Montag ausgewählt, weil ich dachte, dass es da immer am wenigsten Menschen unterwegs hat. Zumindest war das früher so. Wetter gut, nicht zu heiss – also bin ich mit klein Ellie losgezogen.

Und ich wurde überrascht – oder überrannt! Irgendwie beides!!

Da stand ich also mit der Fellnase am Tor zum Stadteingang und in meinem Kopf ratterten Sätze wie:

„Halten Sie sich an den empfohlenen Abstand von 2 Metern.“
„Befolgen Sie die nötige Distanz.“
„Wann immer dies nicht möglich ist, empfiehlt sich das Tragen einer Maske.“
„Verhalten Sie sich rücksichtsvoll.“
„Befolgen Sie die Weisungen des BAG’s.“

Entgeistert starrte ich in die menschengefüllte Gasse und dachte: „Bin ich die einzige, die diese Empfehlungen gehört hat?“ Ich hatte schon von vielen Menschen rund um mich herum gehört, dass sich offenbar seit längerem kaum mehr jemand um Covid19 zu scheren scheint. Dass es aber SO aussehen würde, das hatte ich nicht erwartet. Ich war mir nicht sicher, ob ich auf dem Absatz umdrehen, oder mir die Stadt mit den vielen Menschen nach 10 Wochen anschauen sollte. Während meine Gedanken wild ratterten,  wurde ich bestimmt fünf bis sechs mal angerempelt … schliesslich stand ich ja mitten auf der Gasse.

Ich schlich wie ein verschüchtertes Huhn die ersten Meter und wusste nicht so recht, ob mich gleich einer aus dem Corona-Albtraum aufwecken würde und ich drum so überfordert war. Leute, ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ich war, als ich eine Herzmenschin entdeckte! Sie hat sich schon seit längerem immer wieder in der Öffentlichkeit bewegt und war definitiv sicherer unterwegs als ich. Und ich habe mich an sie ranhängen können – mit Abstand, versteht sich. Obwohl sie und ich vermutlich die einzigen in der Gasse waren, die das interessierte!

Da ich gerne Leute gucke, setzten wir uns in ein Kaffee an der zentralsten Gasse und wir taten dies ganz am Rand, mit 2 Metern Abstand zum nächsten Tisch. Dieser Abstand nützt nur leider nichts, wenn sich die Passanten beim Flanieren durch die Tische schlängeln. Absperrung? Fehlanzeige! Und das Servicepersonal kann beim besten Willen den Kaffee nicht mit 2 Metern Distanz servieren – Maske aber auch Fehlanzeige. Habe ich da etwas falsch verstanden? Auf der Toilette hatte es weder Desinfektionsmittel noch Einweghandtücher – wie gut, dass ich immer mit Desinfektionsmittel, Maske UND Handschuhen ausgerüstet bin.

Bei den meisten Geschäften stehen die Regeln und das Desinfektionsmittel am Eingang bereit – leider scheint das viele Kunden einen Scheiss zu interessieren. Es gibt aber glücklicherweise Geschäftsinhaber, die mit einer Engelsgeduld den lieben langen Tag erklären, was es zu erklären gilt. Und die uneinsichtigen und sturköpfigen Kunden, die es nicht kapieren wollen, schnauzen zum Dank blöd zurück und laufen gleich wieder aus dem Geschäft. Hä?

Von wegen: Corona sitzt den Leuten in den Knochen. NICHTS dergleichen tut es! Es ist bereits wieder alles, wie es einmal war – einfach mit Schildern überall, die von den meisten gar nicht mehr beachtet werden. Ich bin entsetzt, wie wenig wir offenbar gelernt haben und ich befürchte, die prophezeite zweite Welle im Herbst wird nicht auf sich warten lassen – dafür hat Schuss Nummer eins zu wenig Eindruck hinterlassen.

Das dümmste Wesen auf diesem Planeten? Der Mensch, eindeutig!

Ganz viel …SICHT!

Wir leben in schwierigen Zeiten – Zeiten, die bislang keiner von uns kannte. Und nun gibt es ganz viele Dinge, die jede/r von uns praktizieren kann – dazu gehören:

Einsicht

Vorsicht

Rücksicht

Weitsicht

Nachsicht

Übersicht

Umsicht

Zuversicht

Wenn jeder von uns diese wichtigen Eigenschaften beachtet und auch lebt, dann dürften wir diese schlimme Krise überstehen – bestimmt nicht schadlos … aber zumindest vernünftig!

Also bitte, bemüht euch alle … füreinander, miteinander und mit ganz viel SICHT!!! Dann wird die Aussicht vielleicht nicht ganz so düster ausfallen 🙂 In diesem Sinne: Bleibt gesund!!

 

Biker-Allergie

Auch auf die Gefahr hin, mich mit meinem Beitrag sehr unbeliebt zu machen, schicke ich diesen Text nun ins World Wide Web!

Da bin ich mit meinen Freundinnen und den Hunden heute auf dem Waldweg unterwegs, als wieder einmal das geschieht, was wir so wahnsinnig respektlos – um nicht zusagen beschissen – finden. Ein Velofahrer nähert sich von hinten in einem Höllentempo und flitzt durch unsere Gruppe, ohne sich in irgendeiner Form bemerkbar zu machen. Von Temporeduktion ganz zu schweigen! Dabei schüttelt er noch verständnislos den Kopf und gibt uns zu verstehen, dass wir auf SEINEM Weg unterwegs sind. Nerv – schäum – groll – tob!!! Ich werde es nie verstehen. Aber ich versuche es einmal mehr:

Liebe Biker

Der Wald gehört euch nicht alleine. Auch die Witi nicht. Es hat genug Platz für alle und mit dem nötigen Respekt kann man sogar nebeneinander leben, ohne sich gegenseitig zu gefährden. Es gibt unter euch nämlich sogar die lobenden Ausnahmen, welche sich per akustischem Zeichen bemerkbar machen und das Tempo beim Kreuzen etwas drosseln, sodass wir uns und unsere Hunde in Sicherheit bringen können. Es bräuchte so wenig! Ich stelle seit Jahren immer wieder fest: Die rücksichtslosesten „Bewohner“ des Waldes sind die Biker. Ihr scheint zu glauben, dass die Welt euch gehört. Dem ist aber nicht so. Wir Hundehalter müssen sogar in den Sommermonaten unsere Tiere an die Leine nehmen, um die wahren Waldbewohner und ihre Jungen nicht zu gefährden. Und ich wäre extrem dafür, dass man mit euch dasselbe täte. Wenn ihr nämlich wie geölte Blitze lautlos querwaldein durchs Grün flitzt, dann seid ihr hundertmal gefährlicher, als wir mit unseren Hunden. Und jeder trainierte Hund besitzt mehr Anstand, als ein wildgewordener Biker. Lasst euch das einmal mehr gesagt sein!

Am liebsten sind mir ja jene rücksichtslosen Radfahrer, die nach unseren Hunden treten, wenn diese erschrecken und zu bellen anfangen. Hallo??? Wir haben uns heute überlegt, ob wir künftig nur noch mit Holstock bewaffnet spazieren gehen – so können wir dem nächsten Rüpelfahrer das Ding zwischen die Speichen werfen und dann verständnislos den Kopf schütteln, wenn er sich so richtig übel auf die Schnauze legt.

Ich scheine irgendwann den Zeitpunkt verpasst zu haben, als die Biker entschieden haben, die Welt zur ihrigen zu machen. Wir haben nämlich noch gelernt, dass man gegenseitig aufeinander Rücksicht nimmt – und bei uns gabs noch die gute alte Fahrradklingel, die durchaus ihren Zweck hatte. Drum nochmal für all jene, die schneller Fahren als denken können:

ES HAT FÜR UNS ALLE PLATZ – MIT DEM NÖTIGEN ANSTAND UND RESPEKT IST DAS KEIN PROBLEM!!!!

„Bitteschön“

Ich bin täglich mit meiner kleinen Hündin auf den Wegen in unserem Naherholungsgebiet unterwegs. Und genauso begegnen mir täglich Radfahrer – mal Nette, mal weniger Nette. Leider scheint es von der zweiten Gruppe mehr zu geben.

Immer, wenn ich einen Radfahrer kommen sehe, nehme ich die kleine Ellie zu mir ins „Sitz“. Sie kennt das Kommando „Velo“ und weiss, dass sie zu mir kommen und warten muss. Ich mache dies aus Rücksicht auf den Fahrradfahrer und damit Ellie nicht überfahren wird. In den meisten Fällen rauschen die Radfahrer an uns vorbei, ohne das Tempo zu drosseln und ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Ich rufe dann jeweils sehr deutlich ein „Bitteschön“ hinterher.

Ganz besonders bescheiden finde ich jene, die von hinten mit extremem Tempo angerauscht kommen und nicht den Hauch eines Versuches tätigen, um auf sich aufmerksam zu machen. Auf einmal sind sie einfach neben uns und wenn Ellie vor Schreck bellt, dann motzen sie auch noch. Hallo? Was ist so schwierig daran, entweder die Fahrradklingel zu betätigen oder „Achtung“ zu rufen. Dann wissen wir, dass wir zur Seite gehen müssen. Oder gehören die Strassen alleine den Fahrradfahrern und ich hab da was verpasst?

Witzigerweise passiert es nicht selten, dass Kinder und Jugendliche auf ihren Fahrrädern sich bedanken, wenn ich mit Ellie im „Sitz“ warte, bis sie vorbeigefahren sind. Soll mal noch einer behaupten, die Jugend habe keinen Anstand. Das würde ich so also nicht unterschreiben. Bei den Älteren bin ich mir da manchmal nicht so sicher.

Und wer nun denkt, dass ich mit Ellie doch besser durch die Wälder ziehen würde, denen muss ich leider sagen, dass wir dort schon beinahe von übermütigen Downhillfahrern auf ihren Monsterrädern überfahren worden sind. Manchmal habe ich echt das Gefühl, die Welt gehört den Menschen auf zwei Rädern. Wenn dem schon so ist, dann doch bitte wenigstens mit etwas Anstand. Das wäre nett. DANKESCHÖN!!

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