Ja, ich sollte mich schämen: Besitzerin eines Modehauses und mache mich über Mode lustig. Ich mag schöne Stoffe, Kuschelpullis, coole Jeans, bequeme Jacken und hübsche Mäntel – das ist alles keine Frage. Besonders gerne mag ich Blusen aus fliessenden Stoffen, die der Figur so schön schmeicheln. Aber was derzeit bei den ganz grossen Designernamen so über die Laufstege tingelt, schlägt echt dem Fass den Boden aus.

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Wer zum Geier trägt sowas? Wenn ich meine Leintücher vom Bett nehme, mir diese um den Körper wickle, das Handtuch als Gürtel verwende und den Vorhang über die Schulter schmeisse, dann sehe ich in etwa gleich bescheuert aus. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass man damit gehen kann, ohne sich alle paar Meter auf den Schnabel zu legen. Da ist doch stolpern Pflicht, oder nicht? Also wenn ich mit dem Streifenhörnchenlook bei uns durchs Städtchen gehen würde … ich bin mir nicht sicher, ob mich noch irgend jemand ernst nehmen würde. Und der Knitter-Knatter-Vielzulang-Überwurflook in beige sieht auch eher aus, als ob man unter der Brücke hervorgekrabbelt wäre. Das ginge ja noch, wenn es Selbstgebasteltes aus Stoffresten wäre. Aber nein: Das sind Designerklamotten, welche locker den Wert eines Kleinwagens haben. Nur fahren diese Stoffdinger eben nicht.

Wie gesagt: Ich mag schöne Kleider – aber das!? Nein danke! Bitte, liebe Designer: Wir möchten gerne Kleider, die man auch tragen kann!